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Unterwegs, Teil 2
In dieser Rubrik gibt es soviele Anekdoten zu erzählen, dass diese zweite Seite erforderlich wird.
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LKW umgekippt
Ein großer Sattelzug - Auflieger - LKW einer Baufirma, die hier auf dem alten Fabrikgelände tätig ist, war mit Abbruch - Schutt von hier beladen rund zwei Dörfer weiter genau in Ortsmitte, wo es eine Kurve gibt, umgestürzt. Das passierte ausgerechnet, als wir kurz danach dort entlang fuhren.
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Normalerweise nutzen wir diesen Weg so gut wie nie, weil es zu uns hin relativ umständlich zu fahren ist, da man immer quer durch diesen Ort fahren muss und danach durch den nächsten ebenfalls. Diese beiden Dörfer sind, gelinde gesagt, so bescheuert angelegt, da macht das Fahren Null Spaß, weil man sich an zig engen Winkeln herumdrücken muss. Aber an dem Tag sagte ich zu Kayla
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noch, dass wir den Weg nochmal zur Abwechslung fahren, weil wir das zuvor schon fast ein Jahr nicht mehr getan hatten. Und prompt standen wir in Ortsmitte vor diesem Desaster. Für uns war es natürlich so gesehen kein Desaster, wohl aber für den LKW - Fahrer. Die Schuttberge, die die von der alten Fabrik abtransportieren, werden teils kurz hinter diesem Dorf in einer Grube abgekippt. Wie es hieß, hatte der Fahrer die Eigenwilligkeit seiner Ladung unterschätzt, die auf Grund ihrer Eigenschaften und Formgebung fast ein wenig zum Fließen neigt, obwohl es eben Schutt - Krümel von Beton usw. sind. So brauste er wohl etwas zügig durch den Ort und musste noch einen Schlenker machen, weil er einem Radfahrer ausweichen musste, dann rutschte die gesamte Ladung auf eine Seite und das Ding kippte um. Der Fahrer hatte großes Glück im Unglück, weil er nicht verletzt wurde. Die Feuerwehr als Helfer in der Not hatte nicht weit, da die örtliche Feuerwache fast schräg gegenüber liegt. Auch andere Mitmenschen hatten großes Glück, ein Mann, der wenige Sekunden zuvor die Stelle mit seinem Hund beim Gassi gehen passiert hatte, konnte nur vor Schreck staunend mit einem leichten Schock seinem davon gelaufenen Köter nachsuchen, blieb aber ansonsten unversehrt. Einige in der Nähe geparkten Autos wurden leicht durch umherfliegende Bruchstücke der Schuttladung beschädigt, aber auch nur im eher geringen Bereich und ganz großes Glück hatte das geklinkerte Haus im Vordergrund, weil der Kipperaufbau noch ein wenig über den Bordstein schoß, aber 3 cm vor der Hauswand dann zum Liegen kam, diese also so gerade nicht erwischte. Es war insgesamt viel Glück im Spiel und etliche Leute dürften erst im Nachhinein kapiert haben, welchem Unheil sie da so gerade noch entkommen waren. Jetzt auf einmal wurde die Politk wach gerüttelt und man überlegt, ob man die Ortsdurchfahrt für LKWs ab oberhalb von 7,5 Tonnen sperren soll.
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Großes Stadthaus fast geschenkt
Durch Zufall stolperten wir neulich über eine heutzutage sicher ungewöhnliche Verkaufsannonce zu einem großen alten Gebäude mitten in Karlsruhe. Wir glaubten, dass es sich hierbei nur um einen Druckfehler handeln kann, weil das Wohn- und Geschäftshaus nebst Grundstück dort für sage und schreibe nur 75.000 Euro angeboten wurde. Das Haus, welches aus dem Baujahr 1912
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stammen soll, bietet im Erdgeschoß große Verkaufsräume, weitere kleinere Verkaufsräume gibt es im ersten Stockwerk, während im zweiten Stock Büroräume und eine riesige Wohnung sind und im dritten Obergeschoß eine noch riesigere durchgehende Wohnung ist. Hinzu kommen noch zwei Keller - Geschoßebenen, also Keller und Tiefkeller. Insgesamt gibt es in dem Kasten 1.100 m² Nutzfläche, wovon etwa 450 m² auf Wohnfläche entfallen. Die zugehörige Grundstücksfläche liegt bei knapp 1.000 m². Nun vermutet man, dass bei dem Preis eine Nullstelle vergessen wurde, also 750.000 Euro wären in der Lage sicher eher vorstellbar, aber nein, 75.000 Euro sind tatsächlich die korrekte Preisforderung. Wie sich herausstellte, liegt der Grund hierfür etwas speziell. Das Haus ist stark renovierungsbedürftig und im obersten Stockwerk hatte es vor
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Jahren sogar mal gebrannt, wodurch das komplizierte Dach komplett neu müsste. Normalerweise würde man sagen, weil in der Lage alleine das Baugrundstück locker das Zehnfache wert wäre, würde das Objekt schnell einen Käufer finden, der es abreisst und dort einen neuen Kasten hinsetzt. Aber da funkt der Denkmalschutz dazwischen, jedoch auch der Verkäufer, das soll ein 89 Jahre alter Mann sein und der möchte lieber, dass das Originalgebäude erhalten bleibt, um so an das Werk seiner Vorfahren und von ihm zu erinnern. So kam er auf die Idee, das Ganze zu dem vermeintlichen Spottpreis von 75.000 Euro anzubieten, allerdings mit der notariell verbrieften Auflage, dass der Käufer das Haus innerhalb von spätestens 4 Jahren nach dem Kauf äusserlich im originalen Baustil wieder schön herrichtet. Innen wären nutzungsgerechte Änderungen erlaubt. Sollte sich der Käufer nicht an diese Auflage halten, würde der Kauf wieder rückabgewickelt und der dann ehemalige Käufer müsste auch noch sämtliche Kosten der Rückabwicklung tragen. Diese Hürde ist dann, trotz des günstigen Preises, sehr hoch, alleine schon weil eine solche Wiederherrichtung in dem echten Stil in guter Qualität gewiss Unsummen verschlingen wird. Schwierig wird bei solchen Auflagen meistens zudem, innen neutzeitliche Ausstattung und Technik mit den alten baulichen Gegebenheiten so zu verbinden, dass das prägende Originalbild nicht gestört wird und nachher doch alles so funktioniert, wie man es heute haben will. In den 1950er und frühen 1960er Jahren soll in dem Haus sogar einige Jahre mal ein Kaufhaus untergebracht gewesen sein, welches sich dann über alle Etagen verteilte. Es soll von einer Warenhauskette namens Merkur gewesen sein, die es schon ewig und drei Tage nicht mehr gibt, die jedoch damals durchaus mit den vielleicht heute noch geläufigen Ketten Kaufhof, Karstadt, Horten und Hertie vergleichbar war, wenn auch etwas kleiner und mit insgesamt weniger Standorten in Deutschland. Aber Hertie und Horten gibt es ja auch schon seit langem nicht mehr und Karstadt wäre vor zwei Jahren ja auch beinahe von der Bildfläche verschwunden. Es hieß sogar, dass diese Horten - Betreibergesellschaft sogar hinter der kleineren Merkur - Kette gesteckt hatte. Wie dem auch sei, alles längst Geschichte und wer für ein Schnäppchen ein etwas größeres Häuschen in der Stadt sucht, könnte hier fündig werden. Für 75.000 Euro kriegt man ansonsten in Karlsruhe ja noch nicht mal mehr ein winziges Baugrundstück am Stadtrand.
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Panorama
Neulich habe ich nochmal mit einem älteren Computerprogramm experimentiert, welches ich vor vielleicht 10 Jahren mal günstig gekauft hatte. Das kleine Programm kann aus 3 bis 7 einzelnen Fotografien ein sogenanntes Panoramabild erstellen. Im Prinzip muss man sich bei den Aufnahmen nur an bestimmte Regeln halten, danach fügt zuhaus am PC das Programm selbsttätig in wenigen Sekunden diese Bilder zu einem (meist) nahtlosen Panoramabild zusammen. So simpel das Programm auch daher kommt, ich finde es auf seine Weise einfach grandios und es erzeugt ein ganz neues Gefühl für Landschaftsfotos.
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Noch ein Haus zum Billigpreis
Man könnte es beinahe schon als Fortsetzung des weiter oben genannten Verkaufsangebots des großen alten Geschäftshauses in Karlsruhe ansehen. Bei genauer Betrachtung liegt die Sache hier jedoch deutlich anders. Ein Bekannter von uns, der in Pforzheim wohnt, fragte neulich, ob wir nicht Interesse daran hätten, ein großes Stadthaus in Pforzheim zu einem Schleuderpreis zu erwerben. Natürlich wollen wir unser schön ruhig gelegenes Anwesen hier keinesfalls verkaufen,
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um dann wieder in eine unruhige Stadtlage zu ziehen. Zweifellos hat das Wohnen in einer Stadt seine Vorteile, die kenne ich ja von meinem “früheren Leben” in Stuttgart, wo ich immerhin über 50 Jahre meines Lebens mitten in der Stadt gewohnt habe. Aber das Leben in der Stadt hat eben auch Nachteile, sogar sehr gravierende Nachteile. Es ist in jedem Fall eine individuelle Entscheidung, die halt von den Dingen abhängt, die einem persönlich wichtiger sind, fußläufig alles mit wenig Aufwand erreichen zu können - da sind Stadtwohnungen meistens unschlagbar - oder eben richtig die Ruhe und frische Luft genießen zu können, sich vom Dauertrubel des nervigen Stadtlebens abkoppeln zu können, besonders letzteres ist uns mehr wert. Das Haus in Pforzheim ist ein relativ großes Mietshaus, welches erst vor wenigen Jahren total
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renoviert wurde. Dabei wurde der Eckhaus - Charakter noch dadurch hervorgehoben, dass man es mit einem neuen, erfrischend grünen Putz versehen hat. Ursprünglich war es im gleichen braun- grauen Putz gehalten, wie alle benachbarten Gebäude heute noch sind, den man so sehr oft in Städten sieht und der sehr trist wirkt. Neugierig hatte uns der Bekannte schon gemacht, aber nicht, weil wir ernsthafte Kaufabsichten für sowas hätten, sondern nur so. Also wurde diese Adresse bei unserem nächsten Pforzheim - Besuch mal aufgesucht. Das Haus verfügt über 5 Etagen, eingerechnet das Erdgeschoß, zusätzlich kommt noch eine komplette Unterkellerung hinzu, die jedoch keine Wohnräume enthält. Die fünfte Etage ist das komplett ausgebaute Dachgeschoß. In jedem Geschoß, mit Ausnahme vom Keller, ist eine separate Mietwohnung untergebracht, die jeweils 85 m² Wohnfläche aufweist, nur im Dachgeschoß die hat nur 70 m². Jetzt kommt das Überraschende, der Kaufpreis für dieses frisch renovierte Haus inclusive dem Grundstück, auf dem es steht, zu dem auch noch ein mit Auto gut befahrbarer Garagen - Hinterhof mit 5 Garagen gehört, soll nur 150.000 Euro betragen. Das ist für eine solche Innenstadtlage und ein Objekt in dem Zustand fast geschenkt. Wo ist er, der Wermuthstropfen ?, haben wir gleich gesagt. Und natürlich gibt es ihn. Der bisherige Besitzer des Hauses ist ein 51jähriger Mann, der das Anwesen vor 10 Jahren von seinen Eltern erbte. Er bewohnt in dem Haus selbst die Wohnung in der zweiten Etage. Alle anderen Wohnungen des Hauses stehen seit der Renovierung leer, können vom Käufer also selbst bezogen oder neu vermietet werden, was man heute als sehr großen Vorteil ansehen muss. Bedingung für den Verkauf mit dem günstigen Kaufpreis ist, dass der Verkäufer selbst ein kostenloses Wohnrecht in der von ihm genutzten Wohnung bis zu seinem Lebensende, plus monatlich eine Art Leibrente von 1000 Euro erhält. Außerdem muss sich der Käufer verpflichten, die Wohnung dieses Nochbesitzers spätestens alle 5 Jahre auf Käuferkosten komplett zu renovieren. Das klingt im ersten Moment vielleicht noch erträglich, aber man möge das mal hochrechnen. Keiner weiss, wie alt der Mann wird und er ist ja auch erst 51 Jahre alt. Man kann damit rechnen, dass er vielleicht 90 Jahre alt wird, das wären dann 39 Jahre mal 12 Monate mal 1000 Euro = 468.000 Euro plus die Renovierungskosten alle 5 Jahre, die für eine komplette Wohnung auch schnell mal 15.000 Euro oder mehr ausmachen können, wenn man alles von einer Fachfirma machen lässt. Das wären also zusammengerechnet etwa weitere 120.000 Euro in all den Jahren, die da noch folgen würden. Zusammen also 588.000 Euro, dazu dann noch die 150.000 Euro heutiger Kaufpreis und schon wird man bleich vor Schreck, denn dann hat man am Ende fettige 738.000 Euro für das Gemächt bezahlt. Das ist ein Wert, der dann keineswegs mehr wirklich günstig ist, sondern bestenfalls im Normalbereich für ein derartiges Haus in der Lage. Natürlich könnte es theoretisch sein, dass der Alteigentümer schon in einem Jahr im Alter von nur 52 Jahren verstirbt, dann hätte der Käufer mit einer Gesamtsumme von rund 162.000 Euro ein wirkliches Schnäppchen gemacht, allerdings ist das wohl sehr unwahrscheinlich. Also ich hätte als Verkäufer mit solch einem System des Verkaufs keine ruhige Minute mehr, denn wer weiss, die Gier danach, hier viel Geld dadurch zu verdienen, dass man viel Geld spart, in dem man beim frühen Ableben des ehemaligen Besitzers etwas nachhilft, könnte manch einen halbseidenen Käufer auf dumme Gedanken bringen und von solch halbseidenen Vögeln, die nur das schnelle Geld machen wollen, gibts gerade heute mehr, als jemals zuvor.
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Schmuddelecke soll Freizeitpark werden
Ungefähr 15 km von unserem Wohnort entfernt soll auf einer alten Industriebrache, die von einem früheren Baustoff - und Zementwerk noch übrig ist und die irgendwie auch etwas idyllisches hat, eine Art Freizeitpark entstehen. Eine Projektgruppe möchte dort diverse Attraktionen einrichten, die vor allem auch sportliche Aktivitäten der künftigen Besucher fördern. Das Konzept sieht wohl
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vor, dass dort verschiedene Gerätschaften installiert werden, die teils gebührenpflichtig sind, aber zu einem anderen Teil auch kostenlos genutzt werden können, und die den Menschen in Bewegung versetzen, wobei er vor allem eigene Muskelkraft einsetzen muss. Es war u.a. die Rede von Rollenlaufbändern, Trampolinen, Karussells und ähnlichen Dingen. Daneben stellt man sich als gebührenpflichtige Abrundungen Dinge wie ein Riesenrad, diverse Imbissstände oder ein Restaurant und sogar ein Kino vor. Nun muss man sagen, dass diese Lage näher zu etlichen größeren Orten ist, wo man vielleicht auch mit relativ vielen Besuchern rechnen könnte. Andererseits bleibt trotzdem
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zu befürchten, dass man hier für viel Geld eine totgeborene Attraktion zwangshaft aus dem Boden stampfen will, die dann später von keinem genutzt wird und alsbald größtenteils leer steht, wie man es in anderen Städten mit vergleichbaren Einrichtungen schon öfters erlebt hat. Es hiess, ein
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Herr Martin Behrens habe dieses Grundstück, mit einer Gesamtgröße von über 25.000 m² bereits erworben. Mit der Gestaltung des Freizeitparks soll im April begonnen werden, die ersten Einrichtungen wären nach dessen ehrgeizigem Plan schon ab Juli nutzbar. Der Gesamtpark soll ab Sommer 2018 fertig sein, also in etwas über einem Jahr. Da der Herr Behrens damit Geld verdienen will, soll ein intelligentes Bezahlkonzept eingerichtet werden, bei dem die kostenpflichtigen Attraktionen per Smartphoneapp freigeschaltet werden können. Für Leute, die
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lieber am echten Geld festhalten, können die Park-Checkkarten an einem Büdchen kaufen, die dann vor der Benutzung in ein Lesegerät der jeweiligen Attraktion gesteckt werden müssen.
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und man plant und plant und plant......
Fast schon ein Witz ist die Geschichte um ein künftiges Neubaugebiet am Rand eines Dorfes, welches rund 10 km von unserem Heimatort entfernt liegt. Bereits vor satten 18 Jahren hatte die Verwaltungsspitze des Dorfes beschlossen, am südöstlichen Ortsrand ein großes neues Baugebiet zu erschließen, in dem insgesamt 120 neue Häuser entstehen könnten. So erhielt ein Fachbüro den Auftrag, das alles vorzuplanen, um dann weitere Feinabstimmungen auf dieser Grundlage durchzuführung und mit der Erschließung und dem Verkauf der einzelnen Parzellen zu beginnen. Nachdem die fertigen Pläne im Gemeinderat hitzig diskutiert wurden, gab es einen kleinen Aufstand, da viele Bürgervertreter befanden, dass das neue Baugebiet viel zu nah am alten Ortskern liegen würde und so nah wolle man die “Neuen” dann auch nicht auf der Pelle hocken haben. Das ging dann soweit, dass man der Einfachheit halber beschloss, mit den ansonsten gleichen Plänen das Baugebiet einfach um 1 km weiter nach Osten zu verlagern, so dass dort eine Art eigenständiges Satellitendorf als Ableger entstanden wäre. Genau das fanden dann zahlreiche andere Ortsvertreter überhaupt nicht gut, weil man damit bei den dort zuziehenden Neubürgern kein Zugehörigkeitsgefühl zum eigentlichen Ort entstehen lasse. Das sähe so aus, als würde man die “Neuen” wie Aussätzige behandeln, die man bloß nicht im Ort haben möchte. Bis dass dann neue Überlegungen durch waren, vergingen schnell mal einige Jahre. Etwa vor 7 Jahren kam wieder etwas Bewegung in die Sache und die Verantwortlichen einigten sich auf ein Gebiet, welches rund 300 Meter vom Ortskern entfernt beginnt, was auch mühelos machbar gewesen wäre, weil dieses Land dort komplett der Ortsgemeinde gehört und somit problemlos verplant und verkauft werden kann. Was die neuen Straßen und die Anordnung der einzelnen Parzellen betrifft, übernahm man dabei weitestgehend die alten Pläne des ersten Gutachtens, damit der Aufwand für eine Neuplanung weitgehend entfallen konnte. Nachdem dieses Vorhaben bei der übergeordneten Landkreisbehörde abgesegnet war, sollte es mit den Erschließungsarbeiten endlich los gehen. Kaum hatten die Bauarbeiter Stellung bezogen und die ersten Kubikmeter Erdreich abgetragen, um die Vorarbeiten für die neuen innerörtlichen Straßen und Kanalnetze durchzuführen, stellte man fest, dass an der Stelle rund 80 % des Untergrundes nicht tragfähig genug für eine Bebauung sind. Es hieß, wenn wir da bauen, dann kippen die Häuser innerhalb von wenigen Jahren reihenweise wieder um oder in sich zusammen, weil in rund 8 - 12 Metern Tiefe ganz weiche Sandvorkommen oder ähnliches Zeug nur darauf warten würden, nachzugeben. So bestand die Wahl zwischen einer entsprechend aufwändigen Sondergründung durch Verfestigung dieser Schichten, was unbezahlbar teuer geworden wäre oder den Standort erneut möglichst weit in ein Gebiet zu verlegen, wo diese Probleme nicht bestehen. Schon bald hatte man ein neues Gelände gefunden, was wieder weiter südöstlich lag, und was fast schon wieder dem ersten Plan entsprach, der mit dem Kilometer Abstand zum heutigen Ortskern. Da maulten natürlich wieder die Bedenkenträger, die so eine Abschottung der künftigen Neubürger vom Rest der Bevölkerung befürchteten. Die schlugen dann vor, das Neubaugebiet komplett auf die westliche Seite des Ortes zu verlegen, da sei auch gleich am Ortsrand auf endlosen Feldern Platz genug, um alles zu errichten und das ohne Lücke zwischen altem Ortskern und neuem Ortsteil. Da auf Grund örtlicher Gegebenheiten die Straßenplanung und die Lage der einzelnen Parzellen dafür aber nicht von den ersten Planungen übernommen werden konnte, musste ein teures Planungsbüro aus Stuttgart alles wieder ganz neu durchplanen, was alleine schon über 1,1 Millionen Euro gekostet haben soll. Als diese schönen Hochglanzpläne dann fertig waren, fiel den Verantwortlichen erst ein, dass diese Felder überhaupt nicht im Eigentum der Gemeinde sind, sondern den Landwirten gehören, die darauf vornehmlich ihr Getreide ziehen. Insgesamt teilte sich diese Fläche auf 6 Landwirte auf, wovon 4 partout nicht verkaufen wollten. Die anderen beiden hätten verkauft, aber nur zu Preisen, die den Planern die Blässe ins Gesicht trieben. Die Bauern sagten frank und frei, wenn ihr Geld genug habt, um nur für die Pläne alleine schon 1,1 Millionen Euro raus zu werfen, dann habt ihr mit Sicherheit auch Geld genug, um für das Land einen ordentlichen Preis zu zahlen. Da die anderen 4 Bauern ohnehin stur blieben, platzte das Projekt an dieser Stelle erneut, trotz der hohen Ausgaben für die schönen Pläne. Am Ende lief wieder alles auf die zweite Variante mit der weiten Entfernung vom Ortskern in südöstlicher Lage hinaus und es gab nur noch die Wahl zwischen dort
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bauen oder gar nicht bauen. Die Bedenkenträger wurden angesichts der Tatsachen weniger und mit großem Trara wurde ein “letzter” Besichtungungstermin vor Ort Anfang Februar mit allen an der Planung beteiligten Figuren durchgeführt, bevor dann im März die endgültigen Arbeiten starten können. Fazit des Hickhacks: das alles hätte man schon 18 Jahre früher und 1,1 Millionen Euro billiger haben können und dann wäre schon lange alles fertig und würde bereits seit Jahren Steuern der Bewohner in die Kassen spülen. Ich würde mich nicht wundern, wenn doch wieder
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im letzten Moment etwas dazwischen kommt. Ob die an der Stelle den Untergrund schon geprüft haben, davon hörte man bislang nämlich nichts ?
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Durch Feld und Flur
Seit rund 2 Jahren haben wir eine neue Art des Wanderns entdeckt, die uns sehr viel Freude bereitet. Abseits von den üblichen Wanderwegen und den ausgelatschten Routen, die in jedem drittklassigen Wanderführer zu finden sind, wandern wir einfach querfeldein. Das heisst, wir trampeln den Bauern dabei nicht die Felder platt, aber diese einfachen Wirtschafts - Feldwege, die so gut wie keiner kennt und außer den Bauern keiner nutzt, haben wir als wundervolle Wanderwege für uns entdeckt. Das macht einfach eine Riesenlaune, man atmet wirklich nur frische Luft und es gibt so
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viele wunderschöne Feldwege, dass man alleine im heimatlichen Umkreis von nur 20 km es nicht schaffen würde, alle dort vorhandenen Wege innerhalb von 3 Jahren abzuwandern. Diese große Vielzahl steht somit für reichlich Abwechslung, weil jeder Weg seine Besonderheiten hat. Man könnte sagen, dass wir uns fast schon ein wenig ärgern, weil wir diese Idee nicht schon früher hatten. Zudem führen fast alle Feldwege irgendwie zu normalen, öffentlichen Straßen, wo es meist auch Buchten gibt, wo man parken kann, wodurch die An- und Abreise mühelos
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schnell möglich ist. Da gibt es so schöne verträumte Eckchen, dass es eigentlich schade ist, dass man das nicht mehr nutzt. Da rasen die Leute quer durch die Welt, um in der Ferne schöne Ecken zu finden, während viel schönere Ecken zu Hause quasi unbeachtet vor der Tür liegen. Sofern das Wetter mitspielt, haben wir uns vorgenommen, künftig mindestens einmal pro Woche solche Feldwege hier im Umkreis von 20 - 30 km zu erwandern. Dabei machen wir keine anstrengenden Mehrstundenwanderungen, dann vergeht einem schnell die Lust daran, wir wandern dabei maximal anderthalb Stunden am Stück, meist jedoch sogar unter einer Stunde, so im Bereich von 45 Minuten und dann macht das dauerhaft Laune.
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Sportplatz gescheitert
In einem kleinen Dorf, etwa 20 km von unserem Wohnort entfernt, hatte ein Herr Nerres eine etwas ungewöhnliche Idee. In dem 300 - Einwohner - Nest gab es keinen Sportplatz. Das lag insbesondere einigen Fußballfans aus dem Ort schon lange wie ein Stein im Magen. Die zuständige Verwaltung befindet sich in einem übergeordnetem Ort, dem insgesamt 5 kleinere Dörfer als eine Art Vororte angegliedert sind. Dort sagte man, dass es keinen Sinn mache, in dem Nest für selbst im billigsten Fall 350.000 Euro einen eigenen Sportplatz zu bauen, der dann im Schnitt nur an etwa 6 Tagen im Monat überhaupt irgendwie genutzt wird. Es gäbe schließlich schon 2 Sportplätze in dieser Verbandsgemeinde und da existierten noch genug zeitliche Lücken, in denen die Sportler aus dem Dörfchen diese Plätze benutzen können. Sie müssten dann halt nur ein paar Kilometer mit dem Auto oder dem Fahrrad dorthin fahren. Man kann es heute in Zeiten knapper Kassen einfach nicht mehr leisten, dass jede bessere Wohnsiedlung einen eigenen Sportplatz erhält, der ja auch ständig hohe Unterhaltskosten zurfolge hat. Das gefiel dem Herrn Nerres gar nicht und so zog er durchs
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Dorf um zunächst Unterschriften zu sammeln und später auch Geld zu sammeln, mit dem man den gewünschten Fußball - Acker dann halt selbst errichten wollte. Gab es bei der Unterschriftenaktion immerhin noch rund 140 Autogramme von Mitbürgern, die das unterstützen wollten, was angesichts von 300 Einwohnern insgesamt sicher viel ist, hörte der Spaß beim Geld wie so oft auf. Ganze 210 Euro hatte Sportfanatiker Nerres so eintreiben können, was beileibe nicht zum Bau eines Fußballfeldes reichte und selbst als ernst zu nehmender Aufstockungsbeitrag an die Gemeinde konnten die 210 Euro
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bei der Gemeindeverwaltung bestenfalls ein sehr müdes Grinsen auslösen, aber beileibe keine Unterstützung. So war das Projekt Sportplatz gescheitert, bevor es richtig begonnen hatte. Nerres und eine Hand voll Mitstreiter beschlossen, die 210 Euro im nächsten Sommer bei einem gemeinsamen Grillfest im wahrsten Sinne des Wortes zu verbraten.
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Leute wie der Herr Nerres werden es sicher anders sehen, aber wir finden, es ist wirklich absoluter Blödsinn, dass soviele Sportplätze gebaut und unterhalten werden, die viel kosten, aber im Durchschnitt in 80 % der Zeit ungenutzt brach liegen. Da kann man von Sportfreunden sicher erwarten, dass sie sich untereinander absprechen, wann sie die vorhandenen Einrichtungen belegen und somit sinnvoller nutzen, als wie wenn jeder Vereinsmeierverband seinen eigenen Sportplatz finanziert kriegt, der dann nur ein paar Stunden pro Monat genutzt wird. Das kann man keinem braven Steuerzahler plausibel machen, dass sein Geld für Dinge verheizt wird, die kaum genutzt werden, wo doch gleich nebenan schon eine solche Einrichtung vorhanden ist, die man mit nutzen könnte und die zum großen Teil schon auf Kosten der Steuerzahler errichtet und unterhalten wird.
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Ritterallee
Der auf den verschiedenen Zu Haus - Seiten schon häufig erwähnte Herr Ritter, dem inzwischen rund 70 % der Gebäude auf dem alten Fabrikareal neben unserem Wohnhaus gehören, ist, wie wir neulich erfuhren, in Karlsruhe sogar Eigentümer eines ganzen Straßenzuges. Alle Grundstücke und Gebäude in einem Straßenbereich von etwa 350 m Länge gehören ihm. Dabei handelt es sich vorwiegend um Altbauten aus der Zeit zwischen 1900 und 1930, die er aufwendig sanieren lässt und dann mit innerlich hochmodernen Wohnungen neu vermietet. In etlichen der Gebäude befinden sich aber auch Büroräume sowie Arztpraxen und Rechtsanwaltskanzleien. Im Volksmund wird diese
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Straße von vielen informierten Leuten auch schon als Ritterallee bezeichnet. Die Straße hat stellenweise auch etwas alleehaftes, weil es am Rand zahlreiche Bäume gibt, die allerdings auf dem Bild nur schwer zu erkennen sind, da sie im letzten Herbst aus Sicherheitsgründen stark zurück gestutzt worden waren. Über das Vermögen von Herrn Ritter gibt es die wildesten Spekulationen, die einen meinen, dass er etwa 20 Millionen
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“schwer” wäre, andere lachen darüber und sind überzeugt, dass er näher an einer Millarde, als an diesen 20 Millionen liegen würde. Wie dem auch sei, arm ist er gewiss nicht und er ist, gemessen an seinem Reichtum, scheinbar doch ein relativ normaler, ja fast schon einfach wirkender Mensch geblieben, soviel kann ich von den persönlichen Begegnungen mit ihm nur sagen.
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Außen hui und innen pfui
In einem Städtchen in rund 30 km Entfernung stand neulich ein vermeintlich schönes altes Stadthaus zum Verkauf. Es war nicht gerade preiswert, aber für die dort üblichen Verhältnisse konnte man es noch als günstig einstufen, jedenfalls zunächst. Ein Bekannter von uns, der schon seit längerem auf der Suche nach einem erschwinglichen Altbau im hiesigen Umkreis ist, wurde auf das Angebot aufmerksam und bat uns, an einer Besichtigung teilzunehmen, die er mit einem Makler angesetzt hatte, weil wir durch die Erfahrungen mit unserem Haus da vielleicht etwas besser beurteilen können, was man davon zu halten hat. So fuhren wir an einem sonnigen Samstag dorthin
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und waren vom äusseren Erscheinungsbild erstmal sehr positiv überrascht. Das Haus sah von außen wie gerade frisch renoviert und neu angestrichen aus, wie es für einen solchen Altbau, der im Kern von 1876 stammt, kaum hätte besser sein können. Der Makler, ein recht schnöseliger junger Mann, der stark glänzend eingecremt war und extrem nach billigem Rasierwasser stank, strahlte wie ein König und pries das Haus in den höchsten Tönen. Das mochte man ihm von außen absolut glauben, es gab keinen einzigen Kritikpunkt zu entdecken. Es waren neue Isolierfenster eingebaut, die waren aber so
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gekonnt an den alten Stil angepasst, dass es darüber überhaupt nichts zu meckern gab. Der Makler führte uns dann hinter das Haus, wobei es eine relativ ungewöhnliche Besonderheit gibt, da das Haus beidseitig an eine Straße grenzt. Das heisst, es gibt kein wirklich eigenes Grundstück, außer der Fläche, auf dem das beidseitig angebaute Haus steht. Vorne (siehe oben) grenzt es an eine breite Straße, die an einem Tag der Woche auch als Marktplatz für Gemüsehändler dient, jedenfalls im Sommer, und hinten fällt man vom Hinterausgang direkt auf eine kleine Seitenstraße des Ortes. Also absolut 0 Außenfläche, die man irgendwie nutzen könnte, noch nicht mal soviel, dass man ein Auto dort abstellen könnte. Aber auf dieser Rückseite sah es genauso gut aus, wie von vorne. Dann ging es ins Haus und sofort brach der bislang sehr gute Eindruck wie ein Kartenhaus in sich zusammen.
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Kein einziger Raum im Gebäude war bewohnbar, obwohl es als sofort bezugsfähig angepriesen worden war. Im Obergeschoß hatte man sämtliche Zwischenwände heraus gebrochen, um einen einzigen Großraum als Riesen - Wohnzimmer zu erhalten (siehe Foto oben rechts). Vom Platz her sehr schön gedacht, aber vom Zustand bewohnbar meilenweit entfernt. Keine funktionsfähigen elektrischen Leitungen im ganzen Haus, wenn man Strom wollte, musste man ins Erdgeschoss direkt neben den Zählerkasten, dort baumelte eine Bausteckdose, an die man per Kabeltrommel dann etwas anschließen konnte, um wenigstens provisorisch Licht zu haben. Mit Intallationen für Wasser und Abfluß sah es ähnlich aus. Im Erdgeschoss gab es immerhin, welch ein Luxus, einen uralten Toilettenraum, den man sozusagen als Bauklo so erhalten hatte, wie er früher war, damit es für dort arbeitende Leute wenigstens die Möglichkeit gab, sein Geschäft zu erledigen. Nur dort gab es fließendes Wasser und eine funktionsfähige Toilette. Das heisst, in einem alten Küchenraum gab es noch einen funktionsfähigen, alten Wasserhahn, allerdings ohne Abfluß darunter, den konnte man nur dazu verwenden, um z.B. einen Wasserschlauch anzuschließen oder Eimer volllaufen zu lassen. Damit wären alle funktionsfähigen Wasser- Installationen in dem Haus erwähnt. Überall im gesamten Haus gibt es, mit Ausnahme des Klos und der beiden Haustüren, keine einzige Türe mehr. Alle Türen zu Zwischenräumen wurden nebst Zargen heraus gebrochen. Ist das im Obergeschoss noch einleuchtend, weil man zur Vergrösserung des Raumes die Zwischenwände entfernt hat, macht das im Erdgeschoss keinen erkennbaren Sinn, da dort noch alle Einzelräume vorhanden sind. Ich hatte zudem aufgrund der Bauweise der Decken den Eindruck, dass das ganze Gebäude früher, vor vielleicht 100 Jahren, ursprünglich gar kein Wohnhaus, sondern ein Viehstall war, der dann vielleicht nach dem zweiten Weltkrieg zu einem Wohnhaus umgebaut wurde. Der Keller des Hauses bestand nur aus einem kleinen Raum, es war also teilunterkellert, wo die Anschlüsse der Versorger ankamen. Beim Dachboden schienen wenigstens die Balken und die Eindeckung in Ordnung zu sein. Jemand hatte mal versucht, mit einer Wärmeisolierung des Dachs anzufangen, dann aber bereits nach antackern einer Dämmbahn von vielleicht 1 m Länge wieder aufgegeben. Natürlich kann ein Handwerker aus so einem Gemächt wieder etwas Schmuckes machen, aber vom Zustand bewohnbar ist das mindestens soweit entfernt wie der Stuttgarter Fernsehturm vom Münchener Olympia - Stadion. Die Gesamtwohnfläche wäre, bei klugem Ausbau, sicher im Bereich von 120 m² und es steckt Potential drin, das hängt jedoch von der Art des Ausbaus ab. Was aber bei diesem Innenzustand sowie dem völligen Fehlen jeder Außenfläche überhaupt nicht geht, ist der verlangte Preis von 360.000 Euro. Wäre der Zustand innen so gut, wie das Äußere verspricht, ginge das nach einer leichten Absenkung des Preises auf vielleicht 280.000 Euro halbwegs in Ordnung, aber so, bei all den Minuskriterien wäre dieses Haus im jetzigen Zustand bestenfalls 100.000 Euro wert und selbst da bekäme man ein paar Kilometer außerhalb für das Geld bessere Anwesen. Als ich dem Makler das so frei auf den Kopf zugesagt habe, tat er sehr pikiert und bekam sich nicht mehr ein, als hätte man eine Majestätsbeleidigung ausgesprochen. Der wollte steif und fest an seinen kruden Preisvorstellungen festhalten. Allenfalls 10.000 Euro wären noch verhandelbar, so dass man am Ende auf 350.000 Euro glatt heraus käme, kreischte er mit spitzer Stimme heraus. Dabei betonte er fortlaufend, dass es sich hierbei schließlich um ein Haus mitten in Stadtlage handeln würde. Ja schön, Stadtlage, aber wo? In einer tendenziell eher unbedeutenden Kleinstadt, die ich hier absichtlich nicht mit Namen nenne, wo es, außer den üblichen Discountern, keine besonderen Geschäftsansiedlungen, keine nennenswerte Firmen und auch sonst nichts Tolles gibt, was einen hohen Preissprung nach oben rechtfertigen würde. In einem kleinen Dorf im Umland wohnt man mindestens genauso gut, wenn nicht besser und selbst dort gibts heute die üblichen Discounter schon oder zumindest einen davon. Mein Bekannter, wegen dem wir überhaupt mitgegangen waren, sah das genauso und sagte dem Makler, dass er an dieser Immobilie kein weiteres Kaufinteresse mehr hätte. Darauf spielte dieser sofort die beleidigte Leberwurst und hielt es noch nicht mal mehr für nötig, auf unser “Auf Wiedersehn” eine Antwort zu geben.
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Waldhaus
Bei einem Ausflug, den wir an einem Mittwoch mal im Bereich des nördlichen Schwarzwaldes machten, stießen wir während einer rund zweistündigen Wanderung über schönste Waldwege auf ein verfallenes, aber vom Baustil her recht modern wirkendes Haus. Wohlgemerkt mitten im Wald. Vom normalen Waldweg aus war uns das zunächst gar nicht aufgefallen. Als Kayla von einem unaufhaltsamen Harndrang befallen wurde, hockte sie sich einige Meter abseits ins Gebüsch, um den Wassermassen freien Lauf zu lassen, dabei entdeckte sie, dass “hinten” zwischen den Bäumen etwas wie ein Gebäude durchschimmert. So gingen wir im Anschluß mal näher an diese
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Ruine heran. Es ließ sich nicht ausmachen, was das mal genau war, nach alter Fabrik sah es nicht aus, sondern eher nach einem ehemaligen Wohnhaus. Kayla vermutete unterdessen, dass es mal eine ehemalige militärische Nutzung hatte. Vom Baustil her vielleicht aus Anfang der 1960er Jahre oder so um den Dreh, wo man so baute, wenn man modern sein wollte. Aber dann in solch einer abgelegenen Waldecke? Nun wissen wir von unserem eigenen Wohnumfeld, wie schnell sich um ehemalige Freiräume Waldgebiete gebildet haben, das geht innerhalb von 20 - 30 Jahren schon ganz flott, je nach
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dem, welche Baum- und Strauchsorten dort wachsen. Auf der Frontseite der Ruine hatten Sprayer - Schmierfinken bereits in rosa Farbe angekritzelt “Hitler kommt !”, was aber auch schon zig Jahre her sein dürfte, weil dieser Schriftzug bereits stark verwittert war. Hitler kommt ganz sicher nicht, der wäre auch heute altersgemäß ganz schön klapperig, dagegen wäre diese Ruine noch mit einem Neubau zu vergleichen. Vermutlich haben sich früher mal Militaria - Spieler in der Ruine ausgetobt, denn alles sieht stark beschädigt aus, wobei die Beschädigungen nicht alleine vom Verfall der Zeit stammen. Das Gebäude ist komplett aus Betonguss erichtet, nicht etwa aus Steinen gemauert. In dem Gebäude stank es fürchterlich nach Heizöl. Wir haben uns nicht weit hinein getraut, da es trotz des eigentlich stabilen Eindrucks irgendwie doch baufällig wirkte. Insgesamt ist es heute mehr eine “Ruhine”, die also ihre Ruhe hat, weil es in dem Waldbereich so wunderbar still ist. Die Lage ist schon so weit von jeglicher Ortschaft entfernt, dass man noch nicht mal Handyempfang hat. Sowas bringt viele Leute heute ja schon in Panik, wenn ihr heißgeliebtes Smartphone mal irgendwo kein Netz hat. In diesem Waldstück ist das jedoch ganz normal, man muss sicher schon über 5 km weit gehen, bevor man wieder in Netzbereiche vordringt, wo die moderne Technik funktioniert.
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Sportplatzbetrug
Betrüger lassen sich immer wieder was neues einfallen und schrecken mittlerweile noch nicht mal davor zurück, Behörden und vergleichbare Institutionen mit getürkten Rechnungen rein zu legen oder es zumindest zu versuchen. Viele Gemeinden und Städte haben heute ja zahlreiche kleine und kleinste Außenorte, die ganz früher mal selbstständige Dörfer waren, aber vor vielleicht 50 Jahren eingemeindet wurden, um so die vielen Kleinst - Verwaltungen und Minirathäuser einzusparen. Die meisten dieser Dörfchen haben zumindest einen einfachen Sportplatz, wo die Dorfjugend oder Dorfvereine etwas herumbolzen und kicken können. Diese Plätze sind natürlich sehr einfach angelegt und nicht mit dem zu vergleichen, was einem beim Begriff Sportplatz so typischerweise einfällt. Hier nennt man solche Plätze auch Bauern - Sportplatz oder Bauern - Fußballplatz. Ein
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Dorf in ungefähr 20 km Entfernung von unserem Heimatort war neulich Gegenstand eines solchen Betrugsversuchs. Die Ganoven reisen gezielt über Land und suchen nach solchen Einfachst - Sportplätzen. Wenn sie welche gefunden haben, erkundigen sie sich, welche übergeordnete Stadt- oder Gemeindeverwaltung für dieses Dorf mit dem Platz zuständig ist. Dann verschicken sie an die Verwaltung der übergeordneten Orte eine Rechnung für Arbeiten, die sie auf dem
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betreffenden Sportplatz angeblich ausgeführt hätten, z.B. für Rasenpflege oder Reparatur eines Fußballtores. Sie hoffen dabei auf eine gewisse Unkenntnis der einzelnen örtlichen Lage in der großen Verwaltung und dass man das dort einfach durchwinkt und bezahlt. Bei der Gemeinde aus diesem Beispiel war der Betrugsversuch noch im letzten Moment aufgefallen und kein Geld an die Betrüger überwiesen worden, aber wie sich herausstellte, hatten diese Ganoven bei zig anderen Gemeinden mit der Masche tatsächlich Erfolg. Die Rechungen wurden dort blindlings und ungeprüft bezahlt. Später stellte sich heraus, dass die Empfänger-Kontonummer bei einer fernen Bank auf einer Südsee - Insel war. Man geht davon aus, dass diese versteckt agierenden Sportplatz - Betrüger mit dieser Masche deutschlandweit schon über 500.000 Euro ergaunert haben. Langsam funktioniert diese Masche aber wohl nicht mehr so richtig, weil die meisten Verwaltungen über den Trick informiert wurden und genauer prüfen, worauf sich diese Rechnungen beziehen.
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Abriss einer toten Autobahn
Man staunt oftmals über Seltsamkeiten, die man kaum für möglich hält. Bei einer Fahrt in Richtung unseres Waldgrundstücks und Zweitwohnsitzes bei Pirmasens wählten wir zur Abwechslung neulich mal eine völlig andere Route, die einige Umwege über kleine hübsche Landstraßen macht. Als wir etwa die Hälfte der rund 90 km langen Strecke zurück gelegt hatten, überquerten wir auf einer kleinen Kreisstraße mittels einer Brücke einen offensichtlich alten Autobahnabschnitt, eines schon seit langem stillgelegten Autobahnteilstücks. In der Ferne sahen wir Bagger und diverse Baumaschinen bei der Arbeit. Irgendwie weckte das unser Interesse und wir fuhren über eine kleine Seitenstraße in Richtung der Baustelle. Dort entfernte man gerade die Mittelleitplanken und deren Betonhalterungen. Die Fahrbahn war auf einer Seite stellenweise schon abgetragen, auf der gegenüber liegenden Fahrtrichtung war sie unterdessen noch komplett vorhanden. Als wir uns das
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Schauspiel eine Weile anschauten, kam ein Bauarbeiter zu uns, der gerade eine Pause machte. Wir kamen ins Gespräch und erfuhren erstaunliches. Dieser Autobahnabschnitt ist praktisch nie wirklich genutzt worden. Mit seinem Bau wurde vor 35 Jahren begonnen, gedacht als Verbindungsspange zwischen einer anderen Autobahn und einer Art Schnellstraße. Rund 5 km lang wurde diese Spange, um ihre Funktion zu erfüllen hätte sie aber 8 km lang werden müssen, nach 5 km kam ein Baustopp wegen unerwarteten Problemen mit dem Untergrund. Als es für diese Probleme eine Lösung gab, war kein Geld mehr da, um sie weiter zu bauen, zumal die Baukosten inzwischen
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explodiert waren. Das Bauprojekt schlief in diesem Stadium ein und wurde nie zuende gebaut. Das 5 km - Spangenstück blieb auch ziemlich unbekannt, da es keine Orte querte, sondern durch einen hügeligen Waldbereich verlief. Nach vielen Jahren des Vergessens stellte man 2012 dann fest, dass man es ohnehin nicht mehr benötigt, weil es mittlerweile ein paar km weiter ein Autobahnkreuz gibt, welches u.a. die gleiche Aufgabe erfüllt. So folgte 2016 der Beschluß, diese seit Jahrzehnten ohne Sinn vorhandene Teilspange nun in 2017 abzureissen. Lediglich die ganz linke Fahrspur (siehe Foto, hinter den Warnbaken) muss erhalten bleiben und wird später zu einem Wirtschaftsweg für Land- und Forstwirte umgemodelt, also eine Art Ministraße für Traktoren, dann war der Bau dieser Trasse wenigstens nicht völlig sinnlos.
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Aggressiver Fischzüchter
An einem Sonntagmorgen waren wir neulich etwas in der Gegend herumgefahren und entdeckten rund 30 km von unserem Wohnort entfernt an einem Waldrand einen hübschen kleinen See. Wir parkten den Wagen auf einem kleinen Wanderparkplatz mit 4 Stellplätzen und gingen ab dort zufuss in Richtung des Sees. Er war aber nicht gut direkt erreichbar. Alle Wanderwege führten nur
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bis zu einer bestimmten Stelle und endeten dort an einem Zaun oder führten ab dieser Stelle wieder weg vom See. Es gab eine Zufahrt für Autos, die war jedoch mit einer recht aufwendigen Schrankenanlage verschlossen und Schilder wiesen darauf hin, dass es unzulässig sei, als Unbefugter diesen Bereich zu passieren. So wanderten wir oben weiter in einiger Distanz um
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den See. Dabei fand ich eine Stelle, die nicht so stark zugewuchert war und von wo aus man obiges Foto schießen konnte. Es dauerte jedoch keine 2 Minuten, da stand plötzlich ein schimpfender Mann mit Hund neben uns und drohte uns Prügel an. Zudem verlangte er, dass wir die Kamera heraus rücken, was wir ablehnten. An dieser Stelle war immerhin ein frei zugänglicher Bereich und kein Privatgelände, also was wollte dieser blöde Knilch überhaupt. Er drohte damit, dass er den Hund Bronco auf uns hetzen würde, falls wir die Kamera nicht rausrücken würden. Kayla hat keine Sekunde überlegt und sofort per Handy die Polizei gerufen. Trotz seiner Drohung gaben wir ihm die Kamera nicht und sagten ihm, dass jeden Moment die Polizei zur Klärung der Sachlage eintreffen werde. Noch bevor der sich mit seinem Drecksköter weiter aufbauen konnte, traf die Polizei ein. Denen waren Probleme in dem Bereich nicht unbekannt. Der ältere von beiden Polizeibeamten schlug vor, dass alle Beteiligten nun weiter ihres Weges gehen und die Auseinandersetzung beenden. Dem stimmten wir nach genauer Erläuterung der Sachlage zu. Der jüngere Polizist bestätigte zudem, dass der Mann mit dem Hund keineswegs die Herausgabe der Kamera verlangen dürfe, da alles auf öffentlichem Gelände stattgefunden hatte. Schimpfend, gewissermaßen unisono mit seinem Köter bellend verließ der Blödian dann die Stelle in Richtung der oben genannten Zufahrt. Wie sich herausstellte, handelt es sich bei der Anlage auf dem See um eine spezielle Fischzuchtanlage, wo die Betreiber ständig befürchten würden, dass andere ihre Zuchtergebnisse stehlen oder in Erfahrung bringen wollten. Ich weiss zwar nicht, was an Fischzucht so geheimnisvoll sein soll, aber ich denke, diese Fischheinis haben einen gewaltigen Sprung in der Schüssel. Der ältere Polizist bestätigte auch, dass sie dort schon öfters vergleichbare Einsätze gefahren hätten.
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Baustellenverwirrung
Manche Baufirmen, die im Straßenbau tätig sind, lassen beim Errichten von Absperrungen jede Koordination vermissen. So fuhren wir neulich nach Karlsruhe. In einem Vorort war eine große Baustelle eingerichtet worden. Dass dafür Absperrungen nötig sind, ist klar, aber was die Baufritzen dort gebastelt hatten, grenzte schon an Wahnsinn. Die Baustelle befand sich auf der rechten Seite
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der Fahrbahn, die gleich davor auch entsprechend abgesperrt war, soweit ok. Aber zugleich hatte man auch auf der linken Seite Absperrbaken in einer Art Versatzmuster so ungeschickt aufgestellt, dass kein normales Durchkommen mit Autos mehr möglich war, obwohl die Straße als solche ja nicht komplett gesperrt war, der Verkehr sollte ja nur an der Baustelle vorbei
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geleitet werden. Einige entnervte Autofahrer hatten dann zur Selbsthilfe gegriffen und kurzerhand selbst die Absperrbaken ein Stück nach hinten versetzt, damit man wenigstens mit einem PKW so gerade wieder durch kam. Also wie hirnlos muss man sein, um eine Absperrung so blöde aufzubauen? Wenn die Firma genauso fähig baut, wie sie absperrt, dann gute Nacht.
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