Wohnmobile

Wohnmobile -

unbegrenzte Freiheit oder nerviger Massenwahn ?

Die Geschichte mit den Wohnmobilen boomt, da das Reisen mit ebensolchen doch unbegrenzte Freiheit verspricht. Frei nach dem alten Lied “Heute hier - morgen dort” wirkt die Freiheit vielversprechend und schier unbegrenzt. Doch wenn man sich da nicht mal täuscht, jedenfalls wenn man sich einigermaßen an die geltenden Regeln hält sieht es oft schon ganz anders aus. Erst steht mal die Frage im Vordergrund, welcher Typ von Urlauber ist man selbst ? Doch dazu weiter unten später mehr.

Hält man sich an die geltenden Regeln, dann darf man offiziell nämlich nicht einfach auf jedem normalen Parkplatz und schon gar nicht einfach an Wander- oder Waldwegen, Landstraßen usw. zum übernachten stehen bleiben. Man sollte dazu eigentlich Campingplätze oder spezielle Wohnmobilstellplätze aufsuchen, die es mittlerweile bundesweit in stolzer Anzahl gibt. Unsere Betrachtungen, die hier folgen, beziehen sich also immer auf die Situation, wie es wäre, wenn man diese Grundregeln immer beherzigt.

Unter diesen Voraussetzungen ist nämlich meistens schnell Schicht im Schacht mit der Urlaubsidylle, jedenfalls wenn man ein echter Individualurlauber ist, der im Urlaub keinen Wert darauf legt, in Massenaufläufen mit anderen Campingtouristen zusammen zu treffen, sondern der es wirklich ruhig haben möchte.

Das ganze Campingwesen war mir schon früher, in meiner Jugend, die über 5 Jahrzehnte zurück liegt, immer sehr suspekt. Da fahren zb. Leute aus der Stadt im Urlaub auf einen Campingplatz, um dann dort wieder in ähnlichen Verhältnissen zu hausen, wie in der Stadt selbst, nur dass die Landschaft drumherum etwas schöner ist. Rechts und links hausen Massen von Gleichentsinnten, die das dann auch noch schön finden, wieder, genau wie in der Stadt, dicht an dicht mit anderen Camping - Enthusiasten sich im Gedröhne und Gewusel anderer Leute zu tummeln. Was soll bitte daran schön sein ? Wir verstehen das einfach nicht. Man muss dazu schon ein etwas spezieller Typ sein, der diesen “übermässigen” Kontakt zu allen möglichen Leuten mag. Eine Frau auf einem Campingplatz sagte es vereinfacht so: “Es ist doch immer wieder schön, da lernt man viele andere Menschen kennen.” Naja, recht hat sie, aber will man das wirklich ? Genau da sind wir beim eingangs erwähnten Punkt. Man muss schon der Typ dafür sein. Wer im Urlaub seine Ruhe haben will, und das wollen wir in der Regel, ist da völlig fehl am Platz. Mich nervt es einfach nur, wenn links und rechts hunderte andere Leute herumwuseln, das ist doch kein Urlaub!  Sowas ergibt aus unserer Sicht überhaupt keinen Erholungswert, es ist eher eine Art Streßurlaub. Nun muss man gewiss sagen, dass es hier und da auch ruhige Wohnmobilstellplätze gibt, meist sind es kleinere, wo vielleicht 5 oder 6 Wohnmobile nur insgesamt drauf passen und wenn man dann noch in einer Nebensaison fährt, kann man sogar Glück haben und der Einzige auf dem Platz sein. Aber die Regel ist das beileibe nicht.

Wir haben es im vergangenen Jahr selbst mal ausprobiert. Bei einem großen Wohnmobilverleih aus dem Raum Karlsruhe hatten wir zunächst zum Testen mal für nur 4 Tage ein eher kleines Wohnmobil gemietet. Wir hatten uns vorgenommen, an keinem Ort länger als einen Tag zu bleiben, damit man die Abwechslungsmöglichkeiten in der kurzen Zeit auch voll ausnutzt. Das Wohnmobil auf Ford - Transit - Basis war nahezu nagelneu, hatte erst 6.400 km auf dem Tacho und war unter den durchnummerierten Fahrzeugen des Anbieters die Nummer 19 von aktuell insgesamt 21 Wohnmobilen, die zur Wahl standen. Die 4 Tage kosteten als Aktion nur 150 Euro. Die Einrichtung war praktisch und halbwegs hübsch gestaltet. Kurios war schon mal, dass das fest installierte Navigationsgerät nicht funktionierte, weil der Hersteller vergessen hatte, die Antenne vom Navi zu verkabeln. Überhaupt ließ die gesamte Verarbeitung von dem Gefährt zu wünschen übrig. Das alles störte uns überhaupt nicht, weil wir ohnehin so gut wie nie nach Navi fahren. Wir hatten uns im Vorfeld für die 4 Tage anhand echter Papierkarten grob eine Route zurecht geschmiedet, die zunächst mal durch den Schwarzwald führen sollte. Erstens bietet sich das von Karlsruhe aus an und zweitens kennen wir uns in der Gegend zumindestens grob schon etwas aus. Zuerst ging es mal in Richtung Calw. Wo es schon ganz schöne Steigungen gibt. Irgendwie wollte das Wohnmobil an den Steigungsstrecken einiger Bergstraßen nicht so recht auf Touren kommen. Natürlich ist so ein Kasten kein PKW, aber die Leistung, die irgenwo, ich glaube mit um die 135 PS angegeben war, kam nicht so recht aus dem Motor raus. Wir haben als Bezug da ja nun auch keinen übermässig starken PKW im Vergleich, denn unser Opel - Combo hat nur 75 PS und da ist man sicher keine Rennfahrleistungen gewohnt, aber das Wohnmobil zog einfach nicht richtig, wenn es an Steigungen ging. Aber darauf kann man sich ja einstellen, also was solls. Wir wechselten wegen des geringeren Verkehrs und der schöneren Aussicht dann auf eine kleinere Straße. Bei einem Dorf Oberhaugstett bekamen wir Hunger und Durst, so wurde an einem Seitenparkplatz gehalten und aus dem Kühlschrank entsprechendes heraus geholt. Dabei stellten wir fest, dass alles total warm war, weil der Kühlschrank nicht funktionierte. Der Vermieter hatte versichert, dass dieses Modell einen elektrischen 12 Volt - Kühlschrank habe, der auch bei der Fahrt problemlos weiterlaufe, aber er lief gar nicht. Das einzige, was an dem Ding funktionierte, war die Innenbeleuchtung. Unsere Laune konnte das aber auch nicht wirklich vermiesen, bis dahin fanden wir das alles noch ganz lustig und es war mal was anderes. So ging die Reise bald weiter über Altensteig von wo aus wir dann westlich weiterfuhren, in die höheren Schwarzwaldgebiete. Das gefiel unserem Wohnmobil dann aber so gar nicht. Zog es vorher an Steigungen schon sehr schlecht, war es an den stärkeren Steigungen mit der Zugkraft ganz vorbei. Im Schneckentempo mit 20 km/h wurden wir auf einigen Bergaufstrecken selbst von Traktoren überholt. Irgendwas stimmte mit der Karre nicht, sagten wir uns und riefen per Handy beim Vermieter an. Der vertröstete uns und meinte das sei normal, weil der Wagen so neu sei, wäre er noch die ersten 10.000 km gedrosselt. Naja, wenn der das sagt. So eierten wir weiter, aber irgendwie mit einem mulmigen Gefühl im Bauch und das zurecht, denn im Raum Buhlbach war dann Schluß. Die gelbe

unser Ford - Leihwohnmobil, leider schnell kaputt

Motorkontrollleuchte ging an, aus dem Motorraum stank es seltsam und der Motor klang, als würde er nur noch auf 3 Töpfen laufen. Ein erneuter Anruf beim Vermieter endete auf dessen Anrufbeantworter. So warteten wir erst mal 2 Stunden und starteten den Motor neu. Das klappte auch, allerdings nach 2 km Fahrt ging die gelbe Kontrollleuchte wieder an. Ein erneuter Anruf beim Vermieter führte dazu, dass wir einen Pannendienst

anrufen sollten. Das machten wir auch. Nach erstaunlich geringen 20 Minuten war der sogar schon da. Der Mechaniker schaute in den Motorraum, schloß einen Laptop an eine Buchse an, seine Stirn verfinsterte sich und er meinte nur: “Motorschaden”! So fragten wir uns, wie kann es sein, dass an einem Gefährt, was (bis dahin) erst 6.500 km gelaufen hat, schon ein Motorschaden auftritt ? Der Mechaniker zuckte mit den Schultern und meinte lapidar, dass gäbe es bei diesem Modell öfters. So war unsere Wohnmobiltour an der Stelle für den Tag schon zu ende. Das Wohnmobil wurde in eine Werkstatt geschleppt und wir auf Kosten des Vermieters per Taxi zum nächsten Bahnhof mit Anschluß nach Karlsruhe chauffiert. Noch am selben Abend waren wir wieder bei uns zuhause. Natürlich soll das jetzt nicht heissen, dass sowas bei Wohnmobilen der Normalfall ist, sicher hatten wir da ausgesprochenes Pech, gleich bei unserer ersten Schnuppertour so voll in die Kacke zu fassen.

Der Vermieter bot uns an, 2 Tage später die gleiche Tour mit einem anderen seiner Mobile machen zu können und das zum gleichen Preis, obwohl dieses Wohnmobil vom Aufbau her eine Nummer größer war. Wir nahmen das Angebot an und erhielten nun ein Wohnmobil, welches auf der Basis eines Mercedes - Sprinter aufgebaut war. Der hatte fast 200 PS und war qualitativ um Welten

besser verarbeitet, nur die Farbe Türkisgrün war etwas ungewöhnlich, aber auch mal was anderes, als das ewige Weiss, was man sonst bei Wohnmobilen immer so sieht. Das Navi funktionierte hier auch gut, wir nutzten es aber kaum. Wir befuhren von Anfang an eine völlig andere Streckenvariante, jedoch wieder in den Schwarzwald und sogleich fiel uns auf, dass dieser Wagen in Steigungen praktisch gar nicht abfiel, sondern konstant seine Geschwindigkeit hielt, so als gäbe es gar keine Steigung.

unser Mercedes - Leihwohnmobil , gute Qualität, keine Probleme

Das war schon was ganz anderes, als das Ford - Wohnmobil. Im Aufbau hinten war etwas mehr Platz, was sich vor allem in größeren Freiräumen äusserte. Die Raumaufteilung besonders im Bereich von Dusche und WC war wesentlich besser durchdacht und daher problemloser nutzbar. Die Materialien waren deutlich höherwertiger. Als besonders pfiffig empfanden wir, dass der Wagen zwei separate Klimaanlagen hatte, eine normale, die vom Motor bei der Fahrt mit angetrieben wird und eine eigenständige, die davon unabhängig den Wohnbereich abkühlen konnte, was besonders praktisch war, wenn man in der prallen Sonne parkte. Nachdem wir uns über Tag verschiedenes angesehen hatten, mussten wir ja irgendwo mit dem Gefährt zum Übernachten stehen bleiben. In einer Straßenkarte, die es als Papierausdruck, aber sonst hauptsächlich als App fürs Smartphone gibt, die uns aber nichts nützte, weil wir absichtlich Smartphone - Verweigerer sind und nur ein normales Handy haben, waren in dem Bereich des Schwarzwaldes die meisten Wohnmobilstellplätze und Campingplätze eingezeichnet. Da wir keine Lust hatten, auf einem riesigen Campingplatz einzuschlagen, besuchten wir den erstbesten eingezeichneten Stellplatz. Am Rande eines kleinen Dorfes bot dieser 4 Plätze, die mit einem Automaten für Strom und Wasserzapfstelle ausgestattet waren. Zuerst wollten wir dort halten, da er nur von einem weiteren Wohnmobil belegt war, aber dieses war von so komischen Hampelmännern bewohnt, die schon neben dem Wohnmobil einen dicken Grill aufgebaut hatten und die ganze Gegend mit Qualm und Gegröhle verseuchten. Kam also für uns nicht infrage. So ging die Reise erst mal weiter. Laut der Karte sollte der nächste Stellplatz 17 km weiter südlich liegen. Mit dem Auto sind 17 km ja keine wirklich weite Entfernung, also war das unser Ziel für die Nächtigung. Vor Ort angekommen haben wir uns zuerst mal einen Wolf gesucht, weil kein Stellplatz zu finden war. Die auf der Karte angegebene Straßenadresse endete nur auf einem kleinen Platz, der mit Rotasche bedeckt war, so einem komischen Belag, der früher für einfache Sportplätze verwendet wurde. Von Wohnmobilstellplatz keine Spur. Kayla kam zu der Auffassung, dass diese Primitvfläche wohl der Stellplatz sein soll. Ein Mann, der mit seinem Hund dort entlang kam, wurde befragt, ob das der Wohnmobilstellplatz wäre oder ob er wüsste, wo der wäre ? Der Mann verstand aber leider kein Deutsch und sprach nur irgend eine osteuropäische Sprache. In Deutschland auf Deutsche zu treffen wird zusehends schwieriger, meinte ich noch scherzhaft zu Kayla. Die meinte nur, das sähe ich ja an ihr, da sie bekanntlich einen thailändischen Hintergrund hat. Während wir noch so etwas herumfeixten, humpelte eine jüngere Dame mit einer Brötchentüte dort vorbei. So befragten wir die auch noch. Die konnte ihre Erheiterung ob dieser Frage nicht verbergen, da sie meinte, dass man die Frage dort im Ort seit Jahren regelmässig zu hören bekäme. Fakt war nämlich, dass dieser Ascheplatz tatsächlich mal ein Wohnmobilstellplatz war, wobei die Betonung auf “war” liegt, denn seit über 10 Jahren ist er das nicht mehr. So aktuell war die angeblich neue Karte von dem Wohnmobilvermieter wohl doch nicht. Die Dame riet uns, noch weiter bis in die Nähe von Hundseck zu fahren, dort sollte es einen schönen, ruhigen Campingplatz geben, wo man auch mit dem Wohnmobil nächtigen könne. Der war auch in unserer Karte verzeichnet, nur eigentlich wollten wir Campingplätze meiden, aber egal, wegen der vorgerückten Stunde sind wir dann die etwa 10 km bis dorthin auch noch gefahren. Am Campingplatz der Bedienstete war sehr freundlich und meinte, dass wir gleich kurz hinter der Einfahrt auf einem asphaltierten Platz die Nacht für 12 Euro bleiben könnten, sofern wir spätestens bis Mittag des Folgetages wieder weg wären, da ab dann alles restlos ausgebucht wäre. Kayla war davon nicht begeistert, zumal man für die 12 Euro noch nicht mal den vorhandenen Stromanschluß nutzen konnte, das hätte 8 Euro extra gekostet. Sie meinte, dass wir da lieber auf einen Waldparkplatz fahren sollten und einfach dort übernachten, weil sie die Atmosphäre auf dem Campingplatz als widerlich und ungemütlich empfand. Aber inzwischen waren wir so müde, dass wir dort blieben und uns nach einem Duschbad gleich schlafen legten. An Schlaf war jedoch ab 0 Uhr nicht mehr zu denken, weil etliche Saufköppe und hirnverbrannte Halbstarke, die unserem Eindruck nach stark unter Drogen standen, auf dem Campingplatz herumjohlten. Was dort anscheinend als völlig normal empfunden wurde. Eine Aufsichtskraft, die wir daraufhin ansprachen, fand das jedenfalls normal und meinte nur, dass die sich eben freuen, weil sie Urlaub hätten. Das ist genau das, warum wir von Campingplätzen nichts halten, weil man alles mitbekommt, was andere machen und wozu soll man sich solch einem, nach unserer Meinung, asozialen Gehabe aussetzen ? Da müsste man selbst schon irgendwie so komisch drauf sein, um das gut zu finden, aber unser Ding ist das nicht. So baten wir den Aufseher, die Schranke hochzuschalten und wir fuhren um 0.30 Uhr noch von dort weg und haben dann tatsächlich in wunderbarer Ruhe, jedoch eigentlich unzulässig, auf einem großen Waldparkplatz in rund 7 km Entfernung genächtigt. Das war wirklich traumhaft, absolute Ruhe und morgens wird man vom Vogelgezwitscher geweckt, das hat schon was. Wo wir einmal dort waren, sind wir nach dem Frühstück durch den Wald gewandert und erst danach weiter gefahren. Man sitzt so leider in einer Zwickmühle, weil man genaugenommen auf solchen Parkplätzen eben nicht übernachten darf. Wo kein Kläger, da kein Richter, trotzdem wird man das leicht mulmige Gefühl dabei nicht ganz los. Unterwegs besichtigten wir viele schöne Stellen, sind meist 45 Minuten gefahren, haben dann wieder irgendwo zum Wandern oder zum Erkunden einer hübschen Ortschaft angehalten. Nun wollten wir nicht wieder auf den letzten Drücker einen Stellplatz suchen, haben deswegen mit der Suche schon um 14 Uhr begonnen. Die Karte zeigte ganz in der Nähe einen Stellplatz für bis zu 15 Wohnmobile an, also sind wir dorthin gefahren. Der war aber schon bis auf den letzten Winkel, sogar mit 17 Wohnmobilen zugepfercht. Ein weiterer Stellplatz sollte in der Nähe von Gengenbach sein, was von der Stelle ca. nur 8 km entfernt lag. Den Stellplatz, der ziemlich versteckt in einer Seitenstraße lag, mussten wir lange suchen, fanden ihn aber. Es nützte nichts, auch der war voll belegt, bot allerdings auch nur für 4 Fahrzeuge Platz. Laut der komischen, etwas zweifelhaften Karte hätte der nächste Platz die gleiche Strecke zurück und dann in entgegengesetzter Richtung Haslach / Hausach gelegen. Das war uns zu blöd, jetzt wieder alles zurück und dann ab dort in die andere Richtung zu fahren. So blieben nur zwei Campingplätze übrig, was wir eigentlich vermeiden wollten. Aber erneut widerrechtlich auf einem normalen Parkplatz im Wald zu nächtigen, das war uns auch zu riskant. Also ging es zum ersten Campingplatz auf der Karte. Der sah auf den ersten Blick erstaunlich schön aus, in einer Schneise in einem Waldstück gelegen und die einzelnen Stellplätze waren verstreut zwischen den Bäumen angelegt. Es wirkte ruhig und zudem waren viele freie Plätze vorhanden. Der private Platzbetreiber saß höchstpersönlich gleich in einem Eingangshäuschen, schien ziemlich mies gelaunt zu sein und erklärte uns in einem vorwurfsvollen Ton, dass ohne Voranmeldung bei ihm gar nichts gehe und für eine einzige Nacht grundsätzlich sowieso nicht. Mindestens eine Woche, in sehr seltenen Ausnahmefällen auch mal 5 Tage, sofern man 6 Tage bezahle, aber darunter laufe nichts. Somit war das Thema durch. Der nächste Campingplatz, der nur 4 km entfernt lag, war wieder so ein typischer Tumultplatz, ohne jedes Lebensklima. Da kann man auch in die Asozialenviertel von Großstädten fahren, nur auf die Idee kommt doch auch kein normaler Mensch, also wieso fahren Leute auf solche Plätze mit derart widerlichem Klima? Man versteht es nicht. Eine Anfrage haben wir uns gleich gespart, weil wir dort selbst kostenlos nicht geblieben wären. Also wurde die nächste Nacht doch wieder auf einem einsamen Waldparkplatz verbracht. Gegen 4.30 Uhr morgens wurden wir von Klopfen aus dem Schlaf gerissen. Ein Polizist belehrte uns, dass das Übernachten dort unzulässig sei und eine Ordnungswidrigkeit für 35 Euro darstelle. Wir erklärten ihm unser Dilemma, worauf er freundlicherweise (er hatte ja leider recht) von dem Knöllchen absah und uns dazu ermahnte, das in der nächsten Nacht aber nicht wieder so zu machen. So waren 3 von unseren 4 Wohnmobiltagen verstrichen und nach Erkunden der dortigen Landschaft entschlossen wir uns, den vierten Tag nur noch zur Heimreise zu nutzen, also schon gar nicht mehr zum Übernachten. Zuhause im eigenen, richtigen Bett schläft man doch am besten und wie lautet das Fazit ?

Wir sind keine richtigen Wohnmobiltypen, Campingtypen schon gleich dreimal nicht. Der Versuch war interessant, mehr aber auch nicht, ich muss das nicht nochmal haben. Wenn wir Urlaub machen, wollen wir keinen Kontakt zu irgend einem Menschenauflauf, zu sinnlosem Gehabe oder ähnlichem Trara, sondern Ruhe. Die kriegt man auf Campingplätzen aber nicht, zumindest nicht auf denen, die wir kennengelernt haben. Da setzen wir uns lieber ins Auto, fahren dorthin, wo es uns gefällt und nächtigen bei Bedarf im Hotel oder einer Pension oder einfach im fensterlosen Laderaum von unserem Opel - Combo. Da kommt erst gar keiner auf die Idee, dass darin Leute liegen und schlafen, das ist für jeden einfach nur ein parkendes Auto. Meistens machen wir ohnehin nur Tagestouren im 150 km - Umkreis, wo man abends wieder zuhause sein kann und dann braucht man den ganzen Aufwand mit dem ja auch irgendwie lästigen Schneckenhaus auf Rädern nicht wirklich.

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