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Chemielabor -
Entdeckung der Überreste eines seit über 30 Jahren aufgegebenen Labors
Man mag es heute kaum glauben, weil es unüblich scheint, jedoch es gibt tatsächlich noch Orte, die irgendwann völlig vergessen wurden und dann einfach so liegen blieben, wie sie damals verlassen wurden.
In Deutschland ist das sicher sehr selten der Fall, kaum war eine Fabrik geschlossen, wurde sie auch schon abgerissen, jedenfalls meistens. Eine schon öfters erwähnte Ausnahme bildet die alte Fabrik gleich neben unserem Wohnhaus, die inzwischen auch schon rund 35 - 40 Jahre still liegt und mehr und mehr verfällt. Dort führen wir nach wie vor gerne Erkundungsgänge durch, aber um diese Fabrik soll es diesmal in dem Bericht hier nicht gehen.
Durch den Hinweis eines Bekannten stießen wir im letzten Herbst auf einen kleinen Laborbetrieb, der ebenfalls vor etwa 30 Jahren geschlossen wurde und der rund 70 km von hier entfernt liegt. Der Laborbetrieb sollte am Rande eines kleinen Städtchens liegen. Nach vorgegebener Beschreibung hatten wir schon etwas Mühe, das alte Anwesen überhaupt zu finden, da es total zugewuchert ist und von weitem daher überhaupt keine Gebäude mehr erkennbar sind. Der Bekannte, der selbst in diesem Ort wohnt, bat uns, hier die genaue Lage nicht bekannt zu geben, um zu verhindern, dass wir damit einen Schrottrobber - Tourismus auslösen. Selbst in dem betreffenden Ort wissen viele Einheimische, insbesondere die jüngeren, von dem ehemaligen Laborbetrieb gar nichts mehr oder kennen ihn nur noch aus Erzählungen von den älteren Bewohnern.
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links: Nur noch mit großer Mühe zu finden ist die alte, kleine Zufahrt zu dem einsam und abseits gelegenen Labor - Anwesen. Von der kleinen Landstraße sieht man mittig kurz vor dem kleinen Holzstapel die schmale, asphaltierte Abzweigung, die weiter hinten jedoch auch zugewachsen ist. Laut Infos von dem Bekannten, soll der Laborbetrieb im Jahr 1951 absichtlich soweit abseits errichtet worden sein, weil dort geheime Forschungen betrieben wurden, deren Geheimhaltung man in so einsamer Lage damals besser gewährleisten und überwachen konnte. Bereits im Jahr 1984 wurde die Einrichtung geschlossen und verfällt seit dem.
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rechts: die Vorderseite des äußerlich unscheinbaren Hauptgebäudes ist im Vergleich zu den anderen Gebäudeteilen noch erstaunlich gut erhalten, ein Eindruck der gewaltig trügt, wenn man das Bauwerk von der Rückseite oder in Teilbereichen von innen sieht. Immerhin wirkt es von hier dieser Seite fast schon ein wenig aufgeräumt, was daran liegen dürfte, dass eine Immobilienfirma seit einigen Jahren versucht, das Areal mitsamt Gebäuderesten an den Mann oder die Frau zu bringen. Bislang mit wenig Erfolg. Es soll zwar mal Kaufinteressenten gegeben haben, die aus dem Objekt eine Ferienanlage oder ähnliches machen wollten, weil die Waldlage so idyllisch ist, aber diese Interessenten schreckten aufgrund der Furcht vor möglichen Altlasten durch Chemierückstände im Gemäuer oder gar im Boden vor dem Kauf zurück. Außerdem sollen die Preisvorstellungen des Anbieters in astronomischen Höhen gelegen haben, was wohl auch an der exorbitanten Größe des Grundstücks lag, welches insgesamt rund 25.000 m² umfassen soll, wovon aber nur ein winziger Bruchteil von etwa 5 % mit Gebäuden belegt ist.
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links: über mangelnde Frischluftzufuhr braucht innen im Flur des ersten Stockwerks niemand zu klagen, denn ein früherer Anbau aus Holz und Glas ist längst von selbst eingestürzt und gab so eine breite Öffnung im Flur frei. Naturnahes Wohnen wäre hier möglich, wenngleich im Winter der Behaglichkeit recht enge Grenzen gesetzt sind. Trotz des ungehinderten Einfalls der frischen Waldluft auf direktem Wege, stank es in dem Bereich sehr unangenehm ätzend nach Chemikalien. Das erinnerte uns gleich an Teilbereiche in der alten Fabrik, die sich neben unserem Wohnhaus befindet, wovon wir an anderer Stelle bereits mehrfach berichteten.
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rechts: weiter vorne im gleichen Flur zweigt diese Tür in einen der alten Laborräume ab, noch mit alten Sicherheitshinweisen beklebt. Besonders bemerkenswert finde ich die Anweisung, die Tür bei Feuer zu schließen. Ob in einem Brandfall noch jemand die Ruhe gehabt hätte, erst mal gemütlich nach Vorschrift die Türen zu schließen?
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links: in einem Nebenraum des großen Laborraumes befinden sich noch voll bestückte Chemikalien - Regale. Der gesamte Raum ist mit einer grünlichen Schicht überzogen, an den Regalen und Wänden platzt die Farbe ab und hängt in blättrigen Fetzen herunter, ein seltsames Bild. Der Raum wäre ein wahres Eldorado für Chemikaliensammler und Hobby - Laboranten aller Art. Nun weiss ich nicht, ob solche Chemikalien eine Art Verfallsdatum haben und heute nach über 30 Jahren noch brauchbar sind oder sich vielleicht auch selbstständig verwandelt haben, möglicherweise in noch gefährlichere Substanzen oder vielleicht auch nur in wirkungs- und harmloses Gammelzeugs. Verwunderlich finde ich es dennoch, dass man damals einfach das ganze Konglomerat an Chemikalien so, wie es am letzten Arbeitstag war, einfach zurückgelassen und sich selbst überlassen hat. Auch hier entdeckten wir aber sogleich wieder Parallelen zu der stillgelegten Fabrik neben unserem Wohnhaus, wo man durchaus ähnliche Zeitzeugen ehemaligen Schaffens vorfindet. Wären die Zerfallserscheinungen nicht, könnte man glauben, dass die Leute gerade ihren Arbeitsplatz verlassen haben, um morgen weiter zu machen.
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rechts: bei einem erneuten Besuch in diesem Sommer erkundeten wir unterdessen mehr das Außengelände, wo es früher sichtlich noch weitere Gebäude und Einrichtungen gegeben hatte, die aber zum größten Teil heute nur noch schwerlich zu erkennen sind. Man kann sich auch keinen genauen Reim mehr darauf machen, wozu diese Einrichtungen mal dienten. Erkennbar sind in jedem Fall Reste von alten asphaltierten Wegen, deren Asphaltdecke schon vom Grün durchbrochen und aufgelöst wird sowie stellenweise alte Lampenmasten und irgendwelche Rest - Konstruktionen von ehemaligen Gebäuden oder verkleideten Anlagen.
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links: einige, offensichtlich weniger stabil gebauten Bauwerke, hat die Zeit des Stillstandes inzwischen schon selbsttätig dahin gerafft, sie sind schlicht und ergreifend von selbst eingestürzt, wie hier am Beispiel eines ehemals schon größeren Hallen- oder Schuppengebäudes deutlich wird. Wie man noch erkennen mag, war die Konstruktion wohl vorwiegend aus dicken Holz - Verstrebungen mit stellenweisen Verstärkungen aus Doppel - T - Trägern aus Eisen gebaut. Wie man am Bewuchs sieht, scheint aber selbst das Einsturzdatum schon einige Jährchen zurück zu liegen. Man kann auch nicht mehr wirklich erkennen, ob sich in dem ehemaligen Gebäude noch Sachen befunden haben, alles ist nur noch ein zusammengeballter Haufen an Zeugs. In dem bewaldeten und heute nur noch schlecht zugänglichen Gelände, wird auch so schnell keiner auf die Idee kommen, hier aufzuräumen.
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rechts: weiter hinten auf dem Gelände befindet sich noch ein relativ gut erhaltenes Gebäude, welches aus Ziegelsteinen gemauert ist. Es wirkt, als wäre es zwar wesentlich früher erbaut worden, als die anderen Bauwerke, aber vermutlich ist es später noch länger genutzt worden, nachdem man die anderen Sachen schon längst aufgegeben hatte. Es ist auch heute noch alles mit intakten, verschlossenen Türen versehen, die wir natürlich auch so belassen haben, somit haben wir das Gebäude nicht von innen sehen können.
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links: ein kurios anmutendes kleines Büdchen, welches von Geländern umgeben ist und das tiefer liegt, als das normale Bodenniveau des Geländes. Das sieht man bei genauer Betrachtung sogar noch auf dem Foto. Das Grundniveau des normalen Erdbodens liegt etwa 40 bis 50 cm höher und mit dicken Steinquadern ist der tiefer liegende Bereich, in dem das Büdchen steht, wie ein kleines Becken gegen den Rest des Grundstücks abgegrenzt. Seitlich dann von alten rostigen Geländern umgeben. In dem Büdchen ragen etliche Rohrstümpfe empor, die man auf dem Bild nicht sieht. Zahlreiche elektrische Leitungen baumeln auch noch dort herum. Ich vermute, dass es eine Art Pumpstation für irgendwas mal gewesen ist, vielleicht auch ein Grundwasserbrunnen. Dieses Kleingebäude ist keineswegs so primitiv gebaut, wie es auf den ersten Anschein wirkt, denn alle Wände und das Dach sind aus Beton gegossen, wobei das Dach von oben mit Teerpappe überzogen ist, um die Witterungseinflüsse fern zu halten. Durch die stabile Bauweise würde dieses Kleinod der Unscheinbarkeit sicher auch noch die nächsten 100 Jahre überdauern, nicht aber die zweiflügelige Eingangstür, von der bereits der rechte Flügel heraus gefallen ist.
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rechts: im Hauptgebäude befindet sich im Erdgeschoss ein sehr großer, komplett gekachelter Raum, der aber total leer ist. Keine zurück gelassenen Sachen, wie in allen anderen Räumen. Der Raum wirkt als einziger richtig aufgeräumt. Diese Kachelung ist noch gut erhalten, wie überhaupt dieser Raum insgesamt noch in relativ gutem Zustand ist. Allerdings ist alles leicht mit grünlichem Belag beschlagen, ähnlich wie in dem Chemikalien - Magazin weiter oben. Auf dem Foto kommt die enorme Größe dieses Raumes leider nicht wirklich rüber, aber er macht schätzungsweise rund 70 % des gesamten Erdgeschosses aus, vielleicht etwa 150 m² in dieser Umgebung dürfte das liegen. Im Boden sind etliche vergitterte Abflüsse installiert, die man auf dem Bild nicht erkennt.
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links: die Sekretärin könnte sofort wieder loslegen, denn eine alte Schreibmaschine (nix Computer) steht noch, wie kürzlich erst genutzt, in einem ehemaligen Büroraum herum. Immerhin ist es sogar eine elektrische Schreibmaschine, soviel Moderne muss schon sein. Ob sie noch funktioniert, konnten wir nicht testen, da der Strom im Gebäude natürlich abgestellt war. Dieses Ex - Büro zählt mit zu den am besten erhaltenen Räumen in dem insgesamt etwas obskuren Anwesen.
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Einige Unterlagen, die noch herumlagen, waren Listen über Materiallieferungen, aus denen wir allerdings keine Schlüsse ziehen konnten, was in diesem eigenwilligen Laboranwesen genau gemacht wurde. Sie stammten alle aus der Zeit von 1964 bis 1976. Es waren aber auch Baupläne darunter.
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rechts: weiter abseits steht noch ein ziemlich großes Lagergebäude oder eine Art ehemaliger Lagerschuppen mit zugewachsener Verladerampe am Ende. Das Foto ist nur etwas mies ausgefallen, weil wir keine Lust hatten, durch abertausende Brennesselbüsche näher heran zu gehen. Kaylas Beine waren eh schon von diversem Unkraut genug strapaziert, sie hatte nämlich sinniger Weise für die Erkundungen einen Rock angezogen, weil sie Röcke liebt (ich natürlich auch, wenn sie sie trägt, weil ihr Röcke einfach sehr gut stehen, aber das nur am Rande), was natürlich für solche Erkundungen keine wirklich gute Idee ist. Zumal, weil sie sonst meist Jeanshosen trägt, wäre eine ebensolche in dem Fall die bessere Entscheidung gewesen.
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Unsere Erkundungen fanden zuerst im Herbst 2015 statt und im Juli 2016 waren wir nochmal dort. In der Zwischenzeit hatte sich dort nichts verändert, wenn man mal vom jahreszeittypischen Bewuchs absieht. Wenn man dort erst einmal die Fährte vergangener Aktivitäten aufgenommen hat, dann will man auch mehr über das Objekt wissen. Was wurde dort genau gemacht? Wer hat die die Anlage betrieben? Wer war oder ist der Eigentümer? Warum wurde der Betrieb so plötzlich eingestellt? Warum wurde alles zurück gelassen, als solle es kurz nach der Schließung doch wieder weiter gehen? Alles Fragen, die sich einem dann stellen, jedenfalls uns ergeht es so. Aber im Gegensatz zu der stillgelegten Fabrik, die sich neben unserem Wohnhaus befindet, konnten wir bislang hier keine einzige dieser Fragen wirklich verlässlich klären. Der Bekannte von uns, der in der Kleinstadt in der Nachbarschaft wohnt, die etwa 4 km entfernt liegt, konnte uns bei der Klärung obiger Fragen auch nicht helfen. Er hatte zwar den Tipp gegeben, weil er wusste, dass wir uns das Besuchen solcher stillliegenden Anlagen seit Jahren zum Hobby gemacht haben, aber seine eigenen Kenntnisse darüber sind, ausgenommen über die Lage, doch eher dürftig. Er selbst wohnt in dem Städtchen auch erst seit einigen Jahren. Er sagte, dort erzählt man öfters die Story, dass es sich um eine Art Forschungslabor für militärische Zwecke gehandelt haben soll. Eine zweite Variante wäre die, dass dort irgendwelche Bakterien oder ähnliches Zeug erforscht wurde. Was auch die Runde macht, wäre die Überlieferung, dass alle dort beschäftigten Leute damals nicht aus der näheren Umgebung kamen, sondern dass diese vorwiegend aus dem Raum Darmstadt dorthin versetzt worden wären und alle in einer Wohnanlage in einer größeren Gemeinde in 10 km Entfernung gelebt hätten, von wo aus sie immer mit einem Betriebsbus pendelten. Die hätten grundsätzlich keine Leute aus der Region eingestellt. Leute, die sich dort mal für mögliche Jobs bewerben wollten, wären seinerzeit stets sofort am Pförtnerhäuschen abgewiesen und nach Hause geschickt worden, immer mit der kurzen Begründung, dass man kein weiteres Personal benötige.
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links: ein Schwimmbad auf dem Laborgelände? Obwohl das Becken vom Format her tatsächlich gut als Natur - Freibad durchgehen könnte, handelt es sich dabei vermutlich um einen sogenannten Feuerlöschteich. Womit ich nicht ausschließen würde, dass die früher im Sommer darin auch geschwommen sind.
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rechts: ein weiterer Nebenraum im ersten Stockwerk des Hauptgebäudes bietet eine geradezu gemütliche Atmosphäre. Zahlreiche dort stehende Stühle und Büromöbel sind inzwischen von herabstützenden Deckenteilen erschlagen worden, es regnet rein. Es stinkt fürchterlich, aber weniger chemisch, sondern mehr wie Jauche oder verstopfter Abfluß. Als alter “Industrie - Historiker” muss man da aber durch, notfalls hilft eine Wäscheklammer auf der Nase, die wir tatsächlich immer bei Erkundungen mitführen. Allerdings sollte man lieber das Näschen als Spürorgan aktiv halten, denn in manchen alten Industrieanlagen kann es schon mal aggressiv chemisch duften und das sollte man mit etwas Erfahrung ab einer bestimmten Grenze als Warnsignal empfinden können, um lieber in dem Bereich nicht näher auf Erkundungstour zu gehen. Keine Erkundung dieser Welt ist es wert, dass man sich deswegen die Gesundheit ruiniert. Nachdem wir im letzten Jahr von einem uns persönlich bekannten Leidensgenossen aus Karlsruhe, der das selbe Hobby teilt, gehört haben, dass der sich bei der Begehung eines großen Chemiewerks in Italien, welches bereits seit 1970 brach liegt, duch die Einatmung ätzdender Dämpfe, die aus einem geborstenen Tank austraten, ein Viertel der Lunge zerstört hat und anschließend einige Monate in einer Spezialklinik lag, sind wir selbst doch deutlich vorsichtiger geworden, als vor dieser Geschichte.
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links: “kein Anschluß unter dieser Nummer” wird wohl ertönen, wenn man die früheren Telefonnummern dieses Apparats anwählt. Vergessen in einer Nische auf einem Verbindungsflur zwischen den Laborräumen träumt der graue 60er - Jahre - Apparat, der zum Zeitpunkt seiner Installation mit etlichen Tasten und für gleich 2 Telefonleitungen mit 2 Telefonnummern zugleich wohl als das absolute Hightech - Gerät galt, von besseren Zeiten. Solche Apparate konnten sich damals nur Firmen oder Ärzte leisten, daran erinnere ich mich noch sehr gut, weil die bei der Post saftige Aufpreise kosteten, wohlgemerkt monatlich. Natürlich hörte man fast nichts beim Abheben, was wir versucht hatten. Fast nichts heisst, ein leichtes Geknister, Geknacke und weit entfernt klingendes Gesäusel undefinierbarer Art war doch zu hören, wenn man die rechte rote Taste drückte, also so tot wie ein ausgesteckter Apparat war der nicht, aber verwendbar auch nicht.
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rechts: Reinheitsgebot ! Sauberkeit ist oberstets Gebot in einem Labor, Händewaschen sehr häufig nötig. Die Reinigungsflüssigkeit in der großen grünen Flasche war inzwischen komplett kristallisiert und lag wie dicke Streusalzkörner unten am Boden. Natürlich kam kein Wasser mehr aus dem Hahn. In diesem Raum, wie an vielen anderen Stellen, ebenfalls wieder eine leichte grünliche Schicht auf Wänden und eigentlich auf allem. Vermutlich hängt das mit einer Substanz zusammen, die hier früher mal verarbeitet wurde, die für die Bildung dieses eigenartigen Effektes sorgte. Jedenfalls Algen, die sich durch Feuchtigkeit gebildet hatten, wie wir zuerst vermutet hatten, waren es definitiv keine.
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links: eine Kantine gab es auch und die ist, ähnlich wie obiges Büro, noch recht gut erhalten. Sie wirkt fast sogar gepflegt mit den weissen Wänden und der teilweisen Holzvertäfelung der unteren Wandbereiche, hinter deren Gitter sich die alten Heizkörper der Heizungsanlage verbergen. Solche konstruktiven Grobfehler leistete man sich in den 1950er Jahren noch, weil Energie billig war. Später waren verkleidete Heizungen verpönt, weil die abgegebene Warmluft nur schlecht im Raum zirkulieren kann, woduch man wesentlich mehr Heizenergie verbraucht. Von der Tür gelangt man über eine breite Steintreppe in den parkähnlichen Waldbereich (heute stark verwildert), wo es sich früher im Sommer während der Arbeitspausen sicher gut aushalten und relaxen ließ.
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rechts: kurz hinter dem Haupteingang im Flur stand noch ein sogenannter Arbeitsgruppen - Wochenplaner, auf dem verzeichnet war, welche damaligen Beschäftigten sich in der jeweiligen Kalenderwoche in welchen Arbeitsgruppen zusammen fanden. Die Arbeitsgruppen waren dabei jeweils mit einem Einzel - Buchstaben und einer zweistelligen Zahl nummeriert, in einer Auflistung stand dann, welcher jeweilige Beschäftigte diesen Arbeitsgruppen zugeteilt war und in welchem Raum oder Gebäudeteil diese Arbeitsgruppe ihrer Tätigkeit nachging. Dort fand man tatsächlich echte Namen, wie u.a. Susanne Klausen, Heinz Raplisch, Frau Dr. Renate Heidelmann, Siegfried Scholhölter, Robert Germund, um nur einige zu nennen. Ich denke, 30 Jahre nach dem Zusammenbruch des Laborbetriebes verrät man mit diesen Namen kein Geheimnis mehr, egal was die damals dort getrieben haben. Interessanterweise standen auch auf diesem Planer überhaupt keine Hinweise darauf, womit sich diese einzelnen Arbeitsgruppen nun damals beschäftigt haben. Aus der Art dieser Auflistung muss man aber davon ausgehen, dass die Zusammsetzung der damaligen Arbeitsgruppen wohl in wöchentlichem Abstand wechselte. Ich kann mir das eigentlich nur schwerlich vorstellen, wenn dann Leute einmal in einem Thema drin stecken, sich eingearbeitet haben und dann plötzlich wechseln müssen, aber wer weiss, wie das dort genau ablief?
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links: auf dem Außengelände lag weiter hinten, in der Nähe von dem besser erhaltenen Schuppengebäude, was noch verschlossen war, dieser riesige rostige Eisentrichter - oder was es sonst sein soll. Er war unten und weiter hinten in dem stabilen Gestell aus Eisenträgern mit Gelenken schwenkbar eingeschweisst, so dass man ihn nach unten kippen konnte, jedenfalls über Zahnräder mit der Kraft von einem großen Elektromotor, der hinter dem Teil saß und hier nicht sichtbar ist; außerdem baumelten einige Kabel heraus. Das Ding erinnert ein wenig an einen zu groß geratenen Betonmischer mit zu kleinem Schlund im Verhältnis zum Rest des Körpers. Um einen Eindruck von den Größenverhältnissen zu bekommen sei gesagt, dass er etwa 4 m hoch und ebenso breit war, die Bautiefe würde ich sogar auf 10 m schätzen..
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rechts: ein weiterer Laborraum fand sich im Erdgeschoß hinter dem oben gezeigten Kachelsaal. Dieser Raum sah noch etwas besser erhalten aus, es lagen und standen noch Gegenstände und Flaschen mit Chemikalien herum, sogar halb gefüllte Reagenzgläser fanden sich in einem Ständer und in einem Vitrinenschrank, die eine gelblich - ölige Flüssigkeit enthielten. Alles war so, als hätten die Beschäftigten mitten in ihren Versuchen oder Arbeiten abgebrochen und alles liegen und stehen gelassen. Eine komische Atmosphäre, die, obwohl es auf den ersten Blick banal aussehen mag, etwas Unwirkliches hat. Der Geruch in dem Raum war relativ seltsam und passte nicht zu dem, was man sah, denn es roch fast ein wenig nach Blumen. Manche Rosen duften so ähnlich, anders wüsste dich diesen Geruch nicht zu beschreiben. Solche Rosen nannte man früher in meiner Kindheit “Teerosen”, weil der Geruch eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Geruch von frisch aufgebrühtem, schwarzen Tee hat, wenngleich der Rosenduft um einige Noten süßer war. Ich weiss aber nicht, ob Teerosen wirklich die korrekte Bezeichnung für diese Rosensorte ist, weil diese Erinnerung sehr weit zurück reicht (und riecht), in die 1960er Jahre, als meine Mutter noch lebte, die solche Rosen in einem kleinen Saatbeet selbst angepflanzt hatte und diese stets als Teerosen bezeichnete. Das sind so Gerüche der Kindheit, die sich fest im Gehirn eingebrannt haben und dort wohl bis zum Ende erhalten bleiben und selbst nach über 50 Jahren sofort wieder erkannt werden.
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links: weiter hinten auf dem Freigrundstück waren noch zwei alte Schrottautos abgestellt, an denen normalerweise sicher jeder Oldtimer - Freund heute seine Freude hätte, wenn der Zustand besser wäre. Seit Jahrzehnten verrotten die beiden Wagen wohl dort und sind mehr nur noch vom Rost perforierte Überreste ihrer selbst. Bei beiden handelt es sich um französische Marken, der vorderer ist, oder besser gesagt, war mal eine für damalige Verhältnisse große Peugeot - Limousine und der hintere ist ein alter Simca, bzw. das was noch davon übrig ist. Beide Fahrzeuge dürften aus den frühen 1960er Jahren stammen oder auch schon aus Ende der 1950er Jahre. Die Marke Simca werden heute viele, besonderes jüngere Leute schon gar nicht mehr kennen, weil es sie meines Wissens nach etlichen Wirren mit Umbenennungen wie Talbot, Chrysler-Simca oder Chrysler-France, schon seit Mitte der 1970er Jahre nicht mehr gibt.
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rechts: die Kellergewölbe des Hauptbaus waren erstaunlich hoch, das erkennt man auf dem Foto erst, wenn man links in der Wand vorne die normalhohe Tür sieht und dabei erkennt, dass deren Höhe im Verhältnis zum Rest erstaunlich niedrig wirkt. Normale Türen sind ja meist so etwa 2 bis 2,20 m hoch, so kann man sich ausrechnen, dass die Deckenhöhe im Kellergeschoß mindestens bei etwa 5,50 bis 6 m liegen muss. Wirklich erklären kann ich es nicht, aber irgendwie herrschte dort totales Unbehagen, so dass wir uns im diesem Keller nicht lange aufgehalten haben und nur diesen Anfang der dortigen Gänge erkundet haben. Anschließend ging es sogleich wieder hoch, wonach das Unbehagen wieder verschwand. Das ist manchmal komisch, es ist schier unmöglich zu erklären, woran dieses sehr unangenehme Gefühl dort lag, welches bei Kayla und mir gleichermaßen sofort aufkam, als wir diese Räume betraten.
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links: in einem Anbau gabs einen weniger anspruchsvollen Laborraum für gröbere Sachen, die wohl eher schmutzig sind, mit einem Waschbecken bzw. Laborbecken aus purem Beton. Vermutlich wurde das beim Bau der Anlage vor Ort dort so aus Beton gegossen. Auch der Sockel davon bestand aus Betonplatten, die hochkant gestellt waren. Eine weitere Besonderheit dieses unscheinbaren Teils war, dass unten in dem Waschbecken von der linken Seite Aus noch Wasserdüsen waren, mit denen man auf dort eingelegte Teile seitlich Wasser sprühen konnte. Kayla gab diesem Raum den Namen “Schmuddellabor”. In dem Anbau lohnte bei jedem Schritt ein Blick nach oben, da das Dach stellenweise durchgebrochen war. Durch die Regenmassen, die seit Jahren deshalb auf die Zwischendecke geflossen waren, baumelten schon Deckenteile bei jedem kleinen Windzug wie eine Schaukel über einem herum. Während unseres Besuchs stürzte ein Stück eines Holzbalkens herab, welcher zu unserer anfänglichen Verwunderung jedoch nicht laut auf den Boden polterte, sonder leicht sanft, kaum hörbar, dort aufschlug und dann in einer riesigen Staubwolke zerbröselte, weil das Holz von Schimmel und Feuchte derart zersetzt war, dass keine wirkliche Substanz mehr vorhanden war. Einmal mehr wurden wir so ermahnt, reichlich Vorsicht walten zu lassen, um am Ende die Räumlichkeiten nicht waagerecht im Zinksarg zu verlassen.
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rechts: neben dem Kantinenraum (siehe weiter oben) gab es eine Art Pausenraum, nämlich diesen Nebenraum, der sich im gleichen Anbau wie zuvor dieses Schmuddellabor befand. Der relativ große Raum diente wohl hauptsächlich als Garderobenraum, wo mal die Spinde der Beschäftigten standen und war von den Beschäftigten wohl nachträglich noch als zusätzlicher Pausenraum hergerichtet worden. In einer anderen Ecke stand sogar noch ein uralter Coca-Cola - Kühlautomat mit Flaschenspender und Münzeinwurf für DM, 50 - Pfennig - Stücke und Groschen aus der guten alten D-Mark - Zeit. In verschiedenen Fächern gab es dort Cola, Sprite, Fanta und ein Minerealwasser zur Selbstbedienung. Es waren natürlich keine Flaschen und auch kein Geld mehr drin. Auch hier war Vorsicht angesagt, denn eine Lampenreihe hatte sich schon halb von der Decke gelöst und baumelte beängstigend von oben schräg herab, wobei sie inzwischen eine bedrohliche Position eingenommen hatte, die jedem Besucher sofort klar machte, dass er bald nähere Bekanntschaft mit dieser Lampenreihe als Kopfschmuck machen könne, wenn er sich weiter in den Raum traut. An einer Wand hing noch ein alter Urlaubsplan von 1983, in dem die Urlaubszeiten der einzelnen Mitarbeiter als bunte Balken in einem großen Kalender eingetragen waren.
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links: im Übergangsbereich zwischen Hauptgebäude und Nebengebäude tat sich im Flur ein breiter Kabelschacht auf, in dem hunderte Kabel verliefen, von denen etliche schon gekappt waren. Solche Anlagen hatten damals sicher einen hohen Strombedarf und wer weiss, wass die alles noch damit gesteuert und geregelt haben. An dieser Stelle sah es schon so aus, also ob vor längerem einmal Schrottplünderer vor Ort gewesen wären und sich für sie brauchbare Sachen oder Materialien herausgetrennt hätten. Der Schacht, der offenbar aus den Kellergewölben empor kam, fördert zugleich recht angenehme Kaltluft aus dem Keller nach oben, was an diesem Tag eine Wohltat war, denn als wir dort waren, im Sommer, hatte es rund 30 Grad und man war für jede Abkühlung dankbar, auch wenn diese etwas muffig roch.
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rechts: noch etwas aus dem Hauptlabor. An dessen Seitenwand befanden sich mehrere dieser trogartigen XXL - Waschbecken, die vermutlich weniger zum Händewaschen dienten, sondern mehr zum Auswaschen irgendwelcher Siebe oder Filter, die stellenweise auch noch herumlagen. Das waren solche halbkreisförmigen Lochsiebe aus gestanztem Nirostablech, wie man noch eines verklemmt zwischen der alten Wasserleitung oben links auf dem Foto sieht. Derartige Lochbleche lagen weiter hinten in dem Raum zu Hunderten herum, manche blitzeblank sauber, andere wie mit einer schwarzen Paste zugeklebt. In diesem Bereich waberte eine penetrant unangenehme Duftwolke oder besser gesagt Gestankswolke, die ähnlich miefte wie stark überalterter Harzer Käse, wenn dieser schon so alt ist, dass er von selbst wie der Dotter eines zu weich gekochten Ei’s verläuft.
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links: bei der jüngsten Sommererkundung entdeckte Kayla 20 Meter hinter dem Hauptgebäude diese besondere Art eines “Freibades”. Ob diese alte Badewanne wirklich für Laborzwecke genutzt wurde, erscheint allerdings etwas fraglich. Möglicherweise ist es mehr oder weniger nur ein Sperrmüllteil, welches später mal irgendwer dort einfach entsorgt hat. Dagen sprach allerdings, dass ein langer Wasserschlauch vom Anbau des Hauptgebäudes durch den kleinen Waldbereich bis zu der Wanne verlief. Dabei hatte man sinnigerweise den Schlauch erhöht in den Bäumen verlegt, wo er einfach mit Drähten in einer Höhe von etwa 2 Metern an die Bäume gebunden war. Außerdem wäre die These vom Sperrmüll auch deshalb wenig wahrscheinlich, weil es sehr lästig gewesen wäre, das schwere Teil bis zu dieser Stelle zu schleppen.
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rechts: im Flur des Hauptgebäudes hing diese bahnhofsartige Uhr, die wohl auf etwa halb Drei stehen geblieben war. Vermutlich hatte um diese Zeit das letzte Stündlein des Laborbetriebes geschlagen und die Uhr versucht mahnend künftige Besucher auf ewig an diese schwarze Stunde zu erinnern. Andererseits hatten wir den Eindruck, dass es hier so gut wie nie fremden Besuch gibt, weil das Areal dafür einfach viel zu abgelegen ist. Eine weitere Parallele zu “unserer” Fabrik. Wo typische Vertreter des Vandalentums, also junge Rotzbübchen, mit ihren Möglichkeiten nicht, oder zumindest nicht gut, hinkommen, da gibts dann auch die üblichen, von Hirnarmut getriebenen, Zerstörungsschäden nicht.
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links: unsere Sommererkundung 2016 wurde abrupt vorzeitig durch diese plötzlich aufziehenden Gewitterwolken beendet, die sich innerhalb kürzester Zeit bedrohlich auftürmten. Sie sahen unterdessen so faszinierend aus, dass ich sie wenigstens noch mit der Kamera festhalten musste. Da das ganze Gelände heute wegen der Verwilderung nicht mehr mit einem Auto befahrbar ist, hatten wir unseren Wagen an dem ganz oben gezeigten kleinen Zufahrtsweg geparkt und waren ab dort zu Fuß gegangen. Es kam, was kommen musste, da man auf dem Gelände durch das Gestrüpp nicht schnell unterwegs sein kann, brach das Gewitter mit enormem Platzregen über uns herein. Binnen weniger als drei
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Minuten stand der Boden unter schlammig brauner Brühe, wir waren dermaßen durchnässt, als wären wir mit allen Klamotten in ein Schwimmbecken gesprungen. Ich hatte schon ernsthafte Sorgen, dass meine Digitalkamera zuviel Nässe abbekommen haben könnte und hinüber ist, was zum Glück nicht der Fall war. Am Auto angekommen trauten wir uns so patschnass eigentlich gar nicht auf die Sitze, weil die dann auch klatschnass geworden wären. Mehr durch Zufall hatte ich im Laderaum noch eine Plastikplane liegen, die ich auf meinen Sitz legte, was so verhinderte, dass dieser nass wurde. Kayla hatte eine andere Idee, auf die man erst mal kommen muss. Heute hat man im Auto ja solche gelben Warnwesten aus so einem Kunststoffzeugs, so zog Kayla flugs ihre gesamten Klamotten aus und schlüpfte, nach vorheriger Abtrocknung mit Papiertüchern von einer Küchenrolle, die wir immer im Wagen mitführen, in diese Plastikwarnweste. So blieb auch ihr Sitz trocken und Kayla verschwindet mit ihrer zierlichen Figur problemlos komplett in dieser Warnweste. Hätte ich die übergezogen, hätte ich die vorne offen lassen müssen, was sicher für Außenstehende bei der späteren Autofahrt etwas seltsam ausgesehen hätte. So aber ging das gut. Allerdings hat sich durch die enorme Nässe in Verbindung mit dem Matschschlamm das Leder meiner Schuhe so verhärtet, dass man sie nicht mehr gebrauchen konnte. Sie waren danach nur noch ein Fall für die Mülltonne. Als wir zurück bei uns im Haus waren, haben wir uns, trotz Sommerhitze, erst mal einen heissen Tee mit Rum gemacht plus für jeden 2 Äpfel dazu , um einer möglichen Erkältung vorzubeugen, was auch geklappt hat. Anschließend haben wir, total fertig mit der Welt und unseren Kräften, mindestens 12 Stunden den Schlaf der Gerechten gehalten, ohne von allem, was um uns herum passierte, etwas mitzubekommen. Dazu muss man sagen, dass wir es sonst eigentlich nie schaffen, länger als 7 Stunden am Stück zu schlafen, es funktioniert einfach nicht, weil dann jede Müdigkeit weg ist, das Liegen einfach nur noch unangenehm wirkt und kein Schlaf mehr möglich ist. Bei mir kommen dann noch starke Rückenschmerzen hinzu, meist sogar schon wenn ich länger als 5 Stunden am Stück liege. Aber nach diesen Strapazen der Exkursion spielte das alles keine Rolle mehr.
So endet unser Bericht über dieses “Labor - Geheimobjekt”. Zumindest vorläufig, denn ich will nicht ausschließen, dass wir irgendwann nochmal das Areal abstreifen, vielleicht in zwei oder drei Jahren mal, um zu sehen, wie sich in dieser Zeit alles weiter verändert hat.
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