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Lappenkeulers Grundüberlegungen zu Trends und Modeerscheinungen.
Warum hasten viele Menschen überhaupt irgendwelchen Trends nach?
Böse Zungen behaupten, es läge bei bestimmten Leuten vorwiegend an der mangelnden Fähigkeit, sich selbst ein Urteil zu bilden und selbst zu entscheiden, was gut oder nicht gut für sie ist. So böse scheint mir diese Darstellung jedoch gar nicht zu sein, denn nicht selten hört man als Begründung Dinge wie: “... das machen doch heute alle so....” oder “...es ist heute in Mode...” Solche Aussagen bekräftigen im Prinzip nur die Theorie, dass Trend und Mode nichts anderes sind, als aufzubauen auf das fehlende Urteilsvermögen vieler Menschen, gepaart mit der mehr oder weniger ausgeprägten Eigenschaft der Menschen, vieles nachzuäffen, was sie bei anderen, besonders bei vermeintlichen Leitbildern sehen. Zusätzlich nutzt man natürlich Trends und Modeerscheinungen für die Geschäftemacherei aus, weil sie sich dazu hervorragend anbieten. Viele vermuten sogar, dass die Mode nur dazu erfunden wurde, um Gründe für den Neukauf bestimmter Dinge künstlich zu generieren und damit die Geschäfte anzukurbeln. Es kommt aber auch noch ein weiterer Faktor mit hinzu, der zum Funktionieren des Prinzips “Trend” eine erhebliche Rolle spielt, nämlich der Faktor Neid. Wenn unter vielen Leuten bestimmte Dinge als Trend gelten, dann entsteht bei schwach urteilsfähigen Mitmenschen eine Art Neid auf diese Leute, die das scheinbar trendige Teil schon haben. Das spornt dann zusätzlich kräftig den Wunsch an, diese trendige Sache auch haben zu wollen, koste es was es wolle. Hier verstärkt der Trend zugleich den Effekt, bei diesen Menschen die stark geschmälerte Kritikfähigkeit noch mehr gegen Null zu drücken, in dem er unterschwellig zusätzlich vermittelt, dass trendige Sachen auch teurer sein müssen, eben weil sie im Trend liegen. Und damit ist genau das erreicht, was die Geschäftemacher wollen.
Der Mode unterliegen allerdings inzwischen auch “körperliche” Dinge, wie etwa die zunehmende Verbreitung von Tattoos, an der sich insbesondere Jugendliche emsig beteiligen und dabei noch glauben, ihre Schönheit so verbessert zu haben. Das absolute Gegenteil ist zwar der Fall, ich jedenfalls habe bis heute noch keinen einzigen Menschen gesehen, der durch ein Tattoo schöner geworden ist, ausnahmslos das Gegenteil war der Fall. Leute, die vorher schon häßlich waren, werden durch Tattoos noch häßlicher, was ihr Bild nach unten abrundet und Leute, die vorher schön waren, werden mit Tattoos dann endlich doch noch häßlich. Das ist auch völlig logisch. Die meisten Tattoos entsprechen in ihren Motiven so ziemlich genau dem Gekritzel, was man in den 70iger Jahren auf den Klowänden von Schultoiletten an Berufsschulen, Bahnhofsklos, Asozialenabsteigen, Bauzäunen und dergleichen vorfand. Kein normaler Mensch wäre damals auch nur im Ansatz auf die Idee gekommen, sich solch ein Gekrakel auch noch auf die eigene Haut stechen zu lassen, aber mangelnde eigene Kritikfähigkeit macht dies heute in dem Umfang möglich. Eine ähnlich irrsinnige Modeerscheinung scheint nun das Anbringen von sogenanntne Tunnelstickern in den Ohrlappen zu sein, die an Hohlnieten aus dem Stahl- und Maschinenbau erinnernden Lochstücke. Praktisch, kann man zur Not ja was einhängen (grins). Diesen Unfug hat man sich wohl von einigen steinzeitlichen Völkern Afrikas abgeguckt, wo das schon vor Jahrhunderten üblich war. Irgendwann tauchten dann einige, meist selbst ernannten Künstler auf, die sowas auch trugen und schon wurde daraus eine Modewelle. Da fragt man sich nur, wie gehen diese Modeerscheinungen weiter. Was folgt als nächstes? Da darf es sicher nicht mehr wundern, wenn sich Leute, die so gestrickt sind, bald alle die Nasen und die Ohren wegoperieren lassen, nur damit sie modisch flachere Köpfe bekommen - die somit besser zu ihrem Charakter und Geist passen. Aber halt! Die Ohren können sie nicht wegoperieren lassen, dann haben die keinen Platz mehr, um die oben genannten Ohr-Tunnelsticker anzubringen. Es folgt Entwarnung, diese Tunnelsticker können die sich dann ja in die Backe einbauen, vielleicht pfeift dass beim Atmen schön. Nur bei der Nahrungsaufnahme könnte es durch gewisse Schlabberverluste zu Problemen führen, aber egal, Hauptsache modisch!
Bei so genannten Tätigkeits - Trends, worunter insbesondere auch die heute oft erwähnten Trendsportarten fallen, spielen zusätzlich noch andere Faktoren mit hinein, besonders etwa die, dass sie dem Ausübenden vermitteln, ein ganz toller Hecht zu sein, der schier unglaubliche Leistungen vollbringen kann. Eigentlich ein Paradoxum, weil versucht wird Einzigartigkeit zu vermitteln, durch etwas, was auf der anderen Seite möglichst viele zum Mitmachen anspornen soll.
Sind Trends somit grundsätzlich etwas schlechtes?
Darüber will ich hier absichtlich gar kein Urteil fällen, das mag jeder für sich entscheiden. Manch einem können Trends auch durchaus helfen, z.B. um für sich darin ein Betätigungsfeld zu finden, wogegen die gleiche Person vielleicht ohne dem Nachfolgen eines Trends nichts mit sich und der Zeit anzufangen wüsste und in eine Lethargie verfallen würde. Da ist ein Trend sozusagen der Retter in der Not, um solche Leute vor dem endgültigen Absturz in die Trostlosigkeit zu bewahren. Klammert man den so veranlagten Typ Mensch jedoch einmal aus, dann kann man sicher Trends eher in der Kategorie “Schlecht” abheften.
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