Zu Haus

Durch die zahlreichen Berichte über das, was sich hier in unserem direkten heimatlichen Umfeld ständig ereignet, haben wir uns dazu entschlossen, diese Beiträge aus der Rubrik Anekdoten auszugliedern und daraus eine eigene Rubrik zu machen.

Die eigentlichen Berichte, Beiträge und Fotos finden Sie dann auf den Unterseiten ab Zu Haus 1 aufwärts.

Die meisten Dinge, die man erlebt, tragen sich zweifellos zu Hause oder zumindest im direkten Wohnumfeld zu. Das ist bei uns nicht anders. Daher werden Sie auf diesen “Zu Haus - Seiten” sozusagen einen kleinen Einblick in das bekommen, was sich hier so tut.


Das ist für uns “Zu Haus”

Damit Sie einen groben Begriff dafür bekommen, worauf sich unsere Berichte hier überhaupt beziehen, erst einmal eine kleine Erläuterung zu dem, was wir “Zu Haus” nennen.

unser Haus (vorne der kleine Bau) gleich neben alter Fabrik

Im Jahr 2006 kauften wir dieses damals leerstehende Haus neben einer alten Fabrik, die schon rund 25 - 30 Jahre stillgelegt war. Auf dem Bild nicht sichtbar, zum Haus gehört noch rechtsseitig etwas nach hinten versetzt eine kleine alte Fabrikhalle, die wir als Werkstattgarage bezeichnen, weil wir sie in erster Linie als Garage nutzen und als Bastelwerkstatt, weil neben dem Auto noch viel Restplatz übrig ist. Zudem befindet sich hinter dem Haus und der Werkstattgarage etwas seitlich nach rechts verschwenkt ein großer Gartenbereich, der bis an die Mauer des Fabrikareals reicht. Das Haus und die Werkstattgarage wurden, vorwiegend in mehrjähriger Eigenleistung von Kayla und mir, in einen bewohnbaren Zustand versetzt, was bitter nötig war, da es zuvor auch schon längere Zeit leer gestanden hatte. Ganz früher, bis etwa 1980, gehörte unser Anwesen auch noch zu der Fabrik, wobei das Haus damals

unten Büros und oben eine Betriebsleiter - Wohnung beherbergte. Die Werkstattgarage war mal ein Labor der Fabrik, die früher diverse chemische Produkte sowie spezielle Gummielemente herstellte, die aus einem Gemisch von Textil und Gummimaterial bestanden und für Maschinen und Erschütterungsdämpfungen verwendet wurden. Nach langem Stillstand wurden Teile der alten Fabrik, die sich im Hintergrund noch erheblich ausdehnt und etwa 15 - 20 mal so groß ist, wie es hier von vorne aussieht, in den letzten Jahren an neue Eigentümer verkauft und so zieht an manchen Stellen neues Leben, meist in Form von neuen Firmen ein, während andere Bereiche noch weiterhin im Dornröschenschlaf liegen. Wer nun glaubt, dass wir in einer grauen Umgebung

von alten Fabrikbauten und maroden Schuttbergen wohnen, liegt völlig daneben, denn auf der gegenüberliegenden Seite des Hauses tut sich, etwas versetzt, dieser Blick auf die alte schmale Zufahrtsstraße auf, die durch Waldgebiete hinauf bis zu einer 5  Kilometer entfernt liegenden Bundesstraße führt. Diese stellt dann wiederum die Verbindung zu dem eigentlichen Heimatort her, zu dem unsere alte Siedlung hier gehört. In Gegenrichtung geht es, an unserem Haus vorbei durch Waldgebiete weiter, bis dass diese Straße nach weiteren

Landschaft zu Haus, alte Zufahrt

rund 2 km an einer alten, seit langem stillliegenden Doppel - Industriemühle als Sackgasse endet. Das garantiert im Wesentlichen endlose Ruhe, jedenfalls bislang. Seitdem wieder etwas Leben in die alte Fabrik eingekehrt ist, wurde es zwangsläufig wieder etwas unruhiger, aber zum Glück wurde zur besseren Erschließung dafür eine völlig neue Zufahrtsstraße vom Ort zu dem abgelegenen, alten Industriegebiet gebaut, die von der anderen Seite (westlich) das Gelände der alten Fabrik ansteuert, dadurch läuft das Gros des Verkehrs über diese neue Straße, die von hier etwa 700 bis 1000 m weit entfernt liegt. Dadurch nutzen nur Einzelne gelegentlich hier diese Straße als Zufahrt. Die genannten Industriemühlen fanden vor etlichen Monaten einen neuen

2 leerstehende Industriemühlen

Eigentümer, der hat bislang aber noch nichts dort gemacht und es ist nicht bekannt, was er genau damit vor hat. So bildet diese Doppel - Mühle im Prinzip hier das Ende der Verkehrswelt, jedenfalls für normale Fahrzeuge. Ab dort endet der Straßenausbau und man kommt bestenfalls noch mit einem Traktor oder einem Geländewagen weiter, allerdings auch höchstens noch weitere 2 km, dann folgen Felder, Wiesen und Wälder und nur zufuß kann man einem Trampelpfad durch ein Waldstück folgen, wonach man weiter oben auf einer

Straße im Waldbereich landet, die zum eigentlichen Ort führt, zu dem das alles hier gehört. Noch zu erwähnen wäre die eigentliche alte Wohnsiedlung neben der oben genannten alten Fabrik, diese befindet sich rund 300 m nördlich (in rechtsseitige Richtung) von unserem Haus. Einige Teilfotos von dieser Wohnsiedlung findet man auf einigen der anderen Seiten, deshalb sparen wir uns diese hier. Manche Menschen finden unsere Wohnlage recht einsam, da die eigentliche Siedlung mit den anderen Häusern gut 300 m nach rechts entfernt liegt. Wir wurden deshalb schon oft gefragt, ob uns denn nicht die direkte Nachbarschaft zu anderen Leuten fehlen würde. Denen kann ich nur einen alten Grundsatz mit auf den Weg geben: Die beste Nachbarschaft, die es gibt, ist die, keine Nachbarn zu haben. Oder wie es ein alter Professor aus Stuttgart einst prägnant sagte: Kein Nachbar - kein Streit = angenehmes Leben. Ich glaube, nach all der Zeit ohne direkte Nachbarn, könnten wir uns heute nur noch schwerlich wieder in einer gedrängten Wohnumgebung mit eng anliegender Nachbarschaft wohl fühlen. Die Lebensqualität ohne Nachbarn ist einfach eine ganz andere und um Welten besser. Das kann ich beurteilen, denn schließlich habe ich bis davor den größten Teil meines Lebens in Stuttgart gelebt, in dichter Wohnumgebung, zeitweise in einem riesigen Mehrfamilienhaus. Im Vergleich zur Alleinlage ist das keine Lebensqualität, sondern nur ein dahinvegetieren wie im Affenstall, eine Art Käfighaltung für Menschen, nicht mehr und nicht weniger. Während sich selbsternannte Tierschützer dafür einsetzen, die Käfighaltung abzuschaffen, haben sich bislang noch keine Menschenschützer gefunden, die diesen widerwärtigen Systemen des Wohnens ein Ende bereiten wollen. Aber das kann man erst beurteilen, wenn man das Glück hat, in solch einer Alleinlage zu wohnen. Das war nicht immer so, früher, ungefähr bis in die 1980er Jahre hinein, war ein gutes Zusammenleben auch in dichten Stadtlagen noch möglich, aber ungefähr ab 1990 ging es immer weiter bergab, weil in die alten Kern - Wohnlagen immer mehr asoziales Abschaum - Pack zugezogen ist, was das Lebensklima radikal nach unten reisst. Zudem ist es so, dass sich immer mehr Ausländer aus südosteuropäischen und osteuropäischen Ländern sowie aus afrikanischen Ländern hier breit machen, die das ganze Lebensklima für Einheimische nachhaltig dadurch zerstören, dass sie ihre primitiven Sitten und Gebräuche mitbringen. Das darf man heute natürlich im gleichförmigen  Mainstream - Multikulti - Wahn nicht mehr sagen, trotzdem ist es so. Wenn man nicht unbedingt Lust darauf hat, auf einem Bazar oder unter ähnlich miesen Umständen zu leben, ist man als “Alteingesessener” gezwungen, aus solchen Lagen wegzuziehen, sonst ist das Leben einfach nur noch die Hölle, ohne jede Lebensfreude. Doch das ist ein anderes Thema. Eigentlich durch Zufall gerieten wir damals, als wir dieses unschöne, immer mehr ins Asoziale abdriftende Lebensklima der Ballungszentren satt hatten, bei der Suche nach einem kleinen, billigen Altbau - Haus auf dem Lande, an unsere heutige, fast schon einsame Wohnlage und etwas besseres gibt es nicht und wer sowas nicht kennt, hat im Leben echt was verpasst. Normalerweise sind solche Einzellagen heute den Reichen vorbehalten, hier war es für uns jedoch zu unserem Mini - Budget ohne jegliche Kredite möglich, da einerseits die Lage direkt neben einer alten Fabrik und andererseits der ,oberflächlich betrachtet, relativ marode Bauzustand viele abschreckte. Bei genauer Betrachtung entpuppte sich das alles aber bei weitem als nicht so marode, wie es auf den ersten Blick wirkte, weil das Haupthaus schon in massiver Beton - Bauweise errichtet war. So waren vorwiegend nur umfangreiche Schönheitsreparaturen fällig. Natürlich ist uns auch klar, dass eine solch ruhige Wohnlage nicht für jeden etwas ist. Es gibt ja auch Menschentypen, die immer ein sogenanntes Massen - Wir - Gefühl brauchen, das sind übrigens meistens auch die gleichen Typen, die alleine nie was Richtiges zustande bringen, die immer nur in einer Gemeinschaft glänzen können, und für solche Arten von Zeitgenossen wäre unsere Wohnlage gewiss nicht das Richtige.   - -  - Soviel zur Erläuterung der näheren Wohnumgebung von uns, damit die Besucher dieser Seiten sich ein Bild davon machen können, worauf sich im Prinzip alle Artikel dieser “Zu Haus - Seiten” beziehen.

Unser Wohnort hier am Rande der Siedlung und am Rand von vielen, teils ineinander übergehenden Waldbereichen, wirkt heute so, als habe es in der Vergangenheit mal irgendwann eine Fabrik hierher verschlagen, die dann jedoch eine zeitlang auf eine recht imposante Größe anwuchs. Doch wenn man sich die Vergangenheit mal genauer betrachtet, ist es eher umgekehrt. Vor noch vielleicht 50 Jahren überwogen hier die Fabrikanlagen und nicht die Wälder. Die früheren Dimensionen wurden uns erst kürzlich bewußt, als wir bei Renovierungsarbeiten im Dachbereich unserer Werkstattgarage auf ein altes Heftchen von 1959 stießen, mit dem damals quasi Werbung für Berufe und Arbeitsplätze in dem ehemaligen Industriegebiet gemacht wurde. Darauf ein altes Foto, welches aus weiter Distanz von einer seichten Erhebung auf dieses Gebiet gemacht wurde. Das Foto zeigt aus dieser großen Entfernung die hiesige Fabriklandschaft in

vollem Betrieb, als die Schornsteine noch ordentlich rauchten. Die meisten Schornsteine sind längst Geschichte, viele der Gebäude ebenso. Darunter ist “unsere” Fabrik, wie wir die benachbarte Anlage fast schon liebevoll nennen, schon ein riesiges Gelände, auf dem man sich selbst nach jahrelangen Erkundungen immer noch schnell verlaufen kann. Chemikalien, Gummisachen und ähnliches waren damals die Produktionsschwerpunkte, der Fabrik nebenan. Die anderen Werke, die es früher hier noch gab, wovon

Fabrikanlage 1959 noch in Aktion

heute bestenfalls noch geringe Fragmente zu finden sind, wenn man weiss, wo man suchen muss, sehen heute auf den ersten Blick nur noch wie riesige Waldbereiche aus und man glaubt dann automatisch, das wäre schon immer Wald gewesen. Auf dem winzigen Schwarzweiss - Foto der alten Broschüre von 1959 sieht man den großen rauchenden Schlot “unserer” Fabrik noch mehr alleinstehend im rechten Bildteil, der existiert auch heute noch, das ist nämlich der gleiche, den man ganz oben auf dem Bild von unserem Haus sieht, nur heute ohne Qualm. Die Kamine und Gebäude am linken Bildrand sind längst verschwunden, sie gehörten damals auch zu anderen Unternehmen, wie etwa einer Kali- und Spatmine und anderen chemischen Betrieben. Bezogen auf die Lage wäre die Wohnsiedlung hier quasi rechts von dem Bild zu finden, unser Haus ist sogar noch mit auf dem Foto drauf, zu erkennen ist es aber nicht wirklich,  weil es in den Dunkeltönen der Aufnahme im unteren Bereich rechts untergeht, ich habe auf dem Bild mal mit einem dünnen roten Strichpfeil markiert, wo es ist. Bei genauer Betrachtung erkennt man mit viel Mühe und etwas Phantasie noch eher unsere Werkstattgarage, eine kleine Halle, die damals ein Qualitäts - Labor beherbergte; auf dem Bild mit dem blauen dünnen Strichpfeil markiert. Was man weit und breit nicht sieht, sind jedoch Bäume, kein Wald, keine Natur. Würde man heute von der gleichen Stelle ein Foto schießen, die etwa 2 km vom Werksgebiet entfernt gemacht worden sein muss, dann sähe man auf dem Bild fast nur noch Wald, nur das rechte Bilddrittel wäre noch halbwegs durchschimmernd hinter Bäumen sichtbar. Solche früher / heute - Vergleiche zeigen immer wieder schön, wie sehr sich die Landschaft in rund 50 - 60 Jahren verändert hat.

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