Zu Haus 8

Zu Haus, Teil 8

Asphaltfertiger / Asphaltmaschine fährt sich fest

Großes Tohuwabohu herrschte Anfang September am hinteren Ende der Haupt - Siedlungsstraße, wo man vor knapp zwei Jahren einen neuen Kreisverkehr gebaut hat, um darüber die neue Zufahrt vom Ort her sowie zwei Neubaugebiete zu erschließen. Damals, vor zwei Jahren war das alles noch ziemlich unfertig hinterlassen worden. Der Kreisverkehr und die angrenzenden Straßen waren zwar fertig und befahrbar, aber die parallel laufenden Bürgersteige existierten quasi noch nicht, waren bestenfalls als Matschpiste zu durchkraxeln, die Bordsteinkanten waren mehr nur mit alten Begrenzungssteinen angedeutet und die letzte Asphalt - Feinschicht auf dem Kreisverkehr und den angrenzenden Straßen fehlte auch noch. So sollte das alles im letzten August und in der

Asphaltmaschine hat sich festgefahren

ersten Septemberwoche in einem Aufwasch fertiggestellt werden. Da alle Kommunen heute vom Kostendruck geplagt sind, entschloss man sich dazu, die Bürgersteige einfach auch mit einer deckenden Asphaltschicht zu belegen, anstatt sie zu pflastern, wie es meist üblich ist. Das spart immerhin 40 % Baukosten und ist, zumindest im Normalfall, in der Hälfte der Bauzeit erledigt. Irgendwie steckte der Teufel im Detail, denn der gleiche schwere Asphaltfertiger, das ist diese riesige Asphaltmaschine (siehe Bild), der sonst die breitere Straße mit ihrem Belag versieht, sollte nun diesen Bürgersteig am Kreisverkehr asphaltieren. Normalerweise kein Problem, wenn man

eine plane Fläche ohne vorstehende Ecken und Kanten zu bearbeiten hat, aber genau das war hier nicht so. Da man sowohl den tiefer liegenden, vorbereiteten Untergrund, als wie auch die Ecken zu den angrenzenden Grundstücken bereits mit weit vorstehenden Bürgersteigkanten und Beton - Ecksteinen eingefasst hatte, musste die schwere Maschine quasi in einer Art tiefer liegendem Bachbett fahren. Dabei geriet sie aber so in Bedrängnis, weil stellenweise viel zu wenig Platz war, dass Sensoren an der Maschinensteuerung diese Begrenzungen als Hindernis erkannten, welches die Maschine beschädigen könnte. Deswegen schalteten die Sensoren gleich die gesamte Maschine ab. Mit einem Schlag stand das Ding, hatte aber davor noch heissen Asphalt auf dem Untergrund verteilt. Da sämtliche neue Startversuche der Bediener fehl schlugen, konnte die Maschine auch nicht mehr aus eigener Kraft den Bereich verlassen. Damit aber längst noch nicht genug. Der heisse Asphalt, der zuvor von der Maschine wie in einem Guss unten drunter aufgebracht worden war, backte nun nach Abkühlen mit der Maschine zusammen, worauf sie wie fest verwurzelt mit dem Untergrund dort unbeweglich fest hing. Die verzweifelten Bauarbeiter versuchten alle möglichen Tricks, mit Abschrauben der Sensoren und Erhitzen der fest gewordenen Asphaltverbindung zu der Maschine mittels mehrerer Gasbrenner, alles half nichts. So strömten immer mehr kluge Ratgeber aus der Baufirma herbei und versorgten die armen Tröpfe von Arbeitern mit geistreichen Ratschlägen und Anweisungen, die teils völlig gegenläufig waren, wie sie das Ding wieder ans Laufen brächten. Man glaubte, in dem Stimmengewirr auf einem Rummelplatz zu sein. Als dann noch der Chef der Baufirma aufkreuzte, war für die betroffenen Arbeiter die Stimmung endgültig dahin. Der Chef tobte zunächst und jammerte lauthals, warum er immer so ein Glück habe, ausgerechnet die größten Schwachköpfe dieser Welt unter seinen Arbeitern zu haben. Sowas wäre in seiner Firma ja schon seit mindestens 40 Jahren nicht mehr vorgekommen, dass jemand so blöd ist und des Asphaltfertiger fest fährt. Er meinte, man kann die Begrenzungen durch diese Bürgersteigkanten ja auch nicht vorher sehen, besonders nicht, wenn man solch blinde Arbeiter habe, die einfach nur mit ihrem faulen Arsch auf der Maschine säßen, ohne vorher zu prüfen, wohin sie damit fahren. Die Stimmung war sehr gereizt und wenn Blicke töten könnten, wäre der Chef durch die Augen der Arbeiter dort einen tausendfachen Tod gestorben, umgekehrt allerdings wohl auch. Am Ende meinte der Chef, da helfe alles nichts mehr, man müsse einen Bergekran kommen lassen, der die Asphaltmaschine aus diesem festgefahrenen Bereich heraus hebt und nebenan auf die Straße stellt. Die Kosten dafür würde er diesen Arbeitern dann vom Lohn abziehen. In diese Not getrieben, wurden die Arbeiter noch nervöser, als sie so schon waren, schließlich kam einer auf die Idee, einen schweren Baustellen - LKW vor den Asphaltfertiger zu spannen und den damit dort raus zu ziehen. Daraufhin tobte der Chef noch mehr und meinte, dass er denen danach auch noch die Kosten für einen neuen Asphaltfertiger vom Lohn abziehen würde, womit sie dann wohl die nächsten 10 Jahre bei ihm umsonst arbeiten müssten. Nach weiteren emsigen Diskussionen wurde es dann aber doch so gemacht. Mittels LKW wurde der Asphaltriese sanft in die breitere Richtung des Bürgersteigs gezogen, wobei 3 Arbeiter zeitgleich den mit der Maschine verbackenen Asphalt mit Gasflammen erhitzten. Auf einmal tat es einen Ruck und das Ding war tatsächlich wieder frei. Nach einigen kleineren Reinigungen und Instandsetzungen funktionierte die Asphaltmaschine sogar wieder einwandfrei und man hörte die geballte Ladung an Steinen von den Herzen der Betroffenen fallen und keiner brauchte befürchten, die nächsten Jahre als Leibeigener des Chefs dort Sklavenarbeit erledigen zu müssen.


Der lachende Bauarbeiter

Eine etwas seltsame Story beschäftigt sich ebenfalls mit den Baustellen hier. Es geht um einen Bauarbeiter, der beim Umbau einer der alten Fabrikhallen im mittleren Bereich des Areals von einer Firma eingesetzt wird, die aus dem Ruhrgebiet kommt. Diese Firma entkernt seit längerem das Innenleben der alten Halle und vom ersten Tag an fiel vielen Leuten dieser etwas spezielle Arbeiter

auf, weil der ständig lacht. Egal, ob man einen Grund für “Lustigkeit” sieht oder nicht, der lacht immer. Man könnte fast sagen, wenn er schlecht gelaunt ist, dann grinst er nur breit, ansonsten lacht und johlt er immer, so wie andere, die deftig über einen äusserst lustigen Witz lachen. Es ist nicht so, dass er dabei nur den Gesichtsausdruck des Lachens annimmt, er stößt auch nahezu ständig Lachlaute aus, vom fast schon mädchenhaften Kichern bis hin zum schallenden Männergelächter. Er wird von allen immer nur Harry genannt, vielleicht heißt er auch wirklich so, aber es wirkt natürlich schon sehr komisch, wenn jemand dauernd lacht, obwohl es keinen erkennbaren

ewig lachender Bauarbeiter

Grund dafür gibt. Das trieb sogar schon einen Architekten, mit dem diese Baufirma zusammen arbeitet, ordentlich auf die Palme, weil der das so empfand, als würde sich der Harry über ihn oder seine Anweisungen lustig machen. Auch der Herr Ritter fand das schon befremdlich und meinte, dass der Harry wohl eine Schraube locker habe. Da er seine Arbeit jedoch gut macht, gibt es keinen Grund, den von der Baustelle abzuziehen, obwohl einige Leute das schon gefordert hatten, weil sie sich von dem Harry ständig “verarscht” vorkamen. Der Harry nimmt solche Forderungen mit einem heftigen Lachen. Nichtsdestotrotz finden auch wir den Harry schon etwas seltsam, wenn man mit dem in ein Gespräch kommt, was wegen des Dauerlachens schon fast unmöglich ist, schüttelt er sich während des Gesprächs plötzlich regelrecht vor Lachen, danach setzt er das Gespräch dann halbwegs normal fort, um nach kurzer Zeit erneut in Lachen zu verfallen. Als Kayla von diesem Lachen heftig angesteckt wurde und selbst in ziemliches Gekicher verfiel, lachte der Harry umso mehr und die pushten sich regelrecht gegenseitig hoch, das Gelächter wurde immer mehr, bis Kayla nicht mehr konnte und in einen heftigen Schluckauf verfiel. Der Schluckauf belustigte den Harry dann noch mehr, worauf der noch lauter, fast schon brüllend lachte.


Gasthof mit Hotel zum Schleuderpreis

Eigentlich sind die Immobilienpreise in den letzten 7 - 8 Jahren deutlich gestiegen, trotzdem wurde neulich in einem rund 15 km entfernten Nachbardorf ein seit längerem geschlossenes Gasthaus mit angeschlossenem, kleinen Hotel zu einem wahren Spottpreis versteigert. Dabei sind die Gebäudeteile keineswegs in einem schlechten Zustand, wie man es bei dem Preis, der erzielt wurde, vermuten würde. Wir haben die Geschichte nur brühwarm aus zweiter Hand gehört, waren nicht selbst bei der Auktion dabei, aber derjenige, der uns das erzählt hat, hatte sich selbst auf das Gebäude beworben, war also dabei. Die Geschichte kam wohl so, wie es heute oft geht. Der frühere Besitzer des Gasthofs kam vor rund 10 Jahren auf die Idee, einige Gästezimmer, die sich bereits von früher in dem Gebäude befanden, aber bereits 1970 stillgelegt wurden, weil sie nicht mehr den neueren Standards entsprachen, wieder zu reaktivieren und den 1970 stillgelegten Hotelbetrieb zusätzlich zu der stets weiterlaufenden Gaststube wieder aufzunehmen. Dazu mussten die Zimmer und deren Umfeld erst mal auf den heutigen Stand der Ansprüche von Gästen gebracht werden. Damit nicht genug, wenn einmal die Gästezimmer aufwendig modernisiert werden, sollte auch gleich die gesamte Gaststätte im Erdgeschoss in modernstem Standard hergerichtet werden und das Gebäude von außen etwas aufgepeppt werden. Zeitgleich wurde im Außenbereich auch noch für die Sommerzeit ein Biergarten eingerichtet. Alles Sachen, die nicht ganz billig waren. Da das eigene Geld dafür nicht reichte, die Ideen aber so groß waren, musste ein fetter Kredit her, um das alles auf die Beine zu stellen, dachte sich der Wirt. So geschehen, er verschuldete sich in extremem Ausmaß. Als dann alles fertig war, blieben die Gästezahlen im Hotelbereich weit hinter den Erwartungen zurück, noch nicht einmal 10 % der zuvor erhofften Buchungen kamen zustande. Der Grund dafür war einfach, denn die Zimmerpreise waren für diese Gegend hier viel zu hoch angesetzt. In anderen, etablierten Häusern bekamen die Gäste noch bessere Zimmer fast zum halben Übernachtungspreis. Er konnte bestenfalls dann punkten, wenn die anderen Hotels in der Umgebung alle ausgebucht waren, das kommt hier in der Region jedoch nur sehr selten vor. Die typischen Schwarzwaldurlauber kommen nicht hierher, weil dafür der eigentliche Schwarzwald noch viel zu weit entfernt liegt und die Urlauber, die gezielt ihre Freizeit hier verbringen wollen, sind meist nur Tages- oder Wochenendtouristen, die nicht lange bleiben. Auch im angestammten Gastwirtschaftsbetrieb lief es nicht mehr richtig rund. Nach den langen Renovierungs- und Umbauarbeiten waren viele Stammgäste nicht wieder zurück gekommen, sondern hatten ihren Anlaufpunkt zur Konkurrenz verlegt, wo sie danach auch blieben, zumal der Wirt seine Preise insgesamt angehoben hatte, mit dem Ziel, so schneller die Kredite abzahlen zu können. So wuchsen ihm die Schulden über den Kopf und die Bank zog die Reißleine. So wurde

versteigerter Gasthof mit Hotel

das frisch renovierte Gebäude zuerst vor rund 2 Jahren in einem Zwangsversteigerungsverfahren aufgerufen, ohne Erfolg, kein einziger Bieter fand sich zu den geforderten Mindest - Kaufpreisvorstellungen der Bank ein. Es gab dann noch mehrere erfolglose Versteigerungstermine, obwohl die Preise von mal zu mal deutlich nach unten geschraubt wurden. Dann tat sich längere Zeit nichts, der Laden wurde Ende 2015 ganz

geschlossen, also auch die Gaststätte. Ab dann brachte er somit 0 Einnahmen. Der ehemalige Wirt war ausgezogen und lebte von da an in einem Campingpark bei Germersheim in einem Wohnwagen, sozusagen als Notunterkunft. Schon bald gab es erste Verfallsschäden, der neue Biergarten wucherte zu. Das trieb die Bank nun dazu, einen radikalen Schnitt zuzulassen und ungeachtet des tatsächlichen Wertes das Ding bei einer Auktion sogar für den niedrigsten gebotenen Preis zu verhökern. Der belief sich im Bietergefecht unter etwa 15 Teilnehmern am Ende gerade mal auf  91.000 Euro, wohlgemerkt für ein Gebäude, was wenige Jahre zuvor für rund 650.000 Euro umgebaut und modernisiert worden war und zu dem ein ansehnliches 1.600 m² - Grundstück in bester Ortslage gehört. So kann es gehen, wenn alles auf Schulden, also auf heisse Luft aufgebaut wird. Unterdessen freut sich der neue Eigentümer. Er hat die Gaststube im Erdgeschoß mitsamt Biergarten bereits an einen Wirt vermietet, der schon mehrere Kneipen in Karlsruhe betreibt, während die neu hergerichteten Hotelzimmer in den Obergeschossen zum Schulungszentrum einer Fortbildungsanstalt umgenutzt werden.


Extrem hohe Baukräne

Am südöstlichen Ende des alten Fabrikareals hat man neulich 2 extrem hohe Baukräne aufgebaut, wo man sich gleich fragt, was die dort wohl vorhaben. Offensichtlich macht man daraus jedoch ein

großes Geheimnis, denn wenn man die Bauarbeiter dort fragt, geben die sich sehr zugeknöpft und wortkarg. Man merkt, dass die Redeverbot haben, weil man vermutlich befürchtet, dass sich ansonsten sogleich wieder irgendwelche Protestgruppen aus Berufs - Bedenkenträgern, Wutbürgern und grünlichen Weltverbesserern zusammenrotten und dagegen Sturm laufen. Klar ist, wer gleich 2 Giganten von dieser Größe dort aufbaut, der plant gewiss nicht den Bau eines normalen Hauses und auch nicht den Bau einer normalen Fabrikhalle. Kayla meinte, dass die vielleicht ein Windrad zur Stromerzeugung aufstellen wollen. Das halte ich jedoch für unwahrscheinlich, weil Windkraftanlagen immer einen gewissen Mindestabstand zu bebautem Gelände einhalten müssen und das wäre dort nicht der Fall, da diese Stelle in Luftlinie nur rund 50 m zu den nächsten Fabrikgebäuden liegt und etwa 350 m zur nächsten Wohnbebauung. Zudem sind die Kräne, obwohl sehr hoch, für eine Windkraftanlage nach meiner Meinung noch nicht hoch genug. Nun kann es ja sein, dass Industrieanlagen an

2 extrem hohe Baukräne wurden aufgestellt

die Stelle gepflanzt werden sollen, wie z.B. solche Raffinerietürme oder dergleichen, die oftmals auch schon eine beachtliche Höhe erreichen. Letzenendes wird die Geheimniskrämerei nicht viel bringen, denn in wenigen Wochen wird man sicherlich erkennen, was das mal werden soll. So sind wir neugierig gespannt und werden zu gegebener Zeit diesen Bericht hier fortsetzen.


Parklandschaft

Im Südwesten, sozusagen hinter dem Ende des Industrieareals, hatte man bereits vor knapp 2 Jahren eine kleine Querstraße errichtet, die exakt zwischen dem Industriegelände und dem dort beginnenden Wald verläuft. Damals dachten wir, dass man alsbald den Wald dort roden wird, um das Industrieareal zu erweitern, wenn die Flächen im angestammten, alten Areal knapp werden,

was sich ja schon abzeichnete. Nun hat man innerhalb des letzten Jahres dort jedoch mit relativ bescheidenen Mitteln eine wunderschöne Parklandschaft geschaffen. Das ist ein sehr gut gelungenes Projekt, wirklich einfach aber dennoch wunderschön gestaltet. Sowohl die Beschäftigten der Firmen in dem nahen Industriegebiet, als wie auch die Bewohner der Siedlung nutzen das von Beginn an sehr gerne, sofern das Wetter mitspielt. Man hat die riesige Rasenfläche von eine Spezialfirma aus Karlsruhe

neuer Park südwestlich des alten Industriegeländes

errichten lassen, während die seitlichen Blumenbeete, die von schmalen, gepflasterten Flächen mit einigen Ruhebänken durchzogen werden, von der Hausmeisterfirma errichtet und betreut werden, die auch solche Aufgaben in dem Industriegebiet ausführt. Die Baukosten für den Park hat der Herr Ritter übernommen, dem in dem nördlich angrenzenden Industriegebiet inzwischen rund 60 % aller Flächen und Gebäude gehören. Wer den Herrn Ritter kennt, der ahnt, dass er das nicht ganz ohne Hintergedanken getan hat, denn das wurde ihm als Ausgleichsfläche angerechnet, wodurch er im südlichen und mittleren Bereich des alten Industriegeländes wieder neue Hallengebäude o.ä. errichten darf. Das sind Bereiche, in denen früher mal alte Fabrikhallen gestanden hatten, die aber schon lange vor der Übernahme durch Herrn Ritter wegen Baufälligkeit eingestürzt waren. Es war ursprünglich vorgesehen, diese freigewordenen Flächen nicht mehr zu bebauen, um so etwas mehr Freiraum und Luftigkeit in dem Industriegebiet zu bewahren. So einigte man sich schließlich auf diese sehr schöne Lösung. Wir spazieren auch sehr gerne rund um den neuen Park, weil wir ihn wirklich sehr schön finden und der strahlt eine angenehme, endlose Ruhe aus, die sofort auf den Besucher übergeht, ein sehr gelungenes Projekt.


Auf ins Museum

In der zweiten Halle, die hinter der Begrenzungsmauer südlich neben unserem Haus steht, hat man diese Tage mit dem aufwendigen Ausbau der Überreste einer alten Dampfmaschine begonnen, die dort noch in teilzerlegtem Zustand ihr Dasein fristete. Die Maschine war insofern eine Besonderheit, da ihr Schwungrad zugleich die Seilscheibe einer Fördermaschine für einen Fahraufzug in einen der Schächte unter der Fabrikhalle war. Eine solche Kombination soll wohl in der Form sehr selten gewesen sein, weil das normalerweise meist getrennt war. Schön ist es,

alte Dampfmaschine kommt ins Museum

dass diese Sachen nun nicht einfach auf dem Schrott landen, sondern als Schenkung an ein Industrie- und Technikmuseum gehen. Die Betreiber des Museums müssen diese Teile nur auf ihre Kosten hier abbauen und abholen, womit in der letzten Woche begonnen wurde. Der Abbau der 1924 errichteten Anlage gestaltet sich jedoch deutlich schwieriger, als anfangs vermutet. Es waren 2 Wochen Abbauzeit vorgesehen, wie mir ein Ingenieur sagte, werden daraus mindestens 4 Wochen, weil es mehrere Komplikationen gibt, die ansonsten zu einer Zerstörung des seltenen Schwungrades führen könnten, wenn man die Sache falsch angeht. Ein Spezialkran, der durch eine große Luke im Dach der Halle, dieses Schwungrad anheben

sollte, konnte nicht aufgebaut werden, da der benachbarte Untergrund neben der Halle dafür nicht tragfähig genug ist. Durch die alten Gänge unter dem Gelände, könnten diese unter der hohen Last einbrechen. So muss man einen anderen Weg finden, das rund 7 Tonnen schwere Schwungrad dort ohne Zerstörung heraus zu heben, dann quer zu legen und auf einer Art Spezialanhänger durch die Rolltore aus der Halle zu befördern. Alleine die Transportkosten bis zu dem Museum, also ohne den Abbau, sollen im Bereich von 20.000 Euro liegen. Da das Ding aber so selten ist, ist es diesen Aufwand allemal wert.


Straße zugeschüttet

Was macht man, wenn uneinsichtige Autofahrer eine Privatstraße trotz Verbotsbeschilderung regelmässig als Abkürzung nutzen? Eine Möglichkeit, von der nun die Unternehmen des Herrn Ritter Gebrauch machten, ist die, die Straße im Übergangsbereich zur normalen Siedlung einfach

mit zermahlenem Bauschutt zuzuschütten. Der Bauschutt ist vom Abriss einiger nicht mehr erhaltungswürdiger Bauwerke auf dem Fabrikareal schließlich genug kostenlos vorhanden. Diese Straße führt eigentlich nur innerbetrieblich auf dem Areal der Fabrik zwischen einigen Hallen durch, halt zur internen Nutzung. Durch diverse Umbaumaßnahmen und die Entfernung einer alten, maroden Mauer, ergab es sich jedoch, dass das

Zugeschüttete Straße vor der Siedlung

Ende dieser innerbetrieblichen Straße im Norden des Geländes auf eine kleine Stichstraße stieß, die wiederum mit der eigentlichen Siedlungsstraße verbunden ist. Diese innerbetriebliche Straße führt am anderen Ende auf eine breitere Betriebsstraße, die wiederum auf dem neuen Kreisverkehr im Westen ausläuft. Besonders einige jugendliche Rotzbübchen entdeckten schnell, dass der Weg durch die Fabrik ja deutlich kürzer ist, als der offizielle Weg über die Siedlungsstraße. Solche Bürschlein, die noch von ihrer dauerpubertären Hirnarmut im Verbund mit grenzenloser Überheblichkeit geprägt sind, schert es natürlich nicht, dass sie dabei verbotener Weise auf Privatgelände verkehren, wo sie nichts zu suchen haben. Das Privatgelände ist auch deutlich auf etlichen Schildern zu erkennen, jedoch sowas reizt die eher noch mehr, es dann doch zu tun. Nachdem es auf dem Fabrikgelände dadurch sogar zu einem Unfall gekommen war, hat der Herr Ritter angeordnet, das hintere Übergangsende mit besagtem Berg aus feingemahlenem Schutt zuzuschütten und somit die Zufahrt zu blockieren. In ihrer unbegrenzten Hirnlosigkeit sind einige der Bübchen in der Nacht danach sogar noch in den Schuttberg hineingefahren, bevor die gemerkt haben, dass es dort jetzt nicht mehr weiter geht. Bei zweien davon war der Wagen danach sogar Totalschaden, geschieht ihnen recht. Ein anderer Vollpfosten von denen hat versucht, links an dem Schuttberg vorbei ein Stück durch den Matsch zu fahren, in der Hoffnung, dahinter wieder auf die Straße zu gelangen. Das ging gründlich schief, weil links gleich am Übergang von der asphaltierten Piste zu dem Matschgelände ein Höhenunterschied von etwa 1 m besteht, der zudem noch vom Rest einer alten Mauer im Untergrund begrenzt wird. So rammte der Heini mit seinem Wagen diese Mauer von oben und blieb dann mit dem Heck schräg auf dem Mauerrest hängen, während der Vorderwagen mit der Schnauze im Matsch feststeckte. Auch in diesem Fall entstand an seiner alten Ford - Eierkiste ein Totalschaden, da die Ölwanne aufgerissen wurde und der Blödmann trotzdem den Motor weiterlaufen ließ. Inzwischen haben die Rotznasen begriffen, dass es für sie dort nicht mehr weitergeht und es herrscht wieder Ruhe in dem Bereich.


Südanbindung

Wo wir gerade bei Straßen sind, neulich im letzten Sommer wurde damit begonnen, das Industriegebiet auch von Süden her mit einer eigenständigen, weiteren Zufahrt auszustatten, die es gleich mit der Landstraße verbindet, die weiter oben im Nordwesten auf dem Kreisverkehr mündet, der heute als Haupt - Zubringer dient. Bisher war es immer so, dass alle Fahrzeuge, die in den

Bauarbeiten an der Südanbindung

südlichen Bereich des Fabrikgeländes wollten, über den Kreisel im Westen fahren mussten, um dann von der Westseite in das Industriegebiet zu fahren und dann dort über interne Straßen innerhalb des Geländes zu den dortigen Gebäuden und Firmen zu fahren. Das war solange kein Problem, wie nur relativ wenige Firmen im südlichen Bereich aktiv waren und die, die dort waren noch klein waren und nur wenige Beschäftigte, wenige Kunden und wenige Lieferanten hatten.. Doch nun, wo in den letzten beiden Jahren alles deutlich gewachsen ist und immer mehr in Gang kommt, wurde die Situation zu bestimmten Tageszeiten 

immer träger und belastender. Deswegen zweigte man bereits über 2 km vor dem Kreisverkehr an der Landstraße noch eine separate Anbindungsstraße ab, die zunächst in einem U-förmigen Bogen verläuft und dann über eine neu gebaute Brücke auf direktem Weg zur südwestlichen Einfahrt des des Geländes führt. Auf dem Bildchen sieht man diesen Abzweig noch während der Bauphase im Sommer, inzwischen ist er längst fertig und wird schon rege genutzt. Am meisten über den Bau dürften sich zwei Landwirte gefreut haben, auf deren ehemaligen Feldflächen 60 % der neuen Strecke verlaufen. Diese weigerten sich zunächst, ihr Gelände dafür zu verkaufen, was wohl mehr eine Art Pokerspiel war, um die Preise hoch zu treiben. Es hieß, dass der Landwirt mit dem größten Flächenanteil 1,2 Millionen Euro dafür kassiert haben soll, und der andere, dessen Teil kleiner war, immerhin auch noch 700.000 Euro erhalten haben soll. Für uns bietet dieser neue Anschluß auch einen kleinen Vorteil. Früher kam es oft vor, dass ortsunkundige Fahrer zuerst hier in dem oberen, nördlichen Bereich aufkreuzten, obwohl sie in einen der Betriebe im Süden wollten. Dank neuer, guter Beschilderung gehört das seit der Eröffnung dieses neuen Abzweigs fast der Vergangenheit an, somit ist es hier ruhiger geworden. Tauchten früher vielleicht pro Tag 20 solcher Irrläufer hier auf, sind es heute höchstens noch 2 pro Woche.


Neues Autohaus

Jetzt, wo sich, wie oben beschrieben, eine neue Zufahrtsstraße im Süden gebildet hat, erkannten genau darin auch andere Unternehmen ihre Chance, die eigentlich mit dem alten Fabrikareal und deren Betreibern rein gar nichts zu tun haben. Kurz bevor die hierüber beschriebene neue Straße auf das Industriegelände abzweigt, hat nun in diesem Dreieck zwischen Straße, Ackerlandschaft und Industriegebiet auf einem freien Feld, welches in den letzten Jahren nur brach lag und mit Unkraut zuwucherte, ein Autohändler mit dem Neubau eines schon recht großen Autohauses begonnen. Für ihn war das die Gelegenheit, mit günstigen Grundstücks - Anschaffungspreisen hier einen lang gehegten Traum zu verwirklichen, was so in Karlsruhe, wo er bislang einen kleinen Autohandel betreibt, wegen der hohen Grundstückspreise für ihn niemals möglich gewesen wäre.

Erstaunlich war hierbei auch, dass er sehr schnell die Baugenehmigung dafür bekam, obwohl das Gelände bis dahin stets als Brachfläche galt. Der Baustil ist schon etwas ungewöhnlich. Während im Hintergund eine lange Halle, vorne verglaste Schauräume, dann dahinter großzügige Werkstattbereiche beherbergt und in einem Stockwerk, welches über den Bereich der Werkstatt gezogen wurde, noch einige Büros sowie die künftige Wohnung des Besitzers eingebaut

Neubau eines Autohauses entsteht
Neubau des Autohauses von der anderen Seite

wird, entsteht davor nochmals ein großes, hallenartiges Glasdach, welches jedoch nach den Seiten und nach vorne offen bleibt, als wettergeschützte Ausstellungsfläche für weitere Fahrzeuge, die zum Verkauf angeboten werden. Während im verglasten Schauraum des Werkstattgebäudes Neuwagen einer bestimmten Marke angeboten werden sollen, die er künftig vertritt, sollen unter dem riesigen Glasdach im Vordergrund

junge Gebrauchtwagen von allen möglichen Marken zum Verkauf feil geboten werden. Letztgenannte Fahrzeuggattung war wohl bislang auch immer sein Schwerpunkt, also verschiedene junge Gebrauchtwagen fast aller denkbaren Marken. Vor dieser Glasdachhalle, also quasi links vom Bildbereich (hier nicht sichtbar), entsteht noch ein großer Platz, auf dem dann im Freien ältere bzw. “normale” Gebrauchtwagen zu günstigen Preisen angeboten werden. So können Kaufinteressenten künftig auch bei schlechtem Wetter problemlos zumindest die höherpreisigen, jungen Gebrauchtwagen problemlos begutachten. Diese Tage wurden, bei genauer Betrachtung auf dem kleinen Foto schon erkennbar, die Plexiglasplatten im Dachbereich eingesetzt. Ein besonderer Clou dabei ist, dass zugleich eine automatische Anlage auf dem Dach installiert wird, die diese Plexiglasplatten reinigt, weil die ansonsten im Laufe der Jahre verschmutzen und dunkel werden würden. So eine Reinigung wird im Durchschnitt dann 3 mal pro Jahr gestartet und sorgt für volle “Transparenz” im Dachbereich. Der Name des künftigen Autohauses erscheint mir etwas seltsam, jedenfalls wenn man dem neulich schon angebrachten grell - blaugrünen Leuchtreklame - Namensschild glauben darf, auf denen “Ti - Car” zu lesen ist. Wofür “Ti” steht, das wissen wir noch nicht, wahrscheinlich ist es ein Kürzel für den Namen des Besitzers. Das ist zwar nicht der erste Autobetrieb, der sich hier niederlässt, aber mit Abstand der Größte. Die anderen beiden, die sich in den vergangenen Jahren hier ansiedelten (siehe unsere Berichte in vorangegangenen Seiten), sind erheblich kleiner, bestehen im Wesentlichen nur aus einer kleinen Werkstatthalle und sehen diese Entwicklung mit gemischten Gefühlen. Einerseits befürchten sie so einen gewissen Konkurrenzdruck, andererseits vielleicht auch eine Belebung, weil dieser große Autohandel auch mehr Interessenten hier in das Gebiet zieht.


Die Küche bleibt kalt

Wenn einer eine gute Idee hat, gibt es bald darauf Nachahmer oder Möchtegerns, die daran mitverdienen wollen. Auf einer früheren Seite berichteten wird davon, dass in einem Bürogebäude von Frau Barow im Erdgeschoss ein Catering - Unternehmen eine Art Kantine oder treffender eine Art Kombination aus Schnellrestaurant und Kantine eröffnet hatte. Das wurde von Anbeginn an sehr gut angenommen, da es zugleich den vielen Beschäftigten der Unternehmen als Kantine dient und andererseits auch Normalbürger wie Du und Ich dort durchaus sehr schmackhafte, preiswerte Menüs zu sich nehmen können. Das brachte nun einen, ja man muss es so sagen, Hanswurst auf die Idee, einen ehemaligen kantinenähnlichen Pausenraum in einer der alten Hallen im Bereich von Herrn Ritters Gebäuden ebenfalls zu einer solchen Verköstigungsstätte umzubauen. In dem alten,

verfallene Kantinentheke

Pausenraum eines früheren Teilbetriebs hatte es seinerzeit eine eigene Verkaufsstelle der Hauptkantine gegeben, wo zur aktiven Zeit der alten Fabrik Mahlzeiten, Imbisse, Brötchen, Teilchen, Süssigkeiten und Getränke verkauft wurden, da der Weg zur damaligen Hauptkantine auf dem endlosen Areal so lang war, dass die Leute das in ihren Pausenzeiten gar nicht geschafft hätten. Diese Unterkantine mit ihrer Verkaufsstelle ist auch heute noch vorhanden, in recht verfallenem Zustand. Dort

wollte nun ein emsiger Jungunternehmer eine ähnliche Geschichte aufziehen, wie die bereits erwähnte Einrichtung im Bürogebäude von Frau Barow. Dazu mietete er diese Räumlichkeiten von Herrn Ritter an, da diese sich ja in dessen Bereich befinden. Allerdings hatte er dem Herrn Ritter nicht richtig gesagt, was er dort vor hat. Ihm gegenüber hatte er sich so geäussert, dass er den alten Pausenraum nur als Lager benötigen würde. Als er mit nötigen Umbauarbeiten loslegen wollte, kam das Herrn Ritter doch etwas spanisch vor. Dazu muss man wissen, dass der Herr Ritter mit der Frau Barow damals ein Abkommen getroffen hat, dass er in seinem Bereich keine vergleichbaren Einrichtungen zulässt,  wie sie in den Gefilden von Frau Barow vorhanden sind und umgekehrt ebenso, damit der eine dem anderen nicht direkt vor der eigenen Haustüre Konkurrenz macht. Von diesem Abkommen profitieren also beide. Herr Ritter untersagte dem Jungunternehmer sowas dort zu machen. Als der das nicht hinnehmen wollte, wurde er kurzerhand von den Leuten des Herrn Ritter vor die Tür gesetzt und der Mietvertrag fristlos gekündigt, wegen arglistiger Täuschung, da er einen falschen Verwendungszweck der Mietsache vorgetäuscht hatte. So hat der alte Kreideschriftzug auf der Holztafel der ehemaligen Verkaufstheke “Heute keine Brötchen !”, den damals bei der Schließung im Jahr 1983 mal der letzte Kantinenwirt da wohl noch handschriftlich drauf geschrieben hat, weiter Bestand.


Zwei neue Unternehmensansiedlungen

Gleich von zwei neuen Unternehmensansiedlungen auf dem Gelände der alten Fabrik können wir berichten. Beide Unternehmen starteten ihren Betrieb fast zeitgleich bereits im September, damit enden dann aber auch die Gemeinsamkeiten. In einer etwas moderneren Doppelhalle im Südosten des Areals, die vielleicht kurz vor Ende des damaligen Ursprungsbetriebs, so um 1980 herum mal errichtet wurde und die heute dem Besitztum von Herrn Ritter zuzurechnen ist, zog eine Firma ein, die dort aus Naturhölzern vorwiegend genormte Schalplatten herstellt. Also solche stabilen Platten

aus Holz mit Metalleinfassungen an den oberen und unteren Enden, die u.a. viel auf Baustellen zur Einschalung von Beton - Guß - Bereichen sowie auch gerne als Gerüstböden oder zum Bau von stabilen Regalen u.ä. genutzt werden. Die machen nur sowas und derzeit werden die Schaltafeln in 6 verschiedenen Normgrößen hergestellt. Die Ausgangshölzer werden häufig

Fabrik für Schaltafeln

aus dem nahen Schwarzwald bezogen, zu den Abnehmern der fertigen Produkte zählen große Baufirmen, der Baumaterial - Fachhandel sowie zahlreiche Baumarktketten aus ganz Europa. Jeden Tag treffen dort zig LKW - Ladungen mit Holzstämmen ein und noch mehr LKW - Ladungen fahren schwer beladen mit den fertigen Schalplattenstapeln wieder ab. Die profitieren schon sehr gut von der oben beschriebenen neuen Süd - Zufahrt des Geländes.

Die zweite Neuansiedlung befaßt sich mit einer völlig anderen Produktpalette, die man heute gar nicht mehr so auf dem Schirm hat, nämlich die Produktion von mechanischen Armbanduhren. Man geht heute meist davon aus, dass es nur noch hochgenaue Quarz- oder Funkarmbanduhren gibt, die in Asien gefertigt werden sowie Billigableger davon, die meist ebenfalls in der Regel aus Asien

neue Uhrenfabrik

kommen. Unterdessen werden aber auch noch, vorwiegend in der Schweiz, hochpreisige mechanische Armbanduhren in kleinen Stückzahlen für gut betuchte Kunden gefertigt. Nun ergab es sich, dass ein schweizer Hersteller solcher Luxus - Uhren in seinem Stammwerk arg an seine Kapazitätsgrenzen bezüglich der Räumlichkeiten geriet, weil seit einigen Jahren ein Boom solcher, nach alten Regeln der Uhrmacherkunst hergestellten Uhren, ausgebrochen ist, nachdem diese lange

als altbacken und rückschrittlich verpönt waren. Wie schon gesagt, heute ist das mehr ein reines Luxusprodukt, wovon die billigsten Ausführungen irgendwo ab 800 Euro anfangen, die meisten aber im Bereich zwischen 2.000 und 25.000 Euro liegen. Besondere Exemplare liegen auch noch weit höher. Der schweizer Uhrenhersteller hat viele Kunden in Deutschland und seine Platzprobleme am Stammwerk brachten ihn bei der Suche nach Erweiterungsmöglichkeiten hierher. Er mietete dazu ein schon etwas moderneres, ehemaliges Bürogebäude im Süden, in dem Bereich, der Frau Barow gehört. Das Gebäude mit 2 Obergeschossen wurde Mitte der 1970er Jahre errichtet und innen aufwendig für die Zwecke des Uhrenfabrikanten umgebaut. Da viele Teile der Armbanduhren  in der Schweiz vorproduziert werden, dürfen sie offiziell noch als original schweizer Uhr verkauft werden. Da bot sich hier diese Lage an, weil die Immobilie sehr geeignet war, die Lage zur Schweiz auch nicht übermässig weit ist und die Preise zur Anmietung konkurrenzlos günstig waren. Neben rund 15 Angestellten, die aus der Schweiz vom Stammwerk hierher übersiedelten, wurden noch 18 Leute hier aus der Region neu eingestellt, also Arbeitsplätze neu geschaffen.


Vergessene Telefonzelle

Bei einem ausgedehnten Herbstspaziergang hinter dem südwestlichen Ende des Fabrikareals entdeckten wir am Rande einer Mulde, die vermutlich von einer ehemaligen Sandgrube übrig geblieben ist, eine uralte Telefonzelle. Sie dürfte der Bauform nach noch aus der Zeit stammen, als sich die Telekom auch noch Post nannte und ebendieser zugehörig war. Man kann gewiss nicht

davon ausgehen, dass die ursprünglich mal an dieser Stelle gestanden hat, denn weit und breit gibts keine Häuser, keine Siedlung, keine Ortschaft, also auch keine potentiellen Telefonkunden. Vermutlich diente sie nach ihrer Ausmusterung zu den aktiven Zeiten der Sandgrube dort mal als Pförtnerhäuschen neben der Einfahrt oder wo sich das Personal mal kurz ausruhen konnte, obwohl dafür in solch einer Kapsel eigentlich schon zu wenig Platz ist, wer weiss. Heute könnte man sie dazu nicht mehr nutzen, da alle Scheiben zerschlagen sind. Ein Schmierfink, dem vermutlich das heutige Multikulti - Gehabe zuwider ist, hat auf der Rücktafel, wo wohl urspünglich mal der Münzfernsprecher dran montiert war, den bekannten Spruch “Türken raus !!” gekritzelt. Das Metallgehäuse selbst macht einen noch recht stabilen Eindruck und mit neuer Verglasung ließe sich die Zelle nach etwas neuem Farbauftrag sogar wieder nutzen. Früher war eben alles

vergessene Telefonzelle

noch etwas stabiler gebaut. Vermutlich dürfte diese Telefonzelle in den 1950er Jahren gefertigt worden sein, denn später änderten die mehrmals ein wenig ihre Ausformungen. Soweit ich mich entsinnen kann, wurde später die Verglasung etwas kleiner und fiel an der Rückwand irgendwann sogar ganz weg und noch später wurden die Kanten runder und Scheibeneinfassungen endeten nicht mehr eckig, sondern waren auch abgerundet.


Ölfilm

An einem trüben Herbstsamstag Anfang November herrschte hier unten im südwestlichen Zipfel des alten Industriegeländes neulich ein großer Andrang von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk. Wanderer hatten auf einem kleinen, eingefassten Bachlauf, der ganz früher, bis in die 1970er Jahre auch mal zur Entwässerung der damaligen alten Fabrikanlagen genutzt wurde, einen dicken, bunten Ölfilm entdeckt. Sie benachrichtigten die Feuerwehr und nach einer ersten Inspektion durch einen Fachmann, wurde schnelles Handeln beschlossen, um eine weitere Ausbreitung des Öls mit

Ölfilm auf altem Entwässerungsbach

allen Mitteln zu verhindern, da dieser Entwässerungsgraben in gut 500 m Entfernung südlich in einen “richtigen” Bach mündet, dem das Öl gewiss schaden würde. In kaum mehr als 20 Minuten tummelten sich hier Scharen von THW und Feuerwehr - Spezialisten. Immerhin hatte sich der Ölfilm schon bis etwa 400 m weiter verbreitet, es war also 5 vor 12, wie man so sagt. Mit Ölbarrieren aus Kunststoffelementen sowie mit speziellen chemischen Bindemitteln konnte das Gros des Zeugs dort abgefangen und abgesaugt werden. Große Sorgen bereitete den Kräften allerdings das Problem, dass immer mehr und immer größer werdende Mengen von Öl nachströmten. War es anfangs noch ein gut erkennbarer, aber schmaler Film, der mehr mittig

auf dem Rinnsal daher floß, so wurden die Mengen schließlich so groß, dass die gesamte Breite des Bachs mit einem stetigen schillernden, bunten Ölfilm bedeckt war, der kein Ende nahm. So mussten die Fachleute dem Verlauf immer weiter folgen, bis sie schließlich auf dem alten Fabrikareal angekommen waren. Dort verschwindet dieser alte Entwässerungsbach etwa 70 m von der Grundstücksgrenze entfernt unter einer Überbauung im Nichts und keiner weiss heute mehr, wo der im Untergrund genau weiter verläuft. Da darüber eine dichte Bebauung mit alten und teils inzwischen auch neueren Industriehallen besteht, war die weitere Suche sehr schwierig. Alte Pläne der früheren Anlagen und Verläufe waren auch nicht aufzutreiben, der Herr Ritter, dem das Areal dort gehört, wusste auch nichts. Eigentlich fand früher die Hauptentwässerung über dicke Rohr - Kanalnetze nach Osten unter der kleinen Straße her, die an unserem Haus vorbei führt, und dann weiter östlich, unter den Wiesen her bis in den mehrfach erwähnten Abwassersee statt, der sich recht weit östlich hinter den Wiesen befindet. Zur Sicherheit prüften die Feuerwehrleute auch dort, da war aber kein Öleintrag zu erkennen, als musste es speziell aus einem Bereich stammen, der früher nur von dieser südlichen Entwässerung erfaßt wurde. So schwirrten die von morgens bis nachmittags auf dem Areal und in fast allen Hallen herum, um den unterirdischen Anfang dieses Entwässerungsbachs wieder zu finden. Alles ohne Erfolg, dafür ist das alles viel zu groß, zu verworren und zu unübersichtlich. Etwa ab 14 Uhr nachmittags kam kein Öl mehr nach, also der Ölaustritt endete von selbst, trotzdem wurde, wie erwähnt, noch bis etwa 18 Uhr weiter gesucht. Da alles keinen Erfolg brachte und der Grund des Einsatzes von selbst weggefallen war, wurde der Einsatz dann beendet. Die Ölbarrieren blieben noch zur Sicherheit bis zum nächsten Dienstag auf dem Bach, es kam aber kein weiteres Öl mehr nach. Jetzt müssen sich erst die Stellen von Behörden und von Herrn Ritter zusammensetzen und herausfinden, wo dieser Entwässerungsbach heute auf dem alten Industriegelände seinen Anfang nimmt und dann muss ggf. gehandelt werden, indem dieser Bach vermutlich ganz stillgelegt und zugeschüttet wird oder eine Art Kläranlage vorgeschaltet wird.


Vergessene Straße

Da wird mancher sagen, das könne es doch gar nicht geben, dass eine ganze Straße einfach so vergessen wird. Doch es geht, können wir dem nur entgegnen! Schon seitdem wir hier leben, also seit dem Jahr 2006, befahren wir mehrmals wöchentlich eine gut ausgebaute Landstraße, z.B. wenn wir in ein rund 15 km entferntes Städtchen zwecks Einkauf fahren. Diese Landstraße ist in

der hiesigen Umgebung angenehm zu befahren, da sie recht wenig befahren wird, jedenfalls wenn man sie vormittags an normalen Wochentagen nutzt. Das ist die Straße, die man auf dem kleinen Foto rechts von der Leitplanke sieht. Der schmale asphaltierte Pfad links neben der Leitplanke wurde von uns stets für einen Fahrradweg gehalten, der hier ein Stück parallel zu der Straße verläuft. Am hinteren Bildende verlässt der Pfad die Straße und schwenkt nach links zwischen den Bäumen weg, wohinter er dann von der Straße aus nicht mehr sichtbar verschwindet. Erst durch ein zufälliges Gespräch mit einem

Vergessene Straße beginnt neben einer normalen Straße
ehemalige Politiker - Residenz

älteren Einwohner von hier, erfuhren wir, dass das gar kein Radweg ist, sondern eine alte kleine Straße, die sogar schon lange vor der breiten Landstraße bestand. Der Mann sagte, dass diese Straße ab dem Schwenk hinter die Baumreihe noch rund 4 km quer durch Wiesen und Wälder verlaufe und sie früher nur als Zubringer zu einem einsamen, großen Haus diente, welches mal als ungestörter Wohnsitz eines sehr berühmten Politikers gedient haben soll. Den Namen des Politkers wusste der alte Herr aber leider nicht mehr, es muss aber ein sehr hohes Tier gewesen sein, wie man so sagt, der auf Bundesebene aktiv war. Dadurch neugierig geworden, befuhren wir die Straße mal mit dem Auto. Dabei stießen wir tatsächlich nach einigen Kilometern auf ein sehr

großes, mondänes Haus, welches auf einem Hang links dieser Straße prangte. Es war aber rundum total zugewuchert von Bäumen und Sträuchern. Deshalb gehen wir davon aus, dass es schon lange leer steht, was wiederum eine Schande für ein derart prächtiges Haus in dieser schönen Einsamlage ist. Zu dem Haus selbst zweigte seitlich links eine kleine Seitenstraße ab, die hinter einer großen Mauer mit 3 m hoher Vergitterung in einer Kurve weiter hangaufwärts bis zu dem Haus führte. Man konnte dort nicht näher rein fahren, weil das große Gittertor verschlossen war. Die Stichstraße selbst führt noch weiter in einen Waldbereich hinein und macht in dieser Ecke sogar einen recht gepflegten Eindruck. So kamen Zweifel daran auf, dass die ganze Straße nur alleine dem Zweck der Erschließung dieser Ex - Politikervilla dienen soll, denn dann hätte man die Straße nach der Aufgabe der Villa sicher nicht weiter so in Schuß gehalten. Da wir nun einmal vor Ort waren, beschlossen wir, den Rest der Straße dann auch mal weiter zu befahren, um zu sehen, wie es da weiter geht. Nach gut 2 km tat sich leicht rechts in südwestliche Richtung ein

Abzweig von dieser Straße auf, der an einer Brücke endete bzw. kurz hinter der Brücke in einen Feldweg überging, den wir nicht befahren wollten. Um so erstaunlicher war der Blick von der Brücke, denn in einem stark zugewucherten Bereich stand sehr einsam in der Landschaft ein altes Bahnhofsgebäude. Wir fanden leider keine Möglichkeit, näher an den Bahnhof heran zu fahren, entweder erfolgte die frühere

zugewachsener, alter Bahnhof

Zufahrt weiter über den Feldweg, was aber unwahrscheinlich schien, weil der dann auf der früheren Gleisseite des Bahnhofs ausgekommen wäre und nicht vor dem Bahnhofsgebäude selbst oder, was wahrscheinlicher ist, dass es irgendwo noch einen weiteren Abzweig zu dem Bahnhof gibt oder gab, den wir übersehen hatten. Bei genauer Betrachtung erkennt man in Bildmitte unten zwischen den Sträuchern und Bäumchen sogar noch ein Reststück eines alten Gleises. Jetzt war natürlich unsere Neugierde erst recht geweckt, weil damit sogleich wieder ein ganzer Kasten voller Fragen aufsprang. An welcher früheren Strecke, die wir offensichtlich noch nicht kannten, lag dieser Bahnhof überhaupt? Zu welchem Ort gehörte dieser Bahnhof, da weit und breit keine Ortschaft zu finden war? Das nächste Dort liegt in 7 km Entfernung. Oder gehörte der Bahnhof mit zu der Politiker - Villa, sozusagen als Gleisanschluß für die frühere Polit - Prominenz? Letzteres erschien uns aber unwahrscheinlich, weil das Bahnhofsgebäude vom Baustil her dafür zu alt war. Während die leerstehende Politikervilla dem Baustil nach aus den 1950er Jahren stammen dürfte, müsste das Bahnhofsgebäude seinem Stil nach aus der Zeit zwischen etwa 1900 und 1920 stammen, als es diese Politikerresidenz gewiss noch nicht gab. Aber vielleicht war es auch genau umgekehrt, dass diese Bahnstrecke in den 1950er Jahren eigentlich schon stillgelegt war, und man hat die Politikervilla genau deshalb hier in die Nähe gepflanzt, weil man so 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen konnte, 1) eine Politikervilla in wunderschöner, unbeobachteter Einzellage und 2) für alle Fälle in der Nähe einen Bahnhof, den man damals bei Bedarf noch für Politzwecke unerkannt nutzen konnte. Wie dem auch sei, damit haben wir zunächst mal wieder Futter für unsere Bahn - Exkursionsseite, denn jetzt planen wir, die genaueren Umstände um diese Bahn und diesen Bahnhof zu erforschen sowie die Frage, ob es da noch weitere Bahnhöfe an dieser bislang unbekannten Strecke gegeben hat und von wo aus die Strecke überhaupt einst abzweigte. Die Ergebnisse dieser Erkundungen werden wir allerdings nicht hier, sondern auf den Bahnseiten der Exkursionsseiten veröffentlichen, siehe ggf. dort.


Alte Unterlagen aufgetaucht

Bei Renovierungsarbeiten in unserer sogenannten Werkstattgarage, die bekanntlich früher mal eine kleine Fabrikhalle der benachbarten alten Fabrik war und damals das Qualitäts - Prüflabor beherbergte, sind noch immer ein paar kleine Ecken unrenoviert gewesen. Diesen Zustand zu ändern, das hatten wir vor einigen Wochen in Angriff genommen. An der nördlichen Wand sollte auf der Innenseite ein neuer Anstrich her. Dafür störte jedoch ein alter, verputzter Metallrahmen, der in ungefähr 2 m Höhe in der Wand eingelassen war. Unsere Idee war, diesen etwa 50 x 40 cm großen Metallrahmen vor dem Neuanstrich aus der Wand zu stemmen, die dabei entstehenden Löcher zu verputzen und dann die ganze Wand neu in einem freundlichen pastellgelb zu streichen. Beim Angehen der Sache entpuppte sich der Metallrahmen aber als Rest eines Wandschranks. Die Vordertür ließ sich nach Abklopfen des Putzs öffnen, innen taten sich einige Regalböden auf, die alte Unterlagen und einige Reagenzgläschen mit verhärteten, ausgetrockneten Flüssigkeiten enthielten. Das ganze Zeug gehen wir nun in stillen Stunden erst mal Stück für Stück durch. Bei den Reagenzröhrchen mit Stopfverschluß wissen wir natürlich nicht, was das für Überreste sind, die darin sind. Ob es vielleicht sogar gesundheitsschädliches Zeug ist, wer weiss. Diese Dinger haben wir deswegen zur Sicherheit erst mal an einem sicheren Ort in einem der Bunkerkeller deponiert, wo keiner unbedacht ran kommen kann. Was aber beim Durchwühlen der Unterlagen

altes Fabrik - Teilbereichsfoto von 1964

gleich als sehr interessant auffiel, war eine Broschüre von 1964 mit alten Fotos der Fabrik. Leider ist die Broschüre stellenweise arg ramponiert, zum Glück sind davon nicht alle Seiten betroffen. Diese Unterlagen stammen alle noch aus einer Zeit, in der stark rauchende Schornsteine noch als das Fortschrittssymbol schlechthin galten. Es hieß da noch, wenn die Schlote nicht rauchen, gehts der Wirtschaft schlecht und wenn’s der Wirtschaft schlecht geht, gehts dem Land schlecht. Anwandlungen von Umweltschutz oder sonstigen ökologischen Bedenken wurden zu der Zeit bestenfalls als totales Spinnertum und Anliegen von Geisteskranken gewertet. Wäre da einer der heute typischen Proteste entstanden, so hätte man solche Leute damals noch konsequent für einige Jahre in die Irrenanstalt eingewiesen, wie zu der Zeit eine psychiatrische Klinik noch hieß. So gibts ein kleines Foto eines Bereichs der Fabrik, welches von Südwesten her geschossen worden sein müsste. Es zeigt noch einen der anderen hohen Schornsteine, die früher mal auf dem riesigen Areal standen. Heute existiert an größeren

Schornsteinen nur noch der, der fast direkt neben unserem Haus steht, ein paar mittlere und kleine gibts noch. Aber der hier abgebildete ist schon längst verschwunden, er war schon nicht mehr existent, als wir 2006 hierher gezogen sind. Ältere Anwohner berichteten davon, dass er 1998 aus Sicherheitsgründen gesprengt wurde, nachdem man Schäden an seinem Fundament festgestellt hatte. Von den Hallen daneben war 2006 die vordere, modernere noch erhalten, die höhere und ältere hintere Halle stand damals nur noch als Ruine in eingestürztem Zustand. Beide Hallen sind inzwischen vollständig verschwunden. Die modernere wurde nach dem Kauf durch Herrn Ritter nieder gemacht, weil sie innen mit dicken Querträgern aus Stahlbeton und zugemauerten Bereichen so speziell aufgebaut war, dass man sie für nichts anderes nutzen konnte. Ähnlich wie jetzt, hatten wir im vorangegangenen Jahr bereits bei Renovierungsarbeiten im Dachgeschoß der Werkstattgarage alte Unterlagen gefunden. Das wird mit Sicherheit auch jetzt nicht der letzte Fund sein und wir lieben das ja, in solch alten Zeitdokumenten zu forschen. So rundet sich das Bild über die alte Fabrik, wie sie damals war, immer mehr ab.


Bagger verheddert sich in Kabelresten

Bei größeren Ausschachtungsarbeiten vorne am nordöstlichen Ende der Siedlung, wo man zwei Neubauten und einen Parkplatz errichten möchte, ging mit einem Bagger trotz seiner Größe plötzlich nichts mehr. Er hatte am oberen Ende, wo das Gelände leicht dammartig schräg läuft,

mit Abtragungsarbeiten begonnen, als sich die Schaufel plötzlich in zahllosen, sehr dicken, stabilen Kabeln verfangen hatte, die aus einem zerdepperten dicken Rohr hervor quollen. In den vorhandenen Unterlagen war nichts von irgendwelchen Kabeltrassen verzeichnet, trotzdem musste man vorsichtig sein, denn man wusste ja nicht,

Bagger gerät in alte Kabel

ob die Kabel noch unter Spannung stehen oder vielleicht sogar aktiv dringend für die Versorgung von Haushalten oder Fabrikteilen benötigt werden. Da der Bagger ohnehin lahmgelegt war, musste erst ein Spezialist aus Karlsruhe anrücken, der sowas beurteilen kann. Bis der da war, vergingen Stunden und die Bauarbeiter machten es sich solange nebenan im Wald gemütlich. Wie man auf dem kleinen Bildchen am unteren rechten Rand sieht, sind die dicken metallummantelten Kabel ihrerseits wieder in einem dicken Metallrohr eingebettet. Das Foto entstand, nachdem man bereits den Bagger aus dem Gewirr befreit und links geparkt hatte. Der spät eintreffende Fachmann prüfte da einiges und kam zu dem fast schon zu erwartenden Urteil, dass es sich um alte Kabel von den früheren Industrieanlagen handeln muss, die heute nicht mehr in Betrieb sind. Am Folgetag versuchte man dann, diese Kabel frei zu legen und ganz zu entfernen, was aber gründlich in die Hose ging, da je weiter man an den Dingern zog, um so mehr weitere Kabel traten hervor und die bereits zum Teil frisch planierten Flächen brachen auf, weil man damit die Weiterführung dieser Kabel angehoben hatte. Die führten offensichtlich weiter nach rechts (Osten) unter den Wald, der wohl dort vor 50 Jahren noch nicht bestand, weil auch in dem Bereich mal Fabrikanlagen standen. Der Polier der Baufirma meinte draufhin, man solle die Kabel einfach am Rand des Grundstücks abschneiden und dann nur die Kabel entfernen, die sich tatsächlich auf dem zu bearbeitenden Grundstücksbereich befänden und den Rest sich selbst überlassen. So begann ein Arbeiter mit einer benzinmotorgetriebenen Flex diese Kabelstümpfe abzutrennen, als es plötzlich gewaltig blitzte und furchtbar stank. Eines der Kabel stand wohl doch noch unter Spannung, der Arbeiter hatte Glück ihm war, außer einem gewaltigen Schreck nichts passiert. Jetzt ging das Rätselraten erst richtig los. Wenn das Kabel doch noch unter Spannung stand, wurde es ja wohl auch noch für irgendwas gebraucht, was nun nicht mehr funktionieren wird. Rund einen weiteren Tag später gab es gewaltigen Ärger, da sich in einer der Hallen von Herrn Ritter größere Wassermassen im Keller zurück stauten. Genauere Untersuchungen ergaben dann, dass einige dieser alten Kabel wohl Abwasserpumpen versorgen, die heute noch Grundwässer unter den alten Hallen abpumpen und über lange Rohre unter der Straße und den Wiesen her in den sogenannten Abwassersee leiten, der sich etwa 500 m weiter östlich befindet. Nach dem Kappen der Leitungen fielen die Pumpen, die sich irgendwo unterwegs in einem Schacht befinden müssen, natürlich aus und das Wasser staute sich zurück. Mit Baggern, zig Mann und großer Hektik wurde dann ein tieferer Kabelgraben um das Baugrundstück gezogen, worin dann neue Leitungen verlegt wurden, die dann an den Enden mit den Alten Leitungen verplombt wurden. Diese Notaktion dauerte fast eine Woche, dann funktionierte wieder alles und die normalen Bauarbeiten konnten weitergehen. Die Wassermassen in dem einen Fabrikkeller wurden solange notdürftig mit Saugpumpen dort raus gesaugt und einfach in den Straßengraben geleitet, von wo aus das Wasser dann aufgrund des natürlichen Gefälles in Richtung des südlichen Waldbereichs abfloss.


Bäume geklaut

Nicht nur die Sachen, die geklaut werden, werden immer seltsamer, sondern auch die Art wie sie geklaut werden. So sahen wir neulich einen Polizeiwagen rund 150 m südlich von unserem Haus an der kleinen Sackgassenstraße stehen, die 2 km zu den alten Industriemühlen führt und dort endet. Da unser Haus das letzte Haus auswärts in diese Richtung ist, befragte einer der beiden Polizeibeamten uns, ob wir vielleicht Angaben zu folgendem Vorfall machen könnten, ob wir da etwas beobachtet hätten. Dort, wo der erste Waldbereich seitlich neben dieser kleinen Straße beginnt, hatten Unbekannte mehrere Bäume, die dicht nebeneinander standen sauber abgesägt

Bäume sauber abgesägt und geklaut

und mitgenommen. Es war gewiss nicht im Hinblick auf das Weihnachtsfest 2017 geschehen, da es mit Mitte November dafür einerseits noch zu früh war und vor allem auch, weil es Laubbäume und keine Nadelbäume waren. Das war zuerst dem dort zuständigen Forstamtsleiter bei einer Kontrolle aufgefallen und der hatte dann die Polizei verständigt. Es ist ja so, wenn einer so dreist ist, glaubt jeder, der das später sieht, dass Waldarbeiter diese Bäume absichtlich abgesägt hätten, weil sie vielleicht eine Baumkrankheit hatten oder zu dicht standen.

Das alles war hier nicht so. Da hatten tatsächlich Unbefugte einfach diese Bäume fachmännisch mit Motorsägen gefällt und gleich mitgenommen. Es waren keine ausgewachsenen Bäume, sondern solche mittlerer Höhe, die vielleicht um die 3,50 m Höhe erreicht hatten. Leider konnten wir den Beamten nicht mit irgendwelchen Beobachtungen weiterhelfen. Uns war das Fehlen der Bäume noch gar nicht aufgefallen, obwohl wir an dieser Stelle mindestens 2 mal pro Woche beim Spazierengehen vorbei kommen. Also lange kann diese Fällaktion noch nicht her gewesen sein. Es ist schon verwunderlich, dass es nicht aufgefallen ist, da die zum Abtransport ja mindestens mit einem größeren LKW, vermutlich mit Hebekran, dort angekarrt sind und diese Bäume in Seelenruhe aufgeladen haben müssen. Diese Stelle befindet sich direkt neben der kleinen Straße und wäre sogar noch von unserem Haus aus den südlichen Fenstern des Obergeschosses gut zu sehen. Ich weiss zwar nicht, wie Forstwirte sowas berechnen, der Chef vom Forstamt meinte, dass der angerichtete Schaden so bei rund 850 Euro liegen würde.


Zwei neue Großvorhaben

Nun hat Frau Barow auf ihrem Teil im Südwesten der alten Fabrik gleich zwei neue Großprojekte in Angriff genommen. Während man bislang meistens von der Umnutzung bestehender, früherer Fabrikgebäude sprach, hat Frau Barow zusammen mit einem Investor aus Tübingen und einem weiteren Investor aus Saarbrücken nun gleich nordwestlich von der südlichen Haupteinfahrt einen riesigen Neubaukomplex errichten lassen, dessen Rohbau kürzlich fertiggestellt wurde. Innen

können im nahenden Winter dann die Arbeiten ungestört vom Wetter weitergehen. Das Gebäude wird ein ziemlich kolossaler Komplex, der in allen unteren Stockwerken Büros beinhalten soll, nur auf der etwas kleineren, nach innen zurück versetzten oberen Etage sollen einige Luxuswohnungen entstehen, die zugleich einen schönen Weitblick auf die Umgebung bieten. Obwohl gerade erst der Rohbau - Zustand erreicht wurde, ist das Gebäude schon bis auf den letzten Millimenter voll vermietet. Im Erdgeschoss und der linken Hälfte des

Rohbau eines großen Bürokomplexes

ersten Stockwerks wird eine Versicherungsgesellschaft ihre künftigen Büros für die Region Baden- Würtemberg einrichten, die sie bis dato im rund 70 km entfernten Stuttgart betreibt. Weitere Mieter in den oberen Etagen werden u.a. eine Immobilienhandelsgesellschaft, eine Krankenkasse sowie ein Dienstleister sein, der für andere Geschäfte die Bestückung der Warensortimente übernimmt. Was es heute nicht alles so gibt. Also diese letztgenannte Firma macht nichts anderes, als mit einem eigenen Pool von Leuten und einem großen computergestützten Verwaltungsapparat zu überwachen, welche Waren z.B. bei welchem Supermarkt bald zurneige gehen und diese dann dort auffüllen zu lassen oder auch neue Waren ins Sortiment aufzunehmen oder wenig gefragte Artikel aus dem Sortiment zu streichen. So brauchen sich ihre Auftraggeber um diese Dinge gar nicht mehr selbst zu kümmern. Das soll angeblich ein riesiger Wachstumsmarkt sein, da immer mehr Supermärkte diese Aufgaben so ausgliedern wollen. Die Waren selbst hält der Dienstleister natürlich nicht bereit, bei Bedarf sorgen die nur dafür, das die Waren direkt vom Hersteller oder vom Großvertrieb an die Supermärkte geliefert werden.

neues Schulungszentrum in alter Halle entsteht

Das andere neue Großprojekt auf Frau Barows Gelände bezieht sich hingegen traditionell auf eine der alten Fabrikhallen, die bislang noch ungenutzt leer steht. Dabei handelt es sich um eine schon etwas modernere Halle, die Ende der 1950iger Jahre mal errichtet wurde und die innen über 3 Stockwerke verfügt. Früher waren dort irgendwelche Produktionmaschinen für Gummigewebeband sowie Werkstätten eingerichtet. Neulich wurden die alten Anlagen alle rausgerissen und verschrottet. Mit viel Aufwand soll diese sehr

große Halle, die auf ihren insgesamt 4 Stockwerkseben (eingerechnet mit Kellergeschoß) zu einem Bildungszentrum umgestaltet werden. Es soll so eine Art Außenstelle einer berufsbildenden Schule werden, also eine Berufsschule, wie man früher sagte. Neben den obligatorischen Klassenräumen wird es dann in dem Gebäude zahlreiche Übungswerkstätten geben. Genau darin liegt auch mit ein Grund, warum man überhaupt auf dieses Gebäude kam, weil es sich hervorragend zum Einbau solcher Übungswerkstätten eignet. In einem normalen Schulgebäude kann man nicht einfach ein paar Bereiche abtrennen und mit schweren Drehbänken oder ähnlichen Großmaschinen vollstellen, dann würden nämlich die Decken einbrechen, da solche Apparaturen oftmals schon etliche Tonnen wiegen, geschweige denn, wenn man vielleicht 20 Stück davon in einem Raum aufstellen würde. Hier hat man solche Voraussetzungen und muss sie nicht erst für exorbitant viel Geld neu schaffen. Das Umfeld entsprechend zu gestalten, ist da wesentlich billiger. Weniger positiv für die künftigen Schüler sind wohl die sehr schlechten Anbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln, aber dafür wird man spätestens wenn die Einrichtung mal in Betrieb geht Lösungen finden. Die Kosten für den Umbau übernimmt zu 75 % das Land, da dieses ansonsten erst Grundstücke zukaufen müsste und alles noch als Neubau finanzieren müsste. Die restlichen 25 % finanziert Frau Barow persönlich und kassiert dann schon von Beginn an, also jetzt schon, wo alles noch umgebaut wird, eine beachtliche Miete für das Gebäude und es bleibt rechtlich in ihrem Eigentum. Sie kann so gesehen dabei nur gewinnen.


Toiletten - Service

Es wirkt manchmal kurios, was es heute für neue Geschäftsmodelle gibt. Andererseits passt es wieder zu dem immer mehr um sich greifenden Trend größerer Firmen, möglichst viele Bereiche auszugliedern und deren Kosten und Risiken auf andere Schultern zu verteilen, um sich selbst zeitgleich von diesem Ballast zu befreien. So hat nun eine Frau Pieroth vorne im Südwesten des alten Fabrikgeländes von der Frau Barow zwei Büros gemietet, um darin ihren Toilettenservice .

aufzumachen. Nun bearbeitet die in den Büros natürlich keine Toiletten und offiziell nennt die ihren Betrieb auch nur im sehr kleingedruckten Untertitel Toilettenservice, während sie ihren Laden als Cleanservice bezeichnet. Das Geschäftsmodell ist eigentlich simpel. Es gibt viele Kaufhäuser, viele Firmen, viele öffentliche Einrichtungen, die Kundentoiletten vorhalten. Diese wollen ständig gepflegt werden, sonst gibts schnell ein Ekelparadies, was den Ruf

Frau Pieroth, Toilettenservice

des ganzen Unternehmens nachhaltig schädigen kann. Wenn Kunden dort versiffte Klos vorfinden, führt das schnell zu Rückschlüssen auf das gesamte Unternehmen, weil man befürchtet, dass bei denen überall genauso schlampig gearbeitet wird, wie auf den WC’s. Während die meisten Firmen bislang selbst noch ein paar niedrig bezahlte Leute vorhielten, um diese Sachen sauber zu halten, bieten Spezialdienstleister wie die Frau Pieroth das in einem “Toiletten-Sorglos-Paket” als Fremd - Dienstleistung an. Die Firmen beauftragen ihr Unternehmen gegen ein festes Entgelt dafür zu sorgen, dass die Klos und alles in diesem Umfeld schön sauber bleiben und dass immer genug Betriebsmittel, wie Klopapier, Seifen etc. in gepflegtem Ambiente vorhanden sind. Außerdem erledigen sie evt. notwendige Reparaturen oder beauftragen zeitnah Fremdfirmen mit der Behebung von Schäden, wie etwa bei verstopften Lokussen. Die nach eigenen Angaben 52jährige Frau Pieroth hatte sich mit diesem Geschäftsmodell bereits vor 4 Jahren selbstständig gemacht. Ihren alten Firmensitz in Karlsruhe musste sie jedoch verlassen, weil das angemietete Gebäude bald abgerissen wird und so fand sie, zu wesentlich günstigeren Tarifen bei zeitgleich hochmoderner, besserer Ausstattung hier für ihre Firma ein neues Domizil. Sie beschäftigt aktuell rund 40 Frauen und 16 Männer, die die von ihr betreuten Anlagen in Schuß halten. Derzeit zählen vorwiegend  Kaufhäuser und ähnliche Geschäfte im 50 km Umkreis zu ihren Kunden. Sie selbst reinigt natürlich nicht mit, sondern kontrolliert ihre Leute bestenfalls unangemeldet, ob das auch alles klappt.


Neue Protestbewegung

Hier in unserer, beschaulichen Siedlung hat sich kürzlich eine neue Bürgerinitiative als wütende Protestbewegung gegründet, nachdem viele Anwohner im nordwestlichen Siedlungsbereich in der

Versammlung der Protestbewegung

jüngsten Zeit saftige Rechnungen über sogenannte endgültige Erschließungbeiträge erhalten haben. Wie vielleicht bekannt ist, müssen Häuslebesitzer bei einer Neuherrichtung ihrer Straße sowie bei der  Erst - Erschließung eines neu bebauten Grundstücks einen Anteil der Baukosten an die Gemeindeverwaltung mitbezahlen. Die genauen Kosten werden durch einen Berechnungsschlüssel für jedes Grundstück entsprechend festgelegt. Die Berechnungsformel

kann von Ort zu Ort etwas unterschiedlich sein. Viele nehmen als Faktor dafür die Größe des Grundstücks als Haupt - Berechnungspunkt, andere Gemeinden wiederum gehen nicht nach der gesamten Grundstücksgröße, sondern nach der Meterzahl, die das Grundstück an der neu erschlossenen  Straße anliegt. Letzteres Modell ist fairer, weil es ja auch Grundstücke gibt, die zb. an zwei Straßen anliegen, die beim erstgenannten Berechnungsmodell jedesmal mit der vollen Grundstücksgröße zur Kasse gebeten würden. Die tatsächlichen Arbeiten an der Straße fanden aber ja nur in dem Abschnitt statt, der am Grundstück wirklich anliegt, die Arbeiten werden ja nicht aufwendiger, wenn das Grundstück beispielsweise nach hinten weit ausläuft. Somit ist das zweite Berechnungssystem wesentlich gerechter. Es gibt auch noch weitere Berechnungsschlüssel, aber für unseren Fall hier sind die jetzt nicht wichtig. Normalerweise ist es hier sogar so, dass man bei späteren Straßenüberholungen keine erneuten Beiträge zahlen muss, sondern nur bei der ersten Erschließung, also nach dem Neubau eines Hauses oder nachdem zum ersten mal Wasser- und Kanalanschlüsse auf ein Grundstück gelegt wurden. Die späteren Überholungen, die irgendwann ja fällig werden, werden über eine sogenannte wiederkehrende Umlage finanziert, wo jeder Bewohner der Gemeinde einen eher kleinen Umlagepreis bei jeder jährlichen Grundsteuerrechnung bezahlen muss, egal ob aktuell bei ihm selbst etwas an der Straße gemacht wurde oder nicht. Aus dem daraus entstehenden Topf werden dann alle Maßnahmen im ganzen Ort bezahlt, außer eben bei Ersterschließungen. Das stellt für niemanden eine übermässige Belastung mit unvorhersehbaren Rechnungen über zig tausend Euro dar, da diese wiederkehrenden Beiträge sich hier meist pro Jahr im Steueranteil mit etwa 120 Euro bemerkbar machen. Das ist zwar auch Geld, aber locker verkraftbar für jeden, der sich ein Haus leisten kann und vor allem profitiert jeder irgendwann ja auch davon, weil wenn bei ihm mal die Straße überholt werden muss, bleibt es bei den 120 Euro, es kommen dann keine separaten, neuen Forderungen über mehrere tausend Euro, wie es bei den anderen Systemen üblich ist. Wenn eben viele Leute regelmässig in einen Topf einzahlen, kommt genug zusammen, um einzelne Straßenbauvorhaben damit zu finanzieren. Doch zurück zum aktuellen Fall. Es war so, dass wir neulich ein Faltblatt von dieser neuen Protestbewegung im Briefkasten hatten, mit einer Einladung zu einer Besprechung in “dieser Sache”, die angeblich alle Bewohner der Siedlung betreffen würde, weshalb unbedingt alle Einwohner der Siedlung teilnehmen sollten. Nun, der Termin fand um 19 Uhr in einem saalartigen Raum statt, der sonst für Feste und ähnliche Veranstaltungen vermietet wird, den die Protestler in dem südwestlichen Bürogebäude von Frau Barow dafür eigens angemietet hatten. Da hatten wir Zeit und da wir das interessant fanden, sind auch wir hingegangen, obwohl wir überhaupt nicht von solchen Nachforderungen betroffen sind. Die Versammlung war wirklich sehr gut besucht, fast von jedem Haus aus der Siedlung war mindestens ein Vertreter vor Ort. Die Stimmung war hektisch - nervös und sehr gereizt. Zunächst war das eine einheitliche Stimmung unter fast allen Teilnehmern, weil es schließlich so aussah, als würde es um ihr Geld gehen, was die Verwaltung ihnen sozusagen zwangsweise aus der Tasche ziehen will. Diese einheitliche Negativstimmung kippte allerdings schnell, als sich herausstellte, dass eben keineswegs alle Anwohner davon betroffen sind. Nicht nur wir sind nicht betroffen, brauchen also gar keine züsätzlichen Erschließungsbeiträge zu zahlen, sondern im Prinzip ist es so, dass sämtliche Häuslebesitzer, die im ältesten, östlichen Teil der Siedlung leben, keine Nachforderungen erhalten haben und auch keine bekommen werden. Es gab dort schliesslich auch keine erneuten Bauarbeiten. Bei uns liegt der Fall bei genauer Betrachtung noch etwas anders, weil unser Haus von der Siedlung abgespalten über 300 m südlich vom östlichen Ende derselben liegt, also ein Einzelgebäude, welches noch dem ehemaligen Fabrikkomplex zugerechnet wird, obwohl es schon lange nicht mehr dazu gehört. Es stellte sich heraus, dass nur die Leute davon betroffen sind, die in den letzten 4 Jahren am nordwestlichen Rand der Siedlung neu gebaut haben oder die ehemals unerschlossene Grundstücke und Gebäude gekauft hatten, die dann im Rahmen neuer Straßenbaumaßnahmen mit angeschlossen wurden. Also alle “Alteingesessenen”, zu denen wir, mit Zuzug im Jahr 2006, inzwischen auch schon zählen, deren Anwesen hier schon seit langem steht und damals bereits erschlossen wurde, brauchen überhaupt gar nichts zu bezahlen, weil deren Erschließung als abgeschlossen und bezahlt gilt. Diese Erkenntnis führte dann schnell zur Bildung von zwei Lagern, die sich vom Moment dieser Erkenntnis an sofort spinnefeind waren. Die Neubürger, die bezahlen müssen, sahen sich, ohne nachzudenken warum das so ist, als Opfer, denen man nun das Geld aus der Tasche zieht, während man die Alteingesessenen verschont, weil die, nach deren Vermutung, schon durch Seilschaften mit den Verwaltungsbonzen (wortwörtliches Zitat) unter einer Decke stecken. Das ist natürlich Blödsinn hoch zehn. Bei nüchterner Betrachtung ist es einfach so, dass für die Leute, die schon lange hier wohnen, genau diese Erschließungsbeiträge ja schon vor langer Zeit bezahlt wurden, was die Neubürger natürlich nicht mitbekommen haben, weil sie zu der Zeit noch nicht hier lebten. Aber jetzt kommen eben nach dem heutigen Recht die Forderungen für diese Neubürger auf und die sehen nur, die anderen brauchen jetzt aktuell nichts zu bezahlen und wir sind die Gekniffenen. Einige empfanden es gar so, als würden sie als Neubürger hier für uns alle die Zeche bezahlen müssen, während wir, also die Alteingessenen uns auf deren Kosten aushalten lassen. Das ist sowas von weltfremd, denn alle die nun eine Rechnung erhalten haben, wurden auch innerhalb der letzten 4 Jahre abschließend z.B. an ein eigens für sie neu gebautes Kanalnetz angeschlossen, was es in dem Bereich zuvor in der Form noch gar nicht gab. Also wäre es umgekehrt ungerecht, wenn wir, die Alteingesessenen nun dafür zahlen müssten, dass die hier ihre Grundstückserschließungen bekommen, denn wir oder die Vorbesitzer unserer Grundstücke, haben diese Erschließungsbeiträge ja schon vor vielleicht 30 oder 40 Jahren bezahlt. Trotzdem, beim Geld hört die Freundschaft auf und das schlagartig. Ich kann ja nachvollziehen, dass da manchem Neubürger der finanzielle Arsch auf Grundeis geht, weil viele von denen sich bis in die letzte Haarspitze verschuldet haben, um sich hier mittels diverser Kredite zum Hauseigentümer aufzublähen. Bei vielen von denen ist das alles Spitze auf Knopf genäht und genau solche Leute geraten dann finanziell schnell an den Rand ihrer Existenz und drohen abzustürzen. Das bestätigt wieder meine alte These, dass nichts auf der Welt es wert ist, dass man einen Kredit dafür aufnimmt. Kredite sind immer Selbstbetrug, basta! Entweder ich kann mir eine Sache leisten oder nicht. Zurück zu der Versammlung. Die beiden Gruppen, die sich formiert hatten, setzten sich, als wäre es von einer Regie vorgegeben, nun zusammen, so dass dazwischen regelrecht eine Art Frontlinie verlief. Vorher hatten noch Betroffene sowie Alteinwohner, die keine weiteren Rechnungen für Erschließungen zahlen müssen, bunt gemischt durcheinander gesessen. Da ging es recht munter zu. Selbst Leute, die sich zuvor recht gut verstanden hatten, beschimpften sich nun, wo es ums liebe Geld ging, wobei Ausdrücke wie Schmarotzer und Rattenpack noch eher im Bereich der Liebkosungen lagen. Da ging es schon ordentlich zur Sache und es hätte ein Funke genügt, vielleicht noch eine heftige blöde Bemerkung, egal von welcher Seite, und es wäre zu einem Handgemenge gekommen. Dann sprang eine Frau Jandl auf, die erst seit etwa einem halben Jahr hier lebt, die offensichtlich einen besseren Durchblick in der Sache hatte, weil sie selbst Verwaltungsfachangestellte bei einer Behörde ist, wenn auch nicht bei der hiesigen Verwaltung. Sie fragte mit lauter Stimme, ob diese Sache es wert

wäre, sich deswegen die gute Nachbarschaft nachhaltig zu zerstören? Dann erläuterte sie das sehr sachlich und leicht verständlich für eigentlich jeden, warum das so ist und auch warum es so ist, dass die Alteinwohner das jetzt nicht bezahlen müssen. Als sie am Schluß in die Runde fragte, ob die Neueinwohner, zu denen sie selbst ja auch zählt, denn in beispielsweise 20 Jahren es gut fänden, die Erschließung dann noch einmal bezahlen zu müssen, obwohl sie es jetzt schon getan haben, beruhigte sich die Lage zunehmend. Auch der letzte Knallkopf begriff dann, was es bedeuten würde, wenn die Altanlieger jetzt auch

Frau Jandl, Anwohnerin

nochmal für etwas aufkommen müssten, was sie schon längst vor zig Jahren bezahlt haben. Was blieb, das war bei den Betroffenen die verständliche Ansicht, dass die geforderten Beträge ihnen deutlich zu hoch wären und vor allem, weil diese Rechnung so fast zufällig plötzlich ins Haus flatterte, ohne dass sie damit rechnen konnten. Man muss dazu sagen, dass der “günstigste Betroffene”, ein Herr Klausitz, 7.800 Euro bezahlen muss und am härtesten trifft es eine Familie mit fünf Kindern, da wären satte 49.500 Euro fällig. Das wurde dann als so gemein und unsozial dargestellt, dass man ausgerechnet diese Großfamilie mit ihren 5 Kindern am stärksten belastet, aber das hat damit ja überhaupt nichts zu tun, sondern das ist so, weil sie eben ein sehr großes Grundstück haben, welches nun mal ausgerechnet sehr lang parallel zu der Straße liegt. Die verbliebenen wirklich Betroffenen überlegen nun, ob und wie sie zumindest gegen die Höhe der Bescheide vorgehen können. Frau Jandl machte ihnen da aber wenig Hoffnung, da sie solche Fälle kennt und in der Regel mussten die Leute immer bezahlen. Es kann vorkommen, dass vielleicht nochmal genauer nachgerechnet wird und sich irgendwo einige Vergünstigungen ergeben oder halt, dass die Gebühren gestundet werden und die Leute die Forderung nicht in einem Schlag bezahlen müssen, sondern vielleicht mit Monats- oder Vierteljahrsraten zu je 200 oder 500 Euro oder so ähnlich abstottern können, bis der Endbetrag erreicht ist. Das alles trifft die Kreditnehmer natürlich härter, als die Leute, die immer nur solide mit Geld finanziert haben, das wirklich da ist.


Tanzschule und Ballsaal pleite - bald Neuanfang

Einige werden sich erinnern, bereits auf der Seite Zu Haus 1 berichteten wir vor wenigen Jahren darüber, dass ein großer Betreiber von Tanzschulen und Veranstaltungsbetrieben eine der ungenutzten Fabrikhallen zu einer Art Ballsaal mit angeschlossener Tanzschule umgebaut hatte.

Ballsaal in alter Fabrik

Hier neben zur Erinnerung nochmal das Foto von dem Ballsaal in der ehemaligen Fabrikhalle kurz nach dem Umbau. Wir hatten damals schon erhebliche Zweifel, ob sich sowas hier lohnen würde, weil es dafür zu abgelegen liegt. So war es dann auch. Da sich nur wenige Besucher zu den dortigen Veranstaltungen verirrten und auch die Tanzschule kaum genutzt wurde, hat der Betreiber kürzlich pleite gemacht. Zum Glück für

ihn war, dass er diesen Laden als eigenständigen Betrieb laufen ließ, also unabhängig von seinen anderen ähnlichen Etablissements in verschiedenen Ballungszentren. So wurde nun auch nur eine “eigenständige Pleite” dieses Einzelbetriebes hingelegt. Trotzdem fand der Laden schnell einen

neuen Eigentümer, nämlich den Herrn Deuerlein. Der Herr Deuerlein möchte das Ganze zu einem Erotic - Club mit entsprechenden Darbietungen auf der Bühne, aber auch mit angeschlossenem Bordell in Nebenräumen, umbbauen. Er geht davon aus, dass für solche Dinge die Kunden auch bereit sind, einen weiteren und abgelegenen Weg in Kauf zu nehmen, wenn sie wissen, dass sie (nach seinen eigenen Worten) ein unvergessliches Erlebnis erwartet, welches auch Leute mit etwas speziellen oder ausgefallenen  Interessen überzeugen wird. Es soll ein Programm geboten werden, was es in der Art ansonsten in ganz Deutschland kein

Herr Deuerlein, künftiger Erotic - Club - Betreiber

zweites mal geben würde. Außerdem soll das gebotene Programm wöchentlich wechseln, was es mit dieser Wechselhäufigkeit ebenfalls nirgendwo anders geben würde. Auch die weiteste Anreise lohne sich, tönte er. Man mag es sehen wie man will, aber wir finden, der Typ ist vom ganzen Gehabe und der Erscheinung her gleich ein totaler Unsympath. Nun ja, wir müssten schon lügen, wenn wir behaupten würden, dass wir in einem derartigen Etablissement am westlichen Rande des alten Fabrikareals etwas Positives sehen, denn sowas bringt meist auch komische Käuze hierher, auf die man dankend verzichten kann. Nun sehen wir das noch gelassener, als manche Leute oben in der Siedlung, weil wir am östlichen Rand des Fabrikareals wohnen und daher rund 700 m Luftlinie davon entfernt sind. Zudem liegen noch zwei Mauern und über 30 ehemalige Fabrikgebäude dazwischen. Auch die Zufahrten dorthin führen nicht bei uns vorbei, sondern ausnahmslos vom Westen, daher dürfte man hier bei uns wahrscheinlich davon überhaupt nichts merken. Für die Leute, die am westlichen Rand der Siedlung leben, die ihrerseits jedoch deutlich nördlicher liegt, sieht die Sache da schon etwas anders aus. Da überlegen einige bereits, ob sie dagegen nicht auch eine Protestbewegung ins Leben rufen sollen. Der Abstand von den ersten Wohnhäusern bis zu dem Etablissement beträgt vielleicht knapp 200 m, was ja auch noch relativ weit weg ist. Einige von denen hatten den Herrn Deuerlein daraufhin schon angesprochen und kund getan, dass sie das alleine schon wegen ihrer Kinder nicht gut fänden, weil sie die dadurch gefährdet sehen. Der Herr Deuerlein soll sich dann nur über die Eltern lustig gemacht haben in dem er schulterzuckend sagte. “Was wollen sie denn, da lernen die Kleinen wenigstens was fürs Leben, womit sie später wirklich was anfangen können!” So schlossen sie den Deuerlein gleich in ihr Herz und wünschten ihm alles erdenklich Schlechte.


Spezial - Buchhandel

Eine weitere Neugründung gibt es aus dem Bereich der Bürogebäude von Frau Barow zu melden. Eine Frau Kanter hat dort zunächst einmal 2 Räume gemietet, mit der Option, weitere Räume daneben hinzu zu nehmen, falls das gut läuft. Sie gründet eine Art Spezial - Buchhandel, der vornehmlich französische Werke vertreibt, die es eigentlich nicht in einer deutschen Fassung gibt,

Frau Kanter macht sich selbstständig

wobei sie davon trotzdem eine deutsche Fassung anbietet, allerdings in einer Art Manuskriptform. Das sind Bücher, bei denen die großen Verlage keinen wirtschaftlichen Erfolg für eine deutsche Fassung erwarten und deshalb keine Übersetzung heraus bringen. Sie bringt unterdessen in variabler (eher kleiner) Auflage eine Manuskriptfassung davon in deutscher Sprache, natürlich in Absprache und mit Genehmigung der französischen Originalverlage und Autoren. So dient sie zugleich als Testballon, denn wenn dabei bestimmte

Manuskriptfassungen häufig nachgefragt werden, dann will der Originalverlag von diesen Titeln eine ins Deutsche übersetzte Fassung offiziell anbieten und die Frau Kanter als Wegbereiterin an dem Erfolg beteiligen. Noch ist aber nichts fertig. Zuerst sollen die Räume entsprechend hergerichtet werden und Frau Kanter geht davon aus, dass sie ab Februar nächsten Jahres zunächst mit dem Vertrieb von etwa 40 verschiedenen Werken in einer deutschen Manuskriptfassung starten kann.


Wertvoller Fund in alter Fabrikhalle

Vorige Woche kamen einige Spezialisten von Polizei und Kriminalpolizei nebenan auf das alte Fabrikgelände. Wir glaubten zunächst, dass möglicherweise jemandem dort bei Bauarbeiten etwas zugestoßen wäre und die Polizei das untersuchen muss. Das war jedoch nicht so. Bei Vorarbeiten eines Architekten für Umbauarbeiten in einer älteren Halle, die sich ziemlich in der Mitte des Geländes im Eigentumsbereich von Herrn Ritter befindet, war er dort beim Aufnehmen

von Maßen in einem Schacht, der vom Erdgeschoss in den darunterliegenden Keller führt, wo früher mal Maschinenteile hinein ragten, auf einen großen, alten Blechkasten gestoßen, der ihm im Weg stand. Als er ihn zur Seite wegziehen wollte, fiel der Deckel des Kastens ab und darunter taten sich Fächer auf, in denen stark verstaubte, goldig glänzende Metallklumpen lagen. Die Klumpen entpuppten sich schließlich tatsächlich als sogenanntes Industriegold von einer hohen Reinheit. Das kam

großes Rätselraten löste ein Fund in dieser Halle aus

dem Architekten spanisch vor und er verständigte die Polizei. Er wusste nicht, was er davon halten sollte, ob es vielleicht deponiertes Diebesgut eines lange zurückliegenden Raubzugs war oder ob es vielleicht auch vergessenes Material aus dem früheren Produktionsbetrieb war. So kam die Polizei, die schalteten gleich die Kripo ein, die es von Fachleuten genauer untersuchen ließ. Dabei kam dann eben heraus, dass es sich um besagtes Industriegold handelt, allerdings in einer Form, wie sie nur bis etwa 1948 verwendet wurde und zwar wohl als Ausgangsmaterial zum Herstellen von Instrumenten und Geräten für die chemische Industrie. Somit wurde die Raubtheorie recht unwahrscheinlich und es scheint tatsächlich Zeug gewesen zu sein, welches damals nach dem Schließen der alten Fabrik im Jahr 1985 einfach vergessen wurde. Auch beim Abbau der alten Anlagen ist es offenbar keinem aufgefallen, welch ein Schatz da noch auf seine Entdeckung lungert. Die Überprüfungen ergaben, dass da immerhin Gold im heute aktuellen Gesamtwert von rund 36.000 Euro in dem Kasten lagerte. Nun muss wohl erst mal geklärt werden, wer heute noch Anspruch auf das Gold hat, vielleicht die früheren Fabrikbesitzer, die bis auf eine entfernte Erbin alle schon tot sind, oder der heutige Besitzer von Halle und Grundstück, also der Herr Ritter, für den ein Betrag in dieser Höhe sicher eher unter den Begriff Portokasse fällt, oder vielleicht sogar der Finder, also der Architekt, denn ohne ihn wäre das nie aufgefallen?


Tod im Abwassersee

In dem bereits mehrfach an verschiedenen Stellen genannten früheren Abwassersee der alten Fabrik, der heute recht idyllisch eingebettet in einem kleinen Waldgebiet liegt, welches einige hundert Meter östlich von unserem Wohnhaus ist, fand neulich ein 18jähriger junger Mann den Tod. Der war mit 3 Kumpels mittels eines alten, kleinen Kahns auf diesen See hinaus gepaddelt. Man muss dazu sagen, dass es strikt verboten ist, den See mit Booten zu befahren oder dort ins Wasser zu gehen. Erst im letzten Jahr wurden mit einem großen Aufwand über 50 neue Schilder im Umkreis aufgestellt, die keiner übersehen kann und selbst Analphabeten, von denen es heute mehr gibt, als manch einer glaubt, können anhand von Pictogrammen klar erkennen, wovor die Schilder warnen. Zudem ist es noch ungeklärt, wie die Jungspunde überhaupt an den Kahn gekommen sind. Im ganzen Umfeld gibt es eigentlich keine Boote, nur in einem massiven Beton- Gebäude, welches aussieht wie eine vergammelte Doppelgarage, das im Norden der Anlage zwischen den Bäumen steht, ist unter Verschluß für Rettungszwecke ein schon recht ansehnliches Boot eingelagert. Zu dem Gebäude haben nur Rettungskräfte einen Schlüssel. Dieses Boot haben die Lausbuben auch nicht benutzt, ihr Boot war deutlich kleiner und keiner weiss, wie es überhaupt dorthin kam. Unter reichlich Alkoholgenuß sind die Burschen jedenfalls mit dem Paddelboot auf den See gefahren und das bei herbstlicher Außentemperatur von 1 Grad. Auch die Wassertemperatur habe zu dem Zeitpunkt nur noch 4 Grad betragen. Wie solche übermütigen Bübchen dann halt so sind, wollte einer der Gruppe sich als der besondere Held aufspielen und befand, dass er kein Boot brauche und jetzt im Wasser selbst ans Ufer schwimmen würde. Daraufhin soll er ins Wasser gesprungen sein und ward seitdem nie wieder gesehen. Zuerst glaubten seine Kumpels an einen schlechten Scherz, den er sich mit ihnen erlauben würde und dass er sich vielleicht unter dem Boot festklammern würde, damit sie ihn nicht sehen und die Panik kriegen. So reagierten sie zunächst mal nicht. Als er dann nach 10 Minuten noch immer nirgendwo auftauchte, bekamen sie dann doch Panik und riefen per Handy die Feuerwehr. Die rückte dann auch an, allerdings recht spät, weil die, wegen unklarer Angaben der besoffenen Mitpaddler, zunächst an einen ganz anderen See gefahren waren, der rund 12 km weiter nördlich liegt und der auch, zumindest im Sommer, mit Booten befahren werden darf. Dadurch verloren die kostbare Zeit. Es dauerte fast eine Stunde, bis die hier an dem Abwassersee auftauchten. Sogar ein Ortungshubschrauber wurde angefordert und Taucher von einer Spezialtruppe eilten hinzu. Die haben 2 Tage lang getaucht und nichts gefunden. Der See ist zwar nicht klein, aber übermässig groß ist er auch nicht. Die Sichtverhältnisse unter Wasser sind sehr schlecht, weil der Untergrund von früheren Einleitungen nahezu pechschwarz ist und es traut sich auch niemand dort zu einer Grundberühung, weil damit alte Schadstoffe aufgewirbelt werden könnten, was man wie die Pest befürchtet. Nach aktuellen Wassermessungen gilt das Wasser heute als sehr sauber und schadstofffrei, aber das könnte sich schnell ändern, wenn man am Grund die alten Ablagerungen aus den 60iger Jahren aufwirbelt. Es wurden noch Unterwasser - Spezialscheinwerfer nachgeordert, die aber nicht kamen. Nach 2 Tagen der erfolglosen Suche

Herbstlicher Abwassersee von Ostseite gesehen

stellte man die Arbeiten ein. Eigentlich bietet der See, trotz seiner eher trüben Vergangenheit als Abwasser - Auffangbecken, selbst jetzt im Herbst ein recht idyllisches Bild, was im Sommer zuweilen auch schon mal stellenweise etwas futuristische Züge annimmt. Das kommt daher, weil der mit hohen

Gräsern bewachsene Nordwestteil des Ufers, der jetzt auf dem Bildchen hellbraun erscheint, da diese Gräser ab Herbst wie ausgetrocknet wirken, aber im Frühjahr und Sommer nehmen sie eine fast neongelbe grelle Farbe an, die man so in der Natur nur sehr selten sieht. Manche gehen davon aus, dass diese seltsame Verfärbung ihren Grund noch in Altlasten aus der Zeit als Abwassersee hat, genau wie der scheinbar schwarze Farbton des Wassers. Wenn man das Wasser jedoch in einem Glas sieht, wirkt es sehr klar und sauber. Die Schwärzung kommt mehr aus Reflektionen des Seegrunds und nicht, weil das Wasser selbst schwarz ist. Das minimiert jedoch stark die Suchmöglichkeiten, weil die Sicht durch diese Schwärzungsreflektionen gegen Null geht, sobald man ein wenig unter die Wasseroberfläche abtaucht. Durch diese unklare Situation kam dann auch das Gerücht auf, das der Jugendliche vielleicht gar nicht ertrunken ist, sondern tatsächlich irgendwo ans Ufer geschwommen ist und sich dann aus dem Staub gemacht hat. Zuhaus ist er jedenfalls nie angekommen, auch gab es nach Absuchen der Uferbereiche keine Anzeichen dafür, dass dort in jüngster Zeit jemand patschnass raus gekrabbelt ist. Die niedrige Wassertemperatur von nur 4 Grad zu der Zeit spricht auch dagegen, dass er da noch gemütlich bis ans Ufer geschwommen sein kann. Nachdem einige Tage wieder Ruhe eingekehrt war, entdeckten Wanderer schließlich die angeschwemmte und stark aufgedunsene Leiche auf dem Wasser treibend an einer Landzunge, die im Bereich der Gräserufer weit westlich in den See ragt. Da herrschte dann Klarheit, was zwar besonders für die Angehörigen keineswegs angenehm war, aber immerhin einen endgültigen Abschluß unter die Sache setzte. Wir glauben, dass es auf Dauer schlimmer ist, wenn eine solche Sache nie richtig geklärt wird, weil die Angehörigen dann vielleicht in 20 Jahren in ihrer Ungewissheit noch glauben oder hoffen, dass ihr Junge irgendwo auf der Welt noch lebt und sich damals nur aus dem Staub gemacht hat.


Gebrauchtwagensammelplatz auf einer Matschwiese

Im oberen Drittel dieser Seite erwähnen wir, dass ein großes neues Autohaus gebaut wird. Der Bau macht zwar Fortschritte, aber nicht so, wie es sich der Besitzer gedacht hatte. Es tauchten diverse Probleme auf, ua. verlangten Umweltbehörden, dass der neben dem Autohaus geplante große, unüberdachte Freiplatz für preiswerte, ältere Gebrauchtwagen noch zusätzlich mit Extra - Sperrschichten im Untergrund unter dem Asphalt sowie einer speziellen Kanalisation nebst Ölabscheider ausgestattet wird. Das war vorher nicht so aufwendig geplant, weil der Betreiber dachte, dass bei komplett verschlossenen Autos, an denen auf dem Platz auch nicht gearbeitet wird, so ein Aufwand im Platzuntergrund nicht nötig ist, denn sonst müsste ja eigentlich jeder normale Parkplatz in der Stadt auch so umfangreich hergerichtet werden. Der Einwand half ihm nicht, bei gewerblichen Betrieben, die sich nunmal mit Autos befassen, gelten seit einigen Jahren andere Regeln, die wesentlich schärfer sind, weil man dort davon ausgeht, dass es eher zu Verlust von Ölen oder Kraftstoff kommen kann. Durch diese Nachforderungen der Bau- und Umweltbehörde kam es zu erheblichen Verzögerungen beim Bau dieses Gebrauchtwagenplatzes, der Besitzer hatte aber bereits im Vorfeld das gesamte Gelände seines früheren, kleineren Autohauses in Karlsruhe gekündigt; das Anwesen davon gehörte nicht ihm, sondern war nur gemietet. So musste er dort raus und seine ganzen Karren, die er in Karlsruhe stehen hatte, mussten innerhalb von knapp 2 Wochen dort raus, weil der Vermieter schon einen Nachmieter hatte. Auf seinen eigenen Gebrauchtwagenplatz konnte er die Kisten aber noch nicht stellen, da der aus oben genannten Gründen noch nicht fertig war. Da es sicher noch 2 Monate braucht, bis dieser eigentliche Platz nutzbar ist, sofern der Winter nicht allzu hart wird und die Arbeiten weiterlaufen können, kam er notgedrungen auf die, von einem Landwirt hier eine große Wiese auf der anderen Seite des alten Fabrikareals anzumieten, quasi fast bei uns schräg gegenüber. Diese Wiese war vor ein paar Jahren schon mal provisorisch mit Kanalisation ausgestattet worden, weil eine Firma dort ein Gebäude hinsetzen wollte, was aber wegen historischer Bodenfunde nicht genehmigt wurde. So konnte der Landwirt seine Wiese damals doch nicht verkaufen, freut sich jetzt aber, dass er auf diese Weise wenigstens noch an einige Mieteinnahmen für das etwa 4.000 m² große Gelände

kommt. Binnen kürzester Zeit verbrachte der Besitzer des Autohauses rund 120 Autos in dichter Reihung auf den Matschplatz, die dort nun ausharren müssen, bis der eigentliche Verkaufsplatz für Billigfahrzeuge neben seinem neuen Autohaus fertig ist. Hier stehen

Sammelplatz für Gebrauchtwagen

die Fahrzeuge aus Umweltsicht sicherlich nicht besser, aber es kann niemand etwas dagegen sagen, weil das Gelände nur kurzfristig dafür genutzt wird und offiziell auch kein Autohandel oder ähnliches ist. Wie man auf dem Bildchen oben schon sieht, handelt es sich vorwiegend um Autos, die schon etwas älter sind, ab etwa 10 Jahre aufwärts, vorwiegend von nicht so ganz tollen Marken, eben etwas Billiges, die aber oftmals auch noch einigermaßen gut erhalten sein können. Wir haben bei einer Wanderung dort mal Halt gemacht und in vielen Wagen hängen noch die Preisschilder aus Karlsruhe. Der billigste Wagen, ein alter Ford, ist mit 530 Euro ausgezeichnet und der teuerste, ein VW, mit 4.500 Euro, die meisten liegen irgenwo um die 2.500 Euro.


Seltsamer Wohnmobilunfall

Einen zum Glück nicht alltäglichen Unfall erlitt vorige Woche ein Wohnmobilfahrer hier aus der Umgebung, als er mit seinem alten Wohnmobil probehalber diese Sackstraße zu den beiden Mühlen befuhr. Der Wagen hatte über zwei Jahre ungenutzt gestanden, weil der Mann innen in der

Wohnmobilunfall an der kleinen Mühlenzufahrt

Wohnebene alles selbst neu ausgestaltet und umgebaut hatte. Nachdem alles fertig schien, kam er auf die Idee, zunächst mal ohne Anmeldung eine Probefahrt hier auf der einsamen Straße zu den beiden Industriemühlen zu machen, frei nach dem Motto, dass dort ja keiner kontrollieren wird, weil die Straße quasi 2 km nur durch den Wald verläuft und dann an den Mühlen endet. Das ältere Wohmobil fuhr soweit auch, aber nur, bis er zum ersten mal etwas kräftiger bremsen musste. Als er auf die Bremse trat, blockierte nur ein Rad vorne, während alle anderen Räder gar nicht bremsten, dadurch schleuderte der Wagen gegen einen

Baum. Von diesem prallte er dann, wie ein Gummigeschoss, wieder ab und blieb quer zur Strecke und völlig zerstört auf der kleinen Straße etwa 600 m südlich von unserem Haus stehen. Obwohl sogar die Windschutzscheibe aus dem Ding herausgeflogen ist, hatte der Fahrer Glück im Unglück, ihm ist bis auf ein paar leichte Kratzer nichts passiert. Dem Baum war auch nichts passiert, man konnte kaum sehen, dass da überhaupt etwas ran geprallt war. Solche Wohnmobile sind ja meist in totaler Leichtbauweise hergestellt, dass man sich fast schon wundern muss, dass der TÜV solche Primitivdinger überhaupt auf den deutschen Straßenverkehr los lässt. Sonst wollen die immer so sehr sicherheitsbewusst sein, aber wenn man sich diese diffizilen Lattenholz- und Pappkonstruktionen oft ansieht, kriegt man bei genauem Nachdenken schon das eine oder andere graue Haar. Der Besitzer hätte sich die 2 Jahre Umbauzeit also sparen können. Zunächst hoffte er noch, den Schrotthaufen mit Hilfe eines befreundeten Landwirts, der schon mit seinem Traktor anrückte, dort von der Straße erst mal auf eine benachbarte Weide ziehen zu können, damit ihm die Polizei nicht noch wegen Fahren ohne Zulassung ans Bein pinkelt, denn es war die erste Probefahrt noch ohne Zulassung, aber da hatte er doppelt Pech. Gerade als die ein Seil an den Schrottklumpen binden wollten, kam rein zufällig eine Polizeistreife vorbeigefahren, die Besatzung des Streifenwagens traute zunächst ihren Augen nicht, als sie den Trümmerhaufen mitten auf der Straße vorfanden. So wird es für den Wohnmobilbesitzer doppelt teuer: Wohnmobil Schrott, Führerschein für ein halbes Jahr weg, einige Punkte in Flensburg und 1200 Euro Geldstrafe. Da hätte er besser nur dann ein Wohnmobil gemietet, wenn er es wirklich braucht, das wäre billiger und streßfreier gewesen.


Neues Restaurant in altem Stall

Nicht direkt hier in unserer Siedlung, sondern am Ortsrand der eigentlichen Gemeinde, zu der die Siedlung gehört, ungefähr in knapp 4 km Entfernung von hier, zeigt nun eine Familie, dass man auch aus einem uralten, eher kleinen Stallgebäude eines alten Bauernhofes noch etwas machen kann. Die Familie hatte den alten Bauernhof bereits vor 10 Jahren gekauft und das Haupthaus nach

einer gründlichen Renovierung zu ihrem Wohnsitz gemacht. Nebenan stand noch das alte Stallgebäude, was sie bislang nicht renoviert hatten, weil sie nicht wussten, was sie damit anfangen sollten. Wohnraum hatten sie in dem 230 m² großen Bauernhaus genug und es hatte auch keiner Ambitionen, den Stall z.B. zu einer Werkstatt umzubauen, was viele machen, die vielleicht an Autos schrauben oder an etwas basteln. Dann kam der zündende Gedanke, da das Ehepaar beruflich eigentlich aus der Gastronomie kommt, in diesem Gebiet aber schon lange

kleines, aber feines Speiselokal in altem Stall

nicht mehr tätig war, beschloß man, den Stall zu einem kleinen, gepflegten Feinschmeckerlokal umzubauen. Zur Eröffnung gab es einen Tag der offenen Tür, was bei einem Restaurant vielleicht eher komisch klingt, denn man denkt, da kann man ja immer rein gehen, aber das ist hier nicht so. Weil die Räumlichkeit wirklich sehr beengt ist, arbeiten die nur ausnahmslos mit Reservierungen, da man irgendwie die Kontrolle über die maximale Anzahl der Gäste behalten muss. So gehen auch Anmietungen für Veranstaltungen, wie Hochzeiten oder sowas hier aufgrund der Enge überhaupt nicht. Auf obigem Bildchen sieht man bereits rund 50 % der ganzen Räumlichkeit. Es gibt in dem Lokal 4 Tische für maximal je 4 Personen, mehr geht nicht und mehr gibts nicht. Wenn diese Personen dann da sind, ist der Laden rappelvoll. Man bemüht sich sogar, die Anmeldungen so zu koordinieren, dass nach Möglichkeit maximal 12 Personen zeitgleich anwesend sind, da es sich in dem Büdchen ansonsten unangenehm drängt. Beim Tag der offenen Tür waren wir mal kurz da, weil wir ohnehin in den Ort mussten. Also alles ist sehr schön gepflegt, hell und sauber hergerichtet, wobei der edle Eindruck nicht durch pompöse Materialien oder Überfrachtungen mit diversen Ausschmückungen entsteht, sondern weil eher wenige, fast schon simple Ausstattungen, die aber alle sehr gepflegt, gut aufeinander abgestimmt und schön drapiert sind. Ein Blick auf die Speisekarte verrät aber auch sofort, dass man hier nur “gehobene” Gäste mit “gehobenem” Portemonnaieinhalt haben möchte. Die Preise sind genauso saftig wie die vielen Frucht - Getränke aus eigener Herstellung, die dort angeboten werden. Ein Menü unter 95 Euro pro Person sucht man vergebens, die meisten liegen irgendwo um die 150 Euro. Wie einige Zeit später zu erfahren war, scheint das Konzept aufzugehen. Die sind fast ständig ausgebucht, was sicherlich auch mit daran liegen dürfte, dass man einen gehobenen Sternekoch engagiert hat, der die Küche antreibt. Die bereiten die Menüs also nicht selbst zu, dafür haben die ausnahmslos hoch dotiertes Personal eingestellt. Die Küche, die fast doppelt so groß ist, wie der eigentliche Gastraum (sowas habe ich zuvor auch noch nie gesehen), befindet sich in einem Anbau des Stalls der früher mal Milchküche und Garagen beherbergte, als der landwirtschaftliche Betrieb noch lief.


Lichtwelten

Ein Künstler hat nebenan die alte Fabrik nun für sich entdeckt. Im Ruhrgebiet und an der Saar hatte er gesehen, dass man dort alte Fabriken nachts mit bunten Scheinwerfern anstrahlt. Das musste er hier auch unbedingt haben. So sprach er mit Herrn Ritter und Frau Barow, ob er an auserwählten Stellen derartiges hier auch installieren dürfe. Frau Barow hielt davon gar nichts, weil sie fand, dass dann dauernd fremde Leute zwischen den Betrieben herumlaufen und störend auf die Betriebsabläufe wirken, denn hier ist in vielen Bereichen ja wieder aktives Leben in den Hallen,

bunte Ausleuchtung der alten Fabrikanlagen, hier eine Hallen - Unterführung

während im Ruhrgebiet die ausgeleuchteten Analgen ansonsten brach liegen. Herr Ritter fand auf seinem noch wesentlich größeren Areal aber einige Stellen, die erstens aktuell nicht in Betrieb sind und die zweitens auch erreichbar sind, ohne dass man durch andere Anlagen laufen muss, die heute wieder belegt sind. Besonders gelungen erscheint die extrem kräftig blaue Ausleuchtung einer alten Unterführung zu sein, die auf dem Gelände früher dazu diente, innerbetriebliche Transporte mit solchen motorisierten Transportkarren unter den bestehenden Hallen her von der mittleren Ostseite des Geländes bis mitten

in den Kern des Geländes zu ermöglichen. Das wirkt irgendwie fast unheimlich - schaurig und faszinierend zugleich. Interessierte Besucher haben an Wochenenden die Gelegenheit, sich das auch anzusehen, während der Woche allerdings nicht, weil in Teilen der Bereiche Bauarbeiten laufen. Das alles ist allerdings keine Angelegenheit auf Dauer, diese Ausleuchtungen sollen spätestens im März 2018 wieder abmontiert werden, da dann auch in dem Bereich zahlreiche neue Nutzungen von alten Hallen anstehen, wobei das stören würde.


Treibhauseffekt

Einen Treibhauseffekt etwas anderer Art erlebt man derzeit aktuell in einer der ganz großen, noch ungenutzt leer stehenden alten Fabrikhallen auf dem riesigen Gelände nebenan. Als wir neulich mit Genehmigung vom heutigen Eigentümer, dem Herrn Ritter, nochmal einen Streifzug durch die aktuell noch leer stehenden Hallen machten, staunten wir nicht schlecht, als wir sahen, dass sich

eine der großen Hallen im Mittelteil zu einem großen Fußballplatz mit viel Rasen mitten in der Halle entwickelt hat. Reinster Rasen hat sich dort auf einer

Treibhauseffekt in alter Halle

Fläche von geschätzt 1.500 m² breit gemacht und das völlig selbsttätig. Man muss dazu anmerken, dass in dem Bereich im Dach solche Sheeddach - Lichtfenster sind und die lassen per se schon mal viel Tageslicht rein und zudem sind etliche davon mittlerweile defekt, wo das Glas zerdeppert ist oder sogar rausgefallen ist, weil die Eisenrahmen weggerostet sind. Dadurch konnten Samen von Gräsern durch den Wind eindringen und Regengüsse gibts auch regelmässig von oben, so dass innerhalb von Jahren dort ein überdachtes Spielfeld entstand. Gut, für Fußballnarren vielleicht nicht ganz so perfekt, weil es Lücken im Rasen gibt und vor allem weil zahlreiche Stützen aus Beton die Spielfreude und den Spielablauf etwas hemmen dürften, aber trotzdem ist der erste Eindruck, der einem sofort in den Kopf schießt, wenn man das sieht, dass es sich hier um einen überdachten Fußballplatz handelt.


Hinweis bezgl. der Geheimgänge und Bunkeranlagen:

Die Berichte über die kürzlich unter Teilen von unserem Grundstück sowie der benachbarten Fabrik neu entdeckten Geheimgänge, unterirdischen Fabrikations- und Bunkeranlagen, haben wir auf die Seite Exkursionen/Grundstück verlegt, da sie dort dann alle thematisch gebündelt vorliegen und weil sie zu dem Bereich noch besser passen.


Großgarage für Oldtimer

Im Südosten des Ritter - Areals steht etwas abseits eine alte Fabrikhalle aus dem Baujahr 1954, die insgesamt gut 1.000 m² Innenfläche bietet und die bislang noch ungenutzt ist. Eine Frau Opphüls, die ursprünglich aus dem Raum Krefeld stammen soll und 42 Jahre alt ist, hat eine Idee, wie man diese Halle mit wenig Aufwand gewinnbringend nutzen könnte. Sie selbst mietet die Halle von Herrn

Halle soll künftig als Oldtimer - Großgarage dienen

Ritter an, um danach einzelne Flächen an Besitzer von Oldtimerfahrzeugen als optimal wettergeschützen Stellplatz zu vermieten. Dazu ist in dem Gebäude

Frau Opphüls bietet Hallenflächen für Oldtimer

kaum ein Aufwand nötig, da es trotz 30 Jahren Leerstand noch sehr gut erhalten ist. Neulich wurde etwas entrümpelt und gereinigt, dann soll nächste Woche mit frischer Farbe alles etwas aufgehübscht werden, neue Lampen usw. installiert werden sowie am Betonboden einzelne, nummerierte Parkbuchten eingezeichnet werden, die von Oldtimerbesitzern einzeln angemietet werden können. Es gibt inzwischen in ganz Deutschland viele Oldtimerbesitzer, die keinen vernünftigen Abstellplatz für ihr Schätzchen haben und die so froh sind, relativ günstig einen für sowas idealen Platz

anmieten zu können. Für die Oldtimerfans hat das zudem noch den Reiz, dass sie bei jedem Besuch auch noch die Oldtimer anderer Hobbygenossen bewundern können und sich so noch gute Kontakte innerhalb der Szene ergeben. In dem Gebäude werden auch noch automatische Rauch- und Brandmeldeanlagen sowie so eine Art Sprinkler - Löschanlagen installiert, die allerdings nicht mit Wasser löschen, sondern mit irgend einem Spezialzeug, welches auch Benzin- oder Ölbrände gut ersticken kann. Vorne, neben dem Eingangsbereich werden einige Räume für gemeinsame Nutzungen, wie kleine Veranstaltungen, Pausenräume sowie Toilettenanlagen installiert. Nachts wird alles von einem Wachdienst regelmässig kontrolliert. Das alles gibt es natürlich nicht umsonst, aber mit rund 120 Euro pro Monat für einen Stellplatz haben die Kunden ein Rundum - Sorglospaket, da in der Gebühr auch noch eine Versicherung gegen Beschädigung, Diebstahl, Brand usw. enthalten ist. Laut Frau Opphüls hätte sie bereits 12 Voranmeldungen von Kunden, die ihren Oldtimer sobald wie möglich dort einstellen möchten. Am Ende werden rund 40 Autos rein passen. Natürlich können auch andere Fahrzeuge wie Motorräder, Traktoren oder Kleinlaster rein gestellt werden, aber keine großen LKW und auch keine Busse. Frau Opphüls hat mit Herrn Ritter schon vereinbart, falls dieses Konzept gut angenommen wird und die 40 Plätze schnell belegt sind, wird sie im anderen Bereich des Areals noch weitere Hallenflächen dazu mieten und ebenso umbauen, denn freie Flächen gibt es da noch genug, die für sowas geeignet wären.

Fortsetzung folgt........

 

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