Grexit

Seltsames aus Griechenland

 

Natürlich haben auch wir uns verschiedene Gedanken zum griechischen Schuldenproblem und den Auswirkungen auf die gesamte EU gemacht. (ausgehend vom Stand Anfang Juli 2015)

Seit die neue kommunistische Regierung unter Cipras in Griechenland an der Macht ist, versucht man offensichtlich gewisse Grundregeln der Welt und der Menschheit auf den Kopf zu stellen. Als exorbitanter Schuldner will man sich aufspielen und das Heft des Handelns in die Hand nehmen und denjenigen, die den Mist bezahlen sollen, den die Griechen u.a. durch eigene zurückliegende Mißwirtschaft und Betrügereien verursacht haben, auch noch vorschreiben was und wie sie alles bezahlen sollen, nur selbst will man, obwohl an der ganzen Misere schuld, keine Sparmaßnahmen ergreifen und nichts zur Lösung des Problems beitragen.

Hier sei zunächst mal ein alter, einfacher Grundsatz vorweg geschickt, der heute noch genauso gilt, wie früher:

Wer die Musik bezahlt, der bestimmt auch, was gespielt wird !

So einfach ist das und wer sich daran nicht halten will, der soll dann bitteschön die Musik auch selbst bezahlen. Wenn ein Kreditgeber sagt, zu den und den bestimmten Regeln bin ich bereit, dir einen Kredit zu geben, dann kann man das entweder akzeptieren oder man lässt es; man kann aber nicht hingehen und dem Kreditgeber andere Regeln vorschreiben und dann noch allen Ernstes verlangen, dass dieser unter geradezu abenteuerlichen Bedingungen des Kreditnehmers das mit macht und ihm tatsächlich den Kredit gewährt.

Es ist eine schiere Unverschämtheit, wie die kommunistische Regierung in Griechenland denen, die ja bereit sind, denen noch mit gewissen Hilfsgeldern unter die Arme zu greifen, auch noch den schwarzen Peter zuschieben will, dass die am vorliegenden Problem schuld wären. Normalerweise hätte schon bei dem ersten Vorfall dieser Art die EU - Kommision alle Töpfe dicht machen und alle Geldhähne völlig zudrehen sollen, denn danach haben sich die Schuldenberge nur noch immer weiter gehäuft, weil Zusagen nie oder bestenfalls zu einem kleinen Teil eingehalten wurden.

Dann veranstaltet Cipras eine Volksabstimmung darüber, ob das griechische Volk damit einverstanden ist, die Vorgaben, die zur Erlangung weiterer Hilfgelder notwendig sind, anzunehmen oder nicht. Angeblich verbessere dies dann seine Verhandlungsposition in der EU. Ok, das griechische Volk hatte sich dabei mehrheitlich dafür entschieden, die Bedingungen für weitere Hilfsgelder nicht zu erfüllen, also ist auch alles weitere deren eigene Schuld. Nach meiner Meinung müssten die restlichen EU - Staaten als Geldgeber den Spieß jetzt herum drehen und sagen: wir machen unter allen EU - Bürgern (außer Griechenland) genau eine solche Volksabstimmung, ob die restlichen Bürger überhaupt damit einverstanden sind, immer mehr Geld in ein marodes Land unter einer kommunistischen Regierung mit völlig surrealen Vorstellungen zu pumpen. Denn hierzulande ist nicht das griechische Volk dafür zuständig, was am Ende gemacht wird, sondern das deutsche Volk, oder in den anderen Staaten entsprechend eben die dortigen Staatsbürger. Nur so wird ein Schuh daraus. Und ich bin überzeugt, dann würde Cipras mal ziemlich dumm aus der Wäsche schauen. Wenn er hier die Verhandlungen mit dem Willen des griechischen Volkes unter Druck setzen will, dann kann der gesamte Rest der EU das mit dem Willen all seiner Bürger, deren Geld dann dort unten verheizt werden soll, auch tun. Das wäre dann ja eine mindestens genauso legitime Maßnahme.

Hier kann man mal einen schönen Vergleich aus dem Privatleben anstellen. Stellen Sie sich bitte vor, Herr Mustermann geht zu seiner Bank und verhandelt dort über einen Kredit für ein Einfamilienhaus. Die Bank macht ihm dann ein Angebot mit entsprechenden Zinszahlungen, die sie dafür verlangt. Herr Mustermann sagt dann aber, das Angebot sei ihm nicht gut genug, er mache zuerst zuhaus eine Abstimmung, ob alle anderen Familienmitglieder mit diesem Angebot einverstanden sind, er würde aber schon mal davon abraten. - Soweit so ähnlich, wie bei der Volksabstimmung in Griechenland. Jetzt kommt aber der springende Punkt: würde ein halbwegs normal denkender Mensch erwarten, dass sich die Bank dann davon beeindrucken lässt, wenn der Mustermann ein paar Tage später ankommt und sagt, der Familienrat wäre mit dem Angebot nicht zufrieden, jetzt sei die Bank gezwungen ein günstigeres Angebot zu machen, weil der Mustermann ja seine ganze Familie hinter sich habe, die gegen die Zinshöhe wären ? Der Bankier würde an der geistigen Reife des Herrn Mustermann zweifeln und Aufwiedersehen sagen. Womit er dann eben keinen Kredit bekommt, aus die Maus ! Es bestimmt immer noch der Geldgeber unter welchen Bedingungen er sein Geld verleiht, und wer damit nicht einverstanden ist, der solls eben lassen. - Was ohnehin besser wäre, denn alles was auf Kredit aufgebaut ist, ist im Prinzip nur Selbstbetrug, im Kleinen wie im Großen. Doch das ist wieder ein anderes Thema, welches wir an anderer Stelle noch behandeln werden.

Das alles ist aber auch wieder irgendwie typisch Kommunismus und wundert mich nicht wirklich. Egal wo auf der Welt, Kommunisten konnten noch nie wirtschaften und werden es auch nie können, weil es dann kein Kommunismus mehr wäre. In keinem wirklich kommunistisch regierten Land dieser Welt funktioniert die Wirtschaft, dafür leidet das Volk auf unterschiedlichste Weise. Jetzt soll mir keiner mit dem aufblühenden China als Beispiel kommen, die nennen sich zwar noch “kommunistisch”, wenn man sich aber mal ansieht, wie dort heute alles abläuft, ist das schon längst ein streng kapitalistisch funktionierendes Land und zwar in einer Art und Weise, wie es hier in Deutschland vielleicht in den 50er Jahren mal üblich war, was im Vergleich zum früheren “echten Kommunismus” ja zweifellos eine durchaus positive Entwicklung in China ist. Doch das nur am Rand, es geht hier ja um Griechenland.

Viele grundlegende Fehler wurden natürlich schon in der Vergangenheit gemacht. Normalerweise hätte man Griechenland damals, vor über 10 Jahren schon wieder aus dem Euro werfen müssen, als sich heraus stellte, dass sie die Zahlen für einen Beitritt zur Eurozone erheblich gefälscht und geschönt hatten. Dann gäbe es die ganze Problematik heute erst gar nicht.

Weiterhin hat zum Anwachsen der Probleme beigetragen, dass man in der Vergangenheit immer wieder versucht hat, die Schuldenprobleme durch noch mehr Schulden mit weiteren neuen Krediten weg zu bekommen. So etwas hat noch nie funktioniert, auch wenn manche selbst ernannten Finanzexperten das wie im Delirium immer wieder behaupten. Es verschlimmert auf lange Sicht die Situation nur immer weiter. Das ist das Gleiche, als würde man ein spritsaufendes Auto dadurch sparsamer im Verbrauch machen wollen, indem man Löcher in den Tank schlägt. Das wäre genau die gleiche hirnrissige Logik. Umso erstaunlicher finde ich, dass die Leute, die das damals eingefädelt und ermöglicht haben, sich Finanzfachleute nannten. Finanzflaschen wäre wohl der passendere Ausdruck dafür. Auch hier kann man zur Genüge Beispiele aus dem Privatleben bringen. Leute, die hochverschuldet sind und dann versuchen, sich mit weiteren anderen Krediten aus dem Mist zu befreien, geraten immer tiefer in den Schuldensumpf rein. Nur bei normalen Banken hört das Spiel dann meist schnell auf, wenn die Schufa oder ähnliche Institute den unbedienten Schuldenstand mitbekommen haben, gibts anderswo auch nichts mehr. Aber im Fall Griechenland hat man das Spiel viel zu lange mitgemacht und sich etwas vorgemacht, als könne dort klappen, was noch nie geklappt hat, dass man mit noch mehr Schulden die Lage in den Griff kriegt. Die Quittung dafür hat man heute. Offensichtlich sind manche Finanzleute aber daraus immer noch nicht schlau geworden, denn es gibt durchaus schon wieder Stimmen, die weitere Kredite für Griechenland befürworten, oft mit dem Argument, dass man ansonsten die alten Schulden nie abgezahlt bekäme und somit diese Kredite für die Geberländer endgültig verloren wären. Leuten, die so argumentieren sei gesagt, wenn ich nach diesem System noch mehr Kredite drauf packe, wird der Gesamtschaden nur immer noch größer. Es ist mir völlig unverständlich, wie angebliche Finanzfachleute solche Ammenmärchen überhaupt glauben können. Das ist grundfalsch, es kann und wird langfristig nicht funktionieren. Welche Idiotie hinter einer solchen, angeblichen Logik steckt, bemerkt man vielleicht, wenn man das mal in die Sprache des “kleinen Mannes” ummünzt: Leih mir Geld, damit ich meine Schulden abbezahlen kann. Das ist im Prinzip ja genau das, was gefordert wird. Also Schulden machen, um Schulden abzuzahlen. Simple Frage, die sich sicher jeder halbwegs denkfähige Mensch selbst beantworten kann: ist man damit die Schulden los ? Da könnten sich die Geberländer das Geld genausogut von der rechten in die linke Hosentasche stecken (ohne Umweg über Griechenland), käme am Ende nicht nur aufs Gleiche sondern vermutlich sogar noch besser raus, weil dann dazwischen keiner mehr was abzweigen kann. So bitter das klingen mag, aber die Gelder, die einst dort reingepumpt wurden, sind und bleiben weg, die muss man wohl als Totalverlust verbuchen und das kann man nicht dadurch verhindern, indem man noch mehr Kredite drauf packt, die dann auch nicht bedient werden. Hier muss man ganz klar sagen: Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende !

Vorläufiges Fazit: auch hier gilt, was ich an anderer Stelle schon sagte, ein Faß ohne Boden repariert man nicht dadurch, dass man oben immer mehr hinein schüttet ! Das hat noch nie geklappt und wird im Fall Griechenland auch nicht klappen.

 

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