Granada

Granada

 

Vorbemerkung: Dies ist ein Reisebericht im Rückblick, auf eine Busreise nach Granada, die im Frühjahr 2005 von Kayla und Egbert mitgemacht wurde. Der Reisebericht wurde 2005 erstellt und 2009 in leicht gekürzter Form überarbeitet.

Einleitung: Im Frühjahr 2005 nahmen wir an einer stark verbilligten Busreise von Stuttgart nach Granada in Spanien teil. Es war eine "Restsitzplatz - Verwertung" von freien Plätzen in dem Bus. Da ich einen guten Draht zu dem Busunternehmer habe, bietet er uns öfters solche sehr preiswerten Busreisen an, bei denen freie Sitzplätze kurz vor der Abreise zu Schleuderpreisen vermarktet werden, die oft bei weniger als einem Zehntel der sonst üblichen Preise liegen. Manchmal sind diese Restplatz - Reisen aber auch mit kleinen Abstrichen verbunden, z.B. gibt es öfters bei mehrtägigen Reisen dann eine billigere Unterbringung, als für die Fahrgäste, die normal gebucht haben, sofern sich die teureren Übernachtungsmöglichekeiten vom Reiseveranstalter noch gegen billigere vor Ort umbuchen lassen. Das ist also nicht immer so. Die Schilderung in dem Bericht entstand aus dem Blickwinkel, wie er sich kurz nach der Rückkehr im Frühling 2005 darstellte. 

Granada liegt hinter uns, leider, muss ich sagen oder ziemlich leider. Mir hat es dort gut gefallen. Dabei fand ich besonders die ländliche Umgebung im nördlichen Vorland einige hundert Kilometer vor Granada und noch mehr eine andere Gegend, die ich später weiter unten erwähnen werde, noch wesentlich reizvoller, als Granada selbst. Ich hatte mir den Ort und die Landschaft dort völlig anders vorgestellt. Granada liegt sehr bergig und hoch, rundum gibt es sehr hohe Berge, damit hätte ich nicht gerechnet. Diese Berge brauchen sich bezüglich ihrer Höhe nicht vor den Alpen zu verstecken, denn unweit von Granada findet man einen, der fast 3.500 Meter hoch ist. Und Sie werden es nicht glauben, auf diesen höheren Bergen gibt es sogar alpinen Wintersport mit Liftanlagen und ähnlichem Zeug, genau wie in den Alpen. Allerdings enden die schneefähigen Gebiete viel früher, als in den Alpen. Oben sind dann die Schneegebiete und vielleicht schon in einer Höhe von 1.500 Metern ist dann Schluss mit Schnee und die karge Heißbergwelt beginnt. Das wirkt recht gegensätzlich und seltsam. Als wir dort waren, war anfänglich in den ganz hohen Regionen sogar noch begrenzt Wintersport möglich und Sie können sich vorstellen, wir dachten, wir wären im falschen Film. Wir selbst sind aber nicht in diese Wintersportgipfellagen gefahren, wozu auch, solches Wetter hatten wir hier genug. In den Normallagen bis etwa knapp unter 2.000
Metern, war es wohlig warm und in der Stadt selbst war es an manchen Tagen schon zu warm für Hemden mit langen Ärmeln. Granada ist teils eine schöne Stadt und ganz anders, als das, was man hier so unter Stadt versteht, auch völlig anders, als ich mir diese Stadt vorgestellt hatte. Vor allem ist Granada eine Stadt der Gegensätze. Spitzenklasse ist dort, dass man mit einer natürlichen Gelassenheit an die hektischen Probleme unserer Zeit heran geht. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, es herrscht keine baulich vernachlässigte Atmosphäre dort, wie es vielleicht manche von südlichen Städten erwarten würden, eher im Gegenteil, alles ist piksauber und auf eine angenehme Art geordnet. Ein wohliges Klima, aber auch in diesem Punkt relativ anders, als ich erwartet hatte. Das gilt nicht nur in wettermäßiger Hinsicht. Die von mir, mangels eigener Fremdsprachenkenntnisse, sehr befürchteten Verständigungsprobleme traten kaum auf. Kayla hatte da als Dolmetscherin überhaupt keine Probleme, auch wenn sie spanisch nicht  wirklich beherrscht, und selbst ich kam durch meine fehlenden Sprachkenntnisse eigentlich nie wirklich in Not. Verwirrt war ich anfangs über den Hotel-Namen, derweil das Viena heißt, wo ich glaubte, ein Hotel, welches sich nach Wien benennt, gehört wohl kaum nach Granada. Kayla fragte sofort, wieso ich denn da auf Wien komme? Der englische Ausdruck für Wien sei wohl Vienna, also mit 2 N und nicht wie hier mit nur einem. Na was weiß denn ich? Es klang nach Wien und so wurde das von mir angenommen, natürlich hatte Kayla recht, mit Wien hat das wirklich nichts zu tun. Das Hotel war nach unserer Meinung als sehr gut zu bezeichnen, einige andere Mitreisenden sahen das allerdings anders und nörgelten laufend an etlichen Dingen herum, was wir aber für deutlich übertrieben hielten. Besonders das ältere Ehepaar, welches ähnlich wie wir, einige weitere Lückenplätze für billiges Geld auffüllte, sparte nicht an gehobenem Anspruchsdenken und gab sich nach außen weltgewandt, als wären sie von überall her besseres gewohnt, als das hier Gebotene. Die waren überhaupt nur ständig am meckern, hier nicht zufrieden, dort nicht zufrieden. Alles, was man nur irgendwie zum Anlaß für eine Beanstandung zurecht biegen konnte, wurde von denen zurecht gebogen. Uns war im Beisein der Hotelbediensteten fast schon peinlich, mit denen in Verbindung gebracht zu werden, weil die ja zur gleichen Busgesellschaft gehörten. Zum Glück war man, außer im Bus, nicht gezwungen mit diesen notorischen Meckerfritzen zusammen zu bleiben. Leider waren die Plätze im Bus fest vergeben und so hatten wir zwar einerseits das Glück, gleich vorne einen Logenplatz rechts neben dem Fahrer zu haben, von wo man schön die Straße beobachten konnte, aber leider war uns die Nörgelfamilie fest in den Rücken auf die Plätze hinter uns gepflanzt worden, wodurch wir deren ständiges Gemaule mitbekamen. Ansonsten begegnete man sich ab und zu im Hotel und dabei standen die fast immer an der Rezeption und beschwerten sich über etwas. Ich glaube, die haben in der Gesamtzeit im Hotel mehr Zeit meckernd an der Rezeption verbracht, als auf ihrem Zimmer. Die Beschäftigten im Hotel, die fast alle erstaunlich gut deutsch sprachen, waren uns gegenüber sehr nett, wir konnten es mit denen sehr gut, während dieses Ehepaar durch seine ständige Grunzerei und das anhaltende Genörgel über irgendwelche angeblich unhaltbaren Zustände beim Personal völlig unten durch war. Also ich weiß es nicht, um nur ein Beispiel anzuführen. Wenn man für solch billiges Geld dorthin fährt und im Hotelbad aus dem Heißwasserhahn vielleicht nur 40 Grad warmes Wasser kommt, würden Sie sich dann ständig darüber beschweren, dass dieses Wasser zu kalt wäre? Wozu benötigt man Wasser über 40 Grad in einem Bad? Selbst diese 40 Grad sind zum Zähneputzen und zum Duschen noch zu heiß und man muss Kaltwasser beilaufen lassen, aber nein, diese Flaschenköpfe haben wohl ein Thermometer in den Warmwasserstrahl gehalten und weil es nicht über 40 Grad hinaus kam, wurde sich beschwert und das nicht zu knapp. Dann waren ihnen die Zimmermädchen angeblich zu frivol gekleidet. Da mag jeder eine eigene Einstellung zu haben, aber ich fand die sauber, adrett und keineswegs frivol. Was ist eine frivole Kleidung? Also dort lief kein  Zimmermädchen barbusig herum, auch nicht im Slip oder in sonstiger Unterwäsche. Die Röcke waren zugegebenermaßen nicht überlang, man sah die ausnahmslos hübschen Beine recht gut, aber auch wieder nicht so, dass man daran hätte Anstoß nehmen können. Also einen Durchblick bis in tiefere Regionen gab es bei weitem nicht und man muss nach meiner Meinung schon ziemlich prüde angehaucht sein, um sich darüber zu beschweren. So fanden diese Leute ständig neue Dinge, über die es sich zu beschweren galt. Die erwachsenen Kinder von denen, die auch mitreisten, sahen das alles nicht so eng wie ihre Eltern. Auch daraus entstand im Bus ein ständiger Anlass für Nörgeleien, weil die Kinder Plätze ganz hinten zugewiesen bekamen, während deren Meckereltern uns vorne im Nacken saßen. Die Eltern hätten es gerne gehabt, wenn die Kinder vorne bei ihnen gesessen wären, der Busfahrer und vor allem die Chartergruppe, die ja eigentlich den ganzen Bus gebucht hatte, lehnten das aber ab. Die Kinder, das war ein 21jähriger Sohn und eine 18jährige Tochter. Die Tochter war ziemlich dick und pummelig, hatte aber einen schmalen Kopf, das wirkte wie künstlich aufgesetzt, als würde der Kopf zu einem ganz anderen Körper gehören. Die Tochter machte sich im Speisesaal ständig über alle Kuchensorten her, deshalb wohl auch ihre enorme Leibesfülle. Aus der hätte man locker 4 Kaylas machen können. Eigentlich war die pausenlos am Essen. Auch im Bus, zuerst mitgebrachten Kuchen, dann einen Schoko-Riegel nach dem anderen, ein paar Salami-Würstchen, dann wieder Schokoladenzeug und Gebäckwaffeln. Die Tochter hatte eine eigenartige Art zu gehen, nahezu geräuschlos federte sie fast schwebend durch den Flur im Hotel und das bei dieser Masse, es wirkte schon recht komisch. Stellen Sie sich ein hochkant-quer laufendes Wasserbett mit Beinen vor. Der Sohn von denen indes war ein langer, schmaler Lulatsch mit hohen Salzstangenbeinen, etwas unbeholfen wie ein Storch im Salat und sagte gar nichts, deshalb hatte er bei uns bald den Spitznamen "Der Stumme" weg. Mit den anderen Reisenden, die ja eigentlich den Kern dieser Reisegesellschaft ausmachten, hatten wir, außer im Bus, gar nichts zu tun. Einer von denen wollte immer unterwegs in Frankreich schon aussteigen, sowohl bei der Hinfahrt, als wie auch bei der Rückreise. Weshalb, das weiß ich nicht. Diese ganzen Leute wohnten in einem anderen Hotel, welches allerdings von unserem nur 200 m entfernt lag. Das waren Mitglieder einer Firmengruppe, die hier eine Art Fortbildungsmaßnahme hatten. Aber solche Begebenheiten spielen sich auf einer derartigen Reise ja nur am Rande ab, sind Beiwerk.

Was mir persönlich an Granada nicht gefallen hat, das ist die ständige Präsenz von einer Art muslimischer Parallelkultur an etlichen Orten innerhalb der Stadt. Die Hauptkultur dort ist zwar fest christlich-katholisch, sogar noch mehr als bei uns, trotzdem stößt man an zig Stellen auf diese Parallelkultur. Das hat teils gewisse historische Bezüge, es gibt eine Alhambra genannte Muslimenfestung, also von ganz früher ist die, rein geschichtlich, oder so was. Ich werde mich aber nicht als Reiseführer aufspielen, der Ihnen hier die obligatorischen  Sehenswürdigkeiten erklärt, denn ich habe da nicht so richtig durchgeblickt, wie der genaue geschichtliche Ablauf um dieses Gemäuer, seine Entstehung und seine frühere Bedeutung oder Funktion war, weil ich, entgegen allen Anratens von Fremdenführern und Prospektbeschreibungen, die im Hotel auslagen, diese Alhambra nicht besucht habe. Mir waren andere Dinge in dieser kurzen Zeit wichtiger. Hätten wir doppelt so viel Zeit gehabt, dann hätte ich mir das auch genauer angesehen, aber so muss man heraus filtern, was einen selbst am meisten interessiert. Nur soviel zur Alhambra, eine Art orientalische Burg ist das. Also mich nervte in einigen bestimmten Vierteln dieses muslimische Gehabe schon ziemlich, weil es an einigen Ecken für meinen Geschmack überhand nahm. Aber jeder mag das anders sehen und ich verlange von keinem, dass er meine Ansichten teilt, so erwarte ich auch umgekehrt, dass man von mir nicht verlangt, das gut zu finden. Glauben ist die eine Sache, die für mich keineswegs negativ vorbelastet ist, wie für viele andere Menschen heute, aber wenn man den Glauben so in jeder Alltagsminute draußen auf der Straße jedem um die Ohren hauen will, dass es kein Entrinnen gibt, auch dem, der gar nichts damit zu tun hat, z.B. weil er einen anderen Glauben hat und weil er beispielsweise nur als Verkehrsteilnehmer dort durch muss, das stört mich. Auch haben diese Leute ein völlig anderes Verständnis von Lebenskultur, die sie aber jedem aufdrängen wollen und, ich muss es so sagen, die mir völlig zuwider ist. Vermutlich meinen die das gar nicht bösartig, weil sie es nicht anders kennen und vielleicht sogar noch glauben, damit etwas gutes zu tun, aber diese Allpräsenz mit einer gewissen Form der Bedrängung finde ich einfach nur gräßlich. Also insgesamt muss die Mehrzahl der Bewohner von Granada, die ja christlich ist, schon recht tolerant sein, um das auf Dauer zu ertragen. Ich glaube, dort könnte ich mich nie wohl fühlen, wenn man ständig so lautstark und präsent belästigt würde. Dann gab es dort Einkaufsstraßen, wo ich grundsätzlich nichts kaufen würde. Das war mir nicht ganz geheuer, wie das dort alles ablief und die Preise für den vorwiegend angebotenen Tinnef viel zu hoch. Nur um ein stellvertretendes Beispiel für viele zu nennen: würden Sie sich eine Kamera - Attrappe kaufen? Wozu soll so etwas gut sein? Es sah aus wie eine normale Foto - Kamera, von weitem jedenfalls. Je näher man kam, um so augenfälliger wurde, dass es nur ein billigstes Plastikimitat ohne jede Funktion war. Dieses sinnfreie Ding sollte dann 12 Euro kosten. Da muss sich doch jeder halbwegs normale Mensch, der noch einen Teil seiner Sinne beisammen hat, verarscht vorkommen und vom Kauf fern bleiben. Unverständlich ist mir, wieso sich Händler, die nur solch ein Schrottzeugs anbieten dort trotzdem halten können und ihr Einkommen finden. Ich glaube, in Deutschland würde dieses Geschäftskonzept nicht funktionieren. Anscheinend  gibt es doch noch genug dumme Touristen, die sich von denen ausnehmen lassen, denn die Einheimischen, kaufen generell nichts bei denen. Ich weiß, das klingt alles nach bösen, primitiven Vorurteilen, aus der aller untersten Schublade, aber es sind keine und selbst wenn es welche wären, so träfen sie hier absolut ins Schwarze und wären zu 100 % gerechtfertigt. Wie gesagt, das trifft nicht auf ganz Granada zu, keinesfalls, sondern nur auf diese bestimmten Viertel. Was mir, im Gegensatz zu vielen Touristen, an Granada überhaupt nicht gefallen hat, sind im alten Stadtkern die äußerst engen Gassen und Strassen. Die sind zum Teil so eng, dass sich dort kaum jemals wirklich richtiges Tageslicht ausbreitet und dann gibt es dort einen Kitschladen neben dem anderen. Darunter sind Gassen, die kaum 1,50 m breit sind. Klar, alles ist eine Geschmacksfrage, aber solche alten engen Gassen empfinde ich fürchterlich, ja geradezu als extreme frühere Fehlplanung und kann Leute nicht verstehen, die das ständig als besondere Attraktion hervorheben wollen. Wissen Sie, viele Leute bewundern an solchen Reisezielen die historische Bausubstanz, die in und um Granada zweifellos auch bewundernswert ist, weil es da sehr viel gibt, aber mich hat vielmehr die hier darüber hinaus recht häufig anzutreffende moderne Architektur fasziniert. Die scheint dort viel offener und freier zu sein, als bei uns in Deutschland. In Deutschland trickst man damit mehr im Verborgenen herum, mal hier ein modernes Bauwerk, mal dort eins, meist in irgendwelchen Stadtrandgebieten und dann noch halb versteckt hinter Bäumen, in einem Privatpark oder so ähnlich. Hier traut man sich mehr, diese Bauten auch dort zu platzieren, wo das Alltagsleben stattfindet. Das halte ich auch für wichtig. Stellen Sie sich bitte einmal vor, wir würden die Kalenderblöcke einfach einmal ein paar hundert Jahre weiter blättern. Dann werden wir die Generation ohne eigenes architektonisches Gesicht sein, zumindest in Deutschland, weil in der Mehrzahl in Wohnbereichen entweder alte Bausubstanz gepflegt wird, wie nie zuvor oder weil die Neubauten sich sehr stark an bewährten Mustern orientieren, also auch nichts neues bringen. In Deutschland bekommt man es ja sogar noch fertig, und baut jetzt plötzlich wieder Lehm - Fachwerkhäuser in der Technik wie vor 300 Jahren, na gute Nacht. Nur Fabrikgebäude und so was, die reißt man am liebsten schon am vorletzten Arbeitstag ab. Zeitgemäße Formensprache, in Deutschland weitgehend Fehlanzeige; das Gleiche gilt für die Gestaltung von Wänden, Decken u.s.w. Auch die Integration moderner Baustoffe findet kaum statt. Kurzum, es herrscht nahezu Stillstand in der architektonischen Weiterentwicklung unserer Städte. Wir leben in einer Zeit ohne eigenes architektonisches Gesicht. Ich finde es zum Kotzen, dass man überall auf Fachwerkhäuser und ähnliche alte Bruchbuden stößt, die zugegeben schön restauriert sind und auch ihren Reiz haben, aber das Zeitgemäße existiert fast gar nicht und wird von diesem Überschwang des Vorgestrigen erdrückt. Ich plädiere keineswegs für generellen Abriss, aber die Ausgewogenheit fehlt völlig, es existiert fast nur das alte Zeug oder ähnlich gestaltetes. Wäre das in früheren Generationen auch so geschehen, gäbe es genau diese Fachwerkhäuser heute gar nicht, man würde noch in Lehmhütten wohnen. Aber ich drifte zu sehr von der Granadareise ab.Ich habe dort erst so richtig mein Herz für diese modernen Bauten entdeckt. Also wirklich sehenswert. Alte Gemäuer findet man überall, aber moderne Architekturkunst eben nicht und die ist meines Erachtens wesentlich interessanter und wichtiger. Was soll die ständige Beschäftigung mit dem Gehabten? Was die Welt braucht ist eine Weiterentwicklung. Weiterentwicklung ist aber Arbeiten an der Gegenwart für die Zukunft und nicht ständiges Lobpreisen der Vergangenheit. Auch überhaupt die freie und flächige Gestaltung von Plätzen, die trotz aller Bebauung immer noch soviel Luft ringsum übrig lässt, dass man mit wenig erhobenem Haupt immer noch den Himmel am Ende seiner Blicke ins Auge bekommt, das gibt es so bei uns gar nicht. Natürlich immer ausgeklammert die oben erwähnten abscheulichen engen Gassen und Strassen in den Altstadtvierteln. Bei allem Schönen dort kann man aber sicherlich nicht behaupten, dass ich mich in Granada verliebt hätte, da ist mir, ganz ehrlich gesagt, trotz des soeben gesagten, im direkten Vergleich Stuttgart mindestens 100 mal lieber. Etliche hundert Kilometer vor Granada, dort hat der Bus mal kurz gehalten, da waren Landschaften, dort hätte ich gesagt, da müsste man wohnen. Herrlich weite Flächen, leichte, frische Vegetation, wenig karge Berge, eher leichte, sanfte Anhöhen mit freigestellter, frischer Vegetation, nicht zu dicht, das wäre meine Gegend gewesen, dort hätte der Bus schon Ziel machen sollen und dafür lieber auf Granada verzichten. Kayla und ich sind uns sicher, dass wir diese Landschaften einige hundert Kilometer vorher irgendwann einmal ausgiebig besuchen werden, einfach herrlich. In Granada selbst pilgern viele Reisende gleich zu allen kirchlichen Bauwerken und davon gibt es in Granada reichlich, aber das ist nicht so sehr unser Ding. Es ist nicht so, dass uns das gar nicht interessiert, aber eben nur am Rande. Da schaue ich mir in dieser Zeit lieber Landschaften an, zumal wir eine einzige geführte Kathedralenbesichtigung einer San Jose-Kathedrale mitmachten, die einfach kein Ende nehmen wollte und uns dauerhaft abschreckte. Der Fremdenführer erläuterte jeden Simsvorsprung und warum der so ausgebildet wurde und nicht anders, dann wurde die Geschichte jeder einzelnen Glocke vorgetragen, wer die durchaus schönen, aber teils trotzdem schlichten Fenster gestaltet hatte und warum er sie so gestaltet hatte, dann wer im 17. Jahrhundert die Sitz- und Kniebänke gebaut hat, die teils heute noch benutzt werden und weshalb die so enorm stabil sind und aus heutiger Sicht noch mal 400 Jahre ohne Schäden überdauern würden, u.s.w.. Also nein, das sind für sich genommen sicher alles bewundernswerte Aspekte, aber mich interessiert so etwas in einem fremden Land, welches ich zum ersten Mal besuche, wirklich überhaupt nicht. Es hätte nur noch gefehlt, dass der Führer erläutert hätte, welchen Brotbelag die Pflasterer des Kirchenschiffs bei ihrer Vesper hatten und warum sie ausgerechnet diesen Belag auf ihrer Stulle hatten. Kurzum, diese Führung hing uns nach knapp 2 Stunden dermaßen zum Halse heraus, dass wir sie einfach verlassen haben. Die war noch lange nicht zuende. Wie wir später erfuhren, dauerte sie insgesamt fast 5 Stunden. Der Führer, übrigens ein pensionierter deutscher Lehrer, sah das gar nicht gerne und schüttelte widerspenstig den Kopf, als Kayla und ich den Abmarsch machten. Er versuchte noch uns eine Frage aufzudrängen, ob wir vielleicht nur eine Pause benötigen oder austreten müssten, ich habe dem aber dann klipp und klar gesagt, dass wir gehen und nicht weiter an der Führung teilhaben würden, da uns diese Details nicht näher interessieren. Grimmig schaute er drein und setzte dann mit den anderen seine Erläuterungen fort. Die Westernfreunde wären aufgeblüht, denn gleich südlich von Granada gibt es eine skurrile Landschaft, die sich Sierra Nevada nennt, ein Name, der in Western gerne fällt. Dort in Amerika gibt's wohl auch eine Gegend, die so heißt. Das sind teils relativ trocken wirkende Gebiete, mit kargen Bergrücken, die aber dann doch nicht so trocken sind, wie man befürchten möchte. Besonders um das Städtchen Mulhacén wo es diese erstaunlich hohe Berge gibt, rund 3.500 Meter hoch, die aber zugleich stellenweise seitlich ungewöhnliche Wälder aufweisen. Ungewöhnlich für unseren Geschmack, weil es seltsame Baumsorten gibt und weil, wenn wir von Wald reden, meinen wir Baum an Baum, hier in diesen Wäldern ist aber an manchen Stellen zwischen den Bäumen oft ein Abstand von über 50 m, das wirkt dann sehr eigenwillig. Natürlich haben wir auch zwei Abstecher zur Mittelmeerküste gemacht. Zuerst sollte es mit einem klimatisierten Luxusbus nach Motril gehen, das sind ungefähr 70 km südlich, unweit von dort ist ein nicht so überlaufener Langstrand. Als wir im Bus schon gute 30 km zurückgelegt hatten, bekam der Busfahrer über Funk die Nachricht, dass im benachbarten Hafen von Castell de Ferro ein Schiff in Brand geraten wäre, weshalb man es für sinnvoller hielt, ein Ausweichziel anzusteuern, damit die Leute den Strand unbeschwerter genießen könnten. Den Ausblick auf ein brennendes Schiff hielt man wohl nicht unbedingt für sehenswert. So hielt der Busfahrer auf einem einsamen Rastplatz fern jeder Örtlichkeit und diskutierte über Funk mit seinem Chef, welcher Ort denn nun als Ersatzziel angesteuert werden soll. Der Busfahrer bevorzugte Almeria als Ziel, was aber ungefähr weitere 100 km Fahrt bedeutet hätte. Das wollte sein Chef keinesfalls hinnehmen und er schimpfte über Funk ziemlich derb mit dem Fahrer. Da diese ganze Funkdiskussion in spanisch ablief, konnten wir nur bruchstückhaft folgen, das heißt Kayla bekam da schon mehr mit als ich. Sie sagte, der Chef habe den Fahrer einen kastrierten Hering genannt, als dieser den Vorschlag unterbreitete, nach Almeria zu fahren. Am Schluss setzte sich der Chef durch und befahl dem Fahrer seine Route sozusagen nach Nerja zu ändern. Das war ungefähr 20 km weiter, als der zuerst anvisierte Ort und zweigt an der Küstenstraße nach rechts in Richtung Malaga ab, Almeria wäre nach links gewesen, hätte aber den Vorteil geboten, dass von der einsamen Straße auf der wir uns befanden, ein direkter Abzweig in diese Richtung gekommen wäre. Einen solchen Direktweg gab es vermeintlich in den näher liegenden Ort Nerja nicht, man hätte zuerst wieder ein Stück zurück fahren müssen, um auf die nächste Straße dorthin zu gelangen. Der Busfahrer kannte aber einen Schleichweg, der schneller nach Nerja führen sollte. So befuhr er den. Der war für einen solch großen Bus stellenweise schon recht eng und er endete plötzlich an einer gelbroten Tafel, auf der in übergroßen grünen Lettern Cuevas de Nerja stand. Wir waren so nah an Nerja und hier sollte trotzdem Ende sein? Das hätte bedeutet, dass er den ganzen Schleichweg hätte zurückfahren müssen, sicherlich über 30 km, man macht sich keine Vorstellung davon, und dann ab dort wieder den offiziellen Weg. So bemühte der Busfahrer eine Straßenkarte und entdeckte darauf noch einen anderen Schleichweg. Den ist er dann gefahren, jedoch befanden wir uns dann anstatt in Nerja plötzlich in einem Küstenort, der sich Almunécar nannte. Dort war es zu dem Zeitpunkt angenehm ruhig und so blieben wir halt dort. Das Meer ist ja immer wieder eine tolle Sache, aber die Beschaulichkeit der nördlich von Granada gelegenen Gebiete im Vegatal oder wie die das nannten, fand ich persönlich noch viel schöner. Jedenfalls haben wir dort in Almunécar gut entspannt, die Ruhe sehr genossen. Das hatte eine ganz andere Qualität, als das rege, teils schon nervige Treiben in Granada. Auf der Rückreise hat der Busfahrer dann eine andere Route gewählt. Dabei kamen wir durch einige Orte, in denen ich wirklich nicht mein Dasein fristen möchte. Halbverfallen, staubig, verdörrt, man hatte dort den Eindruck, jeden Moment von herabfallenden Steinen erschlagen zu werden. Hinter einem solchen Nest machte der Busfahrer halt, weil er dort tanken musste. Die ganze Tankstelle wirkte etwas baufällig. Im Stil der frühen 70iger erbaut, mit breiten Beton-Flächen, die schon  zerbröselten und T-förmigem Überdach, eine großflächige Tankstelle, die jedoch im schlagenden Kontrast zur Gesamtgröße  nur 2 recht alte Zapfsäulen aufwies, denen man einen modernen Aufsatzkasten mit Euro-Preisanzeige oben drauf geschraubt hatte, wohl als der Euro die Pesetas ersetzte. An der Tankstelle gab's erst ein Riesenhallo zwischen dem Tankstellenbesitzer und dem Busfahrer, die lamentierten bestimmt 20 Minuten lang wie Verwandte oder alte Schulfreunde es tun, bevor mit der Betankung überhaupt erst begonnen wurde. Wir dachten schon, der Busfahrer habe seine Fahrgäste und den Bus völlig vergessen. Dann ging die Zapfsäule entzwei, da sie solchen Litermengen wohl nicht mehr gewachsen war. Sie stank nach verbranntem Gummi und brummte nur noch, aber es kam kein Diesel mehr. Das war aber nicht so tragisch, denn zu diesem Zeitpunkt waren schon über 100 Liter rübergeflossen und für die weitere Rückfahrt nach Granada reichte das aus. Ich weiß nicht, an dem Abend waren wir so müde, dass wir schon gegen 21 Uhr wie tot ins Bett fielen und am anderen morgen fast bis 11 Uhr geschlafen haben, was uns sonst auf Reisen nicht passiert. Wir beschlossen ab diesem Tag, alle möglichen vom Veranstalter geplanten Ausflüge und Besichtigungen nicht mehr mitzumachen, sondern alles auf eigene Faust zu erkunden. Das war dann auch goldrichtig, da die weiteren angebotenen Besichtigungsprogramme teils saftige Zusatzpreise beanspruchten, aber auch nicht so recht unseren Interessen gerecht wurden. Wissen
Sie, es gibt so schöne Landschaften dort, ein Wechsel zwischen karg und sanfter Vegetation und dazwischen punktuell üppige Vegetation, das kann man sehr gut genießen. Ich finde das toll, einfach mal dort raus zu fahren, sich dann für ein paar Stunden in eine einsame Landschaft zu setzen und nur diese zu genießen. Das geht dort sehr gut. Diese ganzen Reiseveranstalter bieten genau das nicht an. Die treiben einen von Kirche zu Kirche, von einem vermeintlich historischem Gebäude zum nächsten u.s.w., das ist ja auch vielleicht alles schön, aber uns ging es vornehmlich um die Landschaft. Wie gesagt, dieser ganze Kirchentourismus ist ohnehin nicht unser Ding. Museen gibt es reichlich, sehr schöne, aber auch stinklangweilige. An einem Museum, welches wir zufällig an einem Tag besuchten, wo der Eintritt völlig kostenlos war, war das Gebäude selbst viel interessanter, als die dort ausgestellten Skulpturen. Verrenkte Standfiguren, antike Steinfiguren, dazu fehlt mir irgendwie der Draht, finde ich ehrlich gesagt wenig sehenswert. Gewiss kunstfertig gemacht, mit hohem Können, trotzdem gähnend langweilig, aber das Gebäude in dem die untergebracht sind, entschädigt doppelt dafür und das war wirklich sehenswert. Skulpturen, Figuren und ähnliche Darstellungen waren das Hauptgebiet dieses Museums, aber auch andere Dinge. Ehrlich gesagt kamen wir uns leicht verhohnepiepelt vor, als wir dort auf eine mehrfach gesicherte Alarmvitrine stießen, in der sich das angeblich wertvollste Stück des Hauses befand. Zu sehen war darin eine leicht verbeulte Blechtaube, die in etwa die Größe einer echten Taube hatte und teils in taubengrau bemalt und teils mit Blattgold oder irgendwie mit Gold besetzt war. Was daran so künstlerisch wertvoll sein sollte, konnte sich uns nicht erschließen. Hätte ich das Ding auf einem Flohmarkt entdeckt, so hätte ich es bestenfalls bei sehr guter Laune mit einem Wert von 2 Euro eingestuft und selbst das nur bei schönem Wetter. An der Vitrine stand aber, dass diese unscheinbare Blechtaube unter Kunstkennern angeblich 1,7 Millionen Euro wert sei. Die Menschen sind verrückt und das scheint sich besonders auf Kunstliebhaber zu beziehen. Nun bin ich, wie Sie vielleicht wissen, keineswegs der Kunst abgetan, aber zu so etwas, wie dieser Blechtaube, fehlt mir dann doch jeder Funke der Erleuchtung. Es gab in dem Museum auch ein Gemälde vom berühmten Salvatore Dali, welches da wertmäßig mit nur rund 900.000 Euro als deutlich geringer eingestuft war. Da meckerten auch manche Betrachter drüber, weil es einige Köpfe zeigte, die an einem Haus, wie Neugierige aus den Fenstern guckten, allerdings das mit überlangen Hälsen, die fast bis zur Straße vor dem dargestellten Haus reichten, natürlich alles in dem typischen Dali-Stil, aber das fand ich persönlich wirklich künstlerisch wertvoll. Kayla fands hingegen erschreckend, das wiederum konnte ich nicht nachvollziehen, was daran erschreckend sein soll. Aber so ist das halt mit der Kunst, es hängt vor allem davon ab, was sich der Betrachter dabei denkt. Dieser Dali soll auch mal ein halbes Jahr oder so in Granada oder der Gegend gewohnt haben und dieses Gemälde muss wohl hier entstanden sein. Ich glaube, sonst hat er aber meist irgendwo in Nordspanien gelebt. Ungewöhnlich fand ich dann eine abgetrennte Ecke in einem großen Saal, die ein eigenes Eingangsportal aufwies, über welchem in englisch "Life-Art" in leuchtend neonrosa und neongrün stand. Wir traten dort ein und drinnen stand ein alter Küchentisch, an dem zwei junge Männer saßen. Auch die restliche Dekoration des Raumes war wie ein alte Küche getrimmt, wie man sie vielleicht vor 40 Jahren kannte. Mit altem Herd, alter Spüle und ähnlichem Zeugs. Der eine Mann, der ziemlich kräftig und durchtrainiert wirkte, war ungefähr 30 Jahre alt und trug einen kurzgeschorenen Kahlkopfhaarschnitt, stützte seinen Kopf mit dem wiederum auf den Tisch gestützten Arm ab, so ähnlich, wie wenn jemand gelangweilt einer Fernsehsendung zusieht. Der andere Mann, eher schmal und vielleicht 20 Jahre alt, lange Haare und insgesamt etwas käsig-schmächtig wirkend, hatte einen riesigen Teller mit Spaghetti vor sich stehen. Ab und zu pickte er mit einer Gabel einige einzelne Spaghetti heraus und verzehrte die, dann ergriff er etliche Nudeln mit der Hand und streute diese dem anderen auf den Kopf oder aufs Hemd. Meistens verteilte er sie aber auf seinem Kopf. Jeder Zuseher hätte sicher nun erwartet, dass dem Kräftigen bald der Kragen platzt und er dem anderen eine Tracht Prügel verpasst oder ihn wenigstens ermahnt, das bleiben zu lassen. Aber nichts, der blieb starr in seiner gestützten Kopfhaltung sitzen, während der andere weitere Spaghetti auf seinem Haupt verteilte, solange, bis die älteren Spaghetti schon vorne wieder runter fielen. Es war keine Soße auf den Spaghetti, die waren wohl nur gekocht, also nicht dass Sie jetzt meinen, der andere wäre damit stark bekleckert worden. Trotzdem eine eigenwillige Situation und das Gesamte sollte eben ein Kunstwerk sein. Von den Zuschauern ließen sich die beiden auch nicht aus dem Tritt bringen oder beeinflussen, obwohl einige darunter waren, die sichtlich schimpften, in spanisch, aber dass es geschimpft war, war eindeutig. Nur irgendwann musste Kayla ziemlich laut lachen ob dieser abstrusen Situation, im ersten Moment führte das dazu, dass der ältere von beiden für einen kurzen Moment grinste, sich aber gleich wieder einfing und seine starre Langeweilehaltung wieder einnahm.

Wenn man eine derartige Reise unternimmt, stößt man nicht nur auf Dinge, die einem gefallen, das habe ich auch an anderen Stellen hier kund getan. Das hatte ich auch nicht anders erwartet. Wer so etwas erwarten würde, der müsste sich schon entweder selbst belügen oder irgendwo hin fahren, wo er schon öfters war und deshalb genau weiß, was ihn dort erwartet. Was mir sehr eigenartig vorkam, war der Hang der Spanier zu Prozessionen im Zusammenhang mit Heiligenverehrungen und dergleichem, ähnlich wie man es aus Deutschland an Fronleichnam kennt, nur viel pompöser. Man sagte uns schon, dass wir doch Glück hätten. Glück, weil wir erstens nach Ostern dort waren, dann gibt es im Vergleich zu vor Ostern und zu Ostern selbst wesentlich weniger solcher Prozessionen, und weil wir zweitens im Raum Granada waren und nicht im Raum Cordoba oder Sevilla. Dort gäbe es in jeder dieser Städte und deren Umfeld alleine kurz vor Ostern sage und schreibe angeblich über 60 Prozessionen. Trotzdem ist es eine Zumutung. Der Verkehr ist dann dicht, an Durchkommen ist selbst zu Fuß nicht zu denken. Das stört die gar nicht, wenn sogar der überregionale Verkehr deshalb zusammenbricht. Wir haben in Granada ein paar solcher Prozessionen miterleben müssen und ich kann nur sagen, die erste war noch sehenswert, aber ab der zweiten ging es einem nur noch auf den Wecker. Diese Art der Prozessionen ist so, als würde man in Deutschland eine Fronleichnamsprozession mit einem der großen Rosenmontagszüge mischen. Das klingt vielleicht leicht blasphemisch, ist aber überhaupt nicht so gemeint, sondern eine rein sachliche Beschreibung, mit der sich ein Außenstehender halbwegs eine Vorstellung machen kann, wie das abläuft. Dort werden Sänften und verzierte Plattformen gebaut, die dann von bis zu 40 starken Männern getragen werden. In oder auf diesen Tragaltären befinden sich aufwändige Ausschmückungen, Heiligenfiguren und manchmal sogar lebendige Menschen, oft Kinder, die bestimmte Figuren oder Szenen aus der Bibel nach stellen. Man könnte sagen, es ist ähnlich wie bei den Rosenmontagszügen solche Faschingswagen, nur ohne Räder, sondern anstatt dessen getragen von diesen kräftigen Männern. Wissen Sie, ich habe gewiss nichts gegen Heiligenverehrung oder dergleichen, aber das hier artet mehr in ein Live-Volksspektakel und übertriebene Selbstdarstellung aus, vor allem aber jedes Mal in ein grenzenloses Verkehrschaos. Einfach grässlich, kann ich da nur sagen. Ich weiß auch noch nicht einmal genau, ob es dort im Jahr einmal längere Phasen gibt, in denen solch ein nervendes Gehabe und Theater nicht veranstaltet wird. Wenn es die gibt, sollte man generell dem Reisenden empfehlen, zu dieser Zeit dorthin zu fahren.In Granada ist man übrigens nicht nur auf die breite historische Geschichte der Stadt stolz, sondern man schreibt sich auch seinen Beitrag zur modernen Computergeschichte auf die Fahnen. So wurde man allenthalben mit der Information versorgt, dass dieses Email-Zeichen oder wie man das nennen mag, manche nennen es auch at, Klammer-A oder Klammeraffe, also folgendes Zeichen meine ich: @ was heute jede Tastatur ziert, in Granada erfunden wurde. Oder man muss wohl eher sagen entworfen, bzw. kreiert wurde. Wie man uns sagte, geschah das aber nicht erst vor wenigen Jahren, sondern wohl schon Anfang der siebziger Jahre, wobei das Zeichen damals noch nicht die heute übliche Verwendung fand, ist klar, Emails gabs da noch gar nicht, sondern es wurde nur von professionellen Programmieren für irgendwelche Spezialzwecke in ihrer Programmiersprache benutzt. Normal denkt man immer, so etwas kommt generell aus Amerika.Überhaupt irritiert einen vielleicht fast schon ein wenig, dass man in Granada und Umgebung sehr computerbeflissen zu sein scheint. In fast jedem einfachen kleinen Geschäft stehen hochmoderne Computerkassen, an allen Ecken gibt es Computerläden mit allen erdenklichen Sachen. Ohne jede Übertreibung kann ich sagen, dass alleine im Umkreis um unser Hotel mindestens 10 Computerläden existierten. Sogar in vielen Restaurants kommt die Bedienung mit einem Taschencomputer an den Tisch, gibt die bestellten Menüs und Getränke ein und schrumms wird das automatisch in der Küche angezeigt, zubereitet und die Getränke an der Theke bereit gestellt, während die Bedienung schon zum nächsten Tisch hastet, um die Bestellung der dortigen Gäste aufzunehmen. Hat sie dann auf diese Weise vielleicht 4 Bestellungen aufgenommen, geht sie zur Theke und holt schon einmal die vom Thekenpersonal vorbereiteten Getränke ab und bringt sie den Gästen. Die Übertragung der Bestellungen zur Theke und in die Küche erfolgt vermutlich per Funk. Was ich selbst sehen konnte war, dass an der Theke ein Flachbildschirm in rot jeweils die aktuellen, offenen Bestellungen anzeigte, in grün die schon erfolgten, also die, die schon beim Gast auf dem Tisch stehen, in blau wenn einer bezahlen will und in schwarz wenn einer bezahlt hat und gehen will. Jedenfalls hat die Bedienung das Kayla auf anfragen so erklärt. Ich glaube, wir waren die ersten Gäste dort, die sich für solche Dinge interessierten und danach gefragt hatten. Ähnlich wird dann wohl in der Küche angezeigt, was aktuell an Menüs bestellt ist, damit die das dort fertig machen. Dadurch geht das alles selbst bei vollem Haus viel schneller als in Deutschland, wo die noch langweilig mit dem Zettelchen herumlaufen oder gar gleich auswendig sich die Sachen merken und dann per Mund weitergeben. Diese Sache finde ich gut, so hat man die angenehmere Atmosphäre eines normalen Gasthauses mit einer fixen Schnelligkeit verbunden. Andererseits hätten wir selbst nicht viel davon, wenn es das in Stuttgart auch gäbe, weil wir keine großartigen Restaurantbesucher sind. Vielleicht 2 mal pro Jahr kehren wir in einem Restaurant ein, eher noch seltener. Ich weiß, früher sagte man diesen südlichen Ländern immer eine gewisse Rückständigkeit in punkto technischer Entwicklung und Nutzung nach, aber ganz ehrlich kommt mir das heute genau umgekehrt vor, zumindest wenn ich mich an meinen Beobachtungen dort orientiere und das mit der Situation in Stuttgart vergleiche. Zu dieser ganzen Sache passt nach meiner Meinung auch folgendes. Schon am zweiten Tag dort wunderte ich mich darüber, dass neben sehr vielen Fenstern an sehr vielen Häusern ein Eisenwinkel mit einer vielleicht 30 x 40 cm großen Blechtafel angebracht war. Zunächst glaubte ich, das sei ein besonderes Zeichen beziehungsweise eine Halterung für ein Zeichen, eine Fahne, vielleicht ein Heiligenbild oder so was, was man möglicherweise dann bei einer der unzähligen Prozessionen hier benutzt, also als Befestigungshilfe. So prozessionsfreudig die hier auch sind, aber damit hatte es nun rein gar nichts zu tun, wie sich später herausstellte. Das ist nämlich ein bestimmter Typ billiger Solarzellen, den man dort in fast jedem Elektroladen zu kaufen kriegt. In wenigen Minuten an jedem Fenster montiert lädt das Ding über Tag einen Akkumulator auf, der seinerseits nach der Dämmerung einen Kasten antreibt, der sich Wandler nennt und wo dann hinten normale 230 Volt rauskommen. Diese betreiben dann die Lampen oder den Fernseher in der Wohnung, solange diese Ladung reicht, erst wenn es dann nicht mehr reicht, wird der Strom aus dem normalen Stromnetz herangezogen. Das soll unheimlich viel sparen und bei den vielen Sonnenstunden dort, wird der Akkumulator sicherlich auch schnell voll. Ein älterer Spanier, der relativ gut deutsch sprach, weil er von 1965 bis 1998 in Deutschland als Gastarbeiter war, mit dem habe ich mich ab und zu etwas unterhalten. Der hat mir das alles erklärt und sagte, dass eine solche einfache Anlage heute schon für nur 130 Euro zu haben sei, komplett mit allem Drum und Dran, man muss sie nur dann selbst montieren, wozu man aber eigentlich nur 2 Dübel in die Innenbacken der Fensterleibungen zum Halten dieser Solartafel bohren muss. Das kann eigentlich heute jeder. Dann muss man noch mit ein paar Steckern die einzelnen Dinge wie Solartafel, Wandlerkasten und Akku miteinander verbinden. Da sagte der alte Spanier grinsend, dass sie Deutschland doch schon längst als Technik- und Industriestandort überholt hätten. Ich musste ihm recht geben, wenn man das alles dort sah. Ich fragte mich innerlich, warum ist im angeblich technikfreundlichen Deutschland nicht eigentlich schon längst jemand auf eine solche Idee gekommen? Er glaubte, das läge in Deutschland an der immer mehr um sich greifenden Zukunftsangst und Technikfeindlichkeit. Er meinte die früher in Techniksachen führende Nation Deutschland leide heute unter einer flächendeckenden Lähmungserscheinung in Sachen Fortschrittsdenken. Jedem Bedenkenträger wird mehr Gewicht zugemessen, als allen zukunftsweisenden Dingen zusammen. Na da sagt er uns im Prinzip nichts neues, aber er hat leider völlig recht. Die Meinung von den ewigen Berufs - Bedenkenträgern und den Ökowürmern zählt offenkundig mehr, als jeder Fortschritt und jeder gesunde Menschenverstand.

Rund 2.200 km pro Richtung im Bus das ist natürlich für sich genommen schon eine Strapaze, ohne die Aktivitäten vor Ort, wobei sich die Frage erhebt, ob die Bewältigung einer solchen Distanz im eigenen Auto angenehmer wäre. Wahrscheinlich auch nicht wirklich und schon gar nicht in solch einem kleinen Wagen, wie meinem damaligen Suzuki - Alto. Für solche Routen hätte ein dicker Mercedes sicher seine Vorteile ausspielen können, den ich ansonsten gewiss nicht vermisse. Dafür läge sein Verbrauch auch dementsprechend höher. Aber so, im Bus, stellte sich solch eine Frage erst gar nicht und von den Gesamtkosten ging es nicht günstiger. Alleine die Benzinkosten wären trotz sparsamem Suzuki - Alto wesentlich höher ausgefallen, als die Restplatzverwertung im Bus. Vor Ort in Granada fehlte einem das eigene Auto aber sehr schmerzlich und noch wesentlich mehr, als zuhause. Man hängt wie ein Brett in der Landschaft und ist ständig auf irgendwelche Busse und ähnliches angewiesen. Einen Tag sind wir mit der Eisenbahn gefahren, ein sehr moderner Triebzug von Granada nach Loja, dort gab es einen immens langgezogenen See, unbeschreiblich schön gelegen, direkt zum Verlieben. Von Loja musste man dann aber noch mit einem Bus direkt ab Bahnhof etwa 17 km bis zu diesem See fahren. Überhaupt sind nach meinem Eindruck Busse das beherrschende öffentliche Verkehrsmittel in Spanien oder zumindest in dieser Region. An einem Tag waren wir die Abhängigkeit von Busangeboten aber leid und haben uns einen Leihwagen genommen. Das war auch so ein Abenteuer für sich. Wir wollten ins nördliche Hinter- oder besser gesagt aus unserer Sicht Vorland von Granada. In die Ecke, wo wir da hin wollten, gab es aber so gut wie gar keine Busverbindungen. So betrachteten wir unsere Finanzlage und fragten uns bei verschiedenen Autoverleihern durch. Am Stadtrand von Granada, schon mehr in Pulianas wurden wir auf einen Autoverleiher aufmerksam, der ein endlos langes Gelände fast in freier Feldlage mit zig Autos zum Vermieten da hatte. Mindestens 70 PKW und nochmals 20 LKW warteten auf Kundschaft. Am billigsten war ein kleiner Seat-Marbella zu haben, das ist im Prinzip das gleiche Auto, wie ein alter Fiat-Panda, Tagespreis 26 Euro plus Volltanken beim Abgeben und für jeden Kilometer, der über 100 gefahrene Kilometer rausgeht 2 Cent dazu, die ersten 100 Kilometer waren frei. Wir verhandelten mit dem und binnen weniger Minuten hatten wir den Preis auf 16 Euro gedrückt und wurden uns einig. Der Wagen war nicht schön, knall-neonviolett gespritzt, ekelhaft, aber zum Fahren war uns das egal. Wir bekamen die Zündschlüssel und einen Wisch als Vertrag, den Kayla
unterschrieb, und ab sollte die Fahrt gehen, ging sie aber nicht. Ich setzte mich ans Steuer und versuchte zu starten, aber die Karre sprang nicht an. Dann kam der Vermieter und versuchte es selbst, ohne Erfolg. Er meinte dann in gebrochenem Deutsch, dass der Wagen zuletzt vor 4 Monaten gelaufen sei und ihm wohl die lange Stillstandszeit nicht bekommen ist. Er bot sogleich Ersatz an, in Form von einem Suzuki-Vitara-Geländewagen, was mir natürlich Freude bereitete, da ich an die Marke gewöhnt bin, wenngleich so ein großer Geländewagen, obwohl der Vitara ist innen so extrem groß dann auch wieder nicht. Naja, der Haken war wohl der, den wollte er nicht für 16 Euro rausrücken, obwohl er sichtlich bemüht war, uns Service zu bieten. Der würde normalerweise 45 Euro am Tag kosten, weil Allrad und geländetauglich, wegen der geplatzten Seatnutzung würde er uns den einen Tag lang für 25 Euro lassen. Wir verhandelten weiter und am
Schluss haben wir ihn für 20 Euro bekommen. Der war auch schon 8 Jahre alt, lief aber relativ gut, wohl weniger gefallen hat uns sein Benzinverbrauch. Wissen Sie, ich bin von meinem Schrumpfsuzuki an Verbräuche um die 5-6 Liter gewöhnt, hier war es mehr als das Doppelte, eher 12 - 15 Liter. Ich vermute auch, dass er nicht nur wegen des größeren Motors, Allrad und des Mehrgewichts soviel brauchte, immerhin hatte er fast 100 PS, auch war er wahrscheinlich schlecht oder gar nicht gewartet, denn der Motor lief etwas unrund und russelig, zugleich schossen öfters übelriechende blaue Qualmwolken sporadisch aus dem Auspuff. Die riecht man ja selbst nicht, außer wenn man auf einem Parkplatz mit laufendem Motor steht, also wen stört's? Ansonsten fuhr er aber sehr schön und trotzdem zuverlässig und auch noch ziemlich flott. Von weiteren Aktionen dieser Art hielten wir dann aber Abstand, weil durch die doch hohen Nachtankkosten am Schluss kamen wir auf über 70 Euro Gesamtkosten für dieses eintägige Fahrvergnügen. Weitere solcher Eskapaden hätte unser Portemonnaie nicht verkraftet. Wissen Sie, hätte ich meinen Suzuki dort gehabt, dann hätten mich solche Tagestouren vielleicht 10 bis 15 Euro zusätzlich gekostet und das wäre ok gewesen, aber so. Bin ich Onassis?
Autos scheinen in Spanien deutlich billiger zu haben zu sein, als hier. Ein größerer Gebrauchtwagenhändler, direkt in der Nähe unseres Hotels, bei dem wir immer vorbei mussten, um ins Hotel zu kommen, hatte einen Ford-Fiesta-Diesel der erst 4 Jahre alt war, 42.000 km gelaufen war und noch sehr gut aussah schon für nur 2.800 Euro dastehen. Einen VW-Polo, 5 Jahre alt, Diesel, 47.000 km gelaufen, noch besser aussehend, beinahe wie neu sah der aus, für glatte 3.000 Euro. Einen Renault-Clio, 3 Jahre alt, Benziner, 28.000 km gelaufen für 2.600 Euro. Für kaum 1.000 Euro mehr gab es dann schon einen gleichaltrigen Mazda 6 oder so ähnlich, also eine große Limousine mit, ich glaube fetten 110 PS. Letzteres natürlich kein Auto für mich, weil im Unterhalt viel zu teuer. Aber die anderen 3 waren schon eher meine Kragenweite. Ich sage ja immer, Autos in dieser Größenordnung wie VW-Polo, Golf, Opel - Corsa, Ford - Fiesta sind für alle Normalfälle heute reichlich Auto genug, mehr braucht eigentlich kein Mensch an Auto. Alle diese Fahrzeuge hätte man in Stuttgart selbst für den doppelten Preis nicht bekommen. Nicht dass ich meinen Suzuki - Alto auswechseln möchte, solange der noch gut läuft, aber man staunt nicht übel, wenn man diese Preisunterschiede sieht. Und ich frage mich schon, ob man bei den heutigen EU-Richtlinien dort einfach einen Gebrauchtwagen o günstig kaufen und hier gleich zulassen könnte?

Zurück zu dem gemieteten Wagen und diesem Tag. Das war genau an dem Tag, als der Papst gestorben ist. Die Spanier sind in ihrem Glauben größtenteils noch kräftiger verwurzelt als unsereins, aber ohne gleich in extreme Übertreibung zu verfallen, wie man es manchmal von Italienern so hört, wenn man mal von den überwältigenden Prozessionen absieht. An dem Tag jedenfalls und auch schon am Tag davor versammelten sich dort viele Leute vor und in den Kirchen, viele Zuwegungen waren gar weiträumig verstopft und sogar viele Busverbindungen fielen aus. Mit dem Ausfall der Busverbindungen das hatte mehrere Gründe. Einerseits eben weil wichtige Verbindungswege versperrt waren, aber auch weil sich etliche Busunternehmer kurzfristig entschlossen hatten, ihre Busse zum Transport von Trauernden zu Kirchen oder sogar manche nach Rom einzusetzen und diese Fahrzeuge im hiesigen Verkehr einfach abzuziehen. Alles dies bestärkte uns übrigens im Anmieten des Fahrzeugs zusätzlich, um wenigstens halbwegs ein  Besichtigungsprogramm nach unseren Vorstellungen hinzubekommen. Wir sind dann zunächst etwas in den nördlichen Gebieten vor Granada herumgefahren, mussten aber feststellen, dass diese für uns besonders reizvolle Gegend, die wir auf der Hinreise am Rande gesehen hatten, doch über 400 km weit entfernt liegt. So sind wir dann nach Westen abgedreht und durch das sogenannte Guadalquivier - Gebiet unter weiträumiger Umfahrung Cordobas in Richtung Sevilla gefahren. Ich sage Ihnen, das ist wirklich eine schöne Landschaft und dort war es für meinen Geschmack noch mindestens 5 mal so schön, wie im Bereich von Granada, weil fruchtig grün, mehr Frische und weniger karstige Berge, ab Ecija eigentlich fast gar keine mehr, herrlich. Dorthin sollte man auch noch mal in einer separaten Reise fahren. Das geht dann schon in Richtung Atlantikküste. Dorthin wären wir zwar gerne auch noch gefahren, z.B. nach Cadiz oder nach San Fernando oder sogar runter bis zur Straße von Gibraltar und dann ab dort sozusagen im Kreis zurück über Algeciras, La Linea, Marbella, Malaga, Motril nach Granada, aber das wäre eine Rundreise von über 800 km Länge geworden und nicht in einem Tag zu schaffen. Dann noch der entsprechende Spritdurst des Vitara-Geländewagens dazu, nein, dann hätten wir den Rest der Tage hier gar nichts mehr machen können, weil wir keinen Cent mehr übrig gehabt hätten. So sind wir an einem eigenwilligen, schönen, riesiggroßen Flussstausee bei Guadajoz einige Stunden geblieben und dann ab dort über einige Seitentäler gemütlich zurück nach Granada gefahren. Guadajoz liegt, von Granada aus betrachtet, ungefähr 40 km vor Sevilla, ist selbst aber auch schon gut 250 km von Granada entfernt. Auf diese Weise kamen wir auf eine Tageskilometerleistung von fast 600 km mit dem Suzuki-Vitara und wegen seines hohen Benzinverbrauchs mussten wir dafür schon zweimal nachtanken. Bei der Rückfahrt erlebten wir dann noch bei Palma del Rio eine Eigenartigkeit eines verrückten Jugendlichen. Wir fuhren eine sehr einsame, aber sehr breit mit solchen hellbeigen Betonfahrbahnen ausgebaute Steigungsstrecke und mussten an einer Baustellenampel anhalten. Hinter uns tauchte dann ein Jugendlicher mit einem uralten Mofa auf, der dann ebenfalls wartend hinter uns stand. Als dann die Ampel grün zeigte, fuhren wir los und bemerkten, dass eben dieser Jugendliche sich mit seinem Mofa mittels eines Textilbandes an die
Anhängerkupplung des Vitara gehangen hatte, um sich so bergauf ziehen zu lassen. Weil wir das nicht gut fanden, hielten wir an und versuchten mit dem zu diskutieren und dem das auszureden, vielmehr Kayla versuchte das, weil der natürlich nur spanisch sprach. Dann wurde er aber böse und beschimpfte uns, wollte gar nach uns treten, als er bemerkte, dass wir seinen Vorstellungen nicht nachkommen. Wissen Sie, ich lasse mich nicht von Jugendlichen treten, auch nicht im Ausland, und da ohnehin weit und breit keine Menschenseele war, habe ich dem daraufhin ordentlich einen aufs Maul geklopft. Dann war er zufrieden und hat verstanden. Bei dieser Autorundfahrt fiel uns auf, dass es beinahe in jedem Ort Stände mit Pistazien-Eis gab. Diese Eissorte gibt es bei uns in Deutschland fast gar nicht, hier aber in zahlreichen Zwischennuancen. Pistazien-Zitrone ist dabei die am weitesten verbreitete und auch die erfrischendste Sorte. Mit nur wenig Zuckergehalt, säuerlich-herb, angenehm kühlend. Das ist eine der wenigen Eissorten, die keinen Nachdurst verursacht. Sonst bekomme ich nach Eis immer einen Riesendurst, wobei man aber bekanntlich vermeiden soll, kurz nach dem Genuss eines Eises gleich ein Getränk zu sich zu nehmen, weil das Magenkoliken hervorrufen kann. So ungefähr 20 Minuten soll man da warten, ist bei uns in Stuttgart so eine alte Regel, außer bei Wasser-Eissorten, die keine Milch oder Sahne enthalten, da soll man schon nach 10 Minuten wieder problemlos trinken können. Daher ist das bei Eis ja immer so ein Problem, einerseits bekommt man nach fast jedem Eis einen riesigen Nachdurst, andererseits soll man nicht gleich danach trinken. So kommt dieses Pistazien-Zitrone-Eis an heißen Tagen wie gerufen. Es löscht zugleich den Durst oder verhindert zumindest erfolgreich, dass man gleich danach dem Durst verfällt. Und das Eis ist spottbillig. Nicht wie in Deutschland, wo man für ein gutes Speiseeis schnell mal 1,50 bis 3 Euro weg hat, ach was, hier kriegen sie gleich große Portionen für maximal 45 Cent nachgeworfen, jedenfalls in den kleineren Orten. Ausnahmen sind natürlich Nobel-Cafes in Granada selbst, dort bezahlen sie die teure Ausstattung und das arge Verdienstbestreben der Inhaber gleich doppelt mit.

Geschäftstüchtig sind die Spanier auch. Es wurden Halbtags-Busreisen an einen kleinen Bach in der Sierra Nevada organisiert. Die Touristen konnten sich dann dort als Goldschürfer betätigten, genauer als Goldwäscher. Sie glauben gar nicht, wie verrückt manche Touristen wurden, als sie nur das Wort Gold hörten. Diese Busse waren immer randvoll und damit wurden gute Geschäfte gemacht. Das war wirklich eine Goldgrube, aber nicht wegen dem Gold, was dort gefunden wurde, sondern für die Veranstalter, weil viele Touristen ihr Hirn abschalteten unter der angeblichen Voraussicht, dort fündig zu werden. Natürlich kostete die Busreise ordentlich Geld, weil alles inklusive durchorganisiert war. So war darin dann eine Leihgebühr für spezielle Werkzeuge, wie Siebe, Schutzstiefel u.s.w. und die Einweisung durch einen Spezialisten enthalten. Ferner eine Schutzgebühr für das Suchen selbst. So kostete eine Mitfahrt in diesen Bussen mit allem drum und dran pro Person fette 185 Euro, obwohl die Entfernung von Granada unter 50 km lag. Hätte es dort wirklich soviel Gold gegeben, dann hätten die Veranstalter das alles selbst ausgewaschen und sich gehütet, dort massenweise Touristen hinzuschleppen, die ihnen dann alles vor der Nase weg schnappen. Schon im Hotel hatte uns das Personal vor diesen Busfahrten gewarnt. Die sagten, dort würde man vielleicht fündig, ginge dann bestenfalls mit einem halben Gramm Goldstaub nach Hause, welches vielleicht einen Echtwert von 4-5 Euro habe, zahle dann dafür aber die 185 Euro. Es ist klar, dass wir keine Sekunde lang über die Teilnahme an einer solchen Busfahrt nachgedacht haben.
Es mag banal klingen, jedoch wenn man eine solch weite Reise tut, wundert es einen sehr und ist bemerkenswert. In der gesamten Region dort, egal ob in Granada selbst oder in den Städtchen im Umkreis findet man etliche Lidl - Filialen, die wir ja aus Deutschland her reichlich kennen. Ungefähr 15 Gehminuten vom Hotel war auch eine und ich habe es mir nicht nehmen lassen, dort auch einige Kleinigkeiten zu kaufen. Die Aufmachung der Filiale ist fast identisch mit denen in Deutschland und man findet sich daher sofort zurecht. Zum größten Teil sind sogar die Waren die gleichen und ich frage mich, ob die wirklich so weit durch Europa transportiert werden, nur um auch hier verkauft zu werden. Meines Wissens befindet sich die Lidl - Zentrale in Neckarsulm, also gar nicht einmal so weit von Stuttgart entfernt. Vermutlich kaufen die europaweit ein, den Eindruck
hatte ich vor längerer Zeit schon, da ich bei uns in Stuttgart in einer Filiale diese abgepackte Milch kaufte und zuhause las ich, dass die aus Spanien stammte.Granada scheint vermutlich des weiteren ein Mekka für sogenannte Numismatiker, also Münzsammler zu sein. In einem Viertel fand man dicht gedrängt, verteilt auf insgesamt vielleicht 4 verschiedene Straßen unzählige Münzläden, kleine und große. Bei einigen der großen könnte man fast schon von regelrechten Münz - Supermärkten sprechen. Die Schaufenster dicht gefüllt mit den Angeboten, Münzen, Scheine, Goldstücke, Prägungen aller Art und Sammlerzubehör, also eine unüberschaubare Flut an solchem Zeug. Ich interessiere mich nicht wirklich ernsthaft dafür und bin auch in keinen solchen Laden gegangen, aber die hatten alle gut zu tun. Vermutlich trifft sich hier die Elite der Münzsammlerwelt und feilscht um ihre Bestände.

Bei der ganzen Reise hat es an den Grenzen nirgendwo Probleme gegeben. Die befürchteten Schwierigkeiten bezüglich Kaylas primitivem Ersatzausweis, der nur mit einem beigelegten fünfsprachigen Zusatzschreiben von der Einwohnermeldebehörde gültig ist, gab es somit auch nicht. Kein Wunder, denn wir sind an keiner Grenze kontrolliert worden. Bei der Rückfahrt stand kurz hinter dem Übergang von einer Nebenstraße hinter Strassburg, aber schon auf deutschem Gebiet, ich glaube Rheinbischofsheim hieß der Ort, eine Truppe Grenzschutzbeamter und wir dachten schon, dass die uns jetzt filzen werden. Aber die haben dann andere Fahrzeuge auf einen
kleinen Parkplatz gewunken und unser Bus konnte weiterfahren. Ein Herr aus der Reisegesellschaft meinte schon scherzhaft, schade, dass wir heute vergessen haben unsere Atombomben oder wenigstens ein paar billige Arbeitskräfte mitzubringen. Da dies aber eine Firmengruppe war, diese Leute gehörten alle zu einer Firma und ein vorgesetzter Chef oder so was war auch dabei, meinte der dann zu dem, er solle doch solche blöden Bemerkungen sein lassen und sich darüber nicht lustig machen. Ich meine, wir hatten ja nichts damit zu tun, aber überhaupt war dieser Chef ein knochentrockener Typ ohne jeden Funken Humor, das war mir schon bei der Hinreise aufgefallen. Eine tote Seele, wie man hier so sagt, der nur noch wie eine Maschine für seinen Beruf lebt. Überhaupt waren diese Firmenleute teils eigenartige Gestalten. Da fährt man zum Beispiel durch wunderschöne Landschaften in Frankreich und die haben nichts besseres zu tun, als sich über irgendwelche Bilanzierungsprogramme zu unterhalten. Dann eine Art Jungsekretärin war darunter, die war garantiert ein Wanderpokal innerhalb des Betriebes, wenn Sie wissen, was ich meine. Mein Fall wäre die nicht gewesen, da sie zu 95 % aus Schminke bestand. Das kann ich nicht abhaben, Frauen die sich so stark einkleistern, einfach eklig. Ich habe immer gescherzt und zu Kayla gesagt, wenn von der alle Schminke mit einem Schlag abfallen würde, dann bliebe nur ein Streichholzgestell übrig. Naja, jedem das Seine und wenn es denen gefällt, sollen sie's so machen. Irgendwie war die Rückreise sehr ermüdend. Vielleicht lag es auch am Klimawechsel. Als wir in Granada abfuhren fühlte ich mich topfit und zum Bersten voll mit neuem Tatendrang und Energie. Bereits noch im Bus auf den letzten 200 Kilometern der Rückfahrt, wurde ich plötzlich binnen weniger Minuten schwer wie Blei, fühlte mich endlos müde, träge und steif, gerade so, als habe mir jemand etwas in den Kaffee gemixt. Ich war wirklich saufroh, dass wir in Stuttgart direkt bei dem Busunternehmer auf dem Hof aussteigen konnten, weil das nicht sehr weit von unserer Wohnung entfernt liegt, vielleicht knapp einen Kilometer. Normalerweise war der Endpunkt an einem zentralen Busbahnhof in der Nähe vom Bundesbahnhof, dort stiegen auch alle anderen aus. Ich hätte es kaum noch geschafft, vom Hauptbahnhof nach Hause zu kommen, so fertig war ich. Kayla war da fitter, schlief aber zu Hause auch automatisch im Sessel ein und wurde erst spät nach Mitternacht wieder wach. Das ständig meckernde Ehepaar war auf der Rückreise wesentlich ruhiger und den Grund dafür nahmen wir mit Schmunzeln hin. Die Frau hatte sich in ihrer Gier kurz nach Antritt der Rückreise kräftig den Mund an heißem Kakao verbrannt, den sie irgendwo im Hotel noch in eine vor Ort gekaufte Thermoskanne umgefüllt hatte. So jammerte sie nur zeitweise über ihre verbrannte Mundhöhle und die schmerzende Zunge. Der Mann hatte schon einige Tage vorher seinen Deckel bekommen, denn er war von einer Hornisse in die Backe gestochen worden und musste damit sogar in Granada zu einem Arzt. Die Backe sah aus, wie ein rot gefärbtes Puddingteilchen und der war froh, wenn er nichts sagen brauchte. Hornissen oder ähnliche Großbienen brummten in Granada auffallend viele herum, wir hatten damit aber keine Probleme. Der Busfahrer durfte nicht die ganze Strecke am Stück fahren, wegen bestimmter Ruhezeiten, die eingehalten werden mussten. Da aber keine längeren Fahrpausen eingelegt werden sollten, außer einmal eine Stunde in Frankreich und ungefähr 45 Minuten in Spanien, lösten die das so, dass die eine Kooperation mit spanischen und französischen Busunternehmen hatten. In Spanien, irgendwo bei Alicante oder Alacant, wie es hier eigentlich heißt, hielt der Bus und ein spanischer Busfahrer stieg zu und übernahm das Steuer, während sich unser Originalbusfahrer im hinteren Busteil ausruhte. Nach ungefähr 3 Stunden Fahrt wechselten die sich wieder ab und der spanische Fahrer stieg an einer Umgehungsroute von Barcelona bei einem hübschen Städtchen Caldes wieder aus. So fuhr unser Originalfahrer wieder und der wählte eine kleinere Route über die französische Grenze, bis zu einer Stadt die hieß Carcassonne, wie Sonne mit Carcas davor, kurz danach hielt er wieder kurz und dort stieg dann eine französische Busfahrerin zu und übernahm das Steuer. Das war vielleicht ein geiler Feger und die meisten Männer im Bus klebten mit ihren Augen an der, wie die Fliegen an einem Fliegenfänger. Die trug nur eine enge Hotpants-Hose, so eine kurze Jeanshose und ein fast durchsichtiges Hemd ohne BH darunter. Es war relativ mildwarmes Wetter dort, aber trotzdem war die schon auf Hochsommer gekleidet, also für rund 10 Grad mehr. Sie geizte nicht mir ihren Reizen und so rasant, wie sie gekleidet war, fuhr die auch. Ihr Fahrstil gefiel einigen betagten Herrschaften im hinteren Busteil aber nicht so recht, weil die immer hin und her geschaukelt wurden.Von unserem Sitz aus konnte man gut auf den Tacho blicken und auf den Autobahnen in Frankreich kam sie selten unter 120 km/h, wohlgemerkt mit dem Bus, nicht mit einem PKW. Nur gezielt, wenn sie wusste, wo irgendwelche Kontrollautomaten standen, ähnlich wie unsere Starenkästen, aber dann an der Autobahn und wie man mir erzählte kein Radar sondern mit Lichtschranken, weil das nicht von sogenannten Radarwarngeräten vorgemeldet werden kann, ging sie mit der Geschwindigkeit runter. So brauste sie zuerst noch von Carcassonne über recht gut ausgebaute Landstraßen durch eine sehr schöne Gegend zu einem Ort Millau und ein Stück danach folgte eine noch viel schönere Gegend. Also da müsste man wohnen, einfach herrlich. Dann hielt sie in einem kleinen Nest Cevennes-Laissac an, das bestand fast nur aus einer komischen Burg, an der einfach alles rund war und vielleicht 20 Häuslein sowie eine riesige alte Fabrikhalle daneben, mit einem Schornstein, der ebenso alt wie hoch war. Dort besprach sie sich mit unserem Originalbusfahrer und man einigte sich wohl aus irgendwelchen Gründen darauf, anstatt von dort aus die direkte Route zu einer Autobahn Nationale 7 über eine andere Autobahn Nationale 75 und 71 weiter zufahren. Das war, soweit Kayla das verstanden hat, zwar insgesamt dann fast 150 km länger, als die andere Route, aber zeitlich sollte es trotzdem über 2 Stunden einsparen, weil an der anderen Autobahn derzeit ständig Stau herrsche, wogegen hier diese Umwegroute fast immer leer wäre. So ging das dann weiter. Die Frau sauste wieder, dann kamen wir in eine größere Stadt mit einem ebenso großen, langen Namen, ich glaube Clemont-Ferrand oder so ähnlich hieß die und ab dort ging es wieder über Landstraßen, teils auch über sehr kleine Landstraßen, plötzlich tauchten alles Schilder auf, egal wo man hinfuhr standen die, und sie wiesen auf einen großen Nationalpark mit dem Namen Morvan hin. Auch wieder eine wunderschöne Gegend, herrlich. Irgendwann landeten wir dann an einer sehr futuristisch wirkenden Stadt Troyes mit komischen Glasbauten am Stadtrand. Dort fuhr die Fahrerin aber nicht in die Stadt, sondern wechselte am Stadtrand auf eine Autobahn, die relativ neu wirkte und man hatte ab hier den Eindruck, als wisse außer uns keiner etwas von der Existenz dieser Autobahn, denn es gab bestimmt Streckenstücke von über 5 km, auf denen uns kein einziges Auto begegnete, wohlgemerkt am helllichten Tag, nicht zu einer nachtschlafenden Zeit. Diese leergefegte Autobahn fuhren wir dann bis zu einem sehr schönen, vermutlich von Menschenhand künstlich angelegten riesigen See, der einsam in der Landschaft lag. Meistens hat man in der Nähe von Seen Ortschaften, hier nicht, da war mit Sicherheit im Umkreis von 15 km kein Dorf. Kurz hinter dem See folgte ein relativ bekannter Fluss, die Marne und ab dort ging es wieder über Landstraßen südlich vorbei an der bekannten Stadt Nancy. Neben Nancy verließ uns die scharfe Busfahrerin wieder und unser Originalfahrer fuhr ab dort den Rest bis Stuttgart. Er nun wieder in seiner eher ruhigen Art mit möglichst konstanter Geschwindigkeit, meist um die 100 km/h, das war irgendwie angenehmer vom Fahren her. Als Blickfang war die Fahrerin allerdings nicht zu toppen, es sei denn, sie hätte die Reste ihrer Bekleidung auch noch abgelegt, obwohl ich mit Kayla ja gut bedient bin und daher weniger Bedarf an so was habe, aber man guckt ja schon mal. Weshalb bei der Rückfahrt so häufig zwischen Landstraßen und Autobahn gewechselt wurde, weiß ich nicht. Vermutlich hing es mit der Umfahrung von bekannten
Stau-Schwerpunkten oder Baustellen zusammen, vielleicht auch, um Mautgebühr zu sparen, denn die gab es dort damals schon an jeder Autobahn, aber nicht wie hier mit automatischem Zeug, sondern größtenteils als käme man zur Einfahrt eines Vergnügungsparks, mit Kassenhäuschen. Das wirkt nach meiner Meinung etwas lächerlich. Auf der Rückfahrt haben wir nirgendwo im Stau gestanden, bei der Hinfahrt schon an einigen Stellen in Frankreich, allerdings nicht sonderlich lange, vielleicht alle zusammengerechnet 30 Minuten. Durch diesen häufigen Wechsel zwischen Autobahn und Landstraße waren einige Leute der Firmengruppe nachher total desorientiert. Ein großer schmaler Mann meinte ungefähr ab der Höhe dieses vorhin erwähnten Morvan - Nationalparkes felsenfest, dass wir wieder zurück nach Spanien fahren würden und er war von dieser Ansicht nicht abzubringen. Erst als hinter Troyes die ersten größeren leuchtenden Hinweisschilder auf Paris und Nancy auftauchten, ließ sein Gezeter etwas nach, aber so richtig überzeugt war er noch immer nicht, das folgte erst, als bei Nancy Schilder mit dem Namen Strasbourg auftauchten.

Was bleibt abschließend über Granada oder Spanien überhaupt zu sagen? Die Fahrt war insgesamt wunderbar, es war goldrichtig sie mitzumachen. Wir haben viel gesehen, unterwegs sind wir durch Landschaften gekommen, die mir persönlich besser gefallen haben, als die ganze Umgebung von Granada selbst. Ganz besonders die fruchtbaren Gebiete im Großraum Sevilla - Cordoba finde ich persönlich viel schöner, als diese doch etwas karge Berglandschaft bei Granada und auch an vielen anderen Stellen. Leider haben wir von dieser Gegend, die von Granada gar nicht so sehr weit entfernt liegt, nur wenig gesehen. Dort ein Land zum Träumen, also da würde ich sehr gerne wohnen, lieber als in Stuttgart. Im Direktvergleich Granada-Stuttgart ziehe ich dann doch Stuttgart eindeutig vor. Diese anderen Landschaften, die mehr flächiger und weniger bergig sind, als die Granadagegend, fand ich wirklich einzigartig. Wir werden mit Sicherheit innerhalb der nächsten 2 Jahre dorthin mal separat verreisen, ebenso in die Gebiete ungefähr 400 km nördlich von Granada und auch nach Frankreich. Davon haben wir ja bei der Busdurchfahrt wenig mitbekommen, aber vieles was ich dort sah, hat mir sehr gefallen. Das werden wir dann aber nach Möglichkeit doch mit dem eigenen Wagen tun. Solche weiten Reisen haben mit dem Bus zwar die Vorteile, dass man sich die Strapaze der langen Fahrt in unbekanntem Terrain nicht antun muss und viel Geld sparen kann, wenn man solche Restplätze ergattert, dafür aber den viel schlimmeren Nachteil, dass man vor Ort nicht richtig mobil ist. Gerade dort würde man das aber benötigen. Besonders wenn die schönsten Landschaftsstellen, wie hier, nicht unbedingt den gut erschlossenen Touristenzielen entsprechen, dann ist man ohne eigenes Auto ziemlich aufgeschmissen. Die anfänglich scheinbare Bequemlichkeit des Busreisens kehrt sich auf die gesamte Zeit betrachtet eher sogar um. Die Reise war schön, aber auch irgendwo eine Strapaze und ich bin auch einerseits froh, dass sie insgesamt nur 9 und nicht 14 Tage gedauert hat. Auch hier bin ich überzeugt davon, dass in der Gesamtheit eine Reise mit dem eigenen Wagen eine geringere Strapaze gewesen wäre. Man wäre dann nicht die gesamte Strecke so durchgefahren, sondern hätte vielleicht alle 500 oder 700 km einen Tag Pause eingelegt und sich die dortige Landschaft auch mal etwas angesehen. Wissen Sie, das ist ein wenig, wie wenn man einem das Herz bluten lässt, wie man früher als Kind sagte, wenn man zusehen musste, wie andere ein Spielzeug bekamen, welches man selbst begehrte. Man durchfährt mit dem Bus Landschaften, wo man am liebsten sofort aussteigen möchte oder dort herumfahren möchte, aber nein, der Bus hat seinen strengen Zeitplan, an solche Eskapaden ist nicht zu denken. Alles in allem also, verschiedene Gebiete Spaniens oder Frankreichs ja, Granada selbst nicht unbedingt wieder, aber auch nicht schlecht. Es ist doch so, man sieht im Leben viele Dinge, die einem gut gefallen, aber etliche davon gefallen einem so gut, das man sie immer wieder sehen oder haben möchte, andere
davon haben einem ganz klar gefallen, aber eben doch nicht so sehr, dass man sich um eine Wiederholung bemühen würde. Genauso verhält es sich für mich persönlich mit Granada. Aber dieser Landeszipfel um Cordoba, noch mehr um Sevilla und stellenweise mehr nördlich sowie etliches in Frankreich bei der Durchreise, die geistern mir seither unauslöschlich im Kopf herum und ich würde dorthin am liebsten gleich morgen schon aufbrechen, aber mit dem eigenen Wagen. Das ist jedoch derzeit nicht drin. Die Kasse ist leer und an außergewöhnliche Belastungen ist in den nächsten 3 Monaten mit Sicherheit nicht zu denken. Das Wertvollste an meiner Haushaltskasse ist derzeit die Geldkassette selbst, also das Gehäuse dieser Kassette, die ich dazu verwende. Von Inhalt keine Spur, außer ein paar Dokumenten und dem Fahrzeugbrief vom Suzuki. Kayla hat mir schon angeboten, meine Haushaltskasse ein wenig aufzubessern, da sie derzeit durch ihre Dolmetschertätigkeiten vor Ostern eine recht gut gefüllte Kasse hat, aber das will ich nicht. In manchen Dingen legen wir zusammen, aber nicht generell und ich will schon gar nicht, dass sie meine Haushaltskasse sponsert. Das käme mir irgendwie schäbig vor.

Ein grober, dicker Wermutstropfen entfaltete sich doch noch nach der Spanienrückkehr, er hatte aber mit der Spanienreise als solcher eher nur am Rande zu tun. So hatte ich meine Digitalkamera nebst Ladegerät und zuvor noch zusätzlich günstig beschafften Speicherkarten mitgenommen und konnte sie auch im Hotel immer schön aufladen. Durch die tägliche Lademöglichkeit ist es mir nur ein einziges Mal passiert, dass sie nach bereits über 25 geschossenen Fotos akkumäßig am Ende war und nichts mehr lief. Soweit die gute Seite. Damit hat es sich dann aber auch, denn erst hier stellte ich heute früh fest, dass ich meine Digitalkamera nicht mehr habe. Genaues Überlegen von Kayla und mir führten dann zu dem Ergebnis, dass ich sie in jedem Fall noch im Hotel vor der Abreise eingepackt hatte, also im Hotel vergessen hatte ich sie mit absoluter Sicherheit nicht. Eingepackt hatte ich sie in eine kleine Textiltasche, die gesondert vom Koffer stets im Bus bei mir war. Das Einzige was von der Kamera nicht in dieser Tasche war, ist per Zufall eine einzige dieser Speicherkarten, die hatte ich in Gedanken, nachdem sie voll war, in die Messertasche meiner Jeanshose gesteckt, dort fand ich sie zuhause auch wieder. Dadurch sind mir die Fotos dieser Karte erhalten geblieben, etwa 60 Bilder. Bei dem Zwischenhalt bei Carcassonne hatte ich noch 4 Fotos geschossen. Irgendwann war dann aber die Textiltasche mitsamt Kamera verschwunden, ohne dass wir es bemerkt hatten. Neben der Kamera war auch noch ein Buch und ein zu einem Ring zusammenschiebbarer Zahnputzbecher drin. Ich finde keine Erklärung und in der Rückbesinnung bin ich mir nur sicher, dass ich die Textiltasche schon in Troyes in Frankreich nicht mehr hatte. Warum mir das dort aber nicht richtig bewusst geworden ist, verstehe ich selbst nicht. Zur Sicherheit habe ich bei dem Busunternehmer schon vorgesprochen und der Bus, mit dem wir gefahren sind, stand zum Glück noch so auf dem Hof, wie wir ihn verlassen hatten. Zusammen mit dem Fahrer hatten wir über eine halbe Stunde in dem Bus gesucht, ohne Erfolg. Der Fahrer versicherte glaubhaft, dass er nichts aus dem Bus genommen habe und dass, was man auch sehen konnte, der Bus innen noch nicht gereinigt worden war, dieses würde erst in den nächsten Tagen erfolgen, da dieser Bus erst nach einer Woche wieder gebraucht wurde. Irgendwie wunderte man sich vor allem über sich selbst, weil ich war mir sicher, dass ich die Tasche mit der Kamera bei der Vorbeifahrt an Troyes schon nicht mehr hatte und das trotzdem nicht richtig realisierte. Vielleicht hatte man in der Reisemüdigkeit auch gedacht, ach die Tasche ist sicher unter den Sitz gerutscht, dort hebe ich sie später auf. Aber ich weiß es nicht wirklich, ob ich überhaupt etwas gedacht hatte oder den Verlust nur in einem Dämmerzustand trübe wahrgenommen hatte. Zu Kayla sagte ich während der Fahrt mit Sicherheit nichts davon, weil es mir vermutlich unwichtig erschien, da ich, wie gesagt, wohl vermutete, die Tasche sei nur unter den Sitz gerutscht oder sie stünde neben mir am Fuß oder so was. Sie können sich vorstellen, das ärgerte mich schon sehr. Nicht nur wegen der Bilder, vor allem wegen der Kamera selbst. Gut, sie hatte schon ihre Macken, vor allem der Akku, aber auch die Bildqualität war nicht mehr so, wie im ersten Jahr. Warum weiß ich nicht, aber nach einer gewissen Zeit verschlechterte sich die Bildqualität ziemlich arg. Trotzdem ärgert mich der Verlust, da die Bildqualität für normale Alltagsfotos immer noch dicke ausreichte. Wer weiß, vermutlich wird schon ein anderer sich das Ding unter den Nagel gerissen haben. Ich selbst hatte damals zu der Zeit leider auch nicht die finanziellen Möglichkeiten, mir eine neue derartige Kamera zu kaufen, was die Verärgerung noch zusätzlich steigerte. Gewiss, man sah oft welche in Baumärkten oder solchen Geschäften für vielleicht sogar schon 39 oder gar 29 Euro bei einem Baumarkt droben in Fellbach, allerdings erstens sind das Schrottgeräte, wie mir seinerzeit ein versierter Fotospezialist sagte und zweitens hätten mir zu diesem Zeitpunkt selbst diese niedrigen Kosten nicht ins Finanzbudget gepasst, sofern man überhaupt noch von einem Budget sprechen konnte. Ein Blick in meine Haushaltskasse plus ein solcher in mein Taschenportemonnaie brachten nach der Rückkehr von der Reise aktuell noch 12,83 Euro zutage. Davon musste ich aber auch noch Lebensmittel für über eine Woche kaufen, bis es neues Geld gab. An Tanken mit dem Suzuki oder ähnliche teure Ausgaben war in dem Moment damals selbst im Traum nicht zu denken, da hätte ich mir schon gleich gar keine neue Digitalkamera kaufen können. Zudem sagte ich mir, bevor ich mir eine schlechte Kamera für vielleicht 39 Euro kaufe, spare ich lieber so lange, bis ich mir dann eine für beispielsweise 120 Euro leisten kann, denn in dieser Preisklasse gab es damals laut dem besagtem Fotokenner schon gut brauchbare Alltagsgeräte. Mehr erwartete ich ja gar nicht. Das gilt ähnlich übrigens auch noch heute für mich. Ich benötige kein Spitzenmodell, aber Schund soll es schon gleich gar nicht sein. Bevor ich nur aus Kostengründen zu Schund greife, da verzichte ich lieber ganz auf eine Ware. So leer wie zum Zeitpunkt nach der damaligen Spanien - Reise war meine Kasse danach wie nie wieder. Reisen ist halt teuer, auch wenn die Fahrt selbst wenig kostet. Ich meine, es war nicht so, dass ich Zeiten leerer Kassen nicht kannte, in Jahren zuvor hatte ich Phasen, in denen effektiv 0 in der Kasse war. Trotz meiner damalig miesen Finanzlage habe mich immer erfolgreich bemüht, nirgendwo Schulden zu haben, das war mir immer sehr wichtig und das gilt für mich auch noch heute. Das ist bei mir sogar ein Teil meiner Lebenseinstellung. Schulden setze ich in gewisser Weise gleich mit Schmarotzertum und mit Schmückung mit fremden Federn, denn die Sachen, mit denen ich mich da ausstaffiere, gehören mir dann ja gar nicht wirklich. Da laufe ich lieber 2 Wochen ohne einen einzigen Cent in der Tasche herum, bevor ich andere anbettele oder gar richtige Schulden mache. Ich finde, das Schuldenmachen wird den Leuten heute viel zu leicht und zu schmackhaft gemacht. Kauf dieses, kauf jenes, heißt es dann jovial, als ob das alles gar nichts kosten würde. Naja, aber das ist ein ganz anderes Thema, zu dem ich mich vielleicht in einem späteren Schreiben einmal näher äußern werde.

Als wir damals nach der Granadareise wieder zuhause ankamen, traf mich fast der Schlag. Unser Briefkasten drohte zu explodieren vor lauter Zeug, was sich in diesen 9 Tagen alles angesammelt hat. Darunter waren gleich mehrere amtliche Schreiben, die ich aber erst nach dem darauf folgenden Wochenende öffnete. Ich wollte mir den Nachgeschmack der Granadareise nicht gleich mit amtlichem Müll versauen lassen. Des weiteren war ein anonymes Schreiben darunter, ich vermute von jemandem der im gleichen Mietshaus wohnte und der in dem Schreiben übel über mich und meine Beziehung zu Kayla herzog. Darin gab er zunächst vor, als würde er im Sinne Kaylas sprechen, in dem er mich bezichtigte, sie sexuell auszunutzen, was natürlich absoluter Blödsinn war. Gewiss gab und gibt es Sex zwischen Kayla und mir, aber ohne Geflunker ist in 80 % der Fälle sogar Kayla diejenige, die den ersten Auslöser für neue Aktivitäten in dieser Richtung setzt und sie ist, ich denke das darf man hier ruhig sagen, äußerst sexbedürftig. Andererseits müsste ich schon kräftig lügen, wenn ich behaupten würde, dass mir das nicht gefällt. Ich genieße das und wäre ein Idiot, würde ich es nicht tun. Auf diese Weise hatte das ganz gewiss nichts mit Ausbeutung zu tun, weil ich sie zu nichts zwinge und weil sie von mir überhaupt nie, zu keinem Zeitpunkt finanziell oder sonst wie abhängig war. Durch ihre bereits an anderer Stelle geschilderten Tätigkeiten als Dolmetscherin hatte sie damals schon meist mehr Geld zur Verfügung als ich und gerade ich war es immer, der ständig für eine totale Trennung unserer Kassen plädiert hat. Ich wollte nicht auf ihre Kosten leben, weil mir so etwas schäbig vorkäme. Aber derartige Dinge gingen solch einen anonymen Idioten ja ohnehin gar nichts an. Wenn der damit ein Problem hatte, hätte er ja gerne persönlich bei mir vorsprechen können oder von mir aus sogar gemeinsam mit Kayla darüber diskutieren können, wenn ihm das vielleicht wieder zu einem ruhigen Schlaf verholfen hätte, aber dafür sind solche primitiven Typen ja viel zu feige. Zudem basierte es vermutlich alles nur auf Neid. Er hätte sicher gerne selbst so eine süße Kayla gehabt und haderte mit seiner Situation, dass er keine hatte oder vielleicht zuhause nur unter dem Pantoffel von seiner aufgequollenen Alten stand, mit der Sex bestenfalls nur noch eine Drohung anstatt eines Vergnügens war; ich kannte die Beweggründe ja nicht. Im weiteren Verlauf seines anonymen Briefes wandte sich dann aber das Blatt und vom anfangs vermeintlichen Menschenschützer wandelte er sich weiter hinten zum einfach nur dumm und beleidigend daherschwafelnden Schwachkopf. Er bezichtigte Kayla als billige asiatische Hure, die sich hier auf Kosten der Deutschen ein schönes und geiles Leben machen wolle. Weitere dumme Anschuldigungen in dieser Richtung folgten. Ich habe den Mist damals Kayla gar nicht gezeigt, um sie nicht unnötig wegen eines solchen Gehirnlosen zu beunruhigen. Der Brief trug auch keine Briefmarke und wurde offensichtlich mit einer alten mechanischen Schreibmaschine getippt. Im Text waren Unmengen von Fehlern, sowohl rein vom Deutsch her, als wie auch Tippfehler, was zeigte, dass der Schreiber in jeder Hinsicht ungeübt im Schreiben war. Aber noch mehr als so was, worüber man ja eigentlich noch schmunzeln kann, ärgerte mich der ganze Haufen Werbemüll, der sich in diesen nur 9 Tagen im Briefkasten angesammelt hatte. Man müsste eine Maschine erfinden, die solchen Werbemüll automatisch erkennt und gleich im Briefkasten shreddert und in einen Müllsack abfüllt. Dann war ein Brief von einem Verlag aus München darunter, bei dem ich angeblich ein dickes Buch über die Tiere dieser Welt bestellt und bezogen haben sollte, aber leider hätte ich dieses noch nicht bezahlt. So forderte man 49 Euro plus 15 Euro Mahnkosten. Ich hatte nie zuvor was von dem Verlag gehört und schon gleich gar nichts dort bestellt und ganz bestimmt kein Buch über Tiere, weil Tiere mich ehrlich gesagt noch nie sonderlich interessiert haben. Jeder hat so seine Interessensgebiete, bei mir gehören Tiere mit Sicherheit überhaupt nicht dazu. Ich hatte erst einmal gar nicht auf diesen Mumpiz reagiert.
Auch noch zu etwas völlig anderem. Am ersten Tag nach der Spanienrückkehr war ich froh, mal wieder mit meinem Suzuki fahren zu können. Zuvor wollte ich nach dem Ölstand und so weiter mal
sehen. Da es in dem Schuppen zu dunkel ist, hatte ich den Wagen vorne am Hauszuweg auf der Betonfläche der Einfahrt abgestellt und die Haube aufgemacht. Da kam doch eine ältere Dame, vielleicht um die 70 und begann mich lauthals zu beschimpfen. Ich wäre ein ungezogener und verantwortungsloser Umweltsünder. Ich wusste nicht, was die wollte. Dann keifte sie aber weiter und es wurde klar, wo sie der Schuh drückt. Sie glaubte doch allen ernstes, nur weil ich die Motorhaube offen stehen hatte, würde unten automatisch Altöl rauslaufen. Sie ließ sich davon auch nicht abbringen, dass bei einem Auto mit offener Motorhaube unten Altöl herauslaufe, weil sie das so mal irgendwo im Fernsehen gesehen habe. Sogar beschrieb sie, dass im Fernsehen gezeigt wurde, wie Umweltfrevler das machen würden, einfach ihr Altöl in die Landschaft laufen zu lassen und die hätten auch die Motorhaube offen stehen gehabt. So zeterte sie weiter und drohte mir sogar mit der Polizei. Ich sagte ihr dann, sie solle ruhig die Polizei rufen, da hätte ich aber gar nichts zu befürchten und die Polizei könne ihr dann vielleicht glaubhafter erklären, wozu ich nicht imstande bin, dass eine offene Motorhaube nicht gleich zusetzen mit ablaufendem Altöl ist. Das einzige was sie dann machte war, zu weiteren Schimpfattacken anzusetzen. Ich habe sie dann einfach links liegen lassen und so getan, als wäre sie gar nicht da. Nach einigen Minuten ist sie dann schimpfend weitergegangen und blieb alle 20 Meter nochmals stehen, um sich noch lauter schimpfend wieder umzudrehen. Die alte Giftziege lag neben der Spur und hätte in eine geschlossene Anstalt gehört. Von nichts eine Ahnung, aber dann gleich über die Leute herziehen.

Soweit mit meiner Nachlese zu der Granadareise. Noch jetzt qualmt mir noch der Kopf von den ganzen Reiseeindrücken. Es war gewiss eine Reise, von der ich gedanklich noch lange zehren werde, wenngleich ich aus heutiger Sicht nicht die Absicht hege, jemals in meinem Leben noch mal nach Granada zu fahren. So toll war es dann dort auch wieder nicht. Wie ich schon oben mehrfach erwähnte, finde ich da andere Stellen auf dieser Route dort hin wesentlich interessanter und die können da schon eher mal mit meinem Besuch rechnen.

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