Sonstiges

Sonstige Trends

Zweifellos bietet nicht nur der Sport gewisse Trends, die ein hervorragendes Ausgangsmaterial für satirische Betrachtungen sind. Nur um einige Bereiche zu nennen, die sich hier absolut erstklassig anbieten: Mode, Kochshows, Dosenfutter für Feinschmecker und das neue Gehabe um eine Küchenkultur, die im Fernsehsessel stattfindet, Musik die keine ist, Was soll an Tätowierungen schön sein ? Hirn - Tattoo’s und Hirn - Piercings - im Kopf fängts bekanntlich meistens an und vieles mehr.


Seltsamer Auftritt

Wie ich auf einer anderen Seite hier beschrieb, wurde eine der alten Fabrikhallen unweit unseres Wohnhauses im Jahr 2016 zu einer Art Tanz- und Veranstaltungssaal umgebaut, wobei der Schwerpunkt jedoch bei der Nutzung als Tanzschule liegt. Nun dachten kürzlich die Betreiber der Tanzschule, dass sie hier der Anwohner - Bevölkerung etwas Gutes tun müssten und organisierten eine Musikveranstaltung, bei der sogar ein richtiges Unterhaltungsorchester aufspielte. Da die Veranstaltung für alle Anwohner aus der Siedlung hier mit kostenlosem Eintritt zu besuchen war, sind Kayla und ich auch dorthin gegangen, obwohl wir solche Events normalerweise meiden. Eben weil es hier in dieser Halle war, waren wir neugierig, wie sowas dort wirkt und wie das dort aussieht, wenn mal alles in Aktion ist. Das Unterhaltungsorchester bot einen gekonnten Querschnitt durch die Musikgeschichte von 1950 bis heute. Die hatten echt was drauf und verstanden ihr Handwerk perfekt. Daneben spielten zwischendurch auch einige regionale Bands auf sowie verschiedene Einzelkünstler, wenn man sie denn mal so nennen will. Heute scheint es ja ein Trend zu sein, dass Männer sich wie Frauen verkleiden oder ebenso umgekehrt und dann aufgepimpt wie ein abgetakelter Pfau meist drittklassige Auftritte dahin legen. So fand der Veranstalter wohl, dass sowas auch hierhin gehört, weil es nun mal scheinbar derzeit en vogue sein soll. Ein Mann, der sich in seiner weiblichen Kunstrolle als vermeintliche “Gina X” präsentierte und leider nicht nur blöd rumhopste, sondern auch noch blöder sang, legte dabei seinen einfach nur peinlichen Auftritt hin. Blöde, blöder, am blödesten, kann man da nur sagen. Nun mag es sein,

Gina X in Action - Mann als Frau

dass ich vielleicht zu alt dafür bin, um solch einen Schwachsinn gut zu finden, aber der / die konnte nach meinem Dafürhalten überhaupt nichts, das ganze Gehabe war nur eines: einfach widerlich. Ein aufgedonnertertes Heitetai - Gehabe um nichts und wieder nichts. Als Heitetai - Gehabe bezeichnete man hier früher oft das Getue von Schwulen, die einen übermässigen Hang dazu haben, jedem der es hören will oder eher auch nicht, von ihrer Leidenschaft zu erzählen. Wenn einer das dann nicht hören will, weil es ihn nicht interessiert,

wird der heute gleich als schwulenfeindlich bezeichnet, obwohl das mit Feindlichkeit überhaupt nichts zu tun hat. Man möge sich dieses Verhalten mal in die Welt von der Mehrzahl der heterosexuellen übertragen vorstellen, dann würde sich aber plötzlich aufgeregt, wenn jeder jedem zum Beispiel in der Bahn oder an öffentlichen Plätzen nachlaufen würde und dem sagen würde, wie schön er das “Ficken” mit seiner Freundin findet. Oder wenn jeder heterosexuelle Mann anderen überall und bei jeder Gelegenheit erzählen würde, dass er eben stark auf Frauen steht und es mit diesen gerne “treibt” wie man es heute wohl sagt. Nun sei es drum, natürlich kann jeder den oder die lieben, die er will, damit habe ich keine Probleme, aber was mich endlos nervt ist, dass solche Leute offensichtlich glauben, ihr Sexualleben gegenüber jedem ausbreiten zu müssen und das dann noch als eine Meisterleistung und eine Art Befreiungsschlag verstehen, der die ganze Welt weiter brächte. Doch zurück zum einfach nur peinlichen Auftritt von Gina X. “Der Gina” konnte nicht singen, er sang aber, er konnte nicht tanzen, tanzte aber, er konnte nicht richtig reden, redete aber dauernd wie ein Wasserfall, mit einem, ich weiss nicht recht, leicht türkischen oder ähnlich klingendem Stammel - Akzent, wie man ihn heute oft bei solch primitiver Rap - Musik und ähnlichem Analphabeten - Gedudel hört. Kayla als Frau fand den Auftritt von diesem aufgeschminkten Hanswurst übrigens keinen Deut besser als ich, und das, obwohl sie eine ganz andere Generation vertritt, als ich. Mit dieser Ansicht standen wir keineswegs alleine da. Etliche andere Gäste maulten schon ziemlich lautstark, ein Mann, der erst kürzlich hier in die Siedlung gezogen ist, weil er einen Arbeitsplatz bei einer der neuen Firmen in den alten Gemäuern bekommen hat, brüllte immer lauter werdend “Transen - Tomate” und “Rosettenkaspar”. Also der / die Gina X war wirklich so nervig mit seinem Gehabe, dass ich ihm am liebsten ein Glas an den Kopf geworfen hätte, um ihn ruhig zu stellen. Das habe ich natürlich nicht gemacht. Der zunehmende Unmut unter den Gästen über diese geschminkte Flasche in Kleidern sorgte schließlich dafür, dass die Zische ihren Vortrag nach dem dritten Lied abbrach und ziemlich verstört die Bühne verließ. Eigentlich sollte die noch weitere drei Lieder vortragen, was zum Glück nicht geschah. Zur allgemeinen Freude sprang das hervorragende Orchester in die Bresche und spielte aus ihrem Repertoire in der Fehlzeit etliche schöne Stücke.

 

 

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