Grundstück

Exkursionen auf dem eigenen Grundstück

Vorwort zum besseren Verständnis

Gewiss dürften bei den meisten Mitmenschen Exkursionen zur Industriegeschichte oder zu früheren Epochen auf dem eigenen Grundstück nicht allzuviele Ergebnisse erbringen. Hier staunen wir selbst, was unser Grundstück mit seinen beiden Gebäuden und sogar mit dem großen Garten in dieser Beziehung alles hergibt. Die Gründe dafür sind eigentlich ganz einfach, sie liegen in der früheren Geschichte unseres Anwesens. Auch wenn das an anderer Stelle, zB. auf den Zu Haus - Seiten schon erwähnt wurde, sei es hier nochmal in Erinnerung gerufen, das was heute unsere Wohnimmobilie ist, war früher ein Bestandteil einer für hiesige Verhältnisse schon recht großen Fabrik für Chemie- und Gummiprodukte. Verschärfend kommt hinzu, dass das Werk im zweiten Weltkrieg als kriegswichtig eingestuft worden war, wodurch vor allem heute unvorstellbare unterirdische Anlagen, Gänge und sogar Produktionsräume errichtet wurden, die nie richtig verfüllt wurden, sondern einfach von oben mit reichlich Erdreich abgedeckt wurden oder teils auch oben mit Pflaster- und Asphaltschichten überdeckt wurden. So gerieten diese versteckten Anlagen nach dem Motto “Aus den Augen, aus dem Sinn” mit der Zeit völlig in Vergessenheit. Diese Fabrik produzierte nach dem zweiten Weltkrieg munter weiter in verschiednen Hallen und Anlagen unterschiedlichste Dinge, wie Grundstoffe für Dünger, auch fertigen Dünger, in einem geheimen Bereich wohl auch Sprengstoffe oder Grundstoffe für Munitions - Treibladungen sowie in einem “harmlosereren” Teil spezielle Gummi - Textil - Elemente, die u.a. als Schwingungsdämpfer für Maschinen oder spezielle Aufhängungen von Maschinen, Motoren und sonstigem Zeug verwendet wurden. Bereits in den 1970er Jahren begann es in der Firma zu kriseln, einzelne Abteilungen wurden verkleinert oder ganz stillgelegt. Ungefähr 1985 war dann ganz Schluß, die gesamte Fabrik wurde stillgelegt und sich selbst überlassen. Zum Glück, muss man sagen. Die obligatorische deutsche Abreißwut machte einen Bogen um das Gelände, was sicher auch mit daran lag, dass es sehr abgelegen liegt. Die nächste Ortschaft ist ungefähr 5 - 6 km entfernt, nördlich der alten Fabrik gibt es nur eine kleine Siedlung, wo schätzungsweise 25 - 30 Häuser stehen, die zu den aktiven Zeiten der Fabrik vorwiegend von leitenden Beschäftigten bewohnt waren. Damals gab es hier noch eine funktionierende Bahnlinie, mit der die Leute aus den umliegenden Orten zur Arbeit in die Fabrik fahren konnten. Diese wurde ebenfalls Anfang der 1980er Jahre stillgelegt. Im Umkreis von etwa 1 km gab es früher auch noch etliche andere relativ große Werke und eine Spat- und Kalimine, die aber bereits in den 1960er Jahren geschlossen und größtenteils abgerissen wurden. Deren ehemaligen Gelände sehen heute meist so aus, als wäre dort immer nur Wald gewesen. Nur diese eine, sehr große Fabrik, die 1985 geschlossen wurde, blieb übrig und verfiel in einen Dornröschenschlaf. Die damaligen Eigentümer, bzw. deren Erben, hegten immer noch den Traum, dass irgenwann mal einer kommt, und die ganze alte Fabrik kauft und dort mit den noch vorhandenen alten Maschinen und Anlagen die gleichen Produkte wie früher wieder herstellt. Das passierte natürlich nie, weil es sicher auch unwirtschaftlich wäre, solche Sachen mit Maschinen zu produzieren, die teils schon 100 Jahre alt sind. Selbst die jüngsten Anlagen stammten aus den 1960er Jahren, wären also heute gute 50 Jahre alt. Diese Nachfahren wohnten in einem Dorf, das ungefähr 10 km von hier entfernt liegt. Nach all den Jahren des Verfalls und Stillstands reifte dann nach und nach der Entschluß, zunächst mal Teile davon zu verkaufen. Das erste was verkauft wurde, war unser Haus einschließlich einer alten kleinen Halle, die daneben steht sowie einem großen Grundstück als Garten dazu. Das ließ sich deshalb leichter verkaufen, weil es quasi ohnehin schon etwas außerhalb neben dem Hauptareal lag. So wurde das Grundstück aus der Gesamtfläche heraus gemessen, wie man das nennt und so mit dem Haus und der kleinen Halle, die wir immer Werkstattgarage nennen, im Jahr 2006 an uns verkauft. Wegen der abgeschiedenen Lage ohne jegliche öffentliche Verkehrsanbindung und dem stark renovierungsbedürftigen Zustand war der Kaufpreis sehr günstig. Für vergleichbare Preise bekam man in anderen Orten im Umland bestenfalls halb verfallene Bauernkaten oder ähnliche Bruchbuden, die wenig Platz und extremst schlechten Zustand boten. Hier war zwar auch viel zu tun, aber man hatte immerhin für das Geld ein stabiles Haus in Massiv- / Betonbauweise, dazu noch die schöne kleine alte Halle, die man gut als Garage und Werkstatt brauchen konnte sowie ein riesiges Gartengrundstück. Ich bin davon überzeugt, dass die Verkäufer, also die Nachfahren der früheren Fabrikbesitzer, selbst gar nicht wussten, wass hier noch alles von damals unter dem Grundstück und den Gebäuden schlummert. So stießen wir im Laufe der letzten 11 Jahre zum Teil auf erstaunliches, auch auf fragwürdiges und leider auch auf Altlasten, die sich zum Glück jedoch in eher geringen Grenzen hielten. Man muss noch anmerken, dass unser heutiges Wohnhaus zu den aktiven Zeiten der Fabrik im Erdgeschoss als Bürogebäude diente und im Obergeschoß eine Betriebsleiterwohnung war. Die kleine Halle, die wir als Werkstattgarage bezeichnen, beherbergte früher das Labor der Qualitätskontrolle der Firma. Als abenteuerlichste Entdeckungen kann man sicher zahlreiche unterirdischen Gänge bezeichnen, die unser Haus, die Werkstattgargenhalle und sogar unseren Garten bis heute mit manchen Hallen auf dem Firmengelände verbinden - und keiner weiss es. Doch dazu unten folgend mehr.

Geheimgänge

Bereits kurz nach dem Einzug ins Haus entdeckt: ein “Geheimgang”, der den Keller unseres Hauses über mehrere Verzweigungen mit anderen Hallengebäuden auf dem riesigen Fabrikareal verbindet. Hinter einer Luke in unserer heutigen Waschküche im Keller unseres Hauses geht es in

Alter Verbindungsgang vom Hauskeller zu den Fabrikkellern

diesen Geheimgang, der noch sehr gut erhalten ist. Man kann auch von unserem Garten aus über eine Bodenluke in diesen Gang einsteigen. Der Gang führt schräg vorne am Rand unter unserem Garten und der heutigen Mauer der Fabrik her und verzweigt nach etwa 120 Metern in T - Form zu verschiedenen alten Fabrikhallen auf dem eigentlichen Fabrikgelände. Besonders kurios ist dabei, dass dort heute noch permanent die Beleuchtung brennt, vermutlich auf Kosten der heutigen Besitzer der Fabrikhallen, ohne dass die das wissen. Bei uns

kann man alle Sicherungen ausschalten und es leuchtet trotzdem weiter, also kann der Strom dafür nicht von uns kommen. Diese Gänge sind erkennbar alt, aber noch sehr gut erhalten.

Uralte Absperrhähne

Von der ehemaligen industriellen Vergangenheit unseres Grundstücks zeugen an einigen Stellen auch noch riesengroße Absperrhähne, die bei uns wie auf Säulen mitten im Garten stehen. Diese Dinge erfreuten uns schon damals beim Kauf der Immobilie, weil sie so schön nostalgisch aussehen. Auch wenn sie theoretisch bei der Gartenarbeit stören, so kamen wir nie auf die Idee, sie zu entfernen, zumal das gar nicht so einfach wäre. Diese riesigen Hähne stehen ja nicht

alte große Absperrhähne im Garten

einfach so auf dem Boden, sondern weiter drunten im Erdreich liegen noch gewaltige Rohrleitungen, in denen sogenannte Absperrschieber eingebaut sind, die von diese säulenartigen Absperrhähnen bedient wurden. Was durch diese Rohre einst geleitet wurde, wissen wir nicht, wir vermuten aber, dass es mit unserer Werkstattgarage zusammenhängt, die ja ganz früher mal das Prüflabor der Fabrik war. Es gibt aber auch noch weitere Spekulationen über deren Sinn, da einerseits der halbe Garten irgendwie unterkellert ist von alten Gewölben ehemaliger Gebäude der Fabrik, die vermutlich schon in den 1970iger Jahren abgerissen wurden, wobei man die Keller einfach stehen ließ und von oben nur mit einer einen halben Meter

dicken Mutterbodenschicht als Gartengrund abdeckte. So könnten diese Absperrhähne vielleicht im Zusammenhang mit Anlagen gestanden haben, die dort mal installiert waren. Wieder andere Vermutungen gehen davon aus, dass man damit die unterirdischen Verbindungsleitungen von der Fabrik zu dem weiter östlich gelegenen Abwassersee auf und zu machen konnte, in den früher bis in die 1960er Jahre giftige Abwässer einfach so eingeleitet und sich selbst überlassen

Kellergewölbe unter unserem Garten
weitere alte Fabrikkeller unter unserem Garten

wurden. Der Abwassersee soll heute unbedenklich sein und ist ein schönes Reservat für diverse seltene Vögel. Was daran vielleicht etwas fraglich stimmt, ist die Tatsache, dass an dem Ufer des Sees nur eine bestimmte Sorte von hellgelbem Gras wächst, nichts anderes, alle anderen Pflanzen gehen dort ein, bzw. wachsen erst gar nicht, aber es hiess, dass sei alles überprüft und völlig unbedenklich. Damals, nach der Entdeckung, waren wir selbst geplättet von den riesigen Katakomben alter Kellerräume, die sich unter unserem Garten

da noch auftun. Manche sehen noch recht stabil aus, in anderen bröckelt es schon gewaltig und deren Betretung ist nicht unbedingt ratsam. Wer nun glaubt, dass es sich hier um beengte Räume handelt, liegt völlig daneben. Im hinteren Dunkel geht es weiter und alleine in den beiden abgebildeten Kellerbereichen reden wir von Raumflächen mit zusammen über 200 m² und es gibt noch etliche weitere solcher Kellergewölbe, die wir bis heute noch gar nicht alle erforscht haben. Wir wollen uns demnächst etliche kräftige LED - Speziallampen beschaffen und dann die genaue Erkundung aller Räume und Gänge unter unserem 2.400 m² - Garten mal in Angriff nehmen. In einem der großen Gartenkeller hat sich an der alten Betondecke eine locker 15 cm dicke Schicht aus Blauschimmel gebildet, die bei Lichtbestrahlung zwar optisch ganz schön reizvoll schimmert, die möglicherweise jedoch auch die Atemluft mit Sporen verunreinigt und Gesundheitsschäden auslösen kann, wenn man zuviel davon einatmet. - Doch zurück zu diesen Absperrhähnen, die lösten nämlich neulich bei dem auf der Vorseite schon erwähnten, aufbrausenden Herrn Meyer von der Haustechnik der alten Fabrik, ein gewisses Unbehagen aus. Er hatte die auch gesehen, als er sich jüngst hier im Garten herumgetrieben hat und befürchtet nun, dass wir von hier aus die Möglichkeit hätten, dem ganzen Fabrikareal damit das Wasser abzustellen. Er geht nämlich nicht davon aus, dass es Überreste alter Anlagen sind, sondern dass die, wenn auch von ganz früher, in den Haupt - Wasserzugangsleitungen sitzen, die die gesamte Fabrik mit dem Frischwassernetz verbinden. Ich halte das gelinde gesagt für sehr unwahrscheinlich. Da ich gewisse Sorgen durchaus verstehen kann, wenn man in dem Glauben ist, dass diese Absperrschieber auch heute noch in deren aktueller Haupt - Wasserzufuhr sitzen, soll das nun in jedem Fall genauer überprüft werden. Sollte es tatsächlich so sein, dann muss die Firma in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Wasserversorger das auf ihre Kosten ändern, wovon wir aber nicht ausgehen. Als wir hier einzogen, waren selbst diese dicken Säulen - Wasserhähne von Laub und Unkraut überdeckt, wir haben sie dann so freiglegt, wie man sie auf dem Foto sieht. Sie hingen fest und ließen sich auch mit Gewalt nicht drehen. Ich habe dann Caramba - Rostlöserspray unten in die Fortführungen der Achsen gesprüht und siehe da, nach etwa 3 Wochen Einwirkzeit konnte man diese beiden Hähne, sowie weitere, die sich ganz hinten am Grundstücksende kurz vor der Fabrikmauer befinden, recht gut wieder drehen. Das haben wir auch gemacht und wir konnten keine Auswirkungen davon erkennen, weder dass irgendwo etwas trocken gefallen ist, noch dass etwas überflutet wurde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die in einem heute noch aktiven Wirkungskreis eingebunden sind..

Das Abenteuer geht weiter

Schon öfters berichteten wir hier und an anderer Stelle schon über die zahlreichen Entdeckungen, die wir auf unserem eigenen Grundstück machten, die in der alten industriellen Vergangenheit unseres Anwesens ihre Ursache haben. Da unser Haus sowie die sogenannte Werkstattgarage

bis vor rund 40 Jahren noch ein Bestandteil der alten Fabrik waren, gab es dort zahlreiche unterirdische Gänge und Gewölbe, die alles miteinander verbunden haben. Nun glaubten wir bis vor kurzem noch, inzwischen fast alle Geheimnisse zu kennen, doch erst kürzlich entdeckten wir vom Keller der Werkstattgarage aus einen weiteren, richtig hohen alten Gang, der in Richtung der alten Fabrik führt und der sogar noch ständig beleuchtet ist. Vermutlich kommt der Strom dafür aus dem Bereich der alten Fabrik, ohne dass die das überhaupt wissen. Man muss dazu sagen, dass die kleine alte Halle der Werkstattgarage teilweise doppelt unterkellert ist. Sie verfügt insgesamt über ein Kellergeschoß unter dem gesamten Erdgeschoß, aber dieses Kellergeschoss ist in Teilbereichen nochmals unterkellert mit einem sogenannten Tiefkeller, der sich also unter dem normalen Keller befindet.

weiteren uralten Geheimgang entdeckt
Endtür nach oben

In einem dieser Tiefkellerräume, die größtenteils sehr feucht sind, war uns damals neben einigen Luken schon eine große, dicke Blechplatte aufgefallen, die gewissermaßen an die Wand geschraubt ist. Wir hatten bislang jedoch nie diese Blechplatte abgeschraubt, bis vor kurzem. Irgendwie kam mir die Idee, das mal zu versuchen, um zu sehen, was sich hinter dieser Platte verbirgt. Es tat sich ein kleiner Zwischenraum auf, der dann in dem oben abgebildeten, sehr hohen und aufwendig ausgemauerten Gang mündet. Die Höhe der abgerundeten Decke liegt bei ungefähr knapp 4 m, dieser Gang ist also sehr hoch gebaut. In der Mitte verlaufen sogar Schienen, auf denen möglicherweise früher mal Loren oder Transportgefährte liefen. Vielleicht wurde damit Material von der einen Halle in die nächste befördert, um dort weiter verarbeitet zu

werden. Dieser Gang schwenkt hinten nach rechts weg, ist insgesamt ungefähr 70 Meter lang und endet dann an einer großen Stahlluke, dh. er endet dort vermutlich nicht, sondern geht dahinter sicher weiter, aber diese Stahlluke konnten wir, trotz enormer Kraftanstrengungen, nicht öffnen. Ihre Riegel sind nach 40 Jahren (oder mehr) Stillstand wohl festgerostet. Seitlich daneben führt ein etwas kleinerer kurzer Gang zu einer alten Basalt - Treppe weiter, die nach rund 15 Stufen aufwärts vor dem oben links abgebildeten, sehr stabilen Gittertor mit dicker Strukturglaseinlage endet. Dort schimmert etwas Licht durch und ich vermute, dass das schon im Bereich einer der alten Fabrikhallen ist, die heute Herrn Ritter gehören. Diese stabile Gittertür lässt sich von der Gangseite aber nicht öffnen. Entlang des Haupt- Ganges zweigen aber auch noch seitlich einige Nischen ab, in denen sich Stahlluken befinden, die wahrscheinlich in weitere Gänge abzweigen. Bislang haben wir diese jedoch noch nicht erkundet. Bei allem was man dort sieht, muss man stets im Hinterkopf haben, dass diese Fabrik zu Adolfs Zeiten als kriegswichtig eingestuft war. Heute weiss keiner mehr so ganz genau, welche Produkte die für kriegswichtige Sachen hergestellt haben, fest steht, es dürften chemische Substanzen gewesen sein. Laut dem alten Rentner, der bis vor zwei Jahren noch in der Siedlung lebte und im letzten Jahr in einem Altenheim verstarb, müssen diese Chemikalien irgendwie für Sprengsätze, Bomben oder Munition oder sowas gebraucht worden sein. Das liegt auch nahe, weil die u.a. Grundstoffe für Dünger produziert haben und so witzig das klingen mag, aber die sind zum Teil wohl ähnlich den Grundstoffen für Sprengmittel. Wie das hier oft so ist, wenn man eine Sache neu entdeckt hat, dann tun sich genau mit dieser wieder zahlreiche neue Ziele für künftige Erkundungen auf. Damit meine ich die seitlichen Abzweigungen, die von diesem neu entdeckten unterirdischen Gang abzweigen. Die dort vorhandenen Luken werden wir in den nächsten Wochen mal versuchen zu öffnen, um zu sehen, wie es dort weitergeht. Natürlich tut man sowas stets mit gehörigem Respekt, denn man weiss im Vorfeld ja nicht, was sich am Ende wirklich hinter den Luken auftut. Theoretisch könnte es ja auch sein, dass man auf einmal von einem Schwall Wasser überschüttet wird, der alle Gänge innerhalb von Sekunden überfluten würde und wobei man dann noch absaufen würde. Oder dass sich dahinter giftige Chemikalien verbergen, die einem die Gesundheit zerfressen.

Unter dem Boden gehts weiter

Vor zig Jahren gab es von Udo Lindenberg mal einen Titel der da hieß “Hinterm Horizont gehts weiter” oder so ähnlich. Hier in unseren alten Fabrikanlagenresten kann man erneut sagen, dass es unter dem Boden weiter geht. Vor kurzem berichteten wir über neu entdeckte Gänge, die vom Tiefkeller unserer Werkstattgaragen - Halle abzweigen und zunächst unter unserem Garten weiter in Richtung der alten Fabrik führen. In den letzten Tagen haben wir in dem Bereich noch einige neue Erkundungen gestartet. Nach dem Öffnen einer weiteren Luke, die schon ziemlich fest gerostet war,

Vergitterter Schacht im Boden des Geheimgangs

tat sich dahinter ein weiterer Geheimgang auf, in dem es sehr seltsam stank. Der Geruch ist unbeschreiblich, nicht wirklich unangenehm, aber auch nicht angenehm. In dem Bereich lag viel Gerümpel und alte abgebröckelte Mauerwerksreste herum. In einem Bodenbereich tat sich unter einem sehr weitmaschigen Schutzgitter ein offensichtlich sehr tiefer Schacht auf, aus dem ein abgebrochenes Rohr ragte. Mit dem kläglichen Licht der Taschenlampen konnte man erkennen, dass sich in dem Schacht, etwa geschätzte 7 - 8 m tiefer eine weitere Etage unter diesem schon recht tiefen Gewölbe auftat. Der Schacht selbst

ging an diesem weiteren Gewölbe vorbei noch weiter in die Tiefe. Wie man nun in dieses nächst tiefere Gewölbe, also eine Etage unter dem Tiefkeller, sozusagen der dritte Keller gelangen kann, das haben wir bislang noch nicht heraus bekommen. Es ist nicht wahrscheinlich, dass man dort nur über diesen Schacht hin kommt, da müsste sich dann ja jedesmal einer abseilen, wenn er in diesen nächst tieferen Kellerstock wollte. Man kann davon ausgehen, dass es also irgendwo noch Zugangstreppen oder ähnliches geben muss, die noch tiefer führen. Es ist, wie ich schon vor Jahren sagte, mit jeder Entdeckung die man hier macht, springen gleich mindestens drei neue Rätsel auf, so dass man hier noch auf Jahre weiterforschen und erkunden kann.

Der Tieftiefkeller

Die oben erwähnten jüngsten Entdeckungen ließen uns keine Ruhe. Nur etwa eine Woche später brachen wir zu einer erneuten Exkursion in den neulich entdeckten Geheimgang auf. Es war ja noch die Frage zu klären, wie man in den Tiefkeller unter dem Tiefkeller gelangt, also in die dritte Ebene unter dem Erdgeschossniveau. Uns war gleich klar, dass es da irgendwo noch einen Abgang in diese Gewölbe geben muss. Nach reiflicher Überlegung schien es am wahrscheinlichsten zu sein,

dass dieser Abgang, sofern er heute überhaupt noch existiert, eher nicht im Bereich des oben genannten Schachtes sein dürfte, denn dann wäre die Gefahr zu hoch gewesen, das Leute beim Abgang nach unten in den Schacht stürzen. So blöd waren die Erbauer in den 1930er Jahren sicher nicht, das zu riskieren. Somit kamen wir auf die Idee, dass der Abgang vermutlich im linken oder vorderen Raumbereich des normalen Tiefkellers sein muss. Nach einigem Herumsuchen fanden wir schließlich hinter eimem Mauerwerks - Vorsprung eine weitere Luke, hinter der sich eine Art kleines, röhrenartiges Treppenhaus mit einer sogenannten Spartreppe nach unten auftat. Es war so

erster Raum im Tieftiefkeller

eine ganz schmale steile Spartreppe, wie man sie bei engsten Platzverhältnissen z.B. früher schon mal bei Dachbodenzugängen oder auch in Lagerhäusern als Notaufstieg in Zwischenetagen verwendete. Die Treppe machte noch einen soliden Eindruck, so dass wir es riskierten, sie sehr vorsichtig nach unten zu steigen. Dort tat sich dann ein riesiger, finsterer Raum auf, der sich selbst mit guten LED - Taschenlampen kaum beleuchten ließ. Auch der Blitz an der Kamera brachte keine sonderlich gute Raumaufhellung, wie man an dem Foto sieht. Auf dem Boden stand Wasser und es ließ sich überhaupt nicht sondieren, ob es da möglicherweise irgendwo plötzlich in Schächten oder sonstigen Bodenöffnungen weiter nach unten geht. Mit anderen Worten, eine weitere Begehung dieser enorm großen und weitläufigen Räumlichkeiten schien uns zu gefährlich, weil man definitiv nicht vorhersehen konnte, was sich dort im Boden oder an sonstigen Gefahren auftat. Lieber auf Nummer sicher gehen, als das eigene Leben oder die Gesundheit zu gefährden, lautet in solchen Fällen stets unser Grundsatz. Am Wiederhall von Worten und Geräuschen konnte man aber erkennen, dass dieser Raum eine enorme Größe haben musste, auch wenn man mit dem dürftigen Licht nur ein paar Betonpfeiler erkennen konnte. So traten wir den Rückzug an, allerdings mit dem Vorsatz, später mit einer deutlich besseren Beleuchtungsausstattung mal wieder zu kommen. Die Beleuchtung, die man dort aber bräuchte, haben wir noch gar nicht. Man kann ja nicht mit einem halben Kilometer Kabel dort große Lampen reinschleppen, man bräuchte dazu Hochleistungs - LED - Akkulampen, die uns in der nötigen Bauform aber zu teuer sind. Da zahlt man schnell mal über 350 Euro für richtig gute Hochleistungs - LED - Lampen, die sehr hell gleichmässig ausleuchten und dabei noch eine lange Akkulaufzeit haben und die trotzdem noch leicht sowie kompakt sind. Das ist uns dieses Hobby dann doch nicht wert. Kayla meinte, man sollte vielleicht von den preiswerteren Lampentypen etliche besorgen und diese dann in etwas unterschiedlichen Richtungen zugleich einschalten, was ja auch zu einer besseren Ausleuchtung führen dürfte, das wäre in der Handhabung jedoch relativ lästig, zumal man ja zugleich aufpassen muss, wo man hintritt.

Im April 2017 hatten wir dann neue, bessere LED - Lampen aufgetrieben und die Exkursion ging ab der oben beschriebenen Stelle weiter. Jedoch nicht wesentlich weiter, weil uns die Sache nicht ganz geheuer war. Auf dem obigen Foto der vorletzten Exkursion in dem Bereich erkennt man bei sehr genauer Betrachtung geradeaus im Hintergrund eine stabile Vergitterung aus Eisenelementen. Diese Elemente kann man beiseite schieben, weil sie an der Decke mit Rollen in Schienen hängend verschiebbar gelagert sind. Zuerst konnte man in dem Raum dann noch etwa 10 m weitergehen, ab

Im Tieftiefkeller geht es noch tiefer

dort folgte ein Podest aus Stahlträgern und eine Stahltreppe, die in der Finsternis weiter in die Tiefe führte. Daneben verliefen stabile dicke Rohrleitungen aus Eisen gerade in die Tiefe. Trotz der guten Lampen war eine vernünftige Ausleuchtung in dem Bereich so gut wie unmöglich. Es war kein Ende dieser Stahltreppenkonstruktion erkennbar. Dazu kam das mit zunehmender Tiefe die Luft exorbitant schlechter wurde. Es stank bestialisch mit einem Geruch, den wir keinem bekannten Mief wirklich zuordnen konnten. Angenehm war der Gestank definitiv nicht und man weiss ja auch nicht, ob das vielleicht Gase oder chemische Ausdünstungen sind, die einem die Gesundheit ruinieren oder einen plötzlich einfach leblos zusammensacken lassen. So zogen wir eine Art innerer Reißleine und traten nach 20 Minuten den Rückzug an. Bei allem Interesse erscheint uns eine weitere Erkundung

ab dieser Stelle definitiv zu gefährlich und wir werden diesen Bereich auch künftig nicht mehr betreten. Vielleicht ist es nur so ein inneres Gefühl, eine Art siebter Sinn oder sowas, aber ab dieser Stelle wurden wir beide gleichermaßen und unabhängig voneinander von einer extremen inneren Unruhe und einem grenzenlosen Unbehagen befallen, welches jedes Interesse an einer weiteren Erkundung verdrängte. Kayla sprach aus, was auch ich dachte, man sollte in solchen Situationen in jedem Fall auf die innere Stimme hören und ab diesem Moment wandelte sich unsere Neugierde einfach nur noch in grenzenlose Angst. Das klingt für Außenstehende vielleicht zu dramatisierend, aber wer das nicht erlebt hat, kann es nicht wirklich beurteilen.

Nach diesen Entdeckungen von doch enormen Tiefbauten, die zu einem beachtlichen Teil unter unserem Garten, unter der Werkstattgaragenhalle und teils sogar unter unserem Haus liegen, wenn auch etliche Meter Erdschicht dazwischen sind, kommen einem trotzdem leichte Bedenken, ob das alles auf Dauer so tragfähig bleibt. Was würde beispielsweise passsieren, wenn da unten durch Alterung Teilbereiche zusammenbrechen? Bekäme unser Haus und die Werkstattgarage dann Risse oder würde gar ab einem gewissen Grad einsturzgefährdet sein? Der Gedanke daran bringt eine gewisse Beunruhigung mit sich, das kann ich nicht verleugnen. Andererseits muss man sagen, dass es weder an unserem Haus noch an der Werkstattgarage bislang irgendwo auch nur die geringsten Anzeichen für Absetzrisse oder ähnliche Effekte gibt. Man kann das aus der Tiefe nicht ganz exakt austarieren, es könnte durchaus sein, dass diese ganzen unterirdischen Geschichten so gerade nicht unter unserem Haus verlaufen, sondern nur daneben. Definitiv davon “unterkellert” ist aber unser Garten und das in sehr großen Bereichen. Nun wäre es nicht sonderlich schlimm, wenn im Garten Bereiche etwas einsinken würden, aber man weiss ja nie, ob sich sowas am Ende nicht fortsetzt. Wären wir selbst nicht zufälligerweise so hinter dieser Industriegeschichte her, wüssten wir ja bis heute gar nicht, was sich unter unserem Grundstück noch alles verbirgt. Und ich bin inzwischen davon überzeugt, dass wir noch längst nicht alles entdeckt haben. Ein “normaler” Bewohner, der sich für solche Dinge nicht interessiert, hätte bis heute gar nichts davon bemerkt und wäre somit auch nicht beunruhigt. Da bislang alles schön stabil wirkt, werden wir uns da jedoch nicht weiter selbst verrückt machen. Es kommt wie es kommt und so wie es jetzt ist, soll es bleiben. Diese unterirdischen Anlagen gibt es immerhin schon seit 80 Jahren und haben bislang dem Haus und der Werkstattgarage nicht geschadet, also spricht einiges dafür, dass es auch so bleibt.


Weiteren, alten Geheimgang entdeckt

Bereits im letzten Frühjahr waren Bauarbeiter beim Ausbau des Kellergeschosses in einer der vorderen alten Fabrikhallen auf einen weiteren, sehr großen, alten Geheimgang gestoßen, der die vordere linke alte Fabrikhalle (von unserem Haus aus gesehen) nahezu diagonal unter dem ganzen Gelände durch mit dem Kellergeschoss einer anderen alten Halle am nordwestlichen Ende des Areals verbindet. Dieser Geheimgang ist derart groß, dass er problemlos mit Fahrzeugen befahren

werden kann. Für Herrn Ritter, unter dessen Gelände der Geheimgang verläuft, stand schnell fest, dass der Gang unbedingt erhalten bleiben sollte und nicht, wie aus Sicherheitsgründen von einigen gefordert, verfüllt werden darf. Verfüllen wäre einerseits eine Schande gewesen, weil der Gang trotz seines Alters in einem sehr guten Zustand ist, aber auch weil er für innerbetriebliche Zwecke von den neuen Unternehmen genutzt werden kann, die sich heute in den Hallen befinden. Außerdem hätte eine Verfüllung bei den Dimensionen eine weder kosten- noch mengenmässig überschaubare Größe angenommen, dass es ein Millionengrab geworden wäre. So wurde der Gang, von Bautrupps ein wenig renoviert und optisch aufgehübscht, die alten, noch vorhandenen Leuchtstofflampen wurden

weiteren alten Geheimgang unglaublicher Größe entdeckt

repariert und reaktiviert und sogar die Entwässerung funktioniert noch wie zu ihrer besten Zeit, so dass er problemlos wieder genutzt werden kann. Wie sich anhand einiger Merkmale herausstellte, wurde der Gang 1942 erbaut, also mitten im zweiten Weltkrieg. Er weist eine atemberaubende Gesamtlänge von 1,2 km auf, verfügt über eine durchgehend betonierte Fahrbahn mit beidseitigen Entwässerungsrinnen daneben, deren Inhalt über elektrische Hebepumpen, die auch heute noch funktionieren, nach oben in den alten See auf der anderen Straßenseite abgeleitet wird. Die Fahrbahnbreite beträgt einheitlich 5 m, die Deckenhöhe rund 6 m, alle Wände sind schon durchgehend mit sogenanntem Spritzbeton ausgegossen und wirken endlos stabil. Also eine schon relativ modern anmutende Bauweise. Bei einem Tag der offenen Tür Ende Oktober gab es für Anwohner die Gelegenheit, das Bauwerk mal kurz teilweise zu besichtigen. Diese Chance ließen wir uns natürlich nicht entgehen. Ein Mitbesucher meinte, dass man dort ja problemlos eine U-Bahn installieren könnte. Herr Ritter sieht unterdessen einen tatsächlich praktischen Nutzen in der Anlage, wenn sich die Betriebsteile in der vorderen Halle mit der am anderen Ende verknüpfen würden. Weiterhin entdeckte man von diesem Gang noch einige nicht erforschte Abzweige, die nach ungefähr 450 m sowie nach 790 m seitlich abgehen, aber im Moment kurz hinter dem Abzweig mit Ziegelsteinen zugemauert sind. - Dieser ganze ehemalige Industriebereich scheint von einem wahren Labyrinth an unterirdischen Gängen durchwoben zu sein. Wir hatten bekanntlich sogar unter unserem Garten und vom Keller unseres Hauses ähnliche, alte Geheimgänge entdeckt, die allerdings in wesentlich kleineren Dimensionen gebaut sind und die früher wohl mal unser Haus, unsere Werkstattgarage, die ja mal das Qualitätslabor der früheren Firma war, sowie einige große Kellergewölbe, die sich auch heute noch in rund 5 m Tiefe unter unserem Garten befinden, mit anderen Produktionshallen auf dem alten Gelände verbunden haben. Diese Gänge existieren auch alle noch, sind teils noch gut begehbar und manche davon sogar rund um die Uhr beleuchtet. Wir haben deren Bunkertüren allerdings auf unserem Grundstück an der Übergangsseite mit neuen Dichtungen versehen lassen, da manchmal in diesen Gängen Wasseransammlungen stehen, die ansonsten bei uns in den Keller drücken würden. Diese Wasseransammlungen treten sporadisch mal auf, dann sind sie mal wieder einige Monate lang ganz weg, es ist uns leider bis heute nicht gelungen, da irgendwie Zusammenhänge oder Regeln erkennbar zu machen, wonach diese Wassermassen auftreten oder nicht. Anfängliche Vermutungen, dass es mit Regenfällen zusammenhängt, konnten bislang nicht bestätigt werden, da diese Ansammlungen auch manchmal im Sommer nach längeren Trockenphasen auftreten.


Hinweis bezgl. der Geheimgänge und Bunkeranlagen:

Hier haben wir jetzt auch die Berichte über die erst kürzlich (2017) unter Teilen von unserem Grundstück sowie unter der benachbarten Fabrik neu entdeckten Geheimgänge und den ehemaligen unterirdischen Fabrikations- und Bunkerräumen gebündelt. So liegen diese thematisch zueinander passenden Einzelbeiträge in übersichtlicherer Form an einer gemeinsamen Stelle vor.


Sehr gut erhaltenen Geheimgang entdeckt

Die Sache mit der Entdeckung weiterer, alter Geheimgänge scheint sich hier unter dem alten Industriegelände zu einer unendlichen Geschichte zu entwickeln. Gleich neben unserem Haus, auf

Sehr gut erhaltenen Geheimgang frisch entdeckt

der anderen Seite der Fabrikmauer, haben Bauarbeiter bei Arbeiten in einem Schacht schon wieder einen weiteren alten, aber äusserst gut erhaltenen Geheimgang entdeckt. Es könnte mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit sogar sein, dass dieser Geheimgang eine Verbindung mit den alten Geheimgängen unter unserem Grundstück hat, weil die Richtung diese Vermutung nahe liegen lässt. Der Gang ist am Boden recht naß, aber das ist bei diesen Gängen völlig normal, besonders ist hier jedoch, dass er auf der ganzen Länge mit solchen alten, weissen kleinen Rechteckfliesen mit

hochglänzender Oberfläche verkleidet ist. Die anderen Geheimgänge waren da deutlich rustikaler ohne solche schmückenden Elemente. Auf einem grau lackierten Eisenträger in der Decke kann man noch in der uralten Sütterlinschrift lesen “Sektor 32”, nur heute kann kaum einer diese Schrift noch lesen. Ich habe das in der Schule noch kurz gelernt, aber die meisten Bauarbeiter meinten nach der Entdeckung, das wäre eine fremdländische Schrift und konnten das gar nicht lesen. Wir hatten kurz die Gelegenheit, den Anfang zu betreten und obiges Foto zu schiessen, nachdem zuvor einige Berge an Schutt per schmalem Zetcat - Bagger dort raus geschafft worden waren. Bis hinten durch durften wir allerdings leider nicht gehen. Auch in diesem Gang gilt, dass alles noch mit alten Leuchtstofflampen beleuchtet wird, die rund um die Uhr in Betrieb sind. Bis heute weiss keiner, wer den Strom dafür bezahlt und wo der überhaupt her kommt. Ein Elektriker meinte, dass diese Röhren der Bauform nach frühestens aus den 1960er Jahren stammen, eher sind sie noch viel älter und dass diese alten Röhren oftmals Lebensdauern von bis zu 70 Jahren erreichen würden, was die heutigen neuen Dinger sicher nicht mehr schafffen.


Ein Geheimgang jagt den nächsten

Schon oft berichteten wir mit fast schöner Regelmässigkeit über erneute Entdeckungen von alten Geheimgängen und ähnlichen unterirdischen Einrichtungen auf dem Gelände der alten Fabrik, als wie auch sogar auf unserem eigenen Grundstück, welches bekanntlich früher mal zu der Fabrik gehörte. Wie schon weiter oben berichtet, sind wir derzeit ohne jeden Zeitdruck dabei, so wie es Lust, Zeit und sonstige Gegebenheiten erlauben, restliche Renovierungsarbeiten in und an unserer alten Werkstattgarage durchzuführen. Diese ist eigenlich eine alte, kleine Halle und befindet sich auf unserem Grundstück nördlich von unserem Wohnhaus und war, nur zur Erinnerung, zur aktiven Zeit der alten Fabrik, mal das Qualitäts - Prüflabor des Werks. Später wurde dieses Grundstück mitsamt dem ehemaligen Bürogebäude, welches im Obergeschoss früher mal eine Wohnung für den Werksleiter beherbergte, vom Rest des Werks abgetrennt und in renovierungsbedürftigem Zustand an uns verkauft, nachdem Teilbereiche davon auf einer Zwischenstation noch einer Gießerei als Lagerraum für Guß - Sandformen diente. Sowohl unter unserem Haus, als wie auch unter der Werkstattgaragenhalle und dem heutigen Gartengrundstück hatten wir schon mehrere Geheimgänge von früher entdeckt, die wohl zu Adolfs Zeiten mal errichtet wurden. Nun entdeckten wir bei den Renovierungsarbeiten an einer Außenwand unter einem alten Verschlag aus Holzlatten einen weiteren Zugang zu einem Geheimgang. Es tat sich ein, zumindest im vorderen Bereich,

Abgang in einen weiteren Geheimgang, direkt neben Werkstatthalle

hervorragend erhaltener, mit Ziegelsteinen eingefasster  Treppenabgang und dahinter ein komplett mit Backsteinziegeln gemauerter Geheimgang auf. Da es etwas seltsam roch, haben wir uns zunächst noch nicht sehr weit dort rein getraut. Man beachte, früher wurde hier mit hochgefährlichen Chemikalien hantiert und man weiss ja nie, ob man in diesen Katakomben nicht noch auf ungesunde Reste davon stößt. Wenn einen die Nase dann schon entsprechend vorwarnt, weil es dort fast wie Klebstoff oder zumindest so ähnlich stinkt, dann sollte man die Sache zuerst mal langsam und mit Bedacht angehen. Auf dem Bild kann man bei genauer Betrachtung vielleicht sogerade noch erkennen, dass gleich unten links eine Abgangstür von diesem Mittelgang abzweigt. Diese Tür muss dann notgedrungen unter

unsere Werkstattgarage führen, da diese linke Backsteinwand zugleich eine der Außenwände derselben darstellt. Somit dürfte klar sein, dass unsere Werkstattgarage in wesentlich größeren Bereichen unterkellert ist, als wir bislang glaubten. Von den Unterkellerungen im südlichen und westlichen Bereich des Gebäudes wussten wir schon, weil wir die Zugänge zu diesen Räumen damals schon bei Aufräumarbeiten entdeckt hatten. Hier diese, die nur über den bislang versteckt hinter einem Verschlag aus einer Lattenkonstruktion liegenden und nur von außen erreichbaren Räume waren uns bis dato unbekannt. Da sieht man wieder einmal, wie hier solche alten Objekte noch immer für Überraschungen gut sind, da man selbst dann noch unbekannte Dinge auf dem eigenen Grundstück entdeckt, wenn man schon beachtliche 11 Jahre dort wohnt und täglich da unterwegs ist. Ein Stückchen trauten wir uns dann doch noch in diesen Geheimgang, aber zunächst fürs Erste nur mal etwa 6 - 7 Meter, rechts stand eine alte rostige Stahltür offen (siehe rechtes Foto). In dem Raum, der sich dahinter

der Gang unten, etwa 7 m von der Treppe entfernt

verbarg standen etliche alte Regale mit diversen Fläschchen aus alten Tagen, die offensichtlich auch noch unbekannte Substanzen enthalten. Also die Vorsicht ist hier nicht unbegründet. Wir haben den Raum aus Sicherheitsgründen aber erst mal nicht näher betreten, weil es dort auch besonders nach Chemikalien stank. Der Gang selbst führt hinter dem geöffneten Türblatt weiter, so weit das Auge in der Dunkelheit reicht. Wir sind dann aber nicht weiter diesem Gang gefolgt, weil sich kurz hinter dieser Stelle Müllberge oder anderer seltsamer Krempel auf dem Boden türmte, der ein problemloses Betreten unmöglich machte. Hier gibt es künftig also wieder viel zu entdecken, dazu müssen wir dann aber unsere stärkeren Lampen mitbringen, damit man alles ordentlich ausleuchten kann, so mit normalen Taschenlampen hat das keinen Zweck. Weit haben wir ja nicht, es ist ja auf unserem eigenen Grundstück und notfalls könnte man sogar von oben aus der Werkstattgaragenhalle lange Kabelrollen legen und die Gänge mit richtigen Lampen vernünftig ausleuchten. Das werden wir wahrscheinlich in absehbarer Zeit auch genauso machen. Neue Entdeckungen, die wir dort tätigen, werden wir hier natürlich sofort veröffentlichen.

Die Erkundungen gehen weiter. Dieser neu entdeckte Geheimgang neben und teils unter unserer Werkstattgarage ließ uns keine Ruhe. Wenige Tage später haben wir uns mit mehreren Lampen

Geheimgang steht am Boden unter Wasser

bewaffnet und sind vorsichtig wieder in den oben erwähnten Gang runter gestiegen. Wie geschildert, lagen in einem weiten Bereich der Fortführung dieses Ganges Unmengen an Müll und Geräteteilen, die alle aber schon sehr lange dort liegen müssen, da selbst diese Ablagerungen schon mehrere cm dicke Staubschichten über sich tragen. Mit einem Besen haben wir diesen Mist nur soweit zusammengeschoben, dass man daran vorbei kam. Die Art der Auskleidung des unterirdischen Ganges änderte sich nach etwa 10 m, anstelle der Ziegelausmauerung folgte ab hier eine massive Betonbauweise, die den Schluß nahe legt, dass ab der Stelle der Ausbau später gemacht wurde. Solche massiven Betonausmauerungen kamen meist erst ab den 1940er Jahren auf. Leider endete dort zunächst schon wieder die Erkundung,

da der Betonboden nach weiteren 3 m komplett unter Wasser stand und das mit einem Pegel von etwa 40 cm, was also nur äusserst unangenehm zu begehen wäre. Rechts befindet sich ein großer schwarzer Stahlschrank, der die gesamte Raumhöhe des Ganges einnimmt und über 6 m lang ist. Was sich hinter den Türen des riesigen Mammutschrankes verbirgt, konnten wir leider nicht erkunden, weil man dazu durch das Wasser laufen müsste. Im Hintergrund erkannte man, dass dort noch eine Zwischenwand aus Beton folgte, die mit einer niedrigeren, schwarz lackierten Stahltür verschlossen war. Vor dieser Tür war im Boden ein Betonpodest eingemauert, welches in der Mitte ein kreisrundes Loch, wie ein Brunnen oder etwas ähnliches trug. Das war seltsam, denn dieses Podest behinderte ja zur aktiven Zeit sehr stark die Begehbarkeit des Ganges. Da wir keine Lust auf nasse Füsse hatten, wir aber nicht schon kurz nach dem Beginn die Erkundung wieder abbrechen wollten, kam uns die Idee, mal eine der noch verschlossenen Seitentüren weiter vorne im Gang zu öffen. Vielleicht gab es dahinter ja noch etwas neues zu entdecken. Umso größer das

Erstaunen, als sich gleich hinter der ersten Tür auf der linken Seite ein kleiner Vorraum auftat, von dem eine riesige Bunker - Stahltüre, die die Stärke einer Tresortüre hatte, abzweigte. Damit aber nicht genug. Diese Bunkertür stand offen und gab den Blick auf einen schier endlos weiter velaufenden Gang preis, der im Prinzip aus einer Aneinanderkettung immer weiterer kleiner Räume bestand, wovon jeder für sich wieder mit solch einer dicken Bunkertüre vom nächsten Gangraum getrennt war. Noch mehr erstaunte uns dabei, dass alles noch dauerbeleuchtet war. Diesen Effekt hatten wir ja teilweise schon bei anderen alten Gangsystemen unter unserem Grundstück und der alten Fabrik beobachtet. Wer den Strom dafür liefert und bezahlt, das ist hier bei der neusten Entdeckung genauso unklar, wie bei allen vorangegangen beleuchteten Gängen und Räumen unter der Erde und das, obwohl sich das zu einem Großteil unter unserem eigenen Grundstück befindet. So taucht interessanterweise bei uns immer dringender die Frage auf, wem gehören diese ganzen alten Gänge

endloser Geheimgang, der in Kammern unterteilt ist

eigentlich und wer ist für deren langfristige Instandhaltung zuständig? Genaugenommen könnte man sich die Beantwortung dieser Fragen einfach machen und sagen, dass diese Geheimgänge und deren Räume sich heute in unserem Eigentum befinden, jedenfalls soweit sie sich unter unserem Gelände befinden. Man könnte diese Räume demnach also nutzen und sei es als Rumpelkammer oder Weinkeller. Doch ganz so einfach scheint das nicht zu sein. Es ist klar, diese Gänge gehörten einst zu der großen alten Fabrik nebenan und wurden zumindest zum Großteil zu Adolfs Zeiten errichtet, weil die Fabrik als kriegswichtig oder dergleichen galt. Im Jahre 2006 kauften wir dann unser Grundstück mit Haus, welches früher auch mal mit zu der Fabrik gehörte, aber bereits zwei Jahrzehnte zuvor abgetrennt wurde, was auch durch die Errichtung einer hohen Mauer zwischen unserem Grundstück und dem dann entstehenden neuen östlichen Rand des Fabrikareals im wahrsten Wortsinn untermauert wurde. Viele der Gänge ermöglichen jedoch auch heute noch ein problemloses Unter- und Überschreiten dieser Grundstücksgrenzen. Wie ein Maulwurf kann man, je nach Lust und Laune, von hier aus unerkannt in wenigen Minuten rüber auf das Fabrikareal wandern, wenn man nur die richtigen alten Geheimgänge erst mal kennt, die das heute noch ermöglichen. Bei manchen dieser Gänge endet der Weg unten irgendwo an einem Schuttberg, wo dann der weiterführende Bereich entweder eingestürzt ist oder vor Jahrzehnten absichtlich zugeschüttet wurde. Das hat man aber nicht mit aller Konsequenz weiter verfolgt, denn wie wir heute wissen, gibt es gleich mehrere Gänge, die noch vollständig erhalten sind und das teils sogar noch recht gut, und wenn man denen folgt, steht man auf einmal im Kellergewölbe einer der alten Fabrikhallen, die sich in Luftlinie etwa 70 m weiter südwestlich von unserem Haus befindet. Wie oben schon erwähnt, sind einige dieser alten Gänge zudem noch dauerbeleuchtet, dass heisst, die alten Lampen von früher hängen nicht nur noch drin, sondern sie werden rund um die Uhr mit Strom versorgt und leuchten immer weiter, bis sie irgendwann mal kaputt gehen. Umso erstaunlicher ist, wieviele von diesen alten Lampen eben auch heute noch funktionieren. Die größere Frage dabei ist aber die, wer bezahlt den Strom dafür, wo kommt der überhaupt her? Da hatten wir damals schon Bedenken, dass es vielleicht über unseren Zähler läuft und wir mit horrenden Stromgebühren rechnen müssen, aber wenn wir bei uns am Zähler alle Sicherungen heraus schalten, wonach der Zähler definitiv stehen bleibt, leuchtet da unten alles unbeirrt weiter, also kann der Strom nicht von unserem Haus aus kommen und uns somit auch nichts kosten. Zurück zu den Eigentumsverhältnissen, die ja doch etwas unklar erscheinen. Klar wird man sagen, alles, was sich unter unserem Grundstück befindet, gehört uns. Jedoch meine ich, mal irgendwo gehört zu haben, dass ab einer gewissen Tiefe dieses Eigentumsverhältnis endet, ganz sicher bin ich mir da aber nicht. Dazu gesellt sich noch die Frage, wer ist für den Unterhalt dieser Gänge und Räume verantwortlich. Denn wenn da mal irgendwas wegen Baufälligkeit zusammenkracht, könnte das schlimmstenfalls sogar zu Rissen oder noch größeren Schäden an unserem Haus oder der Werkstattgarage führen, da manche Gänge zb. in 7 m oder 15 m Tiefe genau darunter her laufen. Müsste man dann diese Gewölbe selbst instandhalten, könnten da beachtliche Kostengräber lauern. Beides will also noch geklärt werden.


Ergänzung zum heutigen Stand der Eigentumsverhältnisse unterirdischer Altanlagen

Etwas Klärung zeichnet sich trübe in der Frage der Eigentumsverhältnisse ab. Wir hatten bei der hier zuständigen Gemeindeverwaltung mal nachgefragt, ob die zu den Eigentumsverhältnissen der alten Gänge und bunkerähnlichen Anlagen unter unserem Grundstück nähere Angaben machen können. Konnten die aber nicht, denn die wussten überhaupt nichts von deren Existenz. Man verwies uns an diverse Stellen bei der Baubehörde der Kreisverwaltung. Nachdem einige dort auch nichts wussten, landeten wir am Ende bei einem alten Hasen und Kenner der Materie. Der sagte, dass es tatsächlich bis zum Jahre 1997 so gewesen wäre, dass die öffentliche Hand Eigner solcher Altbunker und ähnlicher Anlagen, auch unter Privatgrundstücken, gewesen sei, sofern diese Anlagen früher mal, zb. zu Adolfs Zeiten, auf staatliche Anordnung gebaut wurden. Dann sei aber im Jahre 1997 ein verbindliches BGH - Urteil gefallen, welches derartige Anlagen mit diesem Datum zum Eigentum des Grundstücksbesitzers erklärt. Dieser kann seit 1997 also mit solchen Altanlagen machen was er will, soweit sie sich auf seinem Grundstück befinden, egal wie tief die liegen. Einerseits ein großer Vorteil, da kann einem keiner mehr auf dem eigenen Grundstück rein reden, was dort zu geschehen hat. Andererseits ein großer Nachteil, denn für alle Unterhaltungs- und Folgekosten muss seit 1997 der Grundstückseigner selbst aufkommen, während davor Vater Staat zahlen musste, wenn durch einstürzende alte Gänge oder Bunker oben plötzlich Risse im Haus auftauchen. Also muss man im Prinzip selbst dafür sorgen, dass diese Anlagen, von denen es unter unserem Grundstück bekanntlich sehr viele gibt, soweit erhalten werden, dass sie nicht einstürzen, um den Rest darüber nicht zu gefährden. Natürlich darf man sie auch einfach verfüllen, aber bei der Größe ist das eben nicht einfach, sondern noch aufwendiger, als sie lieber so zu erhalten, wie sie jetzt sind.


Wenige Tage später setzten wir die Erkundungen beginnend mit einem anderen seitlichen Nebengang fort, der von dem oben beschriebenen, neu entdeckten Hauptgang nach rechts abzweigt. Kurz nach dessen Abzweig nach rechts verschwenkt dieser schmalere Nebengang etwas nach links, was somit mehr in westliche Richtung bedeutet. Nach gefühlten 100 m folgte in dem Gang eine sehr gut erhaltene Treppe nach oben, die aus Ziegelsteinen gemauert ist, an deren Ende

ein Geheimgang endet in verfallenem Raum

auf einem kleinen Podest eine Tür folgt. Die Tür war nicht verschlossen, ließ sich problemlos öffnen und prompt standen wir in einem teilweise eingestürzten Raum einer alten Fabrikhalle, wo sogar seitlich Tageslicht eindrang. Teile der gemauerten Zwischendecke waren dort runter gekommen und lagen auf dem Betonboden. Aus Sicherheitsgründen trauten wir uns nicht, diesen Raum richtig zu betreten, denn wenn man von oben Betonbrocken oder dicke Steine auf den Schädel kriegt, zählt man genauso zum alten Eisen, wie die Sachen hier und es würde wahrscheinlich Jahre dauern, bevor jemand hier überhaupt die Reste von einem findet. Ein kurzer Blick um die Ecke zur rechten Seite, dort wo das Tageslicht herkam, bestätigte, dass wir in einem Kellergeschoss einer der alten Hallen gelandet waren, welches aber schon Lichtschachtfenster nach oben hat. Diese Halle ist eine der wenigen Hallen in der Mitte des  Geländeteils von Herrn Ritter, die auch heute noch marode sind. Seitlich kurz

daneben führte ein noch besser erhaltener Bereich zu einer alten Tür, die wiederum über einige Stufen erreichbar war. Diese ließ sich leicht öffnen und wir staunten nicht schlecht, als wir dann draussen, mitten auf dem Areal von Herrn Ritter im Freien standen. Der Ausblick fiel gleich gegenüber auf eine der noch besser erhaltenen Hallen. Da wir nicht mitten über das Ritter- Grundstück nachhause laufen wollten, um uns eventuelle, blöde

hinter dem Ausgang dieses Abzweigganges

Fragen zu ersparen, da man normalerweise in diesen Bereich des Geländes heute gar nicht mehr rein kommen kann, aber auch weil wir unsere Erkundungstour für diesen Tag noch nicht beenden wollten, gingen wir den gleichen Weg wieder zurück in den alten Geheimgang. Nun sollte der nächste Abzweig nach links vom Hauptgang aus in Angriff genommen werden. Nach einer der typischen Bunkertüren aus gewölbtem Stahl, tat sich ein enger schmaler Schacht mit einer sehr schmalen Betontreppe nach oben auf. Oben gelangte man dann in einem etwas größeren Raum genau vor einer gut erhaltenen Tür in einer Wand aus Ziegelsteinen. Dieser Raum hatte schon Tageslicht, von einigen Dachfenstern, also waren wir dort schon ebenerdig in einer weiteren Halle

Tür oberhalb des kurzen Seitengangs

angekommen. Neben der Tür lag Gerümpel wie Blechverkleidungen von alten Maschinen und ähnliches herum. Ein Geruch, der einen sehr stark an neuen Kunstharzlack erinnert, beherrschte den Raum, allerdings neu lackiert war hier natürlich nichts. Dieser Vorraum wirkte auch insgesamt so, als wäre er schon Jahre nicht mehr betreten worden. Die Tür machte einen gut erhaltenen Eindruck, ließ sich aber nicht ohne weiteres öffnen, da sämtliche Beschläge fehlten. Ohne Klinke geht das nun mal schlecht. Wir fragten uns, ob das vielleicht ein Zeichen dafür ist, dass man die Klinke absichtlich abmontiert hat, weil sich dahinter Bereiche auftun, die heute schon wieder genutzt werden und man so ungebetene Gäste aus unbekannten “Welten” im Untergrund fern halten möchte. Die Neugierde

war dann doch größer und besiegte die Vernunft, deswegen suchte ich ein Eisenstück oder ähnliches, mit dem man in das ehemalige Klinkenloch des Türschlosses stechen und drehen kann. Neben dem Krempelhaufen fand ich was brauchbares und siehe da, schwupps, war die Tür auf. Dahinter tat sich jedoch keine Welt emsigen Schaffens auf, sondern ein großer, leerer, stark vergammelter Hallenraum. In einer Art Waschbottich aus Beton türmeten sich alte Blechflaschen von Nitroverdünnung und Terpentin, daher auch der vorhin geschilderte extreme Neulack - Geruch überall. Die Flaschen waren teils durchgerostet oder umgekippt und der Inhalt ergoss sich tröpchenweise in diesem Betonbecken. Das alte Stahlgitterfenster davor gibt keineswegs den Blick nach draußen frei, sondern in einen wesentlich größeren Hallenraum, der mindestens 1.000 m² Fläche aufweist und leider ebenso vergammelt ist, wie dieser kleinere Raum, wobei klein relativ ist, denn der dürfte auch schon um die

hinter der Tür tat sich ein alter, verlassener Hallenraum auf

300 m² Fläche aufweisen. Immerhin war unser Eindruck der, dass die Bausubstanz als solche hier noch recht gut ist, nur wegen mangelnder Pflege und Nutzung sieht es recht wüst hier drin aus. Zu reparieren gibt es viel, aber mit etwas Aufwand ließe sich daraus wieder sehr viel machen. Ich finde, durch die nostalgische Ausstrahlung der Hallenbauweise würde diese sich auch sehr gut als Museums- oder Ausstellungshalle eignen oder zur Unterbringung von Oldtimern.

Wir kehrten unterdessen wieder zurück in die Tiefen des Untergrunds, um weitere Teile des schier endlosen Systems von Geheimgängen zu erforschen und man konnte von dort aus ebenso nicht gut quer durch die Liegenschaften des Herrn Ritter heim laufen. So ging es zuerst wieder zurück in den breiteren Haupt - Geheimgang. Da wir uns vorgenommen hatten, beidseitig alle Abzweigungen von diesem Hauptgang Stück für Stück zu erkunden, kam nun eigentlich der nächste auf der rechten Seite dran. Zum groben Richtungsverständnis für Uneingeweihte sei gesagt, dass abzweigend von diesem Hauptgang rechts ungefähr Norden ist, links somit ungefähr Süden. Alles was von diesem Gang nach Süden, also links abzweigt, müsste auf den ersten Metern zwangsläufig unter unserer Werkstattgarage und anschließend unter unserem Haus herlaufen, sofern keine größeren Schwenks in die Gänge eingebaut sind. Richtung Norden, also rechts, würde ein solcher Gang zuerst mal ein weites Stück unter unserem Garten herlaufen und dann, sofern er so lang wäre, nach über 300 m hinten im Untergrund unsichtbar die eigentliche Siedlungsstraße kreuzen. Verliefe er dort geradeaus weiter nach Norden, geriete er unter einen Waldbereich, wenn er zugleich leicht nach Westen rüber verschwenkt, würde er genau unter den Häusern der Siedlung herlaufen oder, falls er mehr nach Westen verschwenkt, unter den alten Fabrikhallen im Nordosten und Norden des alten Fabrikareals. Die Inspektion des erwähnten nun folgenden rechten Abzweigganges endete aber, bevor sie begonnen hatte. Nach vielleicht 12 m folgte in dem etwas enger ausgemauerten Gang eine dicke Stahltüre der Bunkerart, die verschlossen war. Sie ließ sich auch nicht öffenen. Entweder waren die Verriegelungen von der Rückseite blockiert worden oder festgerostet. Reine menschliche Kraft, in dem Maße, wie wir sie aufbringen konnten, reichte hier jedenfalls nicht. Die Griffe der Verriegelung ließen sich keinen Micrometer bewegen, wie festgeschweisst beeindruckte unsere Kraftanstrengung die überhaupt nicht. So beschlossen wir, dann halt eben den nächst folgenden Abzweig - Gang nach links zuerst mal zu inspizieren. Der zweigt ziemlich genau in der Mitte des Hauptgangs ab.

Abzweig - Geheimgang nach links

Nach wenigen Metern trat bei uns ein “Ahhhh - und Ohhh - Effekt” auf, weil ab dort in diesem Gang die Deckenhöhe erheblich ansteigt. Es wirkt, als käme man in eine unterirdische Kathedrale, die lange nicht mehr geputzt wurde. Dieser Gang ist locker 5 m hoch, eher noch etwas mehr, während der Hauptgang nur etwa 3 m Deckenhöhe zu bieten hat. Wozu das gut sein soll, dass man solch unterschiedliche Deckenhöhen hier gebaut hat, erschloss sich uns bei dieser Begehung nicht. Außerdem verliefen in dem Bereich beidseitig noch alte Kabeltrassen mit dicken fetten Kabeln und auf der linken Seite waren auch ein paar Rohre dabei. Der Gang verläuft schier unendlich, soweit man bei der Ausleuchtung sehen konnte. Von der Richtung muss dieser Gang in jedem Fall auch unter unserem Haus her führen. Kayla meinte

schon: “Nicht wenn wir gleich bei uns zuhaus im Keller stehen.” So unwahrscheinlich wäre das gar nicht, denn sowohl von unserem Hauskeller, als wie vom Keller unter der Werkstattgarage hatten wir schon vor einigen Jahren Zugänge zu alten unterirdischen Verbindungsgängen zu einigen Hallen der alten Fabrik nebenan entdeckt (siehe u.a. ganz oben auf dieser Seite). Desweiteren gibt es in einem Kellerraum unseres Hauses auch noch eine Art Wandöffnung, die mit einer dicken Stahlplatte abgedeckt ist. Diese haben wir bis zum heutigen Tag nie geöffnet, weil sie erstens mit über 70 Schrauben in der Wand fest verdübelt ist und zweitens, weil man erkennt, dass zwischen der Platte und der Wand noch eine dicke Gummidichtung eingefügt ist. Unsere Befürchtung war, dass dahinter möglicherweise irgendwas mit viel Wasser ist, was nach Lösen der Platte in unseren Keller rein laufen könnte. Doch zurück zur Begehung. Dieser Gang ist komplett rundum aus sehr dickem Beton gefertigt, auch die Decke und der Boden. Am Stein einer Einfassung ist die Jahreszahl 1941 eingemeisselt, ob es das Erbauungsjahr ist, weiss ich nicht, es wäre zu vermuten. Man bemerkte Zugluft, was auf eine Öffnung am anderen Ende hindeuten kann. Wie so oft in solchen Altanlagen, wabert ein seltsamer Geruch in dem Gewölbe, es ist kein Schimmelgestank, auch kein Chemikaliengeruch, wie wir ihn schon öfters entdeckten, sondern mehr ein Mief, der an Dieselkraftstoff oder Heizöl erinnert. So beschlossen wir, diesem schier endlos wirkenden Gang weiter zu folgen. Begehbar ist er gut, es sieht nichts baufällig aus, nur wo Eisenteile wie Rohre oder Halterungen sind, zeigen diese sichtliche Rostspuren. Nun kann man in solch einem Gewölbe die Entfernungen leider nur sehr schlecht abschätzen, dafür müssten wir uns mal einen automatischen Meterzähler beschaffen, vor allem geht man aus Vorsichtsgründen und um alles zu bewundern ja auch sehr langsam. Wie wir aus früheren Begehungen anderer Gänge wissen, kann es durchaus vorkommen, dass sich plötzlich noch Schächte im Boden auftun, in die man reinstürzen kann, sofern man sie übersieht, deswegen lieber immer zuviel Vorsicht walten lassen, als einmal zu wenig. Durch diese etwas gehemmte Begehung müsste man das eigentlich eher eine Bekriechung nennen und das verlängert natürlich die Dauer, wodurch einem vielleicht 100 Meter gefühlt wie 500 Meter vorkommen mögen. Jedenfalls nach gefühlten 500 Metern ändert sich plötzlich die Farbe der Wände in einen leichten Grünton. Ob das von einem alten Anstrich kommt oder ob es eine Art von

einem Schimmelpilz oder von Algenarten stammt, die sich im Gemäuer festgesetzt haben, ist uns nicht ganz klar. Der Dieselgeruch ist in dem Bereich noch erheblich stärker. Der endlos wirkende Gang erweist sich an dieser Stelle dann doch nicht als endlos, denn in gerader Richtung folgt an dieser Stelle eine Wand. Das heisst, ob es wirklich eine gemauerte Wand ist, darüber sind wir uns bis heute nicht ganz sicher, weil es an den Seiten sowas wie Fugen gibt. Kayla ist der Ansicht, dass es nur eine Abtrennung oder eine Art provisorischer Wand wäre und es dahinter doch noch weiter geht. Eine alte Beschriftung, die schon leicht verwaschen, aber mit Mühe noch lesbar ist, lautet: “Vorsicht ! Selbsttätiges Druckwallsystem.” Damit können wir nicht wirklich etwas anfangen, wovor warnt das wirklich? Vielleicht muss man dazu den Bezug aus der Zeit kennen oder es war nur eine Warnung für eingeweihte Spezialisten, die früher dort werkelten. Wie

Ende des sehr langen Ganges mit weiteren Abzweigungen

man auf dem Bildchen erkennt, gibt es seitlich rechts eine Rundbogen - Abzweigtür und was man darauf kaum sieht, ist vorne kurz vor der hinteren Wand unten rechts noch eine kleinere, eckige Tür sowie in rund 3,50 m Höhe darüber nochmal ein fast quadratischer Mauerdurchbruch. Wir wählten den Weg durch die große Rundbogentür. Dahinter folgt zunächst ein etwa 10 m langer Gang mit fast schwarzen Wänden. Der verläuft im hinteren Bereich leicht schräg, was dazu beiträgt, dass man dort unten langsam jede Orientierung verliert. Der Bezug zu den Himmelsrichtungen geht einem langsam aber sicher verloren. Halten wir fest, der vorherige Gang verlief nahezu von Norden nach Süden, mit einer leichten Schräge, also mehr nach Südosten. So müsste dieser Abzweig hier nach Westen verlaufen. So ganz sicher kann man sich jedoch nicht sein, weil leichte Schrägverläufe bemerkt man hier unten nicht und auf lange Strecken können sich diese zu einer doch enormen Abweichung von der erwarteten Himmelsrichtung führen. Nach den 10 m geht es sehr ungewöhnlich

Brückenartiger Gang mit Stahlstreben

weiter, nämlich auf einer Art Brückenkonstruktion mit vielen Stahlpfeilern und seitlichem Stahlgeländer, während der Boden aus dicken Holzbohlen besteht. Da ist immer Vorsicht geboten, weil Holz in der Feuchte hier unten gerne mal duch Schimmel morsch wird und beim ersten Betreten durchbricht. Das war hier zum Glück nicht so. Obwohl alles locker mal um die 70 Jahre alt ist, ist es noch sehr stabil. Aber warum baut man sowas? Wir haben keine der Holzbohlen angehoben, gehen jedoch davon aus, dass man hier wirklich einen unterirdischen Bachlauf oder ähnliches überquert, denn irgendwoher hört man leises Plätschern, kann allerdings nicht genau verorten, ob das von unten oder irgendwo seitlich her kommt. In dem Bereich ist von dem Dieselgeruch nichts mehr zu bemerken. Am anderen Ende dieses eigenartigen Brückengangs folgt nach links wieder ein normaler Gang in der üblichen Ausbauweise mit 3 m Deckenhöhe. Nach rechts folgt der Stumpf eines weiteren Ganges, der schon

nach nur knapp 2 m an einer verschraubten Platte endet, die der weiter oben erwähnten Abdeckplatte in unserem Hauskeller ähnelt. Für uns ein Beleg dafür, dass hier sozusagen die gleichen Baumeister am Werk waren. So gingen wir also nach links weiter. Dort stießen wir auf eine Bunkertür, die zwar verschlossen war, sich aber leicht öffnen ließ. Dahinter erschließt sich ein fast schon wohnlicher Bereich, der nach der Ausbauart irgendwie deutlich moderner wirkt, als der Rest. Ein langer mittiger Flur, an dem seitlich etliche Räume nach beiden Seiten abzweigen, die fast alle etwas büromässiges haben. Einer der Räume weicht davon ab, das war wohl mal eine Küche, in der auch heute noch ein alter, großer Gastronomieherd steht. Leider steht in dem ganzen Bereich der Fußboden etwa 2 cm unter klarem Wasser. Jeder, der die schädliche Wirkung von Wasser auf Bausubstanz kennt, wundert sich hier eher darüber, dass trotz dieser Zwangsbefeuchtung alles noch recht gut

moderner wirkender unterirtischer Bürotrakt unter Wasser

erhalten ist. Würde man das Wasser abpumpen und alles etwas reinigen, könnte man diese Räume sofort wieder als Büro nutzen. Aufgrund dieser ganzen Ausbauart und dem noch guten Erhaltungszustand gehen wir davon aus, dass dieser Bereich wesentlich später mal gebaut wurde und auch noch lange genutzt wurde. Vermutlich dürften wir uns hier unter dem Areal der Fabrik befinden und dass man das noch bis zu deren Schließung, also bis etwa 1985, genutzt hat. Wenn dem so ist, dann ist auch klar, dass es von der anderen Seite her mit Sicherheit einen eher kurzen Zugang zu der alten Fabrik geben muss, denn es ist nicht vorstellbar, dass die Beschäftigten dort früher immer erst eine halbe Stunde lang draussen übers Gelände, dann auf unser Grundstück (was damals noch zu der Fabrik gehörte) und dann dort unterirdisch wieder 1 km durch die alten Gänge bis dorthin gelaufen sind. Also lautete die Devise, diesen alten, unterirdischen Büroflur komplett bis zum anderen Ende zu durchwaten, um zu sehen, wie es danach, hinter der gegenüber liegenden Flurtür weitergeht. Doch dazu kam es an diesem Tag nicht mehr. Wir wurden etwas verunsichert, als plötzlich ein sehr eigenwilliges, tiefes Grummel- und Maschinengeräusch losbrach, von dem man nicht richtig verorten konnte, wo es her kommt. Wir vermuten, dass dort irgendwo im Untergrund auch heute noch funktionsfähige Entwässerungspumpen bei Bedarf anspringen, die das Geräusch verursachen. Diese These wird zusätzlich dadurch gestützt, dass das Wasser auf dem Flurboden weniger wurde, aber nicht ganz verschwand. Der “Pegel” verringerte sich innerhalb von vielleicht 3 Minuten von 2 cm auf etwa 1 cm Restwasser. Das Ganze erzeugte dann zunächst doch etwas Unbehagen bei uns und außerdem waren wir schon recht müde gelaufen, daher zogen wir es vor, die gleichen Wege unter der Erde wieder zurück wandern und anschließend zuhaus ein gemütliches Bad zu nehmen, um den ganzen Mief loszuwerden, den wir dort aufgesogen hatten. Ab der Stelle geht es also später weiter.

Zwischendurch besuchten wir einige Tage später einen kurzen Seitengang, der relativ nah vorne an dem mit Klinkersteinen eingefassten Zugang neben unserer Werkstattgarage beginnt. Er endet wie eine Sackgasse schon nach knapp 5 m an einer Kopfmauer, also der Gang selbst führt dort nicht mehr weiter. Ob das immer so war oder man später erst diese Kopfmauer eingezogen hat, um eine weitere Begehung zu verhindern, das wurde nicht ganz klar, weil die Kopfmauer irgendwie jünger aussieht, als der Rest des Mauerwerks. Kurz vor der Kopfmauer zweigt rechts eine sehr gut erhaltene Stahltür ab. Diese wirkte beim ersten Runterdrücken der Klinke zunächst verschlossen, bei einem weiteren Versuch ließ sie sich dann doch öffnen. Dahinter erschließt sich kein weiterer Gang, sondern ein schätzungsweise 50 m² großer, hochinteressanter Einzelraum, der vor allem von

die Bunkermaschine

einer dicken Maschine dominiert wird. Eigentlich müsste man sagen, von einer Kombination aus zwei Maschinen, da sie unten über eine Welle miteinander verbunden sind. Im Hintergrund an der Wand befinden sich diverse Bedienelemente wie Schalter, Absperrhähne, Kontrollfelder. Zwischen diesen Maschinenteilen befinden sich Gitterroste unter denen es tiefer nach unten geht. Man konnte in der Dunkelheit, trotz der hellen LED - Lampen in dem Bereich aber nicht erkennen, was da unten wirklich folgt.

Da gibt es Stoff für spätere Erkundungen. Vor allem fiel einem sofort ins Auge, dass die Maschinen in dem Raum regelrecht gepflegt wirken, sehr sauber, man könnte fast meinen, sie wären erst vor wenigen Jahren eingebaut worden. Ansonsten ist man ja daran gewöhnt, dass die Anlagen, auf die man in diesen Unterwelten oder den alten Fabrikhallen stößt, eher vergammelt, verrostet oder zumindest stark verstaubt aussehen, weil die betrieblichen Tage der alten Fabrik schon über 30 Jahre her sind, das war hier völlig anders. Es wich so vom gewohnten Bild des Verfalls ab, dass zwangsläufig der erste Gedanke, der einem durch den Kopf schoss, der war, dass es sich hierbei um eine Anlage handelt, die noch in Betrieb ist und die noch gewartet und gepflegt wird. Aber auf der anderen Seite kann das eigentlich nicht sein, denn der Standort dieser Anlage befindet sich eindeutig noch auf bzw. unter dem Bereich unseres Grundstücks. Diese Stelle ist noch nicht so weit von dem Eingang neben unserer Werkstattgarage (siehe oben) entfernt, dass sie unter dem benachbarten Grundstück der alten Fabrik liegen könnte. Aber wenn da jemand kommt, und diese Geschichte wartet oder bedient, dann müsste uns das im Lauf von über 11 Jahren doch aufgefallen sein. Es sei denn, dass diese Leute, sofern es sie überhaupt gibt, einen Zugang von einer anderen Seite zu diesen Gängen nutzen, um so an diese Anlagen zu gelangen. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, denn wir sind ja auch durch diese Gänge, die noch längst nicht alle erkundet sind, auch schon gelaufen und mitten auf dem Areal der alten Fabrik wieder raus gekommen. Also werden wir nicht die Einzigen sein, die diese alten Geheimgänge noch kennen. Daraus entsteht aber auch das Problem, dass diese Leute somit jederzeit unerkannt auf unser Grundstück gelangen können, denn was in die eine Richtung funktioniert, funktioniert auch in die andere Richtung. Wenn diese Maschinen aber so gepflegt werden, wie sie aussehen, sind sie wohl auch heute noch in Betrieb und da stellt sich die Frage, wozu dienen die überhaupt? Was sind das überhaupt für Maschinen? Kayla fand, dass es dafür eigentlich nur eine Erklärung geben kann, nämlich die, dass es Pumpen sind, die dafür sorgen, dass das alte Industriegelände, sowie vielleicht auch unser Grundstück, entwässert und trocken gehalten werden. Dass es derartige Pumpsystem hier an vielen Stellen gibt und gab, ist uns schon lange bekannt, nur wo die genau installiert sind, das wussten wir bislang noch nicht. Somit dürfte es vielleicht eine dieser Pumpstationen sein. Nur der Witz dabei ist dann der, da kaufst du vor 11 Jahren ein Haus nebst großem Grundstück und nirgendwo wird vom Verkäufer erwähnt, dass sich darunter noch solche immensen Anlagen befinden, die vielleicht zum Teil sogar noch in Betrieb sind. Dass da vereinzelt alte Reste von Industrieanlagen stellenweise drunter sind, das war uns klar, das hatte man uns auch mündlich gesagt, im Kaufvertrag stand davon nichts und weil der Preis im Verhältnis zum Gebotenen sehr günstig war, war und ist das für uns völlig in Ordnung. Nur wenn darunter Anlagen sind, die bis zum heutigen Tag noch in Betrieb sind und die von Leuten regelmässig “heimgesucht” werden, dann hätte man uns das mitteilen müssen. Es ist aber nicht so, dass wir deshalb das Haus dann nicht gekauft hätten, am Kaufentschluss hätte das nichts geändert, aber man muss über sowas doch informiert werden, damit man genau weiss, was da auf dem eigenen Grundstück los ist. So überlegen wir derzeit, ob wir nicht einfach hingehen, und den Geheimgang selbst sowie seine Fortführung in diese Abzweiggänge mittels einer Mauer verschließen, in die wir eine abschließbare Tür einlassen, damit wir bei Bedarf noch durch kommen. Die Mechaniker oder Betreiber dieser Maschinen oder Pumpen kämen dann von ihrer Seite immer noch problemlos dran, können aber nicht mehr weiter bis auf unser Grundstück laufen, nur noch ein Stück darunter, kämen aber auf unserer Seite nicht mehr an einen offenen Ausgang.

Fortsetzung folgt........

 

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